den 1870/71 von Deutschland gegen Frankreich geführte Frldzug oder frühere Feldzüge «itgemacht haben, eine Bei Hilfe von jährlich 120 *6, wenn sie infolge gänzlicher Er werbSunfähigk-it sich in hilfsbedürftiger Lage befinde». Durch den Bundesrat ist nun dieses Gesetz näher bestimmt worden, wovon in folgende« die Hauptsache mitgeteilt wird. LlS Kriegsteilnehmer gelten frühere Soldaten, welche aus folgenden Feldzügen die KriegSdrukmünze besitzen: 1. Krieg Deutschlands gegen Frankreich 1870/71; 2. Krieg Preußens gegen Oesterreich 1866; 8. Krieg Preußens gegen Däne«ark i« Jahr 1864; 4. Unterdrückung de« Aufstands in Baden und SchleSwig-Holstetn. Okkupationsarmee 1848/49. Ohne Kriegsdenkmüuze erhält kein Veterane eine Beihilfe. Nach Weisung einer KriegSbeschädiguug ist nicht erforderlich, da gegen das Zeugnis eines beamteten Arztes, daß der Be. treffende «ehr als '/- seiner früheren Arbeitsfähigkeit verloren habe, und nicht «ehr V» von dem verdienen könne, was Personen mit ähnlicher Stellung und Ausbildung er werben können. Eine Eiukommensgrenze ist für solche Litt stellet nicht festgesetzt, auch gleichzeitiger Bezug von Reuten aus der Srbeiterverficherung nicht zum voraus ein AuS- schließungsgrsnd von der Beihilfe, eS soll eben die ganze Lage des Mannes in Betracht gezogen werden, ob er hilfsbedürftig ist oder nicht. Wer als Kriegsinvalide Pension oder Gratialieu von der Kaiser Wilhelm-Sttftuug u. dergl. bezieht, kann diese Beihilfe nicht zugleich bekommen. Ob jemand wegen schlechter Führung oder wegen Vergehen und deren Bestrafung als unwürdig anzuseheu ist, die Beihilfe zu erhalte«, hängt von den einzelnen Umständen ab und wird von Fall zu Fall entschieden. Wenn eS zweifelhaft ist, ob jemand als Feldzugsteiluehmer anzuseheu iß. so entscheidet dar K. KriegSmiuisterium. Gesuche dieser Art find von den Veteranen mit Militärpaß und Führuugsattest und ärztlichem Zeugnis bei« K. Bezirkskommando eiuzureichen, sie werden immer nach Anhörung d»r Ortsbehördeu entschieden, welche sich über das Bermögeu, die Einkommens- und Familien- verhältniffe, Führung usw. der Sesuchsteller zu äußern haben, damit sicher festgestellt wird, ob HilfSbedürftigkeit vorliegt oder nicht. Da in Nagold und Umgebung wohl noch manche Veteranen aus den bezeichnet!« Kriegen leben, glaube« wir mit obigen Ausführungen denselben einen Dienst zu erweisen. Da die K. Regierung in allen Fällen, wo infolge gänzlicher Arbeits- und Erwerbsunfähigkeit bei einem Veteranen Hilss- bedürftigkeit vorliegt, namentlich bei großer Armut und sonst gedrückten Verhältnissen, bedrängten Veteranen gerne hilft, so verdient sie alles Vertrauen der beteiligten Kreise.
Große Neulich wurde die Frage auf-
geworfen, wo sich der Nachfolger des de« Lode verfallene« „Hölzlekönig- bet Schwenningen fände. Wir glauben, so wird der Str. Post geschrieben, der württbg. «schwarzwald kann Anspruch auf die Ehre erheben, den neuen „Hölzlekönig- zu stellen. ES ist dies die sogen. Ahne im Gemeiudewald von Waldmössingeu. In der Höhe von 1,30 w hat der Stamm dieses Baumes einen Umfang vo« 4,20 w; er ist mindestens SO m hoch (gegen 52 m des Hölzleköuigs) und hat ein Alter von wenigstens 300 Jahren. Auch die zugehörige „Hölzleköuigiu* befindet sich ebenbürtig in nächster Nähe.
— t. Wort, 18. Sept. Begünstigt durch das freuudl. Herbstwrtter hatten sich zur gestern hier im Sasth. z. Hirsch stattgefundenen Vollversammlung des Landwirtschaftlichen Vereins die Landwirte aus der Nähe und Ferne zahlreich eiugefuude». Der Vorsitzende Oderamtmann Ritte r gab daher auch in der Eröffnungsansprache seiner Freude Ausdruck über den starken Besuch und dem damit bekundeten lebhaften Interesse au dem Bestreben des Vereins die Landwirtschaft tu jeder Richtung zu heben. Der auf die Tagesordnung gesetzte Hauptgegeustaud, die Bekämpfung des Unkrauts auf den Feldern betreffend, sei sehr wichtig für den Landwirt, denn derselbe habe auf alles, was hin- dernd und fördernd für seinen Betrieb sei, stets Bedacht zu nehmen. Hierauf erhielt Landwirtschastsinspektor Dr. Wacker das Wort, der in eine« länger», volkstümlich gehaltenen Vortrag die Bekämpfung des Unkrauts auf
den Feldern eingrheheud beleuchtete. Zunächst wurde auf die Nachteile hiugewieseu, welche die Unkräuter bringen: Aussaugung des Bodens, Entziehung der Nährstoffe für die Kulturpflanzen, Verunreinigung des Samens, des Feldes u. s. w. Sodann beschrieb der Redner die häufigsten Unkräuter nuferer Gegend, und zwar die hauptsächlich durch Samen sich sortpflanzen (Klatschrose, Ackersenf, Distel, Kornrade, Feldkamille, Kreuzkraut, Hühuerdarw, Kornblume, Gänsedistel, Melde. Kuöterich. Flughaber, Trespe); dann Wurzeluukräuter, (Quecken, Ackerschachtelhalm, Huflattich s. die Herbstzeitlose auf Wiesen). Der Redner führte nun aus wie die Verbreitung des Unkrauts auf den Feldern vermieden werden könne. 1. Mittel sei kräftige Düagnng des Feldes. Diese bewirke ein rasches Wachstum der Kulturpflanze«, welche das Unkraut usterdrSSe». Tatsächlich treffe mau auf den wenigst gedüngten Feldern am meisten Unkraut. Weiter seis wichtig die richtige Fruchtsolge. Wo die alte Dreifelderwirtschaft bestehe, müsse womöglich Sechsfelderwirtschaft eingeführt werden mit folgenden Anpflanzungen:
1. Jahr Hackfrucht, 3. Sommerfrncht, 3 Klee, 4. Winterfrucht, 5. Hülsienfrucht und 6. wieder Halmsrucht. Daß auf den Markungen jeder Güterbefitzer diese Fruchtsolge einhalteu könne, sollte überall die Feldberrinigung dmchge- sührt werden. Die Anschaffung von Sämaschinen sei sehr zu empfehlen, weil sich z. B. Winterfeldsrüchte mit solchen eiugesät im Frühjahr leicht hacken lasten, wodurch das gekeimte Unkraut zerstört werde. Stoppelfelder sollten sofort leicht ««gepflügt werden, daß der ausgefallene Nnkrautsamrn zum Seimen gereizt werde. Im Herbst find diese Felder nochmals zu pflügen, dann werden die Unkrautpflanzen zerstört. Das beim Dreschen erhaltene sogenannte „Gesäwe" (Unkraut) dürfe ja nicht aus den Düngerhaufen geworfen oder de« Vieh gefüttert werden. Es gehe »»zerstört durch den Tierkörper und komme mit dem Dung auf die Felder, wo eS daun keime und üppig Weiler wachse Sehr wichtig sei die Sorge für ein richtiges Saatgut; dasselbe müsse gesund und kräftig und frei von ftgltchem Unkraut sein. Unkräuter in der Nähe vo» Mdern, an Wegen und Rainen bekämpfe «au; überhaupt sei eS notwendig, wenn man das Unkraut aus den Feldern, weg- briugen wolle, daß die Bekämpfung eine allgemeine auf alle« Aeckeru werde. Außer diesen allgemeine» Maßregeln gegen die Verbreitung des Unkrautes gab Dr. Wacker noch besondere Winke für die Vertilgung einzelner, besonders bei vu8 häufig vorkommevder Unkräuter. Die fachkundige» Ausführungen des Redners fanden allgemeine Beachtmrgftmd gerne folgte« die Anwesenden der Aufforderung des Bor- fitzenden, den Redner durch Erheben von de« Sitzen zu ehren. Eine rege Besprechung knüpfte sich an den lehrreichen Bov- trag, wobei namentlich Gutsbesitzer Link von TröllenShof und Sutspächter Könekamp von Uuterschwandsrf mehrfach mit praktischen Erfahrungen aufkläreud der Versammlung dienen konnten. Interessant war auch die Mitteilung über die Dängungsversuche mit Kunstdünger, die Oberamtsbamu« wart Bihler auf Anordnung vo» Dr. Wacker in diesem Sommer ausführte. Das Resultat ist ein für sich selbst sprechendes. Von den 6 gleich großen Parzelle« hak daS mit sämtlichen Dnngstoffeu versehene Grundstück einen wesentlich höhern Ertrag geliefert als die übrigen. War« empfahl Dr.Wacker den Landwirten, ihre Söhne tu die landwirtschaftliche Fortbildungsschule in Leonberg zu schicken^ Eine gründliche Fachwissenschaft sei für den Landwirt heutzutage von großem Wert. Oberamtmauu Ritterteiltenoch auf Grund statistischer Erhebungen mit, daß im letzten Jahr für 50000 Kunstdünger im Bezirkzur Verwendung gekommen seien, das sei ein Zeichen deS Fortschritts. Aber eindringlich möchte der Redner dir Landwirte ermahnen, für sorgfältige Erhaltung und Sammlung des Stalldüngers, was durch gute Ei-r- faffung der Dunglegen bezweckt werde, Sorge zu tragen.. Nachdem noch bas Ergebnis des ZuchtfarreneiukSnfs kn der Schweiz und der l tzien Zuchteber- und Muttrrschweim-- prämierung bekannt gegeben wurde, kam «an zsm Schluß? auch noch zu sprechen auf die Bewegung wegen der gegenwärtigen höheren Fletschpreise. Es wurde betont, daß von einer Fleischnot nicht geredet werde« könne. Ueberall
treffe mau volle Viehställe und das zu Markt gebrachte Schlachtvieh finde lange nicht alles seine Kär . Die Preise, die der Landwirt für seine Tiere erhalte, netzen nicht in richtigem Verhältnis zu dev Fleischpreise». ES wurde darum folgende Resolution allgemein gut geheißen:
In Erwägung:
1. Daß die Landwirte ebenso wie andere Gewerbetreibende eis Recht darauf haben, nicht blos aus ihre Pro- dukttouskssteu zu kommen, sondern auch einen bescheidenen Reingewinn zu erzielen,
2. daß infolge der hohen Löhne und der gesteigerte» sonstigen Ausgabe» die Produktionskosten unverhältnismäßig stärker angewachseu find, wie die Produktenpreise einschließlich der Biehpreise,
3. daß die Landwirte durch die die Produktionskosten kau« erreichendes, also zu niederen Produktenpreise in den letzten 20 Jahren mit außerordentlich geringen Erträgnissen, ja zum Teil mit Verlust arbeiten mußte« und daß sie infolgedessen ein unbestreitbares Recht auf eine Besserung ihrer wirtschaftlichen Lage durch Hebung der Produktenpreise haben,
4. daß eine Fleischnot nicht besteht, da Ne Biehmärkte nirgends ganz auSverkauft werden,
5. daß auch die Vtehpretse, wie sie der Landwirt erhält nicht z» hoch, daß dagegen die von dev Händlern uad Metzgern geforderten Fletsch preise, die in keine« Verhältnis sichen zn den Biehpreise«, entschieden zu hoch find,
6. daß die meisten Städtevrrwaltuugen zunächst durch Aushebung der Fleischsteuer (Oktroi) und Verminderung der Schlachthausgebühren auf Verbilligung des Fleisches hinzu- wirken Gelegenheit haben,
7. daß der Preis für Schweinefleisch nur vorübergehend etwas höher ist, da erfahrungsgemäß günstige
i Schweinepreise bei der rasch strigernugSfähige« Schweinezucht eine Ueberprodsktio» au Schweinen in kürzester Frist und damit auch ein Fallen der Schweinepreift zur Folge habe»,
8. daß die besseren Gchweinepreise namentlich den Kleinbauern, die hauptsächlich Schweinezucht treiben, za gut kommen,
9. daß der Einfuhr von weiteren Schweinen aus Rußland kein Hindernis eotgegeusteht; da noch sicht einmal daS Kontingent, das jährlich ringeführt werde« darf, Mvz ans- genützt ist,
10. daß die Schweiseerufuhr aus Oesterreich Ungarn l deshalb nicht gestattet werden kann, weil sogar Oesterreich
gegen das Bruderlemd Ungarn sich wegen der Seuchengefahr abgeschloffen hat und weil in Oestereich selbst über 1000 Gemeinden verseucht find,
11. daß infolge der durch dir Einfuhr von Rindern und Schweinen unvermeidlichen Einschleppung von Seuchen unseren Viehbeständen ungeheure Verluste drohen
wird deschlosseu:
Die Kgl. Regierung zu bitten, dchin wirken z« wollen, daß de« verlangen nach Oeffnung der Grenzen nicht stattgegebm werde, um unsere heimischen Viehbestände vor Seuchen und den Bauernstand vor ähnlichen Millionen- Verlusten zu schützen, wie sie ihm tu früheren Jahren durch Einschleppung von Seuchen zugesügt wurden.
Fre«de»stadt, 18. Upt7 In der gestern abgehal-- tenen außerordentlichen Generalversammlung des nationale« Volksvereins wurde die Landtagsksndidatur. des Bautnspektors Weber einstimmig augeriommM. Weber ist ei» geborener Fresdenstädtrr.
Stuttgart» 16. Sept. Der unter der Leitung vo» Herrn Architekt G. Schsndt abgehsltrne und von 19 Teilnehmern aus dem BolkSschullehrer- und' Reallehrerstand besuchte Kurs für technisches Fachzsichnen an der Kgl. vaugewerkeschuls hat am heutigen Samstag nach vier- wöchentlicher Daser seinen Abschluß gefusdcu. Nachdem derselbe am 21. August durch den Präsidenten der Kgl. Zentralstelle für Gewerbe und Handel eröffnet worden war, wurden von dem KurSleiter die hauptsächlichsten
Sonst hat sie gelacht, und Gerhard hat ihr seine Geschichten erzählt. Heut »aß sie lächelnd da Rede und Aut- wort stehen, wo eS ihr absolut keine Freude «acht. Ihr Begleiter, der schwerfällige, nicht sehr beredte Ulrich Hage», hat einen Augenblick geschwiegen. Daun scheint eS ihr, als träfen sich ihre Gedanke«, als er von neuem beginnt: „Es ist eine Freude, Gerhard und Fräulein von Berg zu sehen; sie paffen vortrefflich zusammen. — Sie ergänzen sich Pracht- voll, und heben die gegenseitige gute Laune. Ich habe Gerhard noch nie so gesprächig gesehen?- — „Aber-, sagt sie mit einem so betrübten Ausdruck, daß er davon über- rascht und gerührt wird, „war er den» nicht immer so?" Sie steht flehend zu ihm aus, aber er versteht sie nicht; er schüttelt den Kopf. „Es ist etwas anderes mit ihm; ich habe eS sogar gemerkt, also muß cs doch da sein.- Er lacht, und Erlkr stimmt leise ein. Sie wirft trotzig den Kopf zurück. Ihr kann es ja einerlei sein! — Noch etwas langsamer gehend, damit die anderen vorauf können, sagt sie mit Gönnermieue zu de« breitschultrigen, arglosen Begleiter: „Ich hatte noch nichts gemerkt; aber nun Sie mich darauf aufmerksam gemacht haben, füllt eS mir auch auf. Glauben Sie, daß er sie liebt?" — „Ob ich eS glaube,- in der Uebrrraschung über ihre kühne Frage vergißt er alle Zurückhaltung, „ob ich eS glaube — er hat eS mir ja gesagt!- — Es erschüttert ihn etwas in seinem Triumph- gefühl, daß Erika stehen bleibt und in ein Helles Gelächter auSbrtcht: „Herr v. Hagen, wenn diese Verlobung zustande kommt, verehre ich Sie mein Leben lang als Propheten.- Er wendet sich ärgerlich ab und schreitet den Weg allein
hinunter. Einen Augenblick bleibt sie verlegen stehen, daun läuft fie hinter ihm her und steht plötzlich vor ihm. Sie versucht eine Armsündermiene anzunehmen, dann streckt fie ihm die Hand hin, sagt, plötzlich ernst werdend: „Sind Sie böse?- - „Ja.- - „Auf «ich?- - „Ja. aus Sie.- — „Auf mich?- wiederholt sie noch einmal langsamer; da nimmt er die dargebotene Hand und sagt: „Nein, aber Sie dürfen nicht wieder so ungezogen sein!" — „Nie,-" wiederholt fie ernsthaft, „Sie find viel zugnt dazu.- —„Finken Sie?" — „Ja, ich weiß niemand, der besser wäre als Ste.- — Er schweigt eine ganze Weile, dann sagt er plötzlich: „Erika, würden Sie mich heiraten, wenn ich Sie fragen würde?" Sie bleibt betroffen stehen. Zv« ersten Male in ihrem sorglosen Leben ist alle Farbe aus ihrem Gesicht gewichen. „Fragen Sie mich nicht — noch nicht!" Er steht wortlos und schreitet, als fie zurückgeht; stumm neben ihr dem Hanse zu.
Erika setzt sich neben Gerhard, der» sonnig vergnügt ihr ein paar Erlebnisse der vergangene« Tage mit mehr Dichtung als Wahrheit, aber um so mehr Humor schildert. Maria ist hiuübergegangen, um einige Kletterrosen abzupflücken. Erika ist überzeugt, daß er zerstreut sei. Als er eine nachdenkliche Pause macht, fleht fie aufbllckesd, daß seine Augen aufmerksam in ihrem Gesteht forschen. .Fehlt- Ihnen etwas?" Sie verneint lächelnd, aber dir hrrabge- zogenen Muudwinkl, ihre anormale Bläffe strafen sie Lügen. „Es war sicher zu war« heut für Siel" bemerk! er sachverständig, und wie sie wieder aufbllckt, gerührt und etwas beruhigt bei der Wärme seines Tones, steht fie, wie er mit.
einem unverständlichen Lächeln hinüberschaut, wo Ulrich sich
bemüht, Maria, die ebenso glückstrahlend ist, wie vorher, seine Huldigungen darzubringeu. Da bäumt fich ihr ganzer Mädchenstolz auf. „Das wird es sein,- und aufspringend, bemerkt fie: „Fahren Sk mich doch ein bißchen Kahn, Herr v. Hagen!" Sie schlendern nach dem See, und unterwegs gelingt es Erika, ihre Lebendigkeit wtederzngewiunen. „Es ist ein Genuß," sagt er in seiner raschen Art, „einmal wieder hier draußen za sein» ganz abgesehen davon, daß wir furchtbar gern hier find; aber mit Ulrich ist es in der letzten Zeit einfach nicht mehr auSzshÄteo.- — „Warn» denn?" — „Er ist verliebt!- — Gerhard senkt dabei die Stimme zu geheimnisvollem Flüstern. Seine - Begleiterin tut, als sei ste überrascht. „Schlimm?- fragt fie mit emporgezogenen Brauen. „Sehr schlimm, er erzvdlt mir die halben Nächte davon." — „D«S ist doch am Ende natürlich.- Ihr Stimme klingt gereizt. ,Zln seiner Stelle würden Ste es wohl ebenso machen." —,Zch? Im Gegenteil» ich würde nie davon sprechen!" Sie steht ihn überrascht und gekränkt auf dann sagt sie kurz: „Ich friere; bitte, rudern Sie ans Land." Er tnt schweigend, wie geheißen; au der Laudungsstelle springt er heraus-und hält ihr die Hand hin. Sk stößt fie zuerst beiseite, dann aber gleitet ste auf dem schlüpfrigen Boden aus und läßt fich willenlos von ihm auffangen. Heiß und verlegen steht fie ihm gegenüber» als er ste frriläßt. Er steht ste nachdenklich an; er möchte sprechen, aber ste schreitet bastig, mit eine« kaum verständlichen DswkSwort au ihM vorübe!« und geht dem Hause wieder zu. (Schluß folgt.)