Mühseliges Fahren, wenn am Ende kein lockendes Ziel winkt, trostloses Wandern, wenn nach kümmerlicher Rüst in der Fremde nicht lichte Heimat auftaucht mit bleibende« Friede und Freude! Wer Ziel nvd Heimat uuverrückt, fest «ad gewiß vor Augen hat, geht furchtlos auch tu Nacht hinein, denn ihm leuchtet das Licht aus der HSHe, der ist des Weihnachtsglanzes voll, den niemand ihm rauben kann!
Ein Jahr vorüber, rin flüchtig Aufzuckru am Zeiger der großen Weltuhr! Einwärts gehen Gedanke und Blick iu dlr Vergangenheit mit viel Versäumnis und Untreue, Verfehlung und Uadaukbarkeit Sri viel Liebs uad Freundlichkeit vsu oben uud uuteu her, vorwärts auch iu kommende Sestldr voll Dunkel uud Uoergrürrölichkeit mit der Sangen Frage: WaS wird wrrdeuV Lau« getrost auch aufwärts fchaneu io kindlichem Vertrauen zu de« Vater der Ewigkeit, derselbe gestern und heute. So wird dein LebeuSzug niemals zu« TodeSzuge werden, geht's auch durch leibliches Sterben hindurch. In Gottes Namen weiter — das sei und bleibe die LrSrnslssnvg zur Jahreswende!
UoMischo MsSerficht.
I» der rumänische« Kummer unterzog der oppositionelle Deputierte Filtpescn die rumänische Armee einer scharfen Kritik. Der Kriegsminister erwiderte, die Armee sei jeder Eventualität gewachsen. Die bereits augskündigten Kredite würden dazu dienen, das Heer reichlich «tt alle« za versehen, dessen eS bedürfe. Der Minister hob ferner hervor, Numäniea besitze mächtige Freunde iu Europa.
Ei» «euer Nieseufkaudal sieht i« England i» Au-ficht. Eine königliche Kommtsfion arbeitet vorläufig in Südafrika, um gewisse Erscheinungen in der Armee- Verwaltung za untersuchen. Schlimme Zustände find entdeckt wurden, Korruption und Unfähigkeit. Die königliche Sommisfion hat das Kriegsmintsterium ersucht, mehrere Offiziere, welche an diesen skandalösen Geschäften beteiligt find, in?l»kt 0 Mustand zu versetzen. ES wird angekmldißt, daß sensationelle Enthüllungen bevorstetzrn. — Die Times bringt einen heftigen Angriff auf die südafrikanische Politik der neuen liberalen Regierung. Das Vorgehen der Regierung gegen die Einfuhr chinefischer Kulis habe eine uuZcheure Erregung unter den Einwohnern der Sspkolonie gegen das Vaterlans Lrervorgerufru. Dir Politik Campbell Barmer- «aus sei übereilt, unentschuldbar, unverantwortlich und revolutionär. Daily Telegraph erklärt mit großer Bestimmtheit, daß das Vorgehen der nenen Regierung eine starke abfällige Bewegung ins Leben gerufen habe.
I» der sPuuische» Deyutierteukammer tadelte Silvrla die von der Regierung getroffene Wahl von Montero Rio zu« Vertreter Spaniens auf der Marokko-Konferenz. Ein Mann, der den Pariser Vertrag unterzeichnet habe, könne nicht geeignet sein, die neuen Interessen setueS Landes zu verteidigen. Der Ministerpräsident nah« Msutero RioS iu Schutz. Mau könne diesem keinen Borwurf ans der Unterzeichnung des Vertrags machen, für die allein die Regierung die volle Berautwortuug zu tragen habe. — Der Sultan von Marokko hat für den Fall, daß Algeeiras als ungeeignet für die Konferenz anerkannt wird, vorgeschlagen, die Konferenz in Tanger abzahalteu.
Volkszählung.
Stuttgurt. Die vorgenommene Volkszählung hat nach den Mitteilungen des Statistischen LaudeSamt ergeben, daß zwar die Gesamtbevölkerung des Landes sich in eine« Maße vermehrt hat, wie noch tu keiner etnztgea Volks- zählungsperiode vorher (ohne daß übrigens Württemberg dem durchschnittlichen Wachstum der Bevölkerung im Reiche gleichkäme), daß aber von 1905 Gemeinden des Landes 677 au LrvSlkeruugSzahl zuilckgegangeu fiud. Diese Abnahme kehrt zwar iu allen Kreisen des Laubes wieder, zeigt sich aber am stärksten im Jagst kreis, wo vou insgesamt 405 Semetudeu «ehr «18 die Hälfte, 221 au Bevölkerung abgenommeu haben. Diese Erscheinung tritt so stark hervor, daß sechs ganze Oöeramtsbezirke, sämtlich im JagstkreiS gelegen, eine Abnahme verzeichne». Es find die fast rein agrarisch bewirtschafteten Oberämter Gaildorf, Serabrous, SünzelSau, Mergentheim, NereSheim, Oehriuge». Di« Berschiedmartigkett der Vermehrung der einzelnen LavdeSgegeuden »acht natürlich den Unterschied in der Größe uud Bedeutung der einzelnen BerwaltungSkretse und -Bezirke immer krasser. So hat der NeckarkreiS doppelt soviel Einwohner als der JagstkreiS. Oberämter wie Ulm, Heilbrouu, LudwlgSburg und Stuttgart-Amt zeigen die drei- bis vierfache LolkSzah! wie die kleinsten Oberämter NereSheim, Sulz und Spaichiugev uud find mindestens doppelt so groß als fast alle übrigen Oberämter. DaS kann natürlich mit der Zeit sowohl für die Berwaltuvg, als auch für die politische Bedeutung der einzelnen Bezirke nicht gleichgültig bleiben.
Die Unruhen iu Deutsch-Ostasrika.
Gin Ruchtgefecht gegen die Hutteutotte«.
In außerordentlich spannender Weise schildert ein in der Lägl. Raudschau veröffentlichter Brief des Leutnants von Marschalk vom 2. südwestafrikauischeu Feldregimevt den Verlauf eines Nachtgefechtes, das rin kleiner Trupp vou zwei Dutzend deutschen Soldaten mit einer 200 Manu starken Hoüentotlrntrvppe zn bestehen hatte. Der Gefechtsbericht liefert gleichzeitig einen glänzenden Beweis für die treue kameradschaftliche Gestummg, die zwischen Offizieren >md Mannschaften besteht.
Iu der Nacht zu« 9. Nov. ging ein Transport von
Artilleristen von Warmbad rach Saudfoutein; mehrere Offiziere, die zu ihres Kompanien gelangen wollten, hatten sich ihuea ENgeschlssieu; eS waren t« ganzen 22 Maua uud 5 Offiziere. Am Abend des 12 Nov. erreichten sie die Narnchas- Schlucht. „DaS Gelände", schreibt von Marschalck, „sah sehr unheimlich aus, die reine Mausefalle. Unsere Spitze suchte die Klippe« rechts uud links ab. ES war dunkel, nur schwacher Mondschein. Ich ritt ganz vorue, als wir plötzlich 1.15 Uhr morgens auf fünf b'S zehn Schritte Entfernung ein wahnfirmigeS Schuellftuer bekamen. Ich drehte mich um und rief: „Runter vsu den Pferden!" Ich hatte aber noch nicht deu Fuß aus dem Bügel, da wurde mir schon mein Pferd erschossen, und dann schrie ich: „Kehrt, marsch, marschA"; wir Achten aus diesem höllischen Feuer natürlich zuerst heraus. Wir liefe» zurück und legten uns hinter einen Busch hin. Inzwischen war das Feuer ans allen Ecken lskgegaugev. ES war sehr schwierig, eins Schützenlinie Zu bilde»; wir hatten ja nur Artilleristen, die noch nie ein Schützengefecht grübt hatten. Die Eindrücke des Gefechts, das Siöhneu der Verwundeten uud das anhaltende heftige Feuer hatten natürlich auch mächtig gewirkt. Da war Leutaant vou Knobelsdorfs, brr schon länger iu der Schutztruppe ist, großartig. Er stand auf und sagte: „Vorwärts, Leute, auseinander, so schlimm ist das nicht, die Kerle treffen ja nicht!" Durch die Kaltblütigkeit der Offiziere wurden die Leute beruhigt, uud wir bildeten eine Schützenlinie im Kreise. Wir hatten schon gemerkt, daß die Hottentotten rmS bei weitem überlegen waren.
ES entspann stch jetzt ei« Fenrrkampf aus etwa 20 Schritt Entfernung, gegen deu mir uns 4 Stunden lang gewehrt haben. Das Pfeifen der Geschosse war unheimlich; immer ging eS „bim", „bing" dicht am Ohr vorbei. Dann hörte das Jener plötzlich ganz auf. Als ich mich auf- rtchtete, krachte aber sofort ei« Gchuß, Dan» kamen Verstärkungen der Feinde über die Berge geklettert, auf die wir feste schosse». Sie tiefe» stch gegmseitig etwas zn; ich fragte eine» Eingeboreuev, de» wir bei uns hatten, was es tzftße. Da sagte er: „Eben haben fie gesagt: wenn die Sonne rmfgeht, machen wir sie kaput," DaS wußten wir auch; die Situation war sehr ernst; wenn es hell wurde, schössen fie aus ihren gnt verdeckten Stellungen nnS paar ungedeckt Uigexdkn Männer einfach zusammen. Wir Offiziere krochen jetzt zusammen und kamen zu dem Entschluß, daß iu solchen verzweifelten Situationen ei« energisches Drauf- gehen der erste Weg zur Rettung ist. Wir beschlossen, die Stellung der Hottentotten dort, wo wir hergekommen waren, im Anlauf zu nehmen und dann durchzubrechen. Bis jetzt hatten wir verhältnismäßig geringe Verluste. Mir hatte öfter ein Mau» zugernfen: „Herr Leutnant, ich Hab' einen weg." dis Schüsse waren aber im Arm oder tu der Schulter. Me Schwerverwundeteu mit Beinschüssen wollten wir auf jeden Fall Mitnehmer;. „Auf, marsch, marsch!" Die Hottentotten wußten nicht, was wir vorhatten; fie wurdm unsicher, es fielen 'nur zwei Schuß, Darm legten wir MS wieder hin. So kam der zweite Sprung. So dm ich noch nie gelaufen! Wir liefen ja um unser Leben! Die Verwundeten liefen schreiend, mit gräßlichen Schmerzen, mit; wir stützten fie, so gut es ging. Nach einigen Schritten stolperte ich über einen gefallene» Reiter uud stürzte laug hin. Sofort fielen zehn Schöffe unmittelbar neben mir nieder; ein Geschoß warf mir das ganze Gesicht voll Saud. Ich sprang auf und !irf weiter; zum G!ück schossen fie in der Morgendämmerung schlecht.
Als wir an ihre Stellung kamen, wichen sie rechts uud links vor «r-stru Klingen auS. Wir brache» daun durch, und die Hottentotte», welche ja jetzt unsere Abficht erkannt hatten, rannten zu beiden Setten »tt und schaffen wie wild. Ein Man» neben mir rief mit einem Male: „Au, ich bi« «»geschossen, nehmt mich mit, laßt mich bloß nicht liegen!" Ich nahm ihn unter die Arme; er hatte einen schweren Oberschenkelschuß, und rs ging weiter, kaufen konnte ich nicht mehr. Mir war jetzt alles gleich; ich ging mit de« Verwundeten langsam durch das Feuer, nud eins gnädige Hand hat «ich hindurchgeführt, vollkommen heil. Ich hatte nicht gesehen, daß die anderen wieder Front gemacht und das Feuer wieder aufgenommen hatten. Der Feind schoß nur noch ganz vereinzelt uud zog daun ab. Wir sahen ihn auf etwa 100 Meter vorbeizlehm, etwa 200 Mann stark.
Wir waren aus dieser Mausefalle nvu glücklich heraus und hatten eS selber nicht mehr geglaubt. Die Maunschaften kamen und gaben uns die Hand nud bedankte» stch, daß wir fie so gut geführt hätten. Am «eisten freute eS «ich, daß wir die Verwundeten mitbekommen hatten. Unsere braven Reiter hatten ihr möglichstes geta«.
Gclges-Meuigkeiten.
Ans Stadt und Land.
HerreuHerg, 28. Dez. Gestern abend versuchte et« Bürger von Oeschelbronn seinen Schwager zu erschießen. Der Schuß verfehlte glücklicherweise sein Ziel. Der Tat sollen Streitigkeiten mit der Frau des Attentäters voraugegangen sein, wobei der Schwager beschwichtige» wollte.
Rutteuburg, 28. Dez. Bei der heute hier stattgefundenen Ziehung der Dettinger Kircheubaulotterie fiel der erste Gewinn mit 15 000 ans Nr. 22222, der 2. mit 5000 ^ ans Nr. 18 775, der S. mit 2000 ^ auf Nr. 13198. je 1000 ^ die Nr». 92 017.82 907, je 500 die Nru. 86892. 28092, 32635, 57925, 100 die Ne. 54425 Ohne Gewähr.
Rehre» OA. Tübingen, 29. Dez. Bei Nehren ist heute früh der Bahnwärter der StaatSbahu iu einer Blutlache tot auf der Landstraße ausgesuudrn worden; man
vermutet, Laß er durch den Zag verunglückt nvd über eine Brücke auf die Straße gefallen ist. Der Verunglückte histerläßt sine zahlreiche Kiuderschar.
Stuttgart, 29. Dezbr. Gegen die Quittungs- uud FrachtstempelsteMr. Der württembergische Bund für Handel und Gewerbe hat beschlossen, auf Mittwoch deu 3. Januar abends V>9 Ubr in den große» Saal des SLadtgartenS eine öffentliche Versammlung der Stuttgarter KrmflsuLe und GewerbrtreibeMr einzubrruftu, um Stellung gegen die geplante Quittungs- und Frachtstempelstemr zu nehmen. DaS Referat m der Frage hat der RsichstagSsHgrordnsLe für Heilbronn, Dr. Wolfs, übernommen.
Stuttgart, 30. Dez. Raubmord. Gestern vormittag ft, 10 Uhr wurde der von seiner Fran getrennt lebende, 62 Jahre alte Laglöhner GoMieb Aberle in seiner Wohnung, Haseastraße Nr. 23 in Heslach, mit einem SteinhauerhaMmer erschlagen und seiner Barschaft (etwa 1000 in Gold) beraubt. Der Erwordete hatte Ende Oktober durch die Post 1100 «M erhalten. Ein etwa 25—30 Jahre alter Taglöhner, der mit Aberle früher in Ulm zusammen gearbeitet hatte, wurde in de« letzten Tagen von A. beherbergt; in ihm wird der Täter vermutet. Die SLeirrhauersfrau Oshrle, bei der der Ermordete wohnte, hörte in der kritischen Zeit einen dumpfen FÄ im Zimmer des Aberle. Au? ihr Befrage« antwortete der mutmaßliche Mörder, der die Tür verriegelt hatte, Aberle sei vom Stuhle gefalle»; zugleich bat er die Frau, ihm Nsde! und Faden zu gebe». Die Abwesenheit der Frau benützte er dann zur Flucht. Beim Verlasse« des Hauses wurde er von einer Nachbarsfrau mit der Kassette unter dem Arm gesehen. Der Fra« Oehrie Lot stch bei de« Betreten des Zimmers ei» schrecklicher Anblick. Der Ermordete kg blutüberströmt mit deA Kopf rm die Wand gelehnt am Boden, eine große Blutlache befand stch daneben. Der zur Tat benützte Hammer lag neben der Lerche. Nach der Tat suchte sich der Mörder in einem Wassereimer vom Blute zu reinigen. Eine Grrichts- kommisstvN fand sich alsbald am Tatorte ein.
r. Stuttgart, 29. Dezbr. Ei« einträgliches Geschäft habe» die Tröster nud Pfandleiher in Stuttgart. Nach einem Bericht des PoUzeiamts, dem dis Geschäfte zur Kontrolle unterstellt find, hatten im 3. Quartal 1905 die Pfand- leihgeschüfte sei 28 335 abgeschlossenen Geschäften einen Umsatz vou 231635 die Trödlsrgeschäft« bei 2407 abgeschlossenen Geschäften einen Umsatz von 37939
Marbach, 29. Dez. Im Gasthaus Zum Schiff vergiftete stch laut Ladwigsb. Ztg. im Beisein von Gästen der Gehilfe bei der Obrramtspflege, Wick. Er schüttete ein Pulver in sein Getränk, trank aus uud war nach wenige« Miumm eine Leiche. Der Grund der Tat ist unbekannt.
r. Baiudt, 37 Dez. Der Sattlrrmeister Rotheu- häusler hat gestern abend seine Ehefrau in so roher Weise Mißhandelt, daß sie stch aus dem Hause flüchten und vou ihrem Ehemann verfolgt, Seim Schultheißen Schutz suchen mußte. Infolge der Mißhandlungen hatte die Frau große« Blutverlust und eine Gehirnerschütterung erlitten. Sie wurde heute nachmittag gerichtlich vernommen, der Ehemann verhaftet.
r. Feirdrichshafeu, 29. Dezbr. In der Lhristnacht wurde» sämtliche« Heuueu des Karl-OlgakrankenhauftS die Köpft abgeschlagen, die Köpft liegen gelassen und dir Hennen mitgenommen. — In Langenargen wurden außer de» 300 Mar! im Gasthof z. Adler noch 30 Mark a«S der Kinder- sparkasse gestohlen.
r. Riedttuge», 28. Dezbr. Die Medlinger Zeitung schreibt: Eta leichter Schrecke» ist wohl manchem in die Glieder gefahren, als er iu der Nacht vom Christfest auf de« Stephanstag nach 1'/» Uhr sanft im Bette gewiegt wurde, während das ganze Haus wie unter einer geheimnisvolle« Macht erzitterte, wobei Oesen, Möbel usw. wankten und es iu alle» Teilen mancher Wohnung rumorte, als seien Einbrecher «. an ihrer unerwünschte» Arbeit. Ein Erdstoß, der etwa 4—5 Sekunden audaurrte, war die Ursache der Ruhestörung.
Deutsches Reich.
Berlin, 29. Dezbr. Wie der Natiosal-Zritung aus Leipzig telegraphiert wird, werden dort für die Silvesternacht neue Wahlrechtskrawatte erwartet. Für deren Unterdrückung sind weitgehende polizeiliche Vorkehrungen getroffen. Wir verlautet, bleibt auch das Militär kon- figüiert.
B-rli», 27. Dez. Das „Militärwochrublatt" meldet: Prinz zu Salm-Horstmar, General der Kavallerie, ist unter Belastung im Verhältnis als Präsident der GeveralordeuS- kommisston zu« Gerieraladjutanteu des Kaisers ernannt worden. Die komAandkereudeu Generäle des 9', 18. uud 6. Armeekorps, v. Bock und Polach, v. Eichhorn und v. Wsyrsch, wurden zu Generälen der Infanterie, General- adjutanl v. Scholl zum General der Kavallerie, Inspekteur der Feldartillerte, Schmidt, zu« General der Artillerie befördert. Dem Gouverneur von Ul«, v. Rosenberg, wurde der Charakter als General der Infanterie verliehen. Generalleutnant Beseler ist zum Chef des Ingenieur- und Pionierkorps uud Ärneralinspekteurs der Festungen ernannt worden.
Dresde«, 27. Dez. Die Voruntersuchung gegen die verhaftete» Teilnehmer an deu letzten WahlrechtS-Straßen- kundgebungeu uiSmt ihren Fortgang und mtt Bestimmtheit verlautet bereits, daß einige der Angeklagten wegen Land- sriedenSbruchs vor das nächste Schwurgericht gestellt werden sollen. Im übrigen wird gemeldet, daß die große Mehr- zahl der Verhafteten aus jungen Leuten besteht, die au der sozialdemokratischen Bewegung noch gar viÄr beteiligt waren, ja zum Tri! sogar noch minderjährig find. Einer der