Ne«-N«ppi», 12. Sept. Eine ««erhörte Brutalität hat stch «ach de« B. T. in der Nacht zum Freitag auf dem Rittergut Klosterhof bei Kyritz zugetrageu. Der Monteur Fölz von der dortigen Meterscheu Maschinenfabrik bekam den Auftrag, auf dem Gute Reparaturen vorzunehmen. AIS er nachts auf dem Gutshofe ankam, wurde feine Aufmerksamkeit durch ein furchtbares Gebrüll der Kühe erweckt. AIS er durch einen Tkrspalt de8 KuhstalleS hiudurchschaute, sah er. wie 18 Knechte den i« Stall befindlichen 50 Kühen mit Sensen die Guter abschuitteu. Fölz wachte de« Gutsherrn Mitteilung von de« Vorfälle. Sofort begab fich dieser mit mehreren Schweizern, einigen anderen Arbeitern und sämtlichen Hunden zum Kuhstall. Hier entspann stch ein heftiger Kampf zwischen des Knechten und dem Gutsherrn und seinen Leute», wobei die erster?» überwältigt wurden. Die Uebeltäter wurden noch am Freitag dem Gefängnis in Wusterhausen a. D. zugeführt.
Ausland
Rorschach, 14. Sept. Heute find die 30 franzöfischsu Arbeiter mit ihren Familien wieder hier eiagetrosfen, um die Arbeit in der Gießerei wieder aufzunehmen. Es wurden inzwischen mehrere Maschinen demontiert und wiederherge- stellt, so daß ein teilweiser Fabrikbetrieb fich ermöglichen läßt. Man hofft, eL werde zu keinerlei Störungen mehr kommen, beläßt aber vorsichtshalber 600 Mann Militär vorläufig noch über den kommenden Sonntag in Rorschach. Ein beim Neubau Frldmühle heute vormittag ausgebrocheuer Baustreik konnte in den Nachmittagstundeu wieder beigelegt werden.
Petersburg, 15. Sept. Am Zarenhof soll ein freudiges Familien Ereignis bevorstehen. Seit einigen Tage» empfange die Kaiserin ihren Leibarzt täglich, auch weile eine Geburtshelferin ständig im Schlöffe.
Gr»ßschlage«D»rf, (Tatra), 15. Sept. Die Ortschaft rk von einer furchtbaren FeuerSbrunst heimge- sucht worden. 75 Wohnhäuser und gegen 140 andere Gebäude find utedcrgrbrannt.
B»m Erdbeben in Kalabrien.
Zusage einer Statistik, die am Mittwoch in Italien veröffentlicht wurde, beläuft fich, so berichtet dem B.L.-A. ein Telegramm, die Zahl der vom Erdbeben schwer geschädigten oder ganz zerstörten Ortschaften auf 30 mit zusammen über 60000 Einwohnern. Das ErdbcbeugeSiet hat eine Längen- ausdehrwng von 150 km, von Seminars bet Palmi im Süden bis Boggiüvo in der Provinz Cosrnza rm Norden, bet einer Breite von 60 Km. Die Regierung gewährte den vom Unglück betroffenen Ortschaften vollen Steueraufschub und teilweise^ Steuererlaß. Folgender Telegramm-Bericht geht dem B. L.-A. noch zu:
Trope«, 13. Septbr. Der König hat die Rundfahrt durch die Umgebung von Mouteleoue beendet. In Trope« bestieg er seine Jicht „Aela", machte einen nächtlichen Ausflug zum Stromboli, dessen glühenden Kegel man von Trope« ans dem Wasser ragen steht. Leibarzt Quirico, der diese Reise im Gefolge des Königs mitmachte, erzählte darüber folgendes: „Kaum tauchte vor uns der schwarze Schatten des Jus-lvulkans mit seiner hohen Feuersäule über der Kegelspitze auf, so hörten wir auch den Schall gewaltiger Explosionen aus de« Krater. Alles bewaffnete fich mit Fernrohren, um da? NatursÄauspiel näher zu rücken, Lavaausdrüche au« dem Krater finden nicht statt, dagegen werden ganz kolossale glühende vulkanische Blöcke kerzen
gerade hochgrschleudert um mit dumpfem Anprall auf de«. Kegel zurückznfallen und in das hochaufbrauseude Meer hiuabzmollen. Das wiederholt sich tu kurzen Zwischen- räume»/ Ueber die Ursache» des Erdbebens erklärte der Geologe Professor FrauccSco Piguatari folgendes: Der einzige Grund der Erdbeben ist der Stromboli. Seine augenblickliche Tätigkeit ist gekennzeichnet durch das Aus- ßrömcu von Rauch und Gasen, mitunter durch Auswurf vou festen und flüssigen glühenden Substanzen von Asche und Steivbsmben. Die Rauchfeder verbreitert fich während dieser erhöhten Tätigkeit zu Pinienform. Diele Erscheinung, die sich auch bei den Erdbeben vou 1782, 1794 und 1905 wiederholte, sollte der Bevölkerung als WanmugZzeichen dienen. Zuerst erfolgte die Eruption, daun Erschütterungen. Am 29. August d. I. bezarm der Stromboli um 5 Uhr 14 Minute» morgens mit starken Explosionen uud Erdbeben. Neun Tage später begann das Erdbeben. Piguatari fügte hinzu, aus dem Munde von tausenden von Bauern werde ihm bestätigt, daß sie eine Helle elektrische Lichterscheiuuug bemerkten, die sich ins Meer verlor und die fie mit glühenden Balken vergliche». Ru mehreren Stellen versiegten die Wafferläufe, um dann doppelt reichlich nach 24 Stunden wieder zu strömen. Bei Piscspio öffnete fich, wie Bauern erzählten, ein Schlund, aus dem eine Säule heißen Wassers uud Saudks herausgeschleudert wurde.
Berlin, 14. Sept. Dis Stadtverordneten bewilligte» ^ 10 000 für die Opfer des Erdbebens in Süditatien.
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
Stuttgart, 14. Sept. Schlachtviehmarkt. Zugetrieben wurden: 36 Ochsen, 88 Fairen, 94 Kalbeln und Kühe, 406 Kälber, 669 Schweine. — Unverkauft: 0 Ochsen, 27 Farren, 39 Kalbeln und Kühe, 0 Kälber und 14 Schweine. — Erlös aus KIg. Schlachtgewicht: Ochsen 78—81 Farren 62—67 Kalbeln und Kühe
70—80 -s, Kälber 86—92 Schweine 67-76
Stuttgart, 14. Sept. Mostobstmarkt auf dem Nordbahnhof. Mitgeteilt von der Zentralvermittlungsstelle für Obstverwertung. Aufgestellt waren 16 Waggons, davon Neuzufuhr 8 Waggons: Ans Italien 8. Nach auswärts abgegangen 6 Waggons. Preise waggonweise per 10 090 Kilogr.: Italien MO—880 — Im
Kleinverkauf per Ztr. 6-5.80 Handel ruhig.
Stuttgart, 14. Sept. Kartoffelgroßmarkt auf dem Leonhardsplatz. Zufuhr 600 Ztr. Preis 2,20—3,30 — Krautmarkt auf dem Charlottenplatz. Zufuhr 1200 Stück. Preis 17—22 ^ für 100 Stück. — Mostobstmarkt auf dem Wilhelmsplatz. Zufuhr 600 Ztr. Preis 4,90—5,80 per Ztr.
Alt-Nuifra, 16. Sept. Hopfen. Vorrat noch 60—70 Ztr. la Ware; Käufer erwünscht.
Baifiuge«, 15. Septbr. Hopfen. Verkauft 100 Ballen zu 60 ^ per Ztr. nebst Trinkgeld.
r. Rotteuburg, 16. Sept. Mit der Hopfenpflücke ist gegenwärtig hier alt und jung beschäftigt. Die Pflanzer find zum größtenteil mit dem Ertrag zufrieden, wenn er auch quantitativ weit hinter den Borjahrenzurück bleibt, qualitativ dagegen übertrifft der diesjährige Hopfen den vorjährigen bei weitem. Die Geschäfte gehen bis jetzt schlecht und es werden geringe Preise bezahlt.
r. Vom Bodeusee, 15. Septbr. Die Hopfenernte neigt stch ihrem Ende zu. In Tettnang wurden auf der städtischen Wage seit Mitte August etwa 107 600 KZ abgewogen. In den letzten Tagen abgeschlossene Verkäufe notierten zu alten Preiseu und zwar je nach Qualität 26—60 ^ pro 60 kx.
Schwetzingen, 13. Sept. Das Geschäft ist schleppend wie bisher. Die Händler wollen nicht über 66 höchstens 70 ^ zahlen. Die Preise werden nur dadurch gehalten, daß alle Käufe von auswärtigen Brauereien direkt mit den Produzenten abgeschlossen werden; so wurden gestern für mehrere Partien 80 ^ bezahlt, während die Händler zu 70 und 76 ^ kauften Auf der städtischen Wage wurden gestern 63 Ballen vermögen.
Nürnberg, 12. Septbr. Zufuhr 2000 Ballen; Umsatz 1500 Ballen; Preis 60—85 Lebhafter Einkauf, Preise unverändert.
Eingesandt.
(Fürjdie unter dieser Rubrik erscheinenden Ausführungen übernimmt die Redaktion nur die preßrechtliche Verantwortung.)
WildSerg „W Luftkurort.
Wer lacht dal Kanu dem Wilberg nicht ebensogut wie seine Nachbar» Luftkurort sein? Bietet nicht seiue romantische Lage uud das Städtchen selbst mit seinen Altertümern manche Abwechselung «udMel schönes? Wir hoffen nun, daß unser erst vor kurze« ins Leben getretene „Verein zur Hebung des Fremdenverkehrs" zu dem wir vertrauensvoll emporblickeu, dessen Vorstand ja versprochen hat — alles z» tun, was in seinen Kräften steht — fich alle Mühe gibt bestehende Mängel zu beseitigen. Ja ihr Tapferes, eS gibt hier viel zu tun, denn bis jetzt ist wenig geschehen. Bor allem aber sorgt doch dafür, öaß der heutzutage etwas „rasche Verkehr" auf den Straßen nicht unnötig gehemmt wird, oft zum großen Aerger und Schaden der Beteiligten. An die Hausecke des Gasthauses z. Hirsch gehört ein schon vou ferne deutlich lesbarer Wegweiser nach Nagold zeigend uud umgekehrt nach Calw. Warum die Wegweiser bei der Sonne und bei der Papiermühle „Deuble" noch nicht geändert find, obwohl die neue Straße nach Sulz schon bereits 10 Jahre dem Verkehr übergebe» ist, kann mau nicht verstehen. Fast täglich kommt es vor, daß fremde Radfahrer bezw. Motorwagen iufolge dieser BernachläsfiguNg irre fahre» und es ist gut, daß man die nicht gerade schmeichelhaften Ausdrücke über Wildbrrgs Einrichtungen nicht immer hört. Auch möchte man fich doch mal Sei dunkler Nacht überzeugen wie dringend nötig es ist an der alten Straße nach Sulz, dort bei der Sonne, eine Laterne anzubriugm. Es find dies uur Kleinigkeiten dir eine» ganz geringe» Geldaufwand erfordern, auf Fremde aber würde es einen guten Eindruck machen. Diese und andere Mängel wie z. B. — Fehlen einer Kurliste — mehr Ordnung vor den Häusern, namevt- lich der unteren verkehrsreichen Straße — praktischere Be- schotteruug derselben mit Rücksicht auf den dort starken FreMdeuverkehr der Rad- und Automobilfahrer usw. — zu beseitigen, wird unsrem neuen Verein ein leichtes sein, sobald ihm von „Oben" mehr Jutereffe entgegeugrbracht wird.
_ Einer der obigem Verein nicht angehört. /
Verzeichnis der Märkte W der Umgegend:
Vom 18. bis 23. Septbr.
MldberZ, 21. Septbr.: Krämer- und Viehmarkt. . Dornstetten, 21. SevLbr.: Vietzmarkt. _
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sohn's Seifenpulver, Marke Schwa«, vielfach genannt. Man erzielt damit blendend weiße Wäsche, unter Schonung der Stoffe.
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Druck und Verlag
Sonntag, dm 17. Sept.
Zaiser) Nagold. — Für
der G. W. Zatss r'schen Buchdruckerei (Gaul Für die Redaktion veranrworMch: K. P a n r.
K. Staatsanwaltschaft Tübingen.
Ja völlig beschädigtem Zustand wurde am Donnerstag den 7. September ds. Js. im Walde Kilchberg, Abteilung II „Hk.terer Dreispitz" Markung Nagold ein wertvolles Fahrrad gesunde«. Dasselbe führte die Marke „Wanderer" uud die Fabriknmumer 15, hat einen schwarzlackterten Rahwenbüu, weiße Felgen, auswärts gebogene vernickelte Lenkstangen, Korkgriffe, die an den Enden Zslluloidringe trogen, Handbremse, Sattel von dunkelbraunem R!>.dsledtr, Freilauf und vorn und himen schwarzlückierte Schutzbleche.
Wer kam« über den Besitzer oder Eigentümer dieses Fahrrads Auskunft gldtn? I. 2953.
Den 14. September 1905.
Keckenöerger, H. A.
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vorrätig bei WrieÄi.
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schmeckt der Kaffee unter Zusatz von
Frisch zu haben bei:
Hch. Gauß, Hch. Lang.
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Wildberg OA. Nagold.
An dem am
DosmerstKg, 21 . -s. Mts.
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Vieh- «. Krämervmrkt
wird Heuer wieder der
Achäfertcruf
in herkömmlicher Weife ahgehaüm wirse» und ergeht hiemtt fceunLUo e Eiutadnug zum Besuch desselben. Dem Wettlauf der verheirateten uud ledigen Schäfer (I. Preis je 1 Hammel) folgt der Wett- lauf der Schäferinnen; diesem schließen fich noch om: Hürdenrennen der Turner, Waffertragen, Sacklaufen, Mastklettern. Hierauf wird der Verein zur Erhaltung der Volkstrachten in Schwaben au Männer und Frauen, die der Volkstracht am längsten treu geblieben sind, Prämien verteilen.
Zum Wettlauf zugelaffm werden nur solche, die stch am Festzng beteiligt nnd in früheren Jahren den ersten Preis nicht erhalten haben.
A«sftell»«g des Festznqs «m LS Uhr vor dem Ratha«S.
Die Verpachtung der Krämerftände
wird am Mittwoch 2S. Teptbr., nachmittag- « Uhr, und die aller üvrigen Standplätze am Donnerstag, 21. Septbr., morgens 8 Uhr, beim Rathaus vvraenommm, wozu Liebhaber eingeladm werden.
Stadlpflege:
Kraner.
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deäieKsos ^.usbildoux io sllso. HsnüelsivisseusebLksisll. Lrkolqreiebs VvkbersilavK num LivjS.briKeo-I'xLmen. 8prs.eböv-Io8titot. ^.uslLuäer-Xurss. krospskt voll jede ^.uskrmkt dureb Direktor 44leiin«r.