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Jevnfprechev Wr. 29.

Kernsprecher: Wr. 29.

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«»»rige».»ebühr s. st. ispalt. gelle asst gnvShäl. Gchrift oder strrr» «arme bet l»ak- «iikrüLn«, 10 «. bei «ehrmali-e» entfprrchend ««bellt.

Mit de« Planderstübchrn «nd

Gch«Lb. »and««.

M 235

AMicheS.

Beka»»t»«ch»u-

der Zentralleitung des Wohltätigkett-vereiu», betreffend

die Bewerbung um da- Ehrenzeichen für weibliche Dienstboten.

Das von Ihrer Majestät der verewigten Königin Olga gestiftete Ehrenzeichen für weibliche Dienstboten wird an Weihnachten ds. IS. wieder zur Vergebung ko»«m. Dabei rönnen solche weibliche Dienstboten berücksichtigt werden, welche innerhalb drS Königreichs Württemberg in einer Familie oder auf einem und demselben Anwesen nach zurück- gelegte« 14. Lebensjahr ununterbrochen mindestens volle 25 (für dar silberne), bezw. 50 (für das vergoldete Ehren­zeichen) Jahre lang tre« und in Ehre« gedient haben. Ist das Dienstverhältnis ohne Verschulden des Dienstboten dorch äußere Verhältnisse, wie eigene Krankheit oder Krank­heit von Angehörigen und dergleichen unterbrochen worden, so kann die vor der Unterbrechung zurückgelegte Dienstzeit zu der nachfolgende« hiuzugerechuet werden.

Die Bewkrbrmqeu um das Ehrenzeichen find späte­sten» di» zum 1. Dezember d». IS. durch das gemein­schaftliche Amt des DieustortS bei des Zmtrslleilung des WoylLätigkritSvereinS eivzmeichm. In denselben ist neben den Angaben über Name«, Alter, Heimat und Koufesston des Dienstboten das Zutteffm der obengenannten Voraus­setzungen bezüglich der Dleustdaner, der Art der Dienst- ktstnug, unter Hervorhebung etwaiger besonders hervor­ragender Leistungen, »ud der völligen Unbescholtenheit des Dieqpbotm näher darznlegeu. BerznsSgen ist

1) eine amtliche Bescheinigung über den Tag des Dienst­antritts «ud über die ununterbrochene Fortdauer des Dienstverhältnisses (bezw. bei Dirnstnuterbrechuugeu auch über deu Tag des Austritts und des Wieder­eintritts) ans Grund der Polizeilichen Melderegister;

2) ein Familienregistrranszng, aus de« die Famtlten- verhältuiffe des Dienstboten zu ersehen sind;

3) et« amtlich beglaubigtes ZenguiS der Dienstherrschaft über Charakter «nd Verhalten, sowie die Leistungen des Dienstboten.

Stuttgart, 4. Oktober 1908. _ Roser.

Bekanntmachung der K. Zentralstelle.

Lk»r- für Maler i« GI«-ver«»lde».

Dir K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel beab­sichtigt, vom 19. November bis 15. Dezember 1906 im Fall genügender Betrtltgang eise« UebungskurS für Maler i« SlaSvergoldm in Stuttgart zu veranstalten.

Zu de« Kars werde« tm Lande ansässige selbständige Handwerker und ältere Geselle«, in erster Linie solche, welche sich selbständig zu mache« im Begriff find, zngelaffru. Die Teilnehmer sollen schon einige Usbrmg i« GlaSvergsloes habe«. Et« UnterrichtSgelb wird nicht erhoben. Auswär­tigen minderbemittelten Teilnehmer» wird aus Ansuchen ein Beitrag zu den Koste« der Reise nach Stuttgart gewährt; außerdem kann solchen anSwärtige« KnrStellntbmern, welche

IriedeL.

Eine Geschichte aus de« Volksleben von W. O. von Horn. (W. Oertel.)

(Sortsrtz«»,-)

Jrtzt blieb mir nichts anders übrig, und ich erzählte bann de« Wirt und feiner Fra«, daß ich am Kap der guten Hoffnung den Friede! gefunden, als Bedienten eine« SchiffzkapttSuS, mit dem er später nach Holland gegangen sei, wo er es ««gemein gut habe. Als ich hierher gereist sei «ad gesagt habe, ich »äffe Geschäfte halber auch nach Trier, da habe er mir ausgetragcu, »ich nach seinen Ver­wandten, besonders nach des Jürgen Kindern zu erkundigen.

Stehst dn'sr* rief die Frau mit freudestrahlende» Gesichte.O der war immer ein guter Bub, «ud fange- laufen wär er nicht, hätte das Herrchen ihm die Suppe nicht so arg versalzt! Also Ihr kennt! Ach, du lieber Gott, grüßt ihn viel tausendmal von mir, und sagt ihm, eS ginge uns allen sehr gut, ich hätte einen brave» Raun (gelt Alter!* rief sie ih« zn und drückte seine Hand unver­merkt)und liebe Sinder, und er solle nur besuchen.*

Der Raun lächelte schalkhaft und sagte:Wenn Ihr ihn etwa bald seht, so sagt ih«, er solle i« Herbst kommen und Gevatter stehen bei uuSl*

Die Frau erglühte, warf ihm einen halb böse», halb lächelnden Blick zu und eilte unter dem fröhlichen Lachen ber Gatte» hinaus.

Mir fiel eins wohltuend ans. Hier war nicht jenes

Magold, Montag den 8. Kktoöer

besonders bedürftig find, auf Ansuchen und auf Nachweis einer besondere« Bedürftigkeit ein weiterer Beitrag zu deu Kosten des Aufenthalts in Stuttgart gereicht werden. Beitragsgesuche find gleich bei der Anmeldung auznbringeu; nachttäglich eiukommeude Gesuche können in der Regel nicht «ehr berücksichtigt werden.

Anmeldungen zur Teilnahme au dem KnrS find durch Vermittlung ber Gemeindebehörde oder des Vorstandes einer örtlichen gewerbliche« Bereinigung bis spätestens 1. November 1906 an die K. Zentralstelle für Bewerbe und Handel eiuzurekcheu. Die Gemeindebehörden und die Vorstände der gewerblichen Bereinigungen werbe« ersucht, bei der Vorlage der Anmeldungen sich darüber z« äußern, ob die Angemeldete» nach ihrer Ausbildung «ud ihren Fähigkeiten vorauSfichtlich in der Lage find, mit Erfolg au dem KnrS sich za beteiligen und ob ihre Zulassung zu dem Kurs befürwortet werde« kan«. Soweit die Augemel- deteu wegen besonderer Bedürftig! ;it um Beiträge zu den Kosten des Aufenthalts in Stuttgart nachsuchen, wolle bei der Vorlage der Anmeldungen auch AnSknuft über die Ver­mögens- «nd Fsmilienverhättuiffe der Gesuchstellrr bezw. auch ihrer Eltern gegeben werden.

AuS deu Anmeldungen sollen im übrige» ersichtlich sein: Namen, Beruf, BernfSstellung (ob selbständig oder Geselle), Wohnort und Alter der Augemeldeten. Außerdem sollte auch angegeben sein, ob die Augemeldrteu schon einige Uebung i« GlaSvergoldeu haben.

Stuttgart, 24. September 1906.

Mosthas.

Bekanntmachung.

Felh-ereinl-«»- a»f Mark»«- Eber-Hardt.

Bon deu Gemriudekollegit« Eber-Hardt wurde wieder­holt der Antrag ans eine Berei»i-««- der Gewände Heßlach, Graben «ud Hötzesteig auf der Mark»»- Eder-- hardt gestellt.

Nachde« das Unternehmen von der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft, Abteilung für Feldbereiuigung, auf Grund einer vorläufigen Prüfung als für die Landeskultur nützlich und im ganzen zweckmäßig für ausführbar erkannt und zur Abstimmung de« gestellten Antrag gemäß znge- laffeu worden ist, wird hiemit

Tagfahrt zur Abstimmung über den vorliegende» A»trag und znr Wahl der Mitglieder der LollzugSkommisfiou auf Mittwoch de« 17. Oktober d. J-. v»r«itta-- 10 Uhr arrberanmt.

Hiebei werden die heiligten Grundeigentümer, bezw. deren Vertreter ans das Mathe«- zu Eder-Hardt unter Androhung des RechLSuachteilS eingeladm, daß diejenigen, welche bei der AbstimumugStagfahrt weder in Person noch durch einen seine BertretuugsbesuguiS rechtsgültig uachwei- senden Vertreter erscheinen, als de« beantragten Unternehmen zustkmmeud angesehen und von der Teilnahme au der Wahl der Mitglieder der BollzrrgSkommisstou auSgeschloffeu werden und daß ein Einspruch oder eine Wiedereinsetzung in deu

I»os

vorigen Stand gegen diese gesetzliche Folge des Ausbleibens

nicht stattstudet.

Für den Fall, daß die nach der Abstimmung eventuell vorzunehmeude Wahl der Landwirte und ihrer Ersatzmänner für die BollzugSk»««isfiou aus irgend eine» Grunde »icht zustande käme, so werden die Landwirte auf Antrag drS Obera»tS nach vorgängiger Leruehmnng des Geweinderat» von der Zentralstelle berufen.

Von de« Plan der Beschreibung der Feldbereiuigung, de« Verzeichnis der Grundeigentümer, de« allgemeinen Ueberschlag über die mutmaßlichen Kosten und dem Ergeb­nisse der »orläust-m Prüfung ber Zentralstelle kan« bis zu« Abstimmuugstag jeder«««» aus de« Rathaus in Ebershardt Einficht ueh«eu.

Zugleich ergehtdte öffe»tlicheA«ff»rder»«-, etwaige noch nicht bekannte Ansprüche aus Freilassung von de« Unternehmen, oder ans Anteilnahme an demselben innerhalb der Ausschließunksfrist von 2 Wochen, von de« Lage des Erscheinens dieser BekauuL«ach»ug au gerechnet, bet« SchuUheißeuamt SberLhardt oder beim Oberamt hier geltend zu machen.

Nagold, den 15. September 1906.

S. Oberamt. Ritter.

Der nationaktiöerate AarLeitag in Koslar.

Berlt», 6. Ott. Bo» uattonaUtberaleu Dele- giortestag tu SoSlar wird der Rat.-Ztg. geschrieben: Der ReichStagsabgeordnete Basserneanu begrüßt« als Vor­sitzender des ZeutralvorstaudeS deu Parteitag mit einer Ansprache, in der er sagte: Das Leitmotiv de» Partei­tages « sein: Uneinigkeit zerstört!" In der Partei find unzweifelhaft Unstimmigkeiten und Schwierigkeiten vorhanden, vir wolle« dm Saal hier aber t« neuer Ge­schlossenheit verlassen. Zu« Vorsitzenden des Partei­tages wurde Bsssermauu, zu Stellvertretern Gehet«rat Friedberg aud Dr. Seiger-Erlangen gewählt. Deu ersten Vortrag hielt der Reichs- und LandtagLabgeorduete Pros. Dr. Hteber-Stuttgart Sb»Politische Rückblicke und Ausblicke." Dr. Hieber führte ungefähr folgender aus: SS wäre töricht, zu verkennen, daß die «attouaMberale Partei sich in einer schwierigen Lage befindet. Die Par­teifreunde sollten aber ihre Kritik etwas zurückhaltender euSSbm. Wen« wir die politische Lage Deutschlands be­trachten »ud uns der auswärtigen Politik zuveuden, so werden wir zugeben «äffen, daß etwas wie eine Isolier­ung Deutschlands offenbar vorliegt; daraus folgt aber die Notwendigkeit einer starken Flotte. In der Ko- louialpolitik seien gewiß viele Fehler begangen worben; aber «an tue immer bester, die schmutzige Wäsche inner­halb der Familte zn waschen. ES sei auch i«»er geklagt worden über die Schwäche des Liberalismus, rS ge­schehe dies besonders von einer kleinen Gruppe von Leuten, deren politischer Horizont in der Großstadt anfgegaugm ist. Rau hat uns Nattoualkiberalm unsere Zollpolitik vor- gehalten, wir glauben, daß wir aber «it dieser unserer Politik

habsüchtige AuSsrage« tu Hoffnung einer «-gliche« Erb­schaft. Die ougehmchelle Freude sprach bei der Nachricht aus beider Zügen.

Ich « sie nur wieder versöhnen,* sagte endlich der Rann und ging hinaus; aber erst als ich gegessen, ka» die Fra» wieder.

Mir war so wohl bei den Leuten, daß ich all «eine Herrlichkeiten in Holland vergaß.

Ein zweites fiel «ir auf. TS kamen keine Bauern am Abend. Als ich das berührte, sagte der Wirt:Das ist hier ganz anders geworden wie dazumal, als Ihr hier wäret. Für dir hiesigen Bauern brauchte «an kein Wirts­haus, und eS ist gut für «ich, daß ich ohne sie leben kann.*

Nach Lisch setzte sich die Frau traulich zu nvS beiden, und das «ich interessierende Gespräch vnrde nun fortgesetzt.

Will denn der Friede! wirklich elu«al kommen?* fragte die freundliche Fra».

Gewiß!" sagte ich.

Das «achte sie sehr froh.

SS war »ir doch gleich,* fuhr sie jetzt fort,als «Sßtet Ihr uns etwas angehm, Ihr kämet »ir so bekannt vor. Ich » Such i««er drauf ausehen. Und doch seid Ihr sre«d. Ich glaube, das tntS, daß Ihr deu guten Friede! kennt.*

Während des Gesprächs hörte ich denn, daß «ei« elter­liche» Haus, de« Eiasiurz nahe, hatte abgebrochen werde» müssen. Der junge Ran» hatte die Bavstelle gekanst «nd die» HauS gebaut.

Von manche« guten Kameraom «einer Kiuderjahre

hörte ich die Geschichte. Der Stur« des Lebens hatte wohl auch unter sie hiuetugepfiffm und deu «inen hierhin, dev andern dorthin geschleudert. Raucher war verschollen, wie ich selber, mancher «rögeartet, aber andere waren brave Lauern geworden. Der Alte «it ber Brille war auch längst gestorben; aber «eine Eltern standen «och in gute« Andenken. Mein tranrigrS Geschick hatte sich zu einer fest­stehenden Geschichte ausgebildet, und meine hübsche Vase versicherte, daß die allgemeinste Teilnahme mir gefolgt sei und «icht wenige Tränen. Das war gewiß Wahrheit. Schon die Treuherzigkeit der Erzählerin bürgte dafür und die ganze Art, wie sie aller vorbrachte. Ach, wie gerne hätte ick gesagt:Ich bi« der Friede!!*

Ich konnte nicht einschlafe», obwohl ich recht »üde war. Ich schlief ja auf der Stätte, wo ich am treuen Rstterherzen geruht hatte, wo sie «ir gestorben waren, die gutm Ellern, wo ich dm bitterste» Kelch «einer» Da­seins bis auf die Hefen geleert hatte. Reine Tränen stoffen reichlich. Aber »eine Gedanken gingen allmählich in einen schöne« Trau« über. Ich war wieder ein Kind. Ich ruhte am treuen Rutterherzw. Der Vater saß fröhlich singend auf seiner »outiqae und sah so selig aus die schöne Mutter und «ich herqb. Ich war nnauSsprechltch glücklich. Dan« kam Marianne, das herzige Kind, und wir spielten so kind­lich froh; wir suchten Futter für die Ziege; wk pflückten Erdbeeren wie damals. Und der Traum war so lang, baß er stch durch die ganze Nacht zog, und als ich ans­wachte, war in «einer Brust «tue stille Frmde, zu ber sich