8S. Zliatzra«»«.
»rlchrist täglich «tt XuSnah»« der Ton»« «nd Festtage.
»reck vierteljährlich hier 1 ^g. «tt Träger» whm.AM.t«»rrir»' »ud 10 iuo-Xerkehr l.2S t« Sbrtge» Württemberg ickkva Mo»atrabo»»e«e«tS
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Mi! de« PlarcherMche«
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Gchrväb. »asdwirt.
^ 208
Amtliches.
Die Ortsbehörden
werden »vier Brzaguahme auf den Erlaß dcSK.VerwalLuugS- ratS der GebäudedrsudverstchrrungSanfialt vom 25. August d. IS. (Mlu.-AmtSbl. S. 248) betr. dl- Gi»leU««, der Jah,e»fchätz»ng der Gebäude, beauftragt, »tt deu Einleitungen zu der Jahresschätzang der Gebäude und ihrer ZnbehLrdm «ud der hieuach aus de« 1. Januar 1907 zu vollziehruden jährlichen Aenderung der FenerverfichcrungS- bücher alsbald zu beginne«.
I. Zunächst ist die Schätzung derjenige« Neuderuugeu eiuzuleiteu, welche sich an Fabrike« »der s»»stige» Größere« gewerbliche« Anlage», »ebst ihre» Z«. b-hörde« <«a«e»tUch Maschine«) durch Neubauten oder sonstige Bauausführungen brzw. durch Abgang, Zuwachs oder Wertveränderaug dou Zabehördeu seit der letzten Schätznug ergeben haben. Zu diese» Zweck erhalten die Gemeindebehörden unter Hinweisung aus Art. 18 des Gesetzes vo« 14. März 1863 und Ziff. 9 Abs. 1 bis 5 des Normal-Erlasses vo« 18. März gleichen Jahres (SlnmppS uenestr Handausgabe Seite 18 11t. a) den Auftrag, die Besitzer derjenigen Fabriken oder gewerbliche» Anlage», bei welche» die bezeichnet«!« Voraussetzungen zutrcffrv, zn »« verweilter, unter Berücksichtigung der nachsteheude» Le- ftimmnngen (Ziff. 1 und 2) zn bewerkstelligender Anmeldung der eingetretmru Aeuderungen bei der OrtSbrhörde anfzn- fordero, hierauf die Durchsicht der auf Fabriken und ähnliche Gebäude bezüglichen Einträge des FemrverftchernogSbuchS vorznuehrmn und von den hieuach sich ergebenden AeuderuugS- anLrägen de« K. OSeramt Anzeige zu «acheu.
I« eiuzelue» sind hiebei die folgenden Vorschriften zu beachten:
1) die der Schätzung zu nuterwerfendm Zubrhörde» (Maschinen, Apparate, Werkbänke, Fachqestelle, Trans- «lsfioneu, Rohrleitungen, vud dergl.) st->k abgesondert von dev Gebäuden möglichst -«tailliert (unter Angabe der Gebäude, Stockwerke und Lokale, io welchen sie sich bifiadeu, der Stückzahl de8 Materials, Maßes, beziehungsweise Gewichts, und des «ulmaß- ttcheu Werts derselbe») zu bezeichnen, damit daraus entnommen werden kann, ob zu ihrer Einschätzung die Absendung des Bauinspektors erforderlich ist. Dabei wird noch besonders darauf ausmelkjaw gemacht, daß auch dir elektrischen BelerchtuuBa^lagen und Kraft- Übertragungen, soweit dieselben a!8 GedSudezubetzörden erscheinen, in das AomeldeverzeichM aufzvuetzmen find. Soweit solche Zubihördm als nuverbrruudar von dec 8-rfiHerung ausgenommen werdcu wollen, ist dies speziell arrzngebeu.
Im Interesse der Bollstäudigleit der Aumelduugeu und um das Anmeldegeschäft möglichst zu vereinfachen, empfiehlt sich bei der Anmeldung der Zubehördev die Benützung tabellarisch ««gelegter Aumeld- uagssocmularien, welche scikrns der Anmeldepflichtigen vom OSeramt unentgeltlich bezoaen werden können.
Magold, Donnerstag den 6. September
2) Die Aomelduogeu der Hechhaute» v,» Fabrike» ««d ähnliche» gewerdl. A«l«ge« zur Schätzung stad ebenso wie tue Anmeldungen sonstiger Gebäude zu behaudleu.
Die Schätzung derselben ist in der Regel von der SchätzungSkommtsfiou und zwar so zeitig in Angriff zu nehmen, daß solche bei der Ankunft des Bank«- spektorS beendigt und deren Ergebnis in das Schätzungs- Protokoll eingetragen ist.
Wenn eS aus besonderen Gründen wünschenswert ist, daß auch die Schätzung der Hochbauten unter Leitung des BautuspektorS dorgensmmcn wird, so iß dies rechtzeitig auzuzeiaeu.
3) Bei der de« Semeinderat obliegenden Durchsicht der FeuerverstcherungSdScher ist besonders auch darauf zu achten, daß Doppelverficheruugev, wie sie z. B. in Fabriken bezüglich der Maschinen vud sonstigen Zu- behördeu mitunter noch Vorkommen f»wie Berficher- «»ge« v»» salche» Objekte«, welche de« Zw««g -er 8a«-e»a«ftatt unterliege», bei Privatgesellschaft«« vermiede» werbe«.
Die Vorlage der Berzeichuiffr, bezw. Fehlbertchte, hat bis
späteste«» SV. September d». I».
zu erfolgen. Später einkommeude Anmeldungen können als außerordentliche, aus Nech«««g -er Fabrikbesitzer vorzunehmende Schätzungen behandelt werden.
II. Die JahreSschätzunghinfichtlich derjenigen Gebänbe, welche nicht z« de« Febrile» »der s»«stige« größere» gewerbliche» Anlage« gehöre», ist z» A»fa«g A»g»st ei»z«leite«.
Za diese« Zweck find die Gebäudeeigentümer zur Anmeldung der bei ihnen i« Laufe deS Jahres vorgekommeue» Aeuderungen bei der OrtSbrhörde auszusorderu, woraus die Durchsicht deS FeaerverfichrruugSduchS vorzunrhmru »nd von dev hieaachZstch rrgebeudev AeudernvgSavtrSßk«
spätestens bis SV. September ds. Js.
hieher Avzeig« zu erstatten ist.
Lei der Durchsicht des FeuerverstcheruugSbuchS haben die Gemeiuderäte, tnSbesondsre bezüglich »euer oder neu eiugeschötzter Gebäude, eine Vergleichung der Braudverstche- rungsanschläge «tt deu neuen Sebäudestemnmschläge« vor- zvuehmru und in denjenigen Fällen, wo ein ausfallendes Mißverhältnis zwischen beiderlei Anschlägen zu Tage tritt, das geeignete wshrzuuehmeu. Bei vorkommeudeu Anständen ist hieher Vorlage zu machen.
Im übrigen haben die Gemeiuderäte die VerfichernugS- auschläge insbesondere tu der Richtung genau zu prüfen, ob nicht die Gebäude und ihre Zuöehördeu eine Werts Verminderung erlitten haben und deshalb in de« VerfichernugS- auschlag za ändern seien, oder ob nicht eine Aenderung in der Klassifikation etozutreteu habe. ES find hiebei namentlich die Vorschriften in Abs. 2 und 4 deS Art. 19 des Gesetzes vom 14. März 1853 über daS allmähliche Altern und andere außergewöhuilche ELtvertuugSnrsochkL sorgfältig zu beachten.
ISO«
Zu der Prüfung der BerstcheruvgSavfchtäge durch de»
Grmeinderat find die Ortsfeuerschauer mit beratender Stimme Seizuzieheu und eS ist in deu hieher zu erstattende» Berichten von dem Gemriuderat z« bemkuuden, daß die» geschehen ist.
Nagold, deu 5. Sept. 1906. _A. Oberamt. Ritter.
Bekanntmachung
«« bte vrtsbehörbe» bete, -ie diesjährige» Truppe»üb«»ge».
Bezüglich der diesjährigen Lr»ppe«üb«»ge», welch »oranSstchtlich o«r be« v»rdere» Teil be» Bezirk»
berühren, erhalten die Schulth.-Aemtrr derjenigen Gemeinden, in welche« bereits Einquartierung anläßlich des Anmarsches zu deu Truppenübungen und während derselben augesagt ist, folgende Weisungen:
1. In „»üblicher Weise ist beka««t z« mache«,
daß:
») Die Felder möglichst abgrerutet sein müssen lr) nicht abgerrntete, besonders wertvolle «upfiaoznugm sowie Schonungen mit deutlich sichtbaren Stange«, Strohwischen «ud dergleichen zn bezeichnen find, e) gefährliche Stellen (Steinbrüche, Moore. Erdsälle u. s. w.) »^Warnungstafeln oder Einsriedkguuge« zu versehen find.
ä) Der durch die Einwohner (Zuschauer) verursachte Flurschaden ihnen selbst zur Last fällt und daß fie deu Weisungen der Landjäger, sowie deu au weiße» Ringkragev erkennbaren Gendarmeriepatrouille» der Kavallerie Folge z« leisten haben; v) ein Berühren oder gar Beschädigen der vo» Militär angelegten telegraphischen Leitungen verboten ist, dies« vielmehr wie die StaatStelegrapheu unter dem Schutze der §§ 317 and 318 deS Reichsstraf. gesetzbuchS stehen.
2. Die Sch«It-.-Ae«ter wolle« ferner dafür sorge«, daß von der Stunde deS Zapfenstreichs au (in der Regel 9 Uhr abends) die deu Mannschaften dei de« anstrengenden Uebnugeu unbedingt notwendige Nachtruhe nicht durch Lärmen und Geschrei vo« Zivil- Personen in deu Wirtschaften oder durch Tavzmustl usw. gestört wird. Auch wollen die Zivilbevölkerung und die Wirte darauf hingrwi-sev werden, daß fie den WirtShauSpatrouillemen keinerlei Schwierigkeiten bereiten bei Erfüllung ihrer Aufgabe, die Wirtschaften nach de« Zapfenstreich abzugeheu und gegen Militär- Personen ewzuschreiten, die noch dort ohne Berechtigung verweilen oder sich lärmend oder sonst ungebührlich verhalten; andernfalls würden bei dem den WirtS- hauLpatronilleureu anSefohleneu energischen Auftreten gegenüber von Uubotmäßigkeit schwere Nachteile für die beteiligten Militär- und Zivilpersonen zu erwarte« sein.
3. De» Quartiermachern ist von solchen «»stecke»-«» Erkra»k»«ge» vv» Me»sche» »-er Tiere«
Ilriedel.
Eine Geschichte au? dem Volksleben von W. O. von Horn. (W. Oertel.)
(Fortsetzung.)
Ich traute meinen Ohren kaum. Ton und AsSdrnck von Mariannens Matter war nicht der frühere, gewohnte, herzliche.
Ich schwieg stille, gab deu Buben den Esel und ging in das Haas. Eie war nicht da.
Steffen, der hereimrat, fragte jetzt auch.
_»Wo wird fie sein?" fragte.fie; „auf die Glashütte 'st stk, wo ihre Gote Köchin ist. Am Sonntag ging fie
ich denke wohl, daß fie hente zurückkommt."
, Das fiel mir schwer aufs Herz. Wußte fie doch, daß wir bald kämen. Ich an ihrer Stelle wäre nicht wegge- gangen, wenn ich sie erwartet hätte.
Es wurde Nacht. Sie kam nicht.
, „»^.Est stichduukel draußen," sagte ich zur Mutter, .soll ich ihr eutgrgeugehen?" —
.DaS ist nicht nötig," sagte fie kalt. .Kommt fie noch, so wird fie auch jemanden haben, der fie begleitet. klebrigen» weiß sie deu Weg auch alletue, deu sie diese» Sommer so oft schon gegangen ist."
Diese Antwort, so wegwerfend und schnurrend, hatte ich nicht erwartet. Womit hatte ich da» verdient?
.Warum seid Ihr mir denn böse, Mutter?" fragte ich erregt.
.Das lüg' mir ans," sprach sie schnippisch, wandte mir den Rücken und ließ «ich verdutzt stehen.
.Was war daS?" — fragte ich »ich selber; aber eine Antwort darauf hatte ich nicht.
Verletzt wie ich war, ging ich auf die Bodenkammer and legte mich ins Bett. Mau ries «ich nicht einmal zm« Nachtessen. An Schlafen war nicht zu denken. Lausende von Fragen durchkreuzten sich in «einem Kopfe, der mir in Fieberhitze glühte. Endlich kamen die Buben, legten sich mäuschenstille nieder und schnarchten bald; ich aber schlief nicht, bis endlich gegen Morgen der Schlaf sich meiner erbarmte. Aber wer schildert «eine Träume? ES waren Ausgeburten eines kranken Gehirns, bei Furchtbarste, Entsetzlichste drängte sich hierin. Marianne wurde mir durch höllische Geister vom Herzen gerissen, und «ei« Herz blutete und blutete, bis der letzte Tropfen verronnen war; da wollte ich sterben und konnte nicht, «vßte als SSatten umher- wandern, sah fie in eine- andern Arm nnd konnte fie ihm nicht entreißen. ES war eine Qual, wie fie die Hölle kau« schrecklicher haben kann.
Als ich morgen» herabkam, dankte mir die Mutter kaum ans «einen Morgengruß. Auch Steffen »achte ein verdrießliches Erficht. Der Einfluß seiner Fron war sichtbar.
So vergingen acht volle Tage. Da kam Marianne endlich.
Ich saß stille in der Ecke deS OfenS. Die Dämmerung hatte tbreo Schleier über uns gebreitet. Sie sah «ich nicht.
.Wo ist denn der Friede!?" fragte fie.
.Dort in der Ecke fitzt er," sagte die Mutter.
Sie trat zu mir «nd begrüßte «ich. Der Druck ihrer Hand war war« und herzlich. Wir wechselten wenige Worte.
Nun setzte fie sich und erzählte, wie die Herrschaft fie so gut leiden möge und ihr deu Antrag gestellt habe, als Kindermädchen in Dienst bei ihr zu treten.
Ach, du lieber Sott," sagte freudig dir Mutter. .Hast du denn zugesagt?"
Sie verneinte «tt de« Bemerken, fie müsse doch erst ihre Eltern darüber hören.
.Du hättest nur gleich ja sagen können," sagte die Mutter. .Wir haben Esser genug und können leicht einen missen. Außerdem ist es dir gut. Da lernst d» etwa- and kannst dir schöne Kle'der verdienen."
Ich hatte genug gehört. Ein Stich nach de» aaderu drang in «ein Herz. Die Tränen füllten meine Augen. Ich »aßt: hinaus. Draußen in der Abeudkälte hatte ich Lust, die mir hier fehlte.
So stand es also! Nu» fiel auch ein Schleier nach de« andern vo» de« Geheimnis. Ich war deu Plänen der Mutter mit Mariannen i« Wege. DeS Schulze« Peter hatte «ich heute so spöttisch lachend angesehen, daß ich wohl schon Lust gehabt hätte, ihm den Hals zn brechen. Da lag'S. Die Mutter hoffte, der Peter, der Marianne« nach- ging, sollte fie heiraten. Ueberde« waren die Bube» heran- gewachsen. Ich war ruu über flüssig. Ich durchschaute alles mit klar-:« Blicke; aber das Herz blutete. — Wie ich so dastaud, au das Hans gelehnt, kam der Peter daher und trat in das HauS.
(Fortsetzung folgt.)