ficht sagte ein Zeuge: Der »»geklagte war stet» da; nur zweimal hat er gevespert. Riffe Ware» wohl da, aber sie zeigteu keiue Gefahr au. Such Z:uge Lenz sah durchaus keiueu Riß. Jedenfalls wareu ste uur au de« Tapeten. Stadpfleger Leu, will «lueu Krach gehört haSeu, aber um er will es l« Gefühl gehadt hade». Das Wirtschafte» drtr., so hat der Srmeiuderat Nagold auf Nutrag des Lang beschlossen »icht zu wirtschaften. Der StatiosSkom- «audaut Sekuadet: e» hätte eine» Aufruhr gegeben, wenn ich die Leute weggrwieseu hätte. Uud uuu soll es der Au« geklagte vrr«ögk»! Kleine Seiten« uud Höheudisfrreuzeu uud SriteuverschteSuugeu gibt es immer bei solche» Arbeiten, wie bezeugt worden ist. Ein Regulator ist ruhig weiter grgaugr» bei einer Hebung trotz der Differenzen, also «äffen ste recht klein gewesen sein uud kein Zeichen vou Gefahr. Jedenfalls kann de« Augekl. kein Borwurf gewacht werdev, wen» er es so nicht ausah. Nach der tatsächlichen Fest- stelluug kommt Bert, zu reden auf die «u'maßltche Ursache der Einsturzes: Allgemeine Meinung war damals nach de»Schwäb. Merkur", e- sei ganz unmöglich, eine solche duzugebru; und so nach allen and. Zeitungen. Nun wird ste auf de« unglücklichen genialen Unternehmer abzeladeu. »ngeklagter vermutet Lrockeufäule des Hauses uud dessen schlechten Zustand durch Wafferübergießuug. Feststeht, daß sachverständige Leute Le» Angeklagte» verheimlicht haben, daß das HauS in »augrlhaftr« Zustand sei. Verteidiger wendet sich dann gegen das gestrige Gutachten des Prof. Sch«id, uud berichtet die Jrrtümer, die er in demselben gesunden hat. Asch habe derselbe ja zugegeben, daß er sein Gutachten habe »«ändern »äffen wegen de», was in der Hauptverhandluug bezeugt wurde. Die Quintessenz seines Gutachtens ist: Das HauS ist zusammeugestürzt während des Heben», also ist dieses daran schuldig. Das L. Gutachten des Sachverständigen Drautz ist viel vorstch« ttger und steht auf wesentliche« andere« Standpunkt. Glu geheimer Defekt ein verborgener Konstruktionsfehler ist als Ursache keineswegs ausgeschlossen. Die Bauzeitung schrieb: Mau wird die wahre Ursache des Zusammensturzes nicht ermitteln können. Sie wird noch i««er recht haben.

Hierauf eine halbstündige Pause.

Rechtsanwalt Dr. Kiese:

Gewiß war es eine schreckliche Katastrophe aber kauu rin einzelner dafür moralisch und criminell verantwortlich gemacht werden? Wenn Schuldige überhaupt in Betracht kommen, so ist R. gerade unschuldig. «lS erste Verletzung gegen anerkannte Regeln ist genannt ich möchte aber Wiederholungen vermeiden Nichtuutersuchung des Hauses. Hiefür kommt eine Pflicht RückgauerS uud SüblerS uur insoweit in Betracht, daß ste die Bauleitung darauf auf­merksam zu machen habe«, deren Sache eigentlich die Untersuchung war. Von jetzt au wird mau ja wohl ein Haus vorher untersuchen aber früher, vor der Katastrophe, war da» einfach nicht üblich. DaS Gutachten des Herrn Prof. Dr. Wart-KarlSruhe, welches zu dem günstig«; 2. Gutachten de» Ingenieurs Lrautz noch hinzu kommt, ist vou größter Wkchtigket. Daruach »ist eine so weitgehende Unter­suchung des Materials ausgeschlossen, da sie einer Zerstörung des Hause» gleich käme." ES ist mir unbegreiflich, wie mau de« einfachen Zimmermauu RSSgauer daun den Bor« warf machen kann. Aber eS hat ja auch eine Untersuchung durch Kübler und Lang tatsächlich stattgefnudeu. Der 2. Vorwurf ist fehlerhafte Koustrnktiou dr» RostS. Darüber sind die Gachverstündtgen tu Uekerriustimmuug; aber vou seine« Standpunkt aus konnte «ugekl. seine« Rost für ge« uügeud halten, wie Eachverst. Drautz übereinstimmend mit mir nachwie». »ns der Verwendung vou r-Balkeu ist ihm kein Vorwurf mehr in den beide« letzten Gutachten gemacht worden. Ebenso steht» mit de» Ständern und Hebewiudeu, welche Nngekl. verwendet Hai; Ingenieur uud Praktiker haben ausgesprochen, daß ste nichts einznwevdru hatten

Der Handstreich von Köpenick

Die Stadt Köpenick, i« Tüdosteu Berlins gelegen, war bisher uar dadurch bekannt uud berühmt, daß sie die schmutzige Wäsche BerliuS reinigte. Sonst führten die Köpe« uicker ei« stilles uud bescheidenes Daseiu. Jetzt aber ist das ehemalig, Ftscherstädtcheu plötzlich io das hellste Licht der Oeffeutlichkeit gerückt, uud zwar dadurch, daß ein ge« rieben» Gauner - einige freilich wollen in der .Genialität" der Lat sie Handlung eines Wahnsinnigen rat deck.» in der Uniform eines p.cußischeu SardeolfizierS mit veritablrn preußischen GarheLruppm in das Städtchen etmSSte, das Rathaus militärisch besetzte, den Bürgermeister der Stadt, Dr. LaugerhauS, nsd den Stadirevdsnteu Herrn von Wiltberg im Rathaus, verhafte« und per wagen nach Berlin transportieren ließ. Er steckte dann das bare G-ld der Stadthauptkasse im Betrage von 4000 zu sich und verließ ungehindert die Stadt.

Die ganze Sache hat rinru durchs uZ speretteuhasteu Anstrich. Der sehr eurrgische uud umsichtige Kaffemäubrr muß seinen Anschlag schon lauge geplant haben, jeden­falls hat er ih« sehr gut vorbereitet. Er war bereits «org US gegen fünf Uhr iu Köpru ck beobachtet worden. Mit de» ersten Frühzuge traf der Gauner in Köpenick ein uud trieb sich dann spionierend in den Straßen amher. Rach den Angaben vou Augenzeugen musterte er wiederholt das Rathaus uud interessierte sich besonders für die ein- »ud ausgehenden Personen. Die Haltung, die er im Sauge anuah«, war keineswegs eine militärische. Auffällig war es, daß er sich zeitweise ln eine« emfacheu Restaurant aufhielt. Mau kam jedoch Mißlich zu der Auuahmr, daß der Http-'marm wegen Einquartierung nach Köpenick

dagegeu. Betr. der Stellung der Arbeiter hat nament­lich der sehr intelligent, AmtStechuiker Schneider sogar nach di« Unglück gesagt: er habe auch Italiener verweudet. Warum soll mau den« nicht auch Turner und Liederkräuzler verwenden können, wenn doch bloß Kraft nötig ist? Lnruer habe» doch Kraft. (Heiterkeit)! Die Untermanerung ist sogar bei amtltcheu Gebäuden unterlassen worden; i« Vertrag selbst war bloß nachträgliche Vermauerung vorge- sehen. Mangelhaftes Drehen wurde zur Last gelegt: 2b Zeugen HaSeu gleich unrichtiges Drehen bezeugt. In Sonthofen haben sich die Behörden es war nach Nagold sehr viel um di« Hebung bekümmert, Hr. OberamtSbau- Lechuikrr Schneider hat alles getan, was möglich war Loch kam 7 Zruti«. Hubhöhe vor, uud nun will «au de« Angeklagten eine» Borwurf daraus macheul Ebenso steht» «it Höhe- uud Seiteudifferevzen. In nicht eise« Punkt Hat RSSgauer anders gehandelt, als tu allen früheren Fällen. OS »icht etwas Faules iu der Sriteuwaud, die iu Nagold zurrst eiustürzte, war etwas morsches oder rin Fehler, LaS kann kein Mensch der Welt wissen. Die Aufficht war genügend, jedenfalls mußte Herr Rückgauer sie für genügend auseheu; das sagt auch da» 2. Gutachten. Ich sage sie war sogar genügend; außer Laug und Kübler war der Werkmeister Benz da, die alles kontrollierten. Dazu kamen noch Drescher und Beutler, die leider verunglückten. 12 Aufsichtspersonen find doch vollauf genügend. 10 Zeuge« HaSeu das bestätigt. Was den Borwnrf betrifft: Kübler hatte eise zu große Aufgabe hat er mit Eine« Wort das gesagt: rS war mir zuviel aufgeladeus Er hat schon viel Hebungen besorgt; und eS war sogar sehr gescheit, daß bloß 1 Aufseher uud nicht 2 da wareu; das war sogar einer seiner klügsten Streiche. Leu WirtschaftSVetrieb au- laugeud, wurde ihm das Wort vorgeworseu: Sie werden doch nicht so dum« sein, die Wirtschaft zu schließe». Nngekl. hat er bestritten; uud die öffentlichen Polizei- und Sicherheit-« Sehördeu haben gerade beschlossen den Betrieb fsrtzuführm, wie bei früheren Hebungen, der Semeiudtrat einstimmig sogar. Augekl. R. gerade hat das Publikum in verschie­dener Weife znrückgewiesev. Auch in zivilrechtlichen Ent­scheidungen des OSerlandrSgerichtZ Köln z. B. ist die Schsld au unSerecht. Betreten der Baustellen ausschließlich de« Publikum zugevieseu worden. Dazu kommeu die großen roten Plakate, in denen auf Lebensgefahr hingewieseu war.

Sachverst. Drautz hat gesagt: Allgemein anerkannte Regeln der Baukunst gibt er hier nicht. Was die Fragen der Fahrlässigkeit aber anlasgt, so gehen sogar die Sachver­ständigen sehr auseinander; Herrn Prof. Schmid hatte ich für befangen, obwohl er objektiv berichten wollte. Bo» Anfang au war uemlich Hr. Prof. Schmid der technische Untersuchungsrichter, der wohl staunenswerten Fleiß zeigte, uud uuu hier sehen mußte, wie sein künstlich wieder ans- gebauter »Hirsch" noch zu« zweitenmal eiustürzt Lurch die Verhandlung. Krampfhaft wollte er da sein Gebäude sest- halteu und ist dadurch die erste Stütze des. K. Staatsan­walts geworden. Er hat iu der Bornutersuchnng sicht bloß Anträge gestellt, sondern sogar einen de« Angeklagten gün­stigen Rerkurartikel dazu benützt, demselben zu schaden. Er Hatj sich somit festgelegt, daß er so wenig als der optimi­stische Nngekl. herouSkommt aus seiner Anschauung. Hr. Pros. Schmid ist kein Sachverständiger, was die subjektiven Mo­mente der Verschuldung aubelaugi; so wenig als ein Un­tersuchungsrichter hier Mitwirken dürfte, so wenig sein tech­nischer Gehilfe. Für jene Lage der subjektiven Verschuld­ung scheidet er aus. Oberbaurat Seeger hat das positive Moment bei dem Angeklagten übersehen, was doch sehr wichtig ist. Wenn irgend jemand Verdienst zn- 'jtMiffen werden kan», so M rS de« Nngekl. znzumeffeu, daß er das Publikum anwieS und »icht selbst die Oberleitung übernahm, wo sein Wrrkführer doch geeigneter war und er- schien. Das ist vou eine« Prinzipal immer ein Verdienst,

gekommen sei uud aus diese« Grunde überall austauche. Der Gauner hatte jedenfalls damit gerechnet, daß durch Köpenick Soldaten marschieren würden, daraus seinen Plan gebaut und ihn dann geändert.

Die »militärische Macht", deren sich der Schwindler bediente, bestand ans eine« Schwimmkommaudo der Garde-Füsiliere und auSrtne« SHirßksmmaudo des 4. Sarderegim-nts z. F. JrdeS Kommando zählte einen Gefreiten und vier Manu. Die Garde-Füsiliere sicherte sich derHerr Hauptmanu" zmrst, indem er sich aus eine Kadivettsmdre berief, ohne diese rorzuzeigen. Auf de» Vahnhos Putlitzstraße löste derHauptmonu" Fahr- karten nach KaolSdorf, für sich zweiter und für die Mannschaft dritter Klasse. Auf Bahnhof RsmmelS- bnrg besohl er, nach Köpenick rmzustrigeu. Einem Gendarmen, de« er dort im Rathause traf, und ihn stramm stehend bat, das HanS verlassen zu dürfen, ^teilte er dm Befehl, dravßm für die nötigen Absperrungen uud Ausrechterhsttuvg der Ordnung zv sorgeu. Für den­selben Zweck ließ er sich vom Polizeiiuspektor Jaeckel auch noch einen Polizetsergeantenzur Ber fügung stellen.

Die Soldaten, die mit ausgepflauzteu Seiten­gewehren eiumarschiert waren, hatten iu dem friedlichen Städtchen Köpenick natürlich ungeheures Aussehen er­regt, eine nach vielen Hunderten zählende Menschenmenge umstand das Rathaus, wo derHerr Hauptmanu" sogleich das Telephon sperren ließ. Der Bürgermeister wurde daun verhaftet und unter militärischer Bedeckung nach Berlin spediert. DerHerr Havplmanu" brauchte das Stadtober- Haupt bei« AuSraubea der Kaffe nicht. Rendant von Witt- berg aber mußte erst einen ordnungsmäßigen Kaffeuabschluß mache», bevor der Herr Hauptmanu das Vorgefundene Geld zu sich steckte und darüber quittierte.

venu er verzichten kaun. Allein Hr. Sachverst. Drautz hat das Richtige getroffen, der auLsührte: Augek. hat we­nig gelernt für so eine schwere Aufgabe, bereu Schwere er nicht etnsehrn konnte, er glaubte sie mit seinen bisherigen Mitteln lösen zu könne». Augekl. selbst Hst gesagt, in Na­gold vorsichtiger als anderswo gehandelt zu haben. Woher sollte der Angeklagte di« Etustcht haben, die nötig gewesen wäre? Nur au» der Erfahrung heraus hat er gehandelt und Handels «äffen. Es ist ausschließlich der Augekl. so wie er ist, nicht ein Normalmrnsch in» Auge zu fassen. Für alle früheren Hebungen, die genau so gemacht wurden, hat der Augekl. die glänzendsten Zeugnisse erhalte», vov Be- amteo, Architekten, Bauräte»; seine Anwendung der Theo- rir hat nicht zu dm geringsten Bedenken Anlaß gegeben. Da muß doch jeder Mensch ein hohes Selbstgefühl bekommen. Hr. Prof. Schmid Hütte doch sicher in einer Bauzeituug eine Notiz sonst gebracht, wenn er Gefahr gesehen hätte. Ich sah noch nie Erfinder, die sich sicht in ihr System verliebt hätten. Und warum doch gar Lichts getan worden vorher, n« die Brrfahmngsart des Augekl. gefährlich zu bezeichnen; eS find doch keine Geheimmitte!, «it Lenen man zurückhalten müßte. Alle waren iu alles eiugeweiht, nud doch kein Borwms wurde gemacht, a posterior! ist eS daun leicht.

Wmn aber ein Borwms gemocht wird, daß Grsahrm nicht rrkarmt wurden, so kauu er ih« gerade nicht gemacht werden, wohl aber den Behörden. Die bisherige» Vorschriften gmügtev, aber die bet?, zuständigen Orts- uud Laubckörde« nicht; ste gerade waren von SesetzkSwegru verpflichtet, kritisch uud skeptisch sein System zu beurteilen, besssderS der Baukoutrolleur des Bezirks, der den ganzen Vormittag da war und nicht ein Bedenken Latte. Ebenso der OberamtSbautrchniker, Oberamtmavu, StsLLschultheiß, welche alle die Menschenansammlung sahen. Und nun sollte der Angeklagte es sein, der s.lbst nicht au sei« System glauben dürste. Ist einer unschuldig, so ist eS der Nngekl. Rückgauer. Uud nach dem grausigen «emeuto «ort de» Unglücks wurde gerade so gehandelt Sri dev nächsten Heb­ungen uud war die Aufsicht geriuger als irgendwo, z. B. iu Southofeu uud Reutlingen. Das alles hat sich vor den Augen des Beamtm und ihrer Damen (!) abgespielt. ,WaS

kein Verstand der VerkSudigeu steht,.das übet lv

Einfalt ei« kindlich Gemüt." Das führt schließlich auf die psychologische Seite. Ich brachte ste z. T. in Wider­spruch «it de« Angeklagten vor. Mau lese doch seine Ver­teidigungsschrift von 7 Seiten, wie hier die Art seiuer Ver­teidigung ergibt, welch treuherziger, ja treuer Mensch der Augekl. ist, durch Charakter und Ausbildung, mit dem Typus des Sanguinikers. Wie soll da irgend eine andere Handlungsweise ungleich sein (S. 2. Sutachtev). Er ist chronischer Trinker seit lange»; das hat auf Intellekt und Gewissenhaftigkeit schädlich eingewirkt und sie herabgesetzt. Alle diese nüchternen und Seruseuru Menschen sahen keine Gefahr und dieser Manu, der gar keiue Fähigkeit hat. sollte ste erkenne». Am Tag vorher hat er einen großen Rausch gehabt, hat nichts zu sich genommen als ^ Wein am betr. Vormittag. Das alles mußte voch sehr erheblich sein Denk­vermögen mindern, so daß die Möglichkeit Gefahren zv er­kennen ausgeschlossen war, zumal er den ganzen Vormittag i« Gedränge stand, nicht schlief rc. So muß er Lens frei- gesprochen werden, wenn nicht den uuschuldige« Opfern kn Nagold »sch elu weiteres hiuzugefßgt werden will.

Oberstaatsanwalt Dr. Cleß repliziert: Der Augekl. soll unschuldig sei«, alles aber vom Polizeidieuer bis zum Minister hinauf soll schuldig sein! Was körwteu dis To­ten sagen, wenn wir sie heute hören könnten über die ein­zelnen Punkte, auf die der Oberstaatsanwalt eiuxeht. Der Bert, hat mehr die Anklageschrift benützt, als meine heu­tigen NuSführuugeu. Die unglückliche Hebung vou Lich-

DaS Verhalte« -er G»l-ate» -ei tze« M««-

i« Natha«< z« Köpenick bietet Anlaß zn allerlei Be­trachtungen. ES heißt jetzt in de» Zuschriften an die Blätter, wenn ein Unteroffizier Las Kommando gejührl hätte, so hätte der Gaomx sicher keinen Erfolg gehabt. El« Unteroffizier hätte aus jeden Fall erklärt, eS Müsse er« Mann »it der Meldung, wohin uud unter w ffen Befehl die Ab­teilung marschiere, nach Haus iu dir Kaserne geschickt werden. Vor zwei Jahren versuchte ein Schwindler in Offiziers- suisor« vor dem Gebäude der RMärhavptkaffe zu Berlin eiuru ähnlichen Trick. Sr besah! einem Soldaten, der eiue größere Geldsumme für eins« General abzuhebeu hatte, er solle fis ihm einhändigen; Exzellenz habe ihv, den Of­fizier, »it der Ueberbringuug Seaustrsgt. Der Soldat stand stramm, erklärte aber, ohne direkten Befehl des Generals dies «icht tun zu wollen; und als der Gauner drlugeuder wurde, hotte der brave Bursche einen Schutzmann. Leider fchlte de» Gefreiten, der die elf Soldaten führte, soviel Ueberlrguug. Im Publikum scheint «an sich darüber zu wundern. Aber man sollte nicht vergessen, daß der Ge­freite a«S der Aera der zweijährigen Dienstzeit etwas ganz anderes ist, als sein Namensvetter aus früheren Tagen. Heutzutag bekoumeu die Leute, weuu ste einigermaßen tüchtig find, nach Schluß ihres Rekruten jahrS die Kuöpfe; uud da wir eben erst den Monat Oktober schreibe», ver- fügte der Führer der Abteilung wohl uur über eine Bor- gesetztrurrsahrung von wenigen Wochen. So traMomisch der ganze Vorfall auch ist, so enthält er doch für Einjährige uud Zweijährige, für Polizisten und Reserveoffiziere die ernste Mahnung, sich einmal gründlich di« militärischen Borschriftcu über Verhaftung uud vorläufige Festnahme avzusehev. «Menu dann noch dErlfte Gebot, »Du sollst dich uicht verblüffen lassen", befolgt wird,daun bleibtnus die Wieder­holung derKSpeuickerSchwärke in Zukunft hoffentlich erspart.