Der griechische Finanzmimster in London
Lt-l. London, 29 . Dez. Der griechische FinanzMiniiter Kaphanüaris traf von Paris kommend in London ein. Seine Reise hängt mit der Staöitffierung der griechischen Währung. der Gründung einer griechischen Notenbank und mit Verhandlungen über die 180-Milliv»en-A„leihe deö Völkerbundes zusammen. 8ü Millionen Mark dieser Anleihe sollen zur Stabilisierung der Währung verwandt werden, der Rest zur Ansiedlung der griechischen Flüchtlinge.
In einem Interview mit dem Pariser Korrespondenten der „Financial Times" sprach sich der FinanzminiAer näher über seine gegenwärtigen Verhandlungen in Paris und London aus. Der Minister drückte seine Ueberraschung über die ungünstigen Bedingungen aus, die ihm von gewisse» bedeutenden Bank- und Finanzgruppen für die Gewährung einer Anleihe angeboren worden seien.
Vereileller Slaatsputjch in Portugal
TU London, 29. Dez. Nach Meldungen aus Lissabon sind zahlreiche portugiesische Armee- und Marineoffiziere wegen einer Verschwörung gegen die portugiesische Negierung verhaftet worden. General No ton de MattoS, früherer portugiesischer Gesandter t» London, der tn dem Verdacht steht, die Verschwörung angezettelt zu haben, ist nach den Azoren verbannt worden.
Die Unabhänqigkeitsbeweqimq in Indien
TU London, 2S. Dez. Wle aus Madras gemeldet wird, ist dort der Indische Nationalkongreß unter überaus zahlreicher Beteiligung eröffnet worden. Die Unterkvmitees des Kongresses haben nach lebhaften Debatten mehrere Ent- schließungen fertig gestellt, über die der Kongreß entscheiden wird. Diese Entschließungen enthalten u. a. ein vollständige» Programm für den Boykott der englischen Versassungs- kommission für Indien. Sie sehen Massendemonstrationen vor, verlangen von den Mitgliedern des NationalkoiigresseS das Fernbleiben von allen gesetzgebenden Versammlungen und sagen der gegenwärtigen englischen Verwaltung entschiedene» Kampf au. Andere Entschließungen protestieren gegen die militärische und imperialistische Politik -er Negierung in den Grenzgebieten und verlangen Unabhängigkeit für ganz Indien. Die ProvinzauSschüsse werden schließlich ausgefvrdert, eine Boykottbewegnug gegen alle britischen Waren einzuleiten.
Ein Berliner Blatt meldet auö Madras: Der indische Nationalkongrcß beschloß einstimmlg, den siebengltedrigen Ausschuß des Unterhauses zu boykottieren, der eingesetzt wurde, um die Frage zu prüfen, wie die indische Verfassung ' ln fortschrittlicher Richtung ausgeschaltet werden könnte. Die Opposition gegen den Ausschuß rührt hauptsächlich daher, daß ihm. kein Inder angehört.
Die Lage in Südchina
Tfchmngkaischek marschiert gegen Kanton.
TU. Peking, 29. Dez. Tschtangkatschek hat ei» Ewprdl- tionSkorps nach Kanton t» Marsch gesetzt, da ihm auch der jetzige Machthaber tn Kanton, General Tschaugtakwet ver» dächtig erscheint, mit den Kommunisten zu sympathisieren. In Kanton soll die kommunistische Agitation durch wieder zu» rückgekehrte Nüssen neu aufgelebt sein.
Der Schanghater Verteidigungskommissar, General Pei- Chnng.Hsi, ist nach Berichten ans Hongkong nach Hankan ab- gcretst. In dleser Reise steht man eln Wiederaufleben der kommuntstensreunbltchen Bewegung bei der Kuomintang, dte in Hankau nach Kantons Fall ihre Hochburg hat. Auch die Abreise des früheren Chefs der Kantoner Negierung, Wang, nach Hankau wird tn diesem Sinn ausgelegt.
Dte Einnahme vou Hsuchwvfu tm nördlichen Kiangsu tn -er Nähe der Grenze der Provinz Schantung durch die Truppen TschlangkalschekS vermindert die Bedeutung der Nan- kinger Negierung. Gleichzeitig wird berichtet, daß General Chen de» Bersnch macht, in Hankau eine neue Verwaltung zu schassen, die sich das Ziel setzt, dte Provinzen Hupeh, Hunan, Kwantung und Kwangst unter ihre Kontrolle zu bringen. Tschiaugkaischek kontrolliert Kiangsi, Schekiaug und Fukten, während die Provinzen von Anhivet und Klangst neutral sind.
Das japanische Pressebüro gibt eine Erklärung des deutschen C'eueraikonsurs tn Schanghai wieder, nach der er dte Vertretung der sowjetrusstschen Interessen in den vier süd- coinesischen Küstenproviuze» übernehmen werde, ohne aber für irgendwelche russische politische Aktivität die Verantwortung übernehmen zu wollen. Das Ntescnfeuer tn Tientsin ! r nach düstüildigem Wüten noch nickst gelöscht. Der amerikanische General Butler hat das gesamte amerikanische Militär tn Tientsin zu de» Löscharbeiten, die er persönlich befehligt, heraugezogen. Noch V200Ü Fässer Benzin sind in Gefahr, von den Flammen auf den Trümmerhaufen des explodiert:» Naphthadepots erfaßt zu werden. Das tn den Hafen von Tientsin anSlaufende Paraphin gefährdet die lm Hasen liegenden Schisse.
Tttznng beS Rates der Volkskommissare zur Beratung vo» Maßnahmen gegen Südchina.
TN Sorrno, 29. Dez. Wle aus Moskau amtlich gemeldet wtrd, beslnbet sich der tn Kanton verhaftete russische Ge- neralkvnsul immer noch tm Gefängnis. Die Sowjetregte- rung hat aus Tokio amtliche japanische Nachrichten erhalten wonach außer dem in Kanton ermordeten Vizckonsul noch der Letter der Paßabtetlung des russische» Konsulats ln Kanton ermordet worden ist. Die Sowjetregierung hat dte russische Botschaft tn Tokio beaustragt, die Namen der übrigen ermordeten ö Nüssen festzustelleu. In Moskau wird behauptet, daß auch diese letzteren dem Konsularkorps tn Kanton angehören. Unter dem Vorsitz Nykows hat der Nat der Volkskommissare über wettere Maßnahmen gegen die südchinestsche Negierung beraten.
Zur bevorstehende» Tagung der Kuomintang in Nanking erklärte Marschall Tschjangkgtschek, daß die Aufnahme von Verhandlungen mit Märschall Tschangtsolin abgelehnt werben würde. Für das Frühjahr 1928 plane mau eine große Offensive gegen die Kommunisten. Er beabsichtige, ein« neue Armee in Stärke von IMlM Man-', die nrit den letzten Errungenschaften der Technik ausgerüstet sei» zu sammeln. Wie in Moskau verlautet, erwartet man t» Schanghai etne Kvmmisston japanischer Offiziere, die das südchtnesische Heer orga nisiere n soll.
Kleine politische Nachrichten
Eine LäuderLonserenz der Ktuanzminisier. Der Reichs- sinanzmlntster wird in nächster Zelt, wahrscheinlich schon Anfang Januar, die Finanzmlnister der Länder zu einer Konferenz zusammenberufen, auf der die Forderungen ge-j regelt werden sollen, die die Länder an das Reich stellen. Im Mittelpunkt der Konferenz soll bl« Regelung der Fragen stehen, die mit der Besolbungsrcform zusammenhäugen.
Wetterführung von Amtsbezeichnungen. Aus Anlaß des Inkrafttretens b:S Besoldungsgesetzes bestimmte der Reichs- Präsident tn etner soeben im „Reichsgesetzblatt" veröffentlichten Verordnung, baß NcichSbeamte, deren bisherige Amtsbezeichnung tn dem neuen Besoldungsgesetz nicht vorgesehen ist, thre bisherige Amtsbezeichnung tn nnd außer Dienst weiterführen dürfen. In ZweifelSsällen entscheidet die oberste Nelchöbehörde lm Einvernehmen mit dem ReichS- tnnenmtntster.
Neue Verhaftung«« tm Vlsech. In Mülhausen lm Elsaß ist das Gerücht verbreitet, daß der bekannte Autonomisi Abbe Faßhauer und seine Schwägerin, die frühere Stenotypistin Eggemann verhaftet worden seien. Die dieser Tage vorgcnommenen Haussuchungen solle» ergeben habcn, daß 98 Prozent der Gelder der Autonomistenbewegiiiig aus dem Ausland gekommen seien. Die Eggemanil, dte mehrere Reisen nach Deutschland gemacht hat, ist bereits früher verdächtigt worden, aus Deutschland G'lder nach dem Elsaß gebracht zu haben.
Tie Nekonftrnktionsanleihc Oesterreichs von Washington znrückgehalten. Die amerikanische Negierung hält nach Washingtoner Berichten mit der Anerkennung der Nekon- struktionsanleihe für Oesterreich zurück, bis endgültige Vereinbarungen über die österreichischen Schulden getroffen sind, die von den Vereinigten Staaten tn der Nachkriegszeit für Untersttttzungszmecke an Oesterreich auögeliehen wurden
Reichsdeutscher Protest in Prag. Wie ei» Berliner Blatt aus Prag meldet, hat die deutsche Gesandtschaft im Auftrag der Netchsregierung beim Prager Außenminister eine Protestnote gegen deu Gesetzentwurf über die Markprtoritäten überreicht und die Anbahnung neuer Aufioertnugsverhand- lungen mit den Prioritütsgiäubigern verlangt.
Dir holländisch-schweizerische Cerichtskommisßon ernannt. AnS Bern wtrd dte Ernennung der im schweizerisch-holländischen Schieüsgerichtsvertrag vorgesehenen permanente» SchiedsgerichtSkonimissiou gemeldet. Vorsitzender der Kommission ist Sctaloja.
König Ferdinands Erbe. Wie aus Jassy gemeldet wtrd, ist vor dem dortigen Gericht die Verteilung der Hinterlassenschaft des rumänischen Königs Ferdinand festgelegt worden. Das gesamte Vermögen wird auf über 887 Millionen Lei geschützt, bas zu gleiche« Teilen fünf Erben zufällt. Unabhängig voil dieser Erbteilung wurden dem jungen König Michael das Schloß Pelesch nnd einige Gebäude in Bukarest zugesprochen.
Vorläufiger Abschluß der französisch-schweizerischen Han- -elsvertragsvcrhanblungen. Nach einer offiziösen Mitteilung habe» dte in Bern geführten schweizerisch-französischen Handelspertragsverhaudlungen zu einem vorläufigen Abschluß geführt. In allen wichtigen Fragen, namentlich auf den Gebieten der chemischen Industrie, der Maschincnindu- strie, der Elektrotechnik und der Seidenindnstrie sei etne Einigung zustande gekommen. Auf den Anfang September tn Kraft getretenen französischen Minimaltarif werben zum Teil nicht unerhebliche Ermäßigungen zugestanden.
Italienisch-französische Verhandlungen über eine Lust« oerkelirSkonvention. Die „Tribuns" bringt aus Paris eine Meldung, daß zwischen Italien und Frankreich Ver« Handlungen über eine Luftverkehrskonvention eingeleitet worden selön.
Frankreich gibt feine KapitulatkonSrechte in Persien auf. Nach Meldungen aus Teheran hat dte dortige französische Gesandtschaft die persische Negierung davon verständigt, baß Frankreich bereit sei, seine Kapituiationsrechte in Persien aufzugeben und einen neuen Vertrag abzuschkießen.
Svwjetrnssische Unterstützung für ansgesperrte schwedische Arbeiter. Im Zusammenhang mit der für Anfang Januar geplanten Aussperrung in der Zellstoff- und Kvhlen- tnbustrte Schwedens, von der insgesamt 2l vüll Arbeiter betroffen werden, hat sich vor einiger Zeit ein Vertreter der schwedischen Grubenarbeiter nach Moskau begeben. Wie setzt bekannt wirb, ist es ihm gelungen, für den Fall der Aussperrung russische Unterstützung zu erwirken
Ei« französischer Dampfer vo» Piraten überfallen. Wie Reuter aus Schanghai meldet, ist ein französischer Dampfer auf der Fahrt von Hankau nach Jtschang von Piraten überfallen worben. Der Dampfer wurde völlig ausgeraubt.
Alte Weihnachts- und Neujahrssitteu !
Plauderei von E. Tr o st.
Wen« auch die christlich« Kirche das Weihnachtsfest bereits seit dem vierten Jahrhundert am 25. Dezember friert — vorher galt, wie noch jetzt bei den Armeniern, Epiphania als Geburtstag Christi — so haben seinem Vorabend die Kinderherzen doch nicht immer so freudig und erwartungsvoll ent- zegengeschlagen wie in unseren Tagen.
Zwar ist, ebenso wie manch anderer heidnischer Brauch, di« Sitte des gegenseitigen Sich-BrschrnkenS wahrscheinlich schon von den Römern, bei denen sie anläßlich der Saturnalie» üb- lich war, auf uns gekommen — aber erst seit einem knappen Jahrhundert knüpft sie sich an den heutigen Weihnachtktag. Früher spielte der heilige Nikolaus eine bedeutendere Nolle, denn was jetzt das Christkindlein bringt, hat noch um l82O herum der fromme Bischof von Mhra beschert, und er stand daher bei den Kleinen seit uralten Zeiten in höchsten» Ansehen. Ganz wie heute kleidete sich irgend ein Erwachsener in mehr oder minder prächtige Dischofsgewänder und schleppte in seinen, Sacke nebst Aepfeln, Nüsse» und Lebkuchen all die Herrlichkeiten herbei, weiche schon seit Anfang des 14. Jahrhunderts in Nürnberg, dem ältesten Sitz der deutschen Spielwarenfabri- kation, hervorgezaubert wurden. Unter dem Nürnberger Stra- sienpflaster fand man 1856 gelegentlich eines Umbaues solche -lte Spielsachen auf, die einstmals sicherlich auch auö einem Nikolaussack den Weg in die Hände ihrer kleinen Besitzer ge- ,?nLe» Hütten; winziges Tongeschrrr, Reiter und zierliche Ton- rüppchen in Gestalt von Wickelkind»» und kleinen Mädchen - it runden Häubchen, Di« letzteren zeigten auf der Brust kreis- '>lde Vertiefungen; vermutlich sollt« der Pate, der meistens as Spielzeug schenkte, seinen „Patenpfeunig" dort hinein --gen.
Die Kinder, die derartige Gaben erhielten, konnten sich glücklich schätzen, denn in der Hauptfach« pflegt« der „Haus-
! christ", besonders nachdem der dreißigjährige Krieg den Wohlstand Deutschlands vernichtet hatte, mehr nützliche Dinge zu bescheren. Eine um 1772 entstandene Chronik berichtet uns sehr hübsch von de» Gebet- und GesangSbüchern und „anderen guten Büchlein, wo fein gebunden usf n Schnid und sonsten vergüldet sind"; da gab es Schreibzeug, AVT-Tafeln, Tinten- fäffer sowie „allerleh schöne gemahlrte Caruier« und Hand« kästlein, darinnen sie könne« Bücherlei« und Morgenbrot fassen". Aber auch damals hatte schon di« goldene Christrute, die nie fehlen durste, und sowohl zum Strafwerkzeug als auch zum Vergnüge» der Kinder bestimmt war, „daß sie unter einand sich damit peitschen und sonst Freud damit haben sollen".
Gerade so wie die Kinder in den Familien, freute sich die studierend« Jugend der klösterlichen Lateinschulen und Sem», narie» auf den Nikolaus, gab doch sein Tag schon in den Klöstern des frühen Mittelalters Anlaß zu den verschiedenste« Schulfesten. Di« Zögling« durften sich einen Pater als Nikolaus wählen - aus gewinnsüchtigrn Motiven sollen sie am liebsten die Patres Küchenmeister zu dieser Ehre bestimmt haben — und unterbreiteten ihm in Form von schön gedrechselten deutschen oder lateinischen Versen ihre Wunschzettel, deren «Kicke aus bayerischen Klöstern uns heute noch erhalte» sind.
Der lichtcrschimmernde Christbaum, ohne den sich unsere Kinder ein Weihnachtsfest gar nicht vorzustellen vermögen, ist erst im l7. Jahrhundert aufgekommrn und hat nur sehr langsam und verhältnismäßig spät überall Eingang gefunden. So erwähnt Peter Rosegger in verschiedenen seiner Schriften, daß zur Zeit seiner Kindheit und Jugend die Sitte des geputzten Baumes noch lange nicht bis in tue Bergtäler des Steirer- landes vorgedrungen war. Die Kinder erhielten damals ihre Geschenke zum „Niklo", und der Christtag selbst wurde durch den Besuch der Christmette und gutes Essen gefeiert. (Es ist also demnach wohl nur eine dichterische Freiheit, wenn Viktor von Scheffel in seinem „Ekkehard" die Herzogin Hadwig «in Bäumchen schmitckrn läßt.)
In de» romanischen Ländern ist der Weihnachtsbaum übrigens heute »och so gut wie unbekannt, nur in Italien war e» vor dem Kriege bei den reichen Familien eine Aeitlang Mode, Christtannen, die man aus dem Norden bezog, aufzustelle». Dort wie in Frankreich, der französischen Schweiz. England und Schottland beschenkt man sich auch statt zu Weihnachten in erster Linie am Neujahrstage, und die Kinder stellen ihre Schuhe in den Kamin, um sie am Morgen des neuen Jahre- von Gabe»» umgeben vorzufinden. Dies war einst auch bei un- üblich, und Johannes Boem aus Aub berichtet von der alten, fränkischen Sitte, sich an diesem Tage nicht nur Glück zu wünschen, sondern auch Geschenke an Mild, Kuchen, goldenen Aep- feln und dergleichen mehr zu übergeben.
Noch jetzt gilt in einigen Gegenden Unterfrankens Neujahr als Beschenktag, an dem die Kinder, die am Christfeste leer auSgingrn, von ihren Paten die Gaben erhalten. Deren Ansehen mag sich im Lauf« der Zeit oft gewandelt haben - für Art und Menge dagegen bestehen allgemein seit Jahrhunderten mit erstaunlicher Zähigkeit beibehaltene feste Regeln. Die „Doute" (Paten) bringen dem „Doudla" (Patchen) das „Doutebündel", »welches im Schweinfurter Gebiet bei den Mild- chen Ptippen, »nächtig« Lebkuchenherzen mit Sprüche», ein Kleid und eine Schürze, bei den Knaben einen Anzug und Zuckcrreitkr enthält. In Würzburg bekommt das „Tödle" Wäsche, Spielzeug und Brezeln und die Patin als Gegengeschenk eine Tischdecke. Neujahr war einst neben dem Beschenk- auch noch ein Abgabetag, da früher in Schlesien und Norddeutschland der Pfarrer mit den» Küster, der Kantor, der Nachtwächter und andere von Haus zu Haus gingen, um ihre Gefälle an Getreide und Geflügel, Fleisch, Schmal; und anderem einznsammeln.
Dies geschieht, wenn auch in sehr gemilderter Form, Hi« und da heute noch. Hieraus hat sich dann die Sitte (oder Un- sitte!) deö Gebens von reichliche» NeujahrStrinkgelderu au Dienstboten, Briefträger usw. «ttwickelt.