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choff Nr. 456.

ErscheiM Dienstag, Donnerstag L Samstag.

Die Einrückungsgebühr beträgt 9 ^ p. Zeile im Bezirk, sonst 12 H.

Dienstag, äen 13. November 1888.

Abonnementspreis halbjährlich 1 80 durch

die Post bezogen im Bezirk 2 30 H, sonst in

ganz Württemberg 2 70 H.

AmMcHe Mekcmntmcrchuxrgen.

Bekanntmachung,

betreffend die Formulare su den Uachweisungen der Krankenkassen.

Unter Bezugnahme auf die oberamtliche Bekanntmachung vom 23. Oktober d. I. Amtsblatt Nr. 126 werden die Vorstände der dort genannten Krankenkassen davon in Kenntniß gesetzt, daß dem Oberamt nun­mehr Muster der vom Bundesrath neu festgestellten Formulare für die von den Krankenkassen jährlich zu liefernden Nachweisungen vorliegen und zwar in fünf Exemplaren:

1) für alle Arten von Krankenkassen,

2) für Gemeindekrankenversicherungen,

, 3) für Octskrankenkaffen,

4) für Betriebs. (Fabrik-) und Baukrankenkassen,

5) für Hilfskassen.

Diesen Formularen müssen diejenigen genau entsprechen, welche künftig für die Nachweisungen von den Krankenkassen benützt werden. Die Vorstände haben sich rechtzeitig mit den vorschriftsmäßigen Formularen zu versehen und werden deshalb aufgesordert, behufs gemeinsamen Bezugs im Interesse der Kostenersparniß ihren Bedarf bis längstens 18. d. M. hieher anzuzeigen.

Calw, 10. November 1888. K. Oberamt.

_'__ Supper.

Die Ortsvorftehrr

haben soweit dies nicht bereits geschehen ist, den Nachweis der auf 1. Nov. d. I. zu erledigenden Wegvisitationsdefekte durch Vorlage der Visi­tationsprotokolls umgehend zu liefern.

Es wird ausdrücklich bemerkt, daß das Ergebnis der Nachvisitation am Schluß des Protokolls unter Angabe des Datums zu beurkunden ist.

Calw, 9. Nov. 1888. Kgl. Oberamt.

Supper.

Gages-Weuigke iten.

-j- Calw, 12. Nov. Seit der schönen Lutherfeier im Jahr 1883 ist es immer mehr zur Sitte geworden, den Geburtstag des großen Reformators Deutschlands als einen nationalen Festtag zu begehen. Auch in unserer Stadt wurde am Samstag abend im bad. Hof, unter zahlreicher Beteiligung

aus allen Ständen und Berufsklassen eine einfache, würdige Gedächtnisfeier abgehalten. DerKönig der Choräle", Wachet auf, ruft uns die Stimme, nach Mendelsohns Satz vom Kirchengesangverein würdig vorgetragen und von Hrn. Stadtmusikus Speidel trefflich begleitet, bildete eine passende Einleitung zu dem Gedächtnis des Mannes, dessen Wächterruf vor vierthalb- hundert Jahren so gewaltig erschollen ist. Nach einigen Worten von Hr. Dekan Braun, welcher zum Verständnis der großen religiösen Bewegung des 16. Jahrhunderts namentlich auf die herzgewinnende Macht von Luthers Liedern hinwies, gelangte eines der köstlichsten derselben (Vom Himmel hoch da komm ich her) zum Vortrag. Sodann ergriff Hr. Helfer Eytel das Wort, um, zum großen Teil mit den eigenen Worten des Reformators, nachzuweisen, wie Luther im Gegensatz gegen das mönchische Frömmigkeitsideal des Mittel­alters den sogenanntenweltlichen Stand" wieder zu Ehren gebracht, wie er di» weltliche Obrigkeit wieder in ihr gutes Recht eingesetzt; wie er anstatt desgeistlichen Lebens", unter welchem selbsterwählte, außergewöhnliche Werke und Entsagungen verstanden wurden, den Christen wieder die einfache Pflichterfüllung im Gehorsam gegen die Gebote Gottes als Aufgabe vor die Augen gestellt habe. Der gemeinsame Gesang des LutherliedesEin feste Burg ist unser Gott" beschloß diesen ersten, geschichtlichen Teil des Abends. Der Kirchengesangverein gab in dankenswerter Weise anschließend an die Feier ein Freikonzert. Sämtliche Mitwirkende, Chor und Solisten, waren bemüht, den Zuhörern das Beste zu bieten und wurden denn auch die Leist­ungen mit ungeteiltem Beifall ausgenommen. Außer den bekannten hiesigen Kräften (Frau Major v. Klett, HH. Vinyon, Schwämmle und Speidel) wirkte auch Hr. Helfer Eytel mit, welchen wir bei dieser Ge« legenheALls vortrefflichen Violoncellospieler kennen lernten. . Die Sopronsolo Hatte Frl. Eytel aus Stuttgart übernommen. Mit einer zarten, aber wohl- gebildeten und klangvollen Stimme, mit überaus schöner und deutlicher Aus­sprache, mit dramatisch belebtem Vortrag sang sie 4 Lieder, darunter das Lied von Abt aus demTrompeter" mit dem effekt vollen Schluß:Behüt dich Gott". So gestaltete sich der Abend zu einer wirklich schönen und erheben­den Lutherfeier und wir hoffen und wünschen, daß dieser große Mann bei unserem deutschen Volk in stetem Andenken bleiben werde.

Calw, 10. Nov. Mitte voriger Woche wurde auf dem hiesigen Bahnhof durch Weichenwärter Marquardt (gegenwärtig stello. Portier) eine Frau vom sichern Tode errettet. Dieselbe, im Frauenheim in Stamm­heim wohnhaft, hatte die Vorsteherin der Anstalt auf den hiesigen Bahnhof und bis zum Stuttgarter Zug begleitet; eben wollte sie wieder über die Schienen zum Perron zurück, als der Zug 665 von Pforzheim einlief. In ihrer Aufregung, die durch die Warnungsrufe noch erhöht wurde, kam' die

Feuilleton. <8°^-

Kerrettet.

Eine ganz alltägliche, aber sehr beherzigenswerte Weihnachtsgeschichte, dem lieben Pub­likum erzählt von Einem für Diele.

Das Städtchen B. ist zwar nur ein kleines Nestchen, wie man zu sagen pflegt, und zählt kaum über 5000 Einwohner, aber es ist Haupt- und Residenzstadt. Da sich darin auch die Gerichte des Ländchens befinden, dessen Hauptstadt B. ist, da ferner naturgemäß auch die verschiedenen Landesbehörden daselbst ihren Sitz haben, auch an höheren, mittleren und niederen Schulen kein Mangel herrscht, endlich auch einige Industrie vorhanden ist, erfreut sich die kleine Stadt einer gewissen Behäbigkeit und eines Wohlstandes, der jedem sofort in die Augen fällt, der den Ort betritt. Uebrigens sind diese in einer Kleinstadt nicht gerade häufigen Verhältnisse nicht neueren Datums; vielmehr ist B. von jeher in der glücklichen Lage gewesen, seinen Bewohnern verhältnismäßig viel zu bieten, ohne die Kommunalsteuer zu jener schwindelnden Höhe emporsteigen zu lassen, wie solche heutzutage in so vielen kleinen Orten an der Tagesordnung. Selbstverständlich war es zum guten Teile auch das Verdienst des regierenden Fürsten, der die größere Hälfte des Jahres in seiner Re­sidenz zubrachte, daß es in dem kleinen B., um es mit einem Worte auszudrücken, trotz keineswegs vorhandener Millionäre, doch nicht an Wohlstand und vor allem nicht an dem norvus rsruw, dem allezeit die Wett regierenden Gelde fehlte.

Herr Viktor Remmler war Besitzer des altrenommierten, ersten Manufaktur- und Modewarengeschäftes der kleinen Residenz. Das WörtchenHof", das seiner Firma voranging, fand sich zwar nicht gerade auf seinem Firmenschilde allein in B. vor, indes es gab doch immerhin dem Geschäft ein gewisses Relief. Es hatte eine Zeit gegeben, das war damals, bevor die Eisenbahn gebaut wurde, bevor das Post- und Telegraphenwesen einen so riesigen Aufschwung nahm, in der Herr Remmler in der Herrenabteilung seines Geschäftes dreimal, in der Damenabteilung

viermal so viele Leute beschäftigte, als jetzt. Das Geschäft war eben auch in B., und nicht blos bei Herrn Remmler, schlechter und schlechter geworden. Warum war es schlechter geworden?

Diese Frage beantwortete eben ziemlich ausführlich und nicht ohne einen ge­wissen Schmerz in seiner Stimme Herr Remmler seinem alten Buchhalter. Das war etwa vier Wochen vor Weihnachten und der Geschäftsinhaber und der Buch­halter hatten sich anscheinend über allzuviele Arbeit nicht zu beklagen; sonst hätten sie kaum die Zeit zum Schwatzen gefunden.

Ja ja, Herr Wahner," sagte Remmler zu dem Buchhalter,die schönen Weih­nachtszeiten sind vorbei, die wir früher zusammen durchlebt haben. Es läßt sich ja kaum jemand noch bei uns sehen, alles wird eben von auswärts bezogen. Als ob die Leute es nicht ebenso gut hier haben könnten!"

Ich begreife es nicht, wie es Deutsche geben kann, die nach den skandalösen Vorgängen in diesem Magazin du Louvre, nach der Austreibung der Deutschen aus diesem Pariser Geschäfte, noch das Geringste daraus beziehen können. Immer und ewig der deutsche Michel und die Sucht nach dem Fremden! Und dabei, was er­halten die guten Leute, die Besteller desMagazin?" Nichts anderes, als deutsche Ware! Aber freilich, so ein französischer Katalog, das ist auch etwas ganz Apartes."

Voll Zorn hatte Herr Wahner, der alte getreue Buchhalter, die Worte ge­sprochen und funkelnden Auges hatte er das letzte hervorgestoßen.

Mein lieber Wahner," klopfte ihm der Chef auf die Schulter,Sie haben Recht, aber nur zu ganz geringem Teile. Die Frauen, Mädchen und Väter, die mit dem französischen Geschäft in Verbindung treten, um deutsches Geld im Auslande los zu werden, sind denn doch, Gott sei Dank, ziemlich dünn gesät. Aber wissen Sie, Verehrtester, woran wir, wir Kaufleute und Gewerbetreibende der kleineren und kleinen Stadt kranken? Das ist der Mangel an Lok a l-Patriotismus, der Mangel an Verständnis für das Recht des Kaufmanns, des kleinen und größeren Kauf­manns der kleinen Stadt. Sehen Sie sich bei uns um und lassen Sie sich es ge­sagt sein, daß es ziemlich gleich überall, in allen kleineren Städten ist. Soviel Scheu, soviel Patriotismus meinetwegen, haben unsereGnädigen" wohl, ihr Geld nicht un-