Bezirks, Berrotß, hat die ih« v»m Bund der Landwirte angebvtene Kandidatur a«geuo«»en. Geislingen: In einer au» Stadt und Land zahlreich besuchten »ersmnmlnng wurde de« seitherige« Bertreter de» Bezirk», Bautleou, wieder eine Kandidatur aogedoteu, die dieser doraus-chtlich auch anseh«eu wird. G» ist AuSficht vvrhaudev, daß die BvlkSpartei die Kandidatur Lantlevu unterstützt. Bracken- hei«: Staatsrat ». Balz hat fich zur Wieder>A»nah«e einer Kandidatur »ereil erklärt. ES wird al» zweifelhaft bezeichnet, daß die BolkSpartel eine eigene Kandidatur u»«i- »iert, «n» wa» den Bauernbund anbelangt, so wird derselbe von vornherein für Herrn v. Balz stimmen. Tübingen» Stadt: Der«Sg.Lreschiag hat die ih« von der Bolkspartei wiederaugebotene Kandidatur angenommen.I« Bezirk Eß­lingen hat die Bolkspartei beschlossen, eine eigene Kandidatur aafzustelleu, da, wie der Beobachter ««teilt, »der Bolkspartei nicht zage»ntet »erden könne, eine vom Bauernbund und her Deutschen Partei in Gemeinschaft «it de« Zentru« uns der Konservativen Partei ausgestellte Kandidatur (Obe» -Lr-ermrtfter Mülberger) zu unterstützen*. Der bisherige Abgeordnete sür Ravensburg, Schlichte, wird vo« Zeutrs« wieder al» Kandidat aufgestellt werden. Die Bolkspartei hat de» Schultheißen Felger in Göuningeu die Kandidatur sür Tübingen-Land augebotev.

Gerichtssaal.

Gt»tt>«ot, b. Oki. (Schwurgericht.) Der versuchten Tötung seines 3'/,jährigen Söhocheu» war der L8jährig« verheiratete Maurer Berthold Weinstein von Ettlingen <vadrn), hier wohnhaft, «»geklagt. Dieser Fall »nßte von der Tagesordnung des letzte» Schwurgerichts abgesetzt werden, weil der Angeklagte dawalS flüchtig war; inzwischen hat er fich freiwillig gestellt. Der Angeklagte hat a» Montag 14. Rai d. I. uachwittag» versucht, fich selbst und sein 3V-jährige» einzige» Söhncheo Berthold durch GaS zu töten, was aber durch andere Personen vereitelt wurde. Bin damals in der Küche aufgefandener, auf der Rücksette äberschrtrbeuer Wohuftmerzettel Weinsteins war an dessen Fra« gerichtet, er lautete:Liebe Sofie! verzeihe mir meine Tat. Ich kann nicht »ehr länger leben, Berthold nehme ich mit mir, damit dir die Last nicht zu groß wird. Lebe wohl sud erziehe «kr Mund- (Raimund, das erst i« Januar d. I. geborene, inzwischen am 16. Juni gestorbene Kind) gut, küsse ihn von «ir und Berthold. Danke allen, die uns beigestanden find, insbesondere Herrn Hermle (Vor­stand des Gt. BtnzmzvereiuS) und Herrn Steinhäuser (Kaplan), grüße Brüder und Schwestern und sie sollen sich deiner ein wenig annehmeu. Lebe wohl auf ewigl von «einen QnittsagSkarteu laste dir die Beiträge zurücke» statten za »eine« Begräbnis.* An dieses Schriftstück ver­mochte sich der Angeklagte, wie er augab, nicht «ehr zu erinnern. Als Grund seines Lebensüberdrusses gibt der Angeklagte ungünstige vermögerrSverhältuiffe an. Scho« z« seiner llrberstrdlung von Ettlingen hierher, i» März 1904, habe er sein Mobiliar daselbst veräußern »üsten, habe in­zwischen hier zeitweise keine Arbeit finden können und sei auch vo« Ende September v. I. bl» aufaug April d. I. ohne Arbeit gewesen. Von da an verdiente er 78 die Stunde, auch zur Zeit der Begehung des Selbstmordversuchs. Rach dem Mittagessen habe damals sein Kind Berthold weinend gebeten, bei ihm zu bleiben, da er von anderen Kindern immer geplagt werde, dadurch sei er in seine« Entschluß - bestärkt worden, mit ihm in den Tod zn gehe», um es nicht den Gefahre» de» Lebens, die er fich sür das Kind sehr düster vorstellte, anSzusitzev. Der HaoSdefitzer nah«, wie er bezeugte, damals dru starken Gasgeruch als­bald wahr und betrat dir auverschlosseue Küche, sah aber nur das bewußtlos «« Boden liegende, »it dem Tode ringende Kind, nicht aber besten hinter der Türe liegenden Rater, schloß den GaShahue« u. s. w. Wie die Ehefrau Weinstein bezeugte, wurde ihr Mann bald nach der Verhei­ratung von eine« länger währenden rheumatischen Leiden befalle». Lei Ueberfiedeluug hierher hinterließev str dort Schulde« in Höhe von 700 ^tz. Auch hier erkrankte der Raun «ehreremalS auf kürzere Zeit, er klagte öfters über Magen- und Kopfweh, auch i» letzten Winter. Daß er damals arbeitslos war, verheimlichte er der Frau,um ihre Sorge« nicht zu vermehren*. Sie selbst arbeitete gleichfalls in eine« Geschäfte und verdiente 18 ^ pro Woche. Während die Eltern auswärts waren, war der Ä'/,jährige Knabe der Obhat eiuer Nachbarin auvertraut. I« übrigen lebten sie nach Aussage der Frau, friedlich, aach habe ihr Raun keine zu großen Ausgaben für fich gemacht. Rach AnSsaze des Zeugen Hermle wurde die Familie in ihrer bedräugtea Lage wiederholt vo«St.Bluzmz- Verein «it Natural- und Gelögabev!» stützt. Nach

Aussage de, HauSbefitzerS schuldete ih« Weinstein eine zweimonatliche Miete vo« zusammen 30 auch war ihm auf 1. Jali die Wohnung «-kündigt. Die Sachverstüudigeu Mediztualdttektor Tr. v. Rembold und SauitätSrat Dr. Kanser anerkannten die tiefe ÄemütSdepresstoo, unter der der »»geklagte zur Zeit der Tat gestanden; dieser hochgradig gesteigerte seelische Affekt laste eine mildere Beurteilung zu. Staatsanwalt Slöggler führte aus, der Fall entbehre uicht der Tragik und sei geeignet, Mitleid mit der Person des Augeklagteu hrrvorzuruseu, dessen Vorleben makellos sei und der auch als sorgsamer Familienvater geschildert werde. Angesichts drS Verdienstes, den der Angeklagte gehabt, und der Unterstützungen, die er genossen, sei zwar ein solch r vrrzwetflungSakt nicht genügend begründet, der Angeklagte habe eben bei seiner seelischen Beraulaguvg da» -Leben allzuschwarz angesehen. Strafrechtlich bleibe der Angeklagte verantwortlich, doch könne in diesem Falle de« Mitleid in wettgehrudr« Maße dadurch Ausdruck gegeben

werden, daß die Geschworene» nicht bloß mildernde Um­stände bejahen, sondern auch noch de« Angkklagteu der Gnade de» Königs empfehle«. Der Verteidiger Rechts­anwalt Dr. Kiese II beantragte Freisprechung. Die Gr- schworeueu verneinten die Schuldftage. Hiernach wurde der Angeklagte unter Uebernahme der Kosten ans die Staats­kasse fteigesprocheu.

Deutsche» Reich.

«artt», 10. Okt. Die Nordd. Sllg. Zig. veröfient- licht den Briefwechsel zwtsche« de« Kaiser, dchl Herzog vou Cumberlaud und dem Reichskanzler, woran» her- vsrgeht, daß der Herzog fich bereit erklärt, für fich und seinen ältestes Sohn auf die Rechte der Regierung in Brauuschveig zu verzichten, falls der Uebernahme der Regierung durch seinen jüngsten volljährigen Sohn kein Hindernis entgegesstehe und ih» und seinem ältesten Sohn die Sukzession l« Falle des NuSsterbeuS L» Linie de» jüngste» Sohne» bleibe. Der Kaiser und der Reichs­kanzler erwiderten ablehnend, da die bestehende Rechts- und Sachlage durch da» Schreiben des Herzog» nicht ver­ändert sei.

BerN«, 10. Okt. vei der Ballonverfolguug durch Automobile wurde der 4. der ausgelassenen BalloneLerche" von de« Automobil, da» Oberleutnant Delacroix führte, 'vorschriftsmäßig eingeholt. Der Ballon landete nördlich von Wusterhausen bei Wtttstock, in besten Nähe auch die übrigen Ballon» landeten. Die Geschwindigkeit de» Minder betrug 30 Meter in der Sekunde. Die Landung ging überall glatt von statten.

«»s »er Pfalz, 8. Oft. Wegen schlechter Behänd- luug inszenierten am Samstvg auf de« Hofgut Scharr an Sri Roxheim etwa 30 polnische Arbeiter und Arbeiterinnen eine' Revolte. Der Verwalter flüchtete, sonst wäre er erschlagen worden. Zwei Rädelsführer wmdeo verhaftet. Als die übrigen Len Landsleuten folgten und die Gen­darmen bedrohten, wurde noch eine Anzahl weiterer Sxze- deuten in Haft genommen.

HildeShei«, 10. Ott. Nach de« Genuß von ge­hacktem Fleisch find hier 3 7 Personen erkrankt. Unter diesen befinden fich auch 8 Kinder des Metzgers, der das Fletsch geliefert hat.

Gr«uve«z, S. Ott. Sestern abend fand hier unter große« Andrang die erste Vollversammlung des Evan­gelischen Bundes statt. E» sprachen Professor Scholz- BreSla» und Pfarrer Niem öller-Elberfeld über das Thema: Da» EiuheitSband der evangelische» Deutschen. Beide Redner fanden reichen Beifall. Heut« vormittag fand eine Sitzung des GesamIvorstandS statt, in der u. a. über eine Knudgebuug gegen die Aufforderung de» Efsrver Katholiken­tag» zu« gemrinsameu Bsrgehru aller Gläubiges gegen den Unglauben und gegen den Umsturz Beschluß gefaßt wurde.

Ausland.

P«rt<, 8. Oktober. Die Buffalob ahn war am hentigeu Nachmittag der Schauplatz eines furchtbaren Unglücks. I« Verlauf des Motorzweirad-RenueuS, da» die Fahrer Soutaut und Peruete bestritte«, ruschte Peruett an einer Kurve aus und stürzte. Lontaut der dichtauf folgte, konnte Peruette, indem er nach oben schwenkte, auS- wrtcheu, raunte aber km SO.Lm-Tempo gegen die Barriere. Die Maschine sauste weiter, vorbei au den Zuschauern, die sich über die Barriere gebeugt hatten. Lontaut mit seinem Rade mähte gleichsam fünf Personen nieder. Zwei Männern wurdr der Schädel zertümmert; ein Raun blieb sofort tot. Der andere verstarb auf de« Weg in» Krankenhaus. Eine junge Frau erlitt schwere, eise andere leichte GefichtSwuuden. Ein Kind, das aus de» Ar« eiuer Frau saß, entging wie durch ein Wunder de« Lode. Der Urheber der Katastrophe, die das Publikum in eine« fürchter­lichen Schrecken versetzte, kam mit leichte» Schürfungen davon.

Der Automobilsport

hat in feinen AnSartungeu Behörde» und Privaten schon viel z« schaffen gemacht. In der Nähe von Großstädte» zamal wird gegen die Vorschriften Setr. da» Langsamfahrt» durch Ortschaften viel gesündigt. So schreibt der Ober- amtmauu zu Kehl kn Bade» au die Frkf. Zig. ». a.: Speziell in de« Orte BsderSweiler (Amt» Kehl) benahm sich eine große Anzahl der Fahrttrilvehmer derart, wie »au r» von gesitteten Mensche» nicht hält« erwarten sollen.* Er berührt dann tu seiner Zuschrift lokale Vorgänge, die hier nicht Wetter irrtkrrsfierrv. WaS aber die Frkf. Ztg. hiezu bemerkt, verdient der Erwähnung und Zustimmung: .Wie können dir Amler eigentlich verlangen, daß sie ander» behandelt werden als andere Menschen? Selten die Ge­setze und Verordnungen nicht für hoch und niedrig? Wenn :tu Bauer t« Galopp durch eine OrtSstraße fährt, wird er bestraft, und kein Mensch regt fich darüber auf. Wenn aber der Herr Kommerzienrat X. «>t seine« Auto mit Schnell- MSgeschviudigktil dieselbe OrtSstraße entlang führt, dann ^oll er straflos auSgeheu? Wird eine derartige Kl affe u- justiz den deutfchen Behörden »»gemutet? Die Herren Luller mögen fich doch keiner Selbsttäuschung hingebeu. Trotz allen Geschreis in der Presse über angebliche Schikane» durch die Polizeibehörde steht die gesamte öffentliche Meinung hinter diesen und verlangt, daß die Autler die Gesetze ebenso beachten wie andere Staatsbürger auch. Wenn fich aber Autler so avfführm, wie die» vorigm SamStag und Sonntag in BoderSweller (übrigens auch au noch andere« Orten des Kehler Bezirk») geschah, daun können sie fich über feindselige Stimmung der Bevölkerung nicht wandern und riskieren, daß sie ein anderes Mal eine recht derbe Lektion dnrch Bauerufäuste erhalten. Den Auto-

»obilsahreru wird sicherlich kein vernünftiger Mensch ihr Vergnügen verleide». Eines «der kann ovd muß von ihnen verlangt »erden osd das ist: Langsame» Fahren Lurch die Ortschasterl*

Landwirtschaft, Handel Md Kerlehr.

r. Bom Heg««, 10. Oktbr. Entgegen den anderslautende» Meldungen au- vielen Teilen unseres Vaterlandes ist es erfreulich, feststellen zu könne», daß das Hegau Heuer eine gute Obsternte zu verzeichnen hat. Namentlich ist dies der Fall bei den seewärtsge- legrnen Gemeinden. Ueberaus reichlich tragen die Zwrtschgenbäume. Dre Preise stellen fich zur Zeit wie folgt: Mostobst 4 Waggon ca. 200 Ztr. 800 Tafelobst per Ls 14-16 Zwetschgen 8-10 Nüsse das Simrt (alteS badische» mit 15 I.) 3.50

Stuttgart, 8. Okt. Hopfenmarkt im städt. Lagerhaus. Di» Zufuhr betrug heute 196 Ballen. Der flaue Geschäftsgang in Nürn­berg beeinflußte auch den hiesigen Markt, der Handel vollzog fich schleppend und zu gedrückten Preisen. Vermöge» wurden nur 81 Ballen. Unverkauft blieben IIS Ballen, deren Besitzer bessere Preise abwarten. Es notieren Prima 7085 Mittel S570 ^ per Zentner.

Ludwigsburg, 9. Oktober. Schweinemarkt. Zufuhr Milch­schweine 284 Stück, Läuferfchweine 31 Stück. Preis sür 1 Paar Milchschweine 2035 für 1 Paar Läuferfchweine 4570 Die Zufuhr von Milchschweinen war heute eine starke, von Läufern eine schwache. Der Verkauf ging gut und Milchschweine wurde» bis auf einige Paare, Läufer vollständig verkauft.

Lrailsheim» 7. Oktbr. Dem Echweinemarkt waren gestern zugeführt 81S Stück Milchschweine und 16 Läufer. Dem großen Angebot war die Nachfrage entsprechend lebhaft und doch flaute der Handel anfänglich, da die Züchter mit einem Preisaufschlag eingesetzt hatten. Nachdem aber di» alten Preise wieder Geltung erlangt hatten, war der ganze Vorrat binnen kurzem abgesetzt. Preise für das Paar Läufer 8692 »A, für Milchschweine pro Paar 2448 Der Gesamtumsatz belief sich auf etwa» über 16 000 ^e.

Wein.

Hessigheim a. N-, 3. Okt. Es find bereits verschiedene Käufe FrtihgewächS zum Preise bis zu 150 ^ pro S bl zu melden. Di« Besucher und Käufer staunen ob dem schönen Stand der Weinberge mit ihren reifen Früchten. Die allgemeine Weinlese beginnt über­morgen.

hemrize HerLsterträg»i- i« Württemberg.

Nach den i«Weinbau* veröffentlichten Berichten der Ber- trauen!mäuner des Württ. WrmbanverewL stob die Herbst- auSsichteu in W iritimLerß gersdrza trostlos zu nennen. In vielen Gegenden haben die Wemgärtnir »it einem völ­ligen Fchljshr za rcchseu. Banz aerlog flvd die Erträge im Zabergö». im Kocher-, Zac st-, Tavder- und Borbachtal und am Nl-irauf. Etwas visier, aber immer noch recht gering in der Hrilbrsaner Gegend und t« WeiuSberger-Tal, <» Schozacher-, Bottwar- «sd im R mstal. Verhältnis­mäßig günstig steht rS aus in der Gegend von Ltfirhei« bis Mundelsheim. Im Stuttgarter Tal und i« Neckartal on L mnstatt M Etzitvgeu Md anch vom Badenser werden KmUch Hohr Ertragsziffern gemeidtt. Wenn kürzlich br- rrchuet worden ist, daß der wüctt. Weinbau »!t eim« Aus­fall von 10 Millionen Mark M rechnen haben werde, so muß mau leider anmhme», daß der HsrbstanSfvü eher noch größer als geringer sein wird.

A«rwär1i,e L»be»fSll-.

Katharina Opp, 77 I., Rottenburg.

«riippelstatistik nutz Fürsorge. Mit Hilfe der Bundes­regierungen wird durch die .Gruppe Krüpprlsürsorgr" de» deutschen Zentralvereins für Jugendfürsorge im Oktober eine Statistik der jugendlichen Krüppel erhoben, um eine Unterlage dafür zu schaffen, in welchem Umfange die bestehende Krüppelsürsorge» gegebenenfalls mit Unterstützung von Staat und Gemeinden, erweitert werden müßte, um alle jetzt in körperlichem Siechtum, auf der Land­straße und im Verbrechertum vorkommrndrn oder dem Armensäckel zur Last fallenden Krüppel unter 16 Jahren zu selbständigen Existenzen zu machen und damit dem Nationalvermögen jährlich Millionen zn ersparen. Vereinzelte Statistiken kleinerer Bezirkt machen es wahr­scheinlich, daß es in Deutschland mindesten» 70000 Krüppel im schulpflichtigen Alter gibt, während die gesamten Krüppelheime, di« unter der Leitung hochherziger Geistlicher schon hervorragendes ge­leistet haben, zusammen nur 2500 Plätze aufweisen. Dir moderne orthopädische Chirurgie vermag nach einer Statistik des einzige» staatlichen Krüppelhkims München 93 °/«der Krüppel soweit zu heilen, daß sie aus Almosenempfängern zu selbständigen Menschen werden; daS beweist, wie ein weite- Arbeitsfeld hier noch offen steht. Darum sollten bei der bevorstehenden Statistik alle diejenigen, welche mit cinem warmen Herzen soziales Verständnis verbinden, insbesondere dir Herren Geistlichen, Lehrer und Aerztr, dafür Sorge tragen, daß daS Publikum die erforderlichen Angaben willfährig und möglichst genau macht. Die Zählkarten stellen die Adressen sämtlicher deutschen Krüppel dar; fie sollen, nachdem sie in derGruppe" einmal über­arbeitet sind, den Bundesstaaten und Provinzen zur weiteren Ver­wendung zugestellt werden. Die mit der Krüppelfürsorge betraute» Kreise, werden daher gut tun, fich bei Zeiten darauf vorzubereiten, daß fie die Krüppel hervorholen und in geeignete Fürsorge nehmen können. Anfragen über die Statistik oder die Organisation der praktischen jKrüppelsürsorge beantwortet der Schriftführer der Gruppe Krüppelfürsorge" Dr. Biesalski, Berlin S. 59.

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Wttt-r»»,Sv»rtzerf«sr. Freitag de» 12. Oku-Srr. Vorwiegend heiter, trock , unr».

Druck und Verlag der G. W. Zaisrr'schen Buchdruckerci (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.