trotz eifrigen NachforschenS der Landjägermauuschast bis jetzt »och reine Spur.

t. Ebharrse«» 32. Dez. Die diesen Herbst in Angriff genommene ElektrizitätSaulage von Mühlebesttzrr Kemps nnu soweit fertiggestellt, daß über die WeihnachtS- feiertage die OrtSstraßen und sämtliche Gebäude, welche augeschloffeu find, elektrische Beleuchtung erhalten. Die mit de« Stromnetz verbundenen Srastbetriebe zu landwirtschaft­liche« und gewerblichen Zwecken find ebenfalls teilweise schon im Gange. In unserer Nachbargemeinde Ebers hsrdst wurden Sei der GemeiuderatSwahl am letzten Mittwoch Jak. Braun mit 40 vud I. G. Birkle mit 36 Stimmen ge­wählt. Beide gehörten schon bisher dem Gemeiuderat au.

Gpielberg, 32. Dez. Bei der gestern stattgefmrdeum SemeindrratSwaü! wmdeu gewählt: Gemeirdcpfleger Jakob Hanzelmauu mit 76 Stimme« und Friedrich Kalmbach, Bauer, mit 49 Stimmen; die übrige» Stimmen zersplitterten sich.

SüMiuge«, 23. Dez. Die Nachricht von dem Tode der Frau Ehr. Gackenheimer z. Ochsen stellte sich als un­richtig heraus.

Egenhausen, 21. Dez. Bei der Gemeinderatswahl haben von 153 Wahlberechtigten 129 abgrstimmt. Gewählt wurden Feuerwehrkommaudaut Hammer 75 Stimmen und Gutsbesitzer Hauser 65 St.; wettere Stimmen erhielten Molkereidefitzei. Braun 57 St., Bauer Keck 48 Stimmen.

Wiltzba-, 33. Dez. Bei der Vornahme von Felseu- spreuguLgeu in den Badeanlage« find zwei Arbeiter des Unternehmers Schill schwer verunglückt. Einem find die Hände wrggerissen worden, und beide find au den Augeu schwer beschädigt.

Aach, 31. Dez. Bet der heutigen Gemeind eratSwahl wurde Gemeindepfleger Frey, seitheriger Gemeiuderat, wieder- gewählt. Für die verstorbenen Semeiuderäte Armbruster und Schleh treten ein: I. Hirth, Metzger und F. Mutz, Wagner, letzterer auf 2 Jahre.

r. Stuttgart, 31. Dezbr. Die Verfassungskom- «isstou der Kammer der Abgeordneten hat ihre Berat­ungen wieder ausgenommen, um den Bericht des Abg. Kraut über das Landtagswahlgesetz festzusetzen. Zunächst widerlegte dir Abg. Gröber den ihm gemachten Vorwurf der Verschleppung der Beratungen. Bet den Verhandlungen ergab sich eine längere Debatte über das Proportioualwahlverfahreu und die Kom­mission beschloß mit einer Mehrheit von 2 Stimmen die Zulassung der SLtmmenhäufuug, lehnte jedoch die Zulassung vou wilden Wahlvorschlägeu, wie fie früher beschlossen worden war, ab. Im übrigen ergaben sich bei der Fest­setzung des Berichts keine wesentliche Bemerkungen. Kraut versprach s-ioe alsbaldige Herstellung bis Anfang Januar. Von de« Erscheinen des Berichts wird eS sodann abhäugen, wenn der Landtag eivbernfen werde» wird.

immer zuerst auf den Kirchhof. Er lag mitten in der Stadt, und über ihn führte uns immer unser Weg, wenn wir vom Elternhause zu unser« Großvater gingen. Im Sommer saßen vir unter seinen großen Linden und «achten Ketten aus den laugen Stengeln des Löwenzahns, und mit de« Totengräber verband uns zu allen Jahreszeiten eine innige Freundschaft. Dieser hieß Kelliug, «ud wenn wir gerade nichts besseres enznfaugen wußten, daun besuchten wir ihn und sahen zu, wie er ein Grab grub oder in Ordnung brachte. Auch heute beschloß ich, ihm meinen Rummeltopf zu zeigen und ihmAnvlischeu* vorzufiugeu, daS ich viel schneller gelernt hatte als mein WeihuachSlied.

(Fortsetzung folgt.)

Das Bleigieß««.

Schon im Altertum waren die Menschen bestrebt, in die Zukunft zu schauen und wurden verschiedene Regeln und Lehren aufgestellt, wie »an zutreffend die Zukunft Vorher­sagen könne. Am.bekanntesten ist das Deuten der Träume. Aber sonst benutzt dos Volk alle nur möglichen Gelegen- heilen, um den Schleier der Zukunft zu lüften. Fast in ganz Deutschland ist die Sitte des BleigießeuS bekannt. Sie besteht darin, daß au gewissen Tagen resp. Abenden und Nächten Blei geschmolzen und in kaltes Wasser gegossen wird, um auZ de« Formen des geronnenen MetaUS das zukünftige Schicksal zu ersehen, wobei der Einbildungskraft uud de« Witze der weiteste Spielraum gelösten ist. Die bevorzug­testen Abende zum Bleigieße» find der Christabend uud de- sonders der Sylvesterabeud. ES gelte», um dasselbe recht auSzuführen, iu manchen Segeuden alt heraebrachte Regel», so z. B. gießen manche das geschmolzene Metall durch deu Ring eines Schlüssels, andere durch den Bart eines solchen.

Das Adreßbuch von Stuttgart für LSSS ist

erschiene«. ES wird natürlich immer dickleibiger, da nun auch Cannstatt, Wangen uud Uutertürkhei» dazu gekommen find.

De« Deka« Herma«« iu Heikbronu wurde die Stelle eines Gerreralsuperinteudeuten von Tübingen und gleichzeitigen außerordentlichen Mitglieds des evangelischen Konsistoriums übertragen.

Göppingen, 21. Dez. Gestern nacht brachen zwei Hunde in de« auf hiesiger Markung befindlichen Pferch des Schafhalters BüHrle vou Barteubach ein und wüteten grausam. Sie Meten drei Schafe, bissen und Miste« achtzehn Schafe derart, daß fie heute geschlachtet werden mußten, und zerstreuten die übrige Herde, so daß jetzt noch nicht alle Tiere ausgefuudev worden find. Die Polizei er­mittelte hier beide Hunds (Wolfshunde), die sofort getötet wurden.

Gerichtssaal.

Tübi«ge«, 22. Dezbr. Schwurgericht. Der ledige Dienßknecht Chr. Schnaufer von LieSelSöerg OA. Calw hat vor de« Amtsgericht Calw iu einer Alimrntenprozeß- sache einen Meineid geleistet und wurde neben Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 3 Jahre zu 1 Jahr uud 2 Monate« Zuchthaus verurteilt. Derselbe ist vou den Geschworene» der Gnade des Königs empfohlen worden. Di« Anklage vertrat Oberstaatsanwalt Dr. Cleß, die Ver­teidigung führte Rechtsanwalt Sailer. Damit hatten die Sitzungen dieses Quartals ihr Ende erreicht. Der Vor­sitzende entließ die Geschworenen mit Worten des Dankes.

Deutsches Reich.

Berlin, 21. Dez. Dr. Thielert, welcher gestern deu Hotelier Grete erschoß und sich dann selbst eine Kugel iu den Kopf jagte, ist seinen Berletzrmgeu erlegen.

Berli«, im Dez. Der Deutsche Lebrrrvereiu hat auch in diesem Jahre wieder ein erfreuliches Wachstum zu ver­zeichnen. Während er im Vorjahre 105 603 Mitglieder zählte, hat er deren jetzt 110 325.

Alt»»«, 21. Dez. Der 90jährige Spielwarenhändler Dauziger ist heute morgen iu seinem Laden Gr. Prinzevstr. 10, tot ausgefunden worden, Wahrscheinlich liegt Raubmord vor.

Gtettt», 21. Dez. In Heringsdorf beriet- eine Ver­sammlung, eiuberufsn von der Badedirektiou, de« Gemeinde- Vorstand uud dem Or-Sgeistlicheu, wie und wieviel Woh­nungen für russische Flüchtlinge verfügbar gemacht werden können.

Ausland.

Washi«gt«n, 22. Dez Das Staatsdepartement erhielt folgende Meldung aus Bogota (Kolumbien). Gegen den Präsidenten ReyeS wurde gestern ein Avschlaa ver-

Häufig werden in Familien zum Bletgietzeu ererbte Geräte verwendet, es wird in einem Erblöffel geschmolzen und durch den Erdschlüsse! in die Erbschüflel gegossen. Am besten ists, wenn dieselbe mit fließendem Wasser gefüllt ist.

Im Erzgebirge spricht man beim Vornehmen dieses Brauches deu VerS:

Ich gieß' mei' Zinn uud Blei Was wird mei' Handwerk sei?

AuS den entstehenden Figuren deutet «an dann beson­ders gern des Stand des zukünftigen GattenS. Aber auch die Weltlage wird durch das Bleigteßen geoffenbart. Zer- spritzt das Metall und bildet viele kleine spitzige Teile, so soll es Krieg bedeuten. Die Wissenschaft unserer Zeit ist unablässig bemüht, derartige Voiksgebräuche zu erforschen. ES ist darum gewiß auch nicht verwerflich, wen» «an der­artige Ueberkommniffe ans alter Zeit i« rechten Sinne pflegt. Nicht nm törichten Aberglauben zu treiben und die Zukunft zu enthüllen, sondern um im Familienkreise sich au alten Sitte» zu erfreuen uud an der Deutung der wunderlichen Figuren die Einbildungskraft und den Witz zu üben; mag die alte Sitte des BleigießeuS fortgetrieben werden als eine Art harmlosen Gesellschaftsspieles.

A«erika»ifche Weih»«chtssitte«.

Als i« 17. Jahrhundert die Puritaner ans dem amerikanischen Kontinent landeten und die Nruenglaudstaateu besiedelten, ließ ihr starrer Glauben Fröhlichkeit beim WeihnachtSseste nicht aufkommeu. Erst im 18. Jahrhundert gestaltete sich, namentlich iu dem eben gegründeten Washing­ton, daS Weihnachtsfest zu einem Volksfest, an dem die Plautageubefitzer ihre Häuser allen Bekannten uud Freunden tu der gastlichsten Weise öffneten. Die Gotteshäuser wurden

sucht, der, wie verlautet, ein Teil eines umfassenden Der- schwörnngSPIaues zum Sturze der Regierung war. Viele angesehene Kolumbier wurden verhaftet, damntsr ein ehe­maliger Minister. 5 oppositionelle Führer find vor ein Kriegsgericht gestellt worden.

Die Vorgänge in Rußland.

Loudo», 21. Dez. Die «Central News" meldet aus Odessa: 140 Bombe« wurden iu deu Häusern zweier jüdischer Etnwshuer entdeckt. Während die Polizei die Bomb?» herausbrschte, explodierte eine uud verwundere acht Polizisten. Dis Nachricht erweckte eine gefährlich« anüsemilische Stimmung. Den Juden war am Tage vor den letzten Metzeleien verboten, Waffen za trag«!. Ihre Furcht vor neuen Metzeleien soll sie zum Anschaffen der Bomben veranlaßt Hades.

Berli«, 22 Dez. Aus Warschau meldet der Lokal- anz.: lieber daS ganze Königreich Polen ist abermals der Kriegszustand erklärt worden und zwar mit Wirkung von morgen früh ab. _

Auswärtig« DspeSfMe.

Schultheiß Schanz, 60 I. alt, Obermusdach. Friderike G r e i ß, Zinngießerswitwe, 7S I. alt, Herrenberg. Johann Gg. Hämmerle, 44 I. alt, Haslach.

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Hiezu derSchwäbische Landwirt" Nr. 24 vud eise Beilage.

Druck und Verlag der ». W. Zai 1 e -'schon Buchdrncktret («mit

Zaiter) Nagold Für die Redaktion verantwortlich: K. Pa u r.

mtt Mispeln, Evereschm und Immergrün geschmückt, und iu den Familien herrschte beim festlichen Mahl und den beste» Getränken Lre ausgelassevdste Lustigkeit. Jeder Gast hatte zwei Amwärtrr hinter seinem Stuhl, und alle Diener trugen neue Livreen, leuchtend und glitzrrud iu Scharlach­rot, weiß Md Gold. Bus der Tafel erschienen nur Produkte des Landes: Enten, Rebhühner, Hirsche, Rinder, Schweine und Schafe. W Gemüse gab eS nur süße Kurtosftlu uud Bohnen. Am ersten Friertag wurde allgemein eine Fuchsjagd veranstaltet. Die Herren erschienen dazu in leuchtend roter Jacke mit Goldstickerei, die Damen iu scharlachroten, enganschließenden Kleidern. Voran dem Jagdzuge fuhr iu einem pompösen Viergespann die Iran LeS HauseS. Am Abend des erste» Feiertags fand dann ein großer Ball statt. Die Musik wurde von einem einzigen Neger auf der Fidel mrSgeführt. Aber auch für das Gesinde nnd die Sklaven wurde gesorgt. Am heiligen Abend rollten die Neger deu größten Kloben Holz gewöhnlich eine knorrige Eiche, znm Feuerplatz der Herrschaft und zündeten ihn an. Solange dieses Holz, der «^ule-log«, brannte, war auch dislule-tiäs- glicht beendet' so lauge genösse» die Neger Privilegien, die ihnen zu arideren Zeiten versagt waren. Sie erhielten mit ihren Frauen uud Kinder« von der Herrschaft ein Gebräu aus gegorenem Hsuig, Gewürz uud Wasser, dem mit Honig versetzter Pfirfichbrauntweiu bei­gemischt war. Auch wurden während dieser Zeit keinerlei Strafen an die Neger aus geteilt.

Ei» allzu schüchterner Arbeitsloser. Der Richter zu einem Landstreicher:Sie sind doch gelernter Maurer: warum haben Sie nicht bei irgend einem Neubau Arbeit gesucht?- Landstreicher:Entschuldigen Sie, Herr Richter, dos Hab ich versucht; aber wo ich hingekommen bin, war überall eine Tafel mit der Aufschrift:Nichtbeschäftigten ist der Eintritt streng verboten!-

Gestohlen

wmdeu am 6. De,. 1905 zu Ebhavseu ein Paar Schnürstiefel i« Wert von 34 mit abgetretenen Absätzen, ledernen Schnürriemen, 42 em laug, der linke mit eine» kleinen Loch.

AIS Täter ist dringend verdächtig ein z. Z. im AmtSgerichtSgefäng- uiS zu Nagold verhafteter HaudwerkSbvrsche. Mitteilungen, welche zur Urbersührung des Letzteren bezw. Ermittelung des Täters dienen, ins­besondere über die Veräußerung der Schuhe durch deu Täter wollen an die Unterzeichnete Stelle gerichtet werden. Haftsachr Nr. 175.

Tübingen, 22. Dezbr. 1905.

Meämaier z. Rappen.

Walddorf.

über die Feiertage bei

K. Amlsanwallschast Nagold.

Dr. Burkhardt.

Vlettenkartonkortisst K. A. 2slssr.

Nohrckori.

Keines

Bockbier

schenken über die Frierlage aus

Karl Walz s. »Hk» M. Walddorf. Murlltzardt !. 8rm, Mohrdorf. Hrnfl Seeger I Um, Mohrdorf.