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Württemberg 1.eö Sio«arrabo»ne«e»rr Lach GerMtniS.
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»nzeigen.Gebühr I. d. Ispalt. geil« mrs gewöhn!. Tchrift sd« deren «an« bet 1«al «nrüSnng 10 B, bei «ehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mit de« Planderstübche» >i»d
GchwSb. Sandwtrt.
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Jur geff. 'Meachtung?
I« morgigen Plauderstübcheu beginne» wir »it der Beröffeutltchvv^ de« Geero«a«-
Zteuermann 6slħwortv
von Clark Rüssel.
Der „Reichsbote« (Berlin) schreibt über Russe» See- romane:
„Der Aufschwung unseres Flottenwesens hat uns auch das Interesse an Seervrnanen erweckt und erhöht. Russell gehört zu den glänzendsten Vertretern dieses Genres Er hat längere Zeit selbst die Ozeane befahren und so befindet sich auch der fachmännische Teil seiner Seeschilderungen im vollsten Einklang mit der Wirklichkeit. Das Leben auf dem Schiff und die Größe und Erhabenheit deS Meeres sind kaum anschaulicher beschrieben worden. Aber auch die Fähigkeit, Charaktere zu schildern, besitzt Ruffel in hohem Maße.*
Bekanntmachung,
bete, de» ei«jährig-freiwtllige» Militärdienst.
Diejenigen t« Jahre 1887 geborenen jungen Leute, welche im Besitze gültiger (Schul-)Zeugniffe über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Dienst sich befinden und die Berechtigung zu« einjährig-freiwilligen Militärdienst erwerben wollen, werden daraus aufmerksam gemacht, datz die Gesuche u« Erteilung drS Berechtigungsscheines zum einjährig-freiwilligen Dienst alsbald und spätestes- bi- zum 1. Februar 1907 unter Beifügung der in §r89 Z ff. 4, lit. L—e bezw. Aff. 5 11t. s, der deutsche» Wchrsrdurmg lf. Regteruugsblatr im das Königreich Württemberg vo« Jahr 1901 Seite 275 und ff.) vorgrschriebk- «en Papiere, nämlich
a) eines standesamtlichen Eelmrtszeugnisses,
d) der nach Master 17a za § 89 der deutschen Wehrordnung erteilten EinwilligungSerklärung des gesetzlichen Vertreters,
e) eines Unbescholtenheit-zengnifsts (d. h. LmmundSzeug- uifses vom GedllltS- und Aufenthaltsort).
ä) des (Schul) ZeugsifseS über die wissenschaftliche Befähigung für deu eiujährig-sreiwilligev Dienst, bei der K>jl. Württ. PrüfnugSkommisfiou für Einjährig- Freiwillige in Ladwig-burg (Adreffe: Kanzln der K. Krets- regterung) schriftlich rinzureichen find.
I« übrigen wird auf die BekaunLmachnug der Kgl. Prüfungskommission für Einjährig-Freiwillige vo« 1b. Juni 1906 (Staatsauzeiger Nr. 151, Beilage) hiugewiese», worin daS Nähere öder die gedachte Berechugung, ihre Nachsuch- Mg und deu dabei zu führenden Nachweis enthalten ist.
Nagold, den 12. Juli 1906. _ K. Ostcr-omt. Ritt er.
Die zweite theologische Dienstprüfung hat u. a. mit Erfolg bestanden: Dauber, Karl, Vikar in Pfalzgrafenweiler.
WolMsche Ileverstchl.
Die i» der s»zi»lve«»rr«1ische» Presse einen
immer brettere» Rau« einnehmende« Betrachtungen über die „Mitläufer" lassen deutlich erkennen, welche Besorgnis
Wittmeister Mruhrr und Krau
von L. MnvSmaun.
Autorisierte Ucberfetzung. Nachdr. verb.
(Fortsetzung.)
Der Oberst drückte Astrid vorsichtig durch dir Tür. Die Lrute fingen bereits an, sich näher hecauzudräugm, om, wenn möglich, jeden Ton aufzufaffev, der in das Danke! dringen mochte, das über ihnen allen schwebte.
Ja der Lentestnbe schwirrten allerlei Vermutungen und Gerüchte, während «an sich gierig über deu fremdeu Kutscher herstürzte, besten Mitteilungen aber so dürftig wart«, daß sie schnell da- begonnene Interesse wieder abschwächten.
Kaum hatte der Oberst die Tür hinter sich geschlossen, als sie von der entgegengesetzten Sette geöffnet wurde and die Fra« deS Hauses sich im Lampruscheme vo« Wohnzimmer aus still und «it einer eigenartigen, fast verklärten Ruhe auf der Schwelle zeigte. Es schien zweifellos, daß sie jetzt Klarheit schaffen Wörde. Ihr erstes war, daß ste deu vor Erregung fast atemlosen Oberst, der sich noch nicht einmal seines Mantels entledigt hatte, von der nuvnter- brocheu fragenden Astrid befreite.
Liebes Kind, sagte ste, geh' so lange ins Speisezimmer. Ich möchte mit oe« Herrn Oberst sprechen.
Ihre Stimme drückte eine solche Entschiedenheit ans, daß Astrid ihr sofort gehorchte. Das junge Mädchen entfernte sich, ste hatte aber kau» daS Speisezimmer betrete«, als ste auf eine« der Stühle niederfauk. Sie legte laut
Kagold, Donnerstag den 12. Juki
ISO«.
derSozialdemokratiederRückgaugderStimmeuzahleuderNach- wahleneiufiößt. UeberallistetuVerlausender,Dreimilliosenflut von 1904 zu beobachten gewesen, und eS ist nichts als ein Be- ruhigungs mittel für die stutzig werdende Gefolgschaft, wen« der „Vorwärts" behauptet, die Abfallenden seien „Mitläufer", nustchere Kantonisten aus de« bürgerlichen Lager, die stch vor dem Klaffenkamps zmückziehm, während stch die Lücken zwar langsam, aber sicher mit Zielbewußteu füllen. In Wahrheit, so «eint die „Magdeb. Ztg.", steht »au die Sache tu der Parteileitnng doch etwas anders an; «au hat sich davon überzeugt, daß die revolutionäre Tonart von Jena nicht so gewirkt hat, wie «an erwartete. Gcvan von Jena datiert der Rückgang. Dazu kommt die Blamage des „roten Sonntags", an de« die erste Probe auf die Politik von Jena so kläglich ablief. Einstweilen spricht »an das nicht aus, aber die Versuche, dm Kurs zu ändern, reden deutlich.
De- bayrische RuttuSmiuisterirr« hat Bestimmungen getroffen über die Umwandlung der Industrieschule» in Oberrealschulm. Mit Mühe und Not hat mau es durchgesetzt, daß Bayern endlich «it der Errichtung von Oberrealschulm deu anderen Bundesstaaten folgt, in denen stch diese Schulen längst aufs beste bewährt haben. Mau sollte nun «einen, es würde von der obersten Schulbehörde, de« Kultusministerium, alles geschehen, um die vene Einrichtung zu stützen und zu stärken. Doch das gerade Gegenteil tritt ein. DaS Kultusministerium gibt einen Erlaß heraus, in de« direkt vor de« Besuch der Oberrealschulm gewarnt wird. In diese« Erlaß wird vo« Kultusministerium daraus aufmerksam gemacht, „daß namentlich die für die Absolventen der Oberrealschulm in Betracht kommen den höheren staatlichen und privaten BerusSzweige «it hochschulmäßig auS- gebildetcu Kräften überfüllt find, so daß auf Jahre hinaus nur solche Aussicht auf entsprechendes Fortkommen haben, welche eine sehr gute Schulbildung uachzuwetsm vermögen. I« Hinblick hierauf und auf dm Mangel an Räumen werden in die i« UebergangSßadiv» an dm vier Industrieschulen eiuzurichteudeu Oberrealschulklaffen voraussichtlich nur AbitVimim der Realschulen «tt guten Zmguissm Auftah«e finden können." ES werden auch die Rektoren der Realschulen aufgefordert, die Schüler nachdrücklichst vor de« Besuch der Oberrealschulm zu warum.
Die sra«zöfische Dep»tierte»k««mer beriet vorgestern deu Gesetzentwurf über Amderuugm des Zolltarifs in bezug auf Gerde, Taschenuhren und gewisse Maschinen, insbesondere Automobile. Caillaox sagte, durch Erhöhung des MiuimaltarifS vermindere «au die Aussichten einer Verständigung mit der Schweiz. Er wünsche nicht, daß die Interessen der Landwirtschaft denjenigen der Industrie geopfert werden. HaudelS«inister Doumergne er widerte, er sei geneigt, der Schweiz Zugeständnisse zu machen, wenn diese selbst welche mache. Die Verhandlungen nähmen ihren Fortgang, aber wenn iS brs zu« 15. d. MtS. nicht zu einer Verständigung komme, würde lediglich der Gmeraltarif gegenüber der Schweiz augewmdet werden, und die gegenwärtige Vorlage wolle dies verhindern. Er glaube, daß die Verständigung «it der Schweiz zustaud kommen werde;
jedenfalls würden von seiten Frankreichs keine Schwierig
keiten gemacht werden. Die Vorlage wurde hieraus «tt 541 gegen 6 Stimmen angenommen.
Ueber b»« «besfiuische» Vertrag zwische» E»gl«»d, Frankreich ««b Italic» änßerr stch die offiziöse Lribaua folgendermaßen: „Der Vertrag konnte nicht nur auf de« Rahmen der äthiopischen Frage beschränkt bleiben, sondern es mußte» mehrere andere allgemeiupolt- tische Fragen berücksichtigt werden. Durch diese Erweiterung hat indessen der Vertrag nichts eiugebüßt, sondern nur gewouueu, und heute erscheint er wie eine für alle befriedigende Krönung der allgemeinen BertragSpolttik, die Frankreich mit seinen Grmzuachbaru im Verlauf der letzten 30 Jahre betrieben hat. Einige der vielen Punkte, die der Vertrag enthält, find bereits bekannt, wie die Aufrechter- Haltung des Status quo, die offene Tür, die Eisenbahn- frage u.a. Aber diese Punkte genügen noch nicht, um einen Begriff vo» dc« Vertrag selbst zu geben, der sehr viele andere Klauseln enthält und io Wahrheit wenig oder nichts übrig läßt, was in Zukunft Meinungsverschiedenheiten zwischen England, Frankreich und Italien Hervorrufen könnte. Einer der Hauptpunkte des Vertrags ist der, dnrch deu gegen alle möglichen Störungen des politischen Gleichgewichts bei« Lad des NeguS Mmelik Vorkehrungen getroffen wurden." Ferner teilt die Tribun« «tt, der Minister deS Aeußero, Tittoni, habe deu englische« Staatssekretär Dreh und den französischen Botschafter Cambou davon in Kenntnis gesetzt, daß er deu Text des Vertrages Deutschland vertraulich unterbreitet habe. Natürlich sei das geschehe», n« Ueberraschkmgm ähnlicher Art wie diejenigen, die nach AlgcciraS führten, zu vermeiden.
Nachrichten »»- S,»sta»tt»,pel zufolge verübtm grtchische Baudm ln der vergangenen Woche 7 Mordtaten an Rumänen in Mazedonien. Unter deu Ermordeten befinden stch der Vater des DragomauS der rumänischen Sesandschaft in Konstavttuopel und der Schwiegervater deS Direktor» der rumänischen Schule in Magarowa.
Die e«gttfchc» Truppe« i» R«t»l umzingelte« und schlugen tm Distrikt Umwotk die Streitmacht der Eingeborenen vollständig. Der Verlust der Eingeborenen betrug 547 Tote, darunter der Häuptling Naschwili; sehr wevkge» ist es gelungen, zu entkommen. Die Weißen hatten keine Verloste.
Parlamentarische Rachrichte«.
WSrttembergifcher Landtag, r. Stuttgart, 11. Juli. Kammer der Abgeordneten. Präsiden! Payer eröffnet die 195. Sitzung um 12 Uhr. Am Regieruugstisch: niemand. Rach Verlesung einiger Roten der K. d. St. werden die ständischen Kaffeurechmmgev ^ und 8 pr. 1904 für jnstifiziert erklärt. Hierauf wird ein K. Reskript betr. Vertagung des Landtags verlesen. Präsident v. Payer führt sodann folgendes au»: Damit wären wir au de« vorläufigen Abschnitt unserer Beratungen «»gekommen, und eS läßt sich nicht verkenne«, daß mit dem Abschluß, de« eine Reihe unserer grsetzgebert-
schluchzend die Arme auf den Tisch und verbarg dev Kopf in ihnen.
Frau Bruhu ließ den Obersten eintretev und bat ihn «it einer leichten Kopfbrwegnug, Platz z» nehmen. Er blickte in de« gemütlichen Ran« »«her, wo er so oft Gast seines Freunde» gewesen war, der jetzt tu der kalten, unheimliche» Zelle saß, und seine Verwirrung nah» derartig zu, daß er nicht wußte, wo er sekuru Bericht beginnen sollte.
Frau Brshu tat, als bemerke ste seine Verlegenheit nicht. Nachdem er stch einigermaßen gefaßt hatte und Herr über sich nud seine hrretubrechenden.Gefühle geworden war, blickte sie ihn mit ihren kalten, durchdringenden Augen scharf und ruhig au und sagte, fast als ob eS ganz selbstverständlich wäre:
Brnhn ist verhaftet. Nicht wahr?
Er hob dm Blick erstaunt zur ihr auf, schlug ihn aber schnell wieder nieder. Hier halfen keine Umschweife, und dieser Charakter bedurfre weder seiner einleitenden Bemerkungen »och seines Trostes:
Ja, sagte er tonlos.
Die tu so kurze» Worten erhaltene Gewißheit machte auf Frau Bruhu doch einen tiefen Eindruck. Sie schwieg einige Augenblicke, rückte ungeduldig auf de« Stuhle hin und her, schien dann aber plötzlich ihre Selbstbeherrschung wieder zu erlangen.
Wissen Sie etwas Näherei?
Ja — einiges.
Nun, so lassen Sie uns ganz offen miteinander spre
che«. Haben Sie irgend eine direkte Nachricht von »eine«
Manne?
Ja, ich habe einen Brief von ihm, de« er «tt »tt Erlaubnis des Richter» gesandt hat.
Haben Sie deu Brief bei sich?
Ja.
Lassen Sie ihn «ich lesen.
Der Oberst reichte ihr den Brief. Sie las ihn langsam, Wort für Wort, durch.
Als ste fertig war, ließ ste ihn in deu Schoß finke«
und sagte nachdenklich:
Glauben Sie, daß der Kriminalrichter deu Brief gelesen hat?
Ich glaube er nicht, obgleich er, soweit ich weiß, dazu berechtigt ist.
ES ist nicht wahrscheinlich, daß et» solcher »rief, der doch de« Richter unter Umständen eine gute Charakteristik des verdächtige» gibt, ungelesen aus de» Gefängnis gehen sollte.
Frau Bruhu wandte und drehte deu Brief nach «Ile» Seiten und entdeckte schließlich die Stelle, an der er geöffnet worden war.
Ohne etwa» zu sagen, nickte sie.
Haben Sie «it dem Richter gesprochen?
Nein!
Eie wissen also gar nicht waS im Berh-r zu Lage gekommen ist?
Ja — teilweise.
Woher das?