Er sagte, daß er auch die jetzigen Vorschläge der Kom­misstoa für eine praktische und ans die Dauer haltbare Ge- s-auung der Vers ssuug der großen Städte, insbesondere Stutttgarts, nicht halten könne, denn dieselben schaffen einen komplizierten und schwerfälligen Apparat, bei dem eine rasche, den mannigfaltigen und stets wechselnden Bedürf­nissen Rechnung tragende Verwaltung nicht möglich sei. Im Hinblick auf dir bereits gefaßten Beschlüsse, nach welche» euch für die großen Städte an Gemeinderat und Bürger- ü^rluß d. « i -r gleichmäßig starken Besetzung dieser Kol­legen ieüa h"..r ^ werden soll, erkläre er sich aber mit den Richtlinie-; KamuisfionSvorschläge einverstanden, wobei er übrigen» der SraatSregierung als solcher ihre endgültige Stellungnahme noch oorbehalte« müsse. Der Abg. Haust­ur an »-Balingen erklärte sich mit den Ausführungen deS Ministers über die Nachteile eines zu großen Gemernderats einverstanden und beantragte demgemäß, die Mitgliederzahl in den witrleren Städten auf 1020 und in Stuttgart auf 2030 herabzus'tzen. Dieser Antrag wurde vom Be­richterstatter Kaut, der an Stelle des erkrankten Abg. Lteschtna das R f-nrt übernommen hatte, sowie von den Abg. Maier-Bt-wbeuren, Keil, Rembold-Gmünd und Frhr. v. Ow bekämpft und schließlich auch gegen die Stim­men der Volkspartet <,bgel<bnt und der Kommtsstonsantrag angenommen. Im L aje de! Debatte unterzog der Abg. Keil auch noch das Feinblechen des Minsters deS Innern von den Kommtiston-verhandlungen einer abfälligen Be­sprechung, wobei er vom Abgeordneten Haußmann-Balingen Euccurs erhielt. Der Minister Dr. v. Pischck erwiderte, daß die Regierung an dem vorliegenden Gefitz in mehr als 90 Kommtjfious-A tzungen redlich mitgearbeitet habe, daß sie eS aber, nacho m die Mehrheit der Kammer sich gegen die Magistratsmrff ffung ausgesprochen hatte, nicht als ihre Aufgabe erachten konnte, in der Kommission, in der ein neuer Verfassungen odus für die großen Städte eigentlich erst gesucht werden iollre, gleichsam Geburtshelferdienste zu leisten. Die Kommisstonsvorschläge wurden schließlich mit 66 gegen 3 Summen gutgeheißen. Dagegen stimmten nur die beiden Sofiald.mvkiaien Blumhardt und Hilden- braud und der Bamritundler Hang, während Dr. Hieb er (D. P.) sich der Stimmabgabe enthielt. Gegen den Schluß der Sitzung wurde noch die Beratung des Art. 60 in An­griff genommen, weicher die Proportionalwahl für die großen Städte fr st legt, dabei aber die Möglichkeit verbun­dener Wcchlvorschläue, also die sog. Panachierung, zuläßt. Minister Dr. v. P-fchek verbreitete sich hierbei in einer längeren R-de, über die Vor- und Nachteile, sowie auch über die technischen Schwierigkeiten der Proportionalwahl. AuS den Ausführungen des Ministers, der sich ausdrücklich als ein Freund der Proportionalwahl bekannte, ging übri­gens hervor, daß er die Zwkckmäßtgkeit deS Proporzes nur für die Stadtverordnetenversammlung, als eineu wehr par­lamentarisch grarleten Vertretungskörper, nicht aber auch für den kleineren, den Berwaltungskö per darstellenden Ge- meiudrrat zugibt. Nach diesen Ausführungen wurde abge­brochen. Da die hrulige Sitzung wegen des Geburtstags des Kaisers ausfällt, wird die Beratung morgen vormittag fortgesetzt werden.

Tcrges-Hleuigkeiten.

Aus Stadt und Land.

Nagold, 28. Januar.

Eintritt in de« Gemeivderat. Nach dem frü­heren bürgerlichen Recht war die Schwägerschaft nach Auflösung der Ehe, durch die das Schwägerfchafts- verhältnis begründet wurde, kein Hindernis mehr für den Eimritt in des Gemeinderat. Nach einem Erlaß des K. Ministeriums ist dies nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch geändert, indem die Schwägerschaft auch nach der Auflösung der betr. Ehe fortdauert, also ein Hindernis im obigen Sinne bleibt.

Unfälle bei der Abeisnng von Wasserräder«

haben den Vorstand der SüdwAtveutschen Holz-Berufsge- noffeuschaft in Stuttgart veranlaßt, seine Mitglieder und

Eine Art Neugierde, was die Besitzerin von MortonS Hause mit einer solchen Erscheinung zu schaffen haben könne, wollte sich Helmstedts bemächtigen, aber was gingen ihn, dessen amrichtiger Wille zmückgewiesen worden war, noch all die Verhältnisse hier an? Er ließ sein Pferd die Schenkel fühlen und sprengte davon bald aber zog er unwillkürlich die Zügel wieder on. Zwei Bilder traten trotz seines Grolles immer unabweiSlich vor seine Seele: Pauline mit dem dunkeln Auge und dem sützen, innigen Lächeln, das einen ganzen Himmel verhießund Pauline die starre, marmorweiße Büste, in schwarzer Gewandung, wie er st- hinter dem Fenster des eben verlassenen Hauses gesehen.

Tr erreichte seine Wohnung in einem Zwiespalte mit sich selbst, den er nicht zu lösen vermochte. Er schloß MortooS Brftf, den zu lesen er sich j-tzt am wenigsten in der Stimmung fühlte, in seinen Schreibtisch und ging nach dem Hotel um seine Mahlzeit zu nehmen.Teufelmägig warm!*Zu früh für die Jahreszeit!"Wir werden viel Krankheit diesen Sommer haben!" das waren fast die einzigen Aeußerungen, welche während des Essens um ihn her fielyi, und Helmstedt kam endlich selbst zu der Ueber- M^mg, daß rS das Wetter sein muffe, welches ihm den klaren Kopf nehme. Langsam ging er wieder nach seinem Hause uno nahm sich vor, alle belästigenden Gedanken aus seinem Gehirne zu verbannen und nur für das zu sorgen, was ihm am nächsten lag. Er holte seinen Vorrat von Mufikalien und das Verzeichnis seiner Schülerinnen hervor, "um morgen für alle Stunden vorbereitet zu sein; er gab

die versicherten Arbeiter vor der bei dst^ Hantierung be­stehenden großen Unsallßefahr in einer äderen Bekannt­machung zu warnen und unter Erteil»..^ geeigneter Rat­schläge zur Vorsicht ermahnen.

Haiterbach, 27. Jan. Am Samstag den 21. ds. Mts. nachm.ttl gs fand hier das Schluß- und Prüsmigsefsen des von Fräulein Fanny Brecht aus Cannstatt geleiteten Wanderkochkmscs statt, wobei die 12 Teilnehwerimien in der Kochkunst und in der Haushaltuugslehre etc. schöne Keuutniffe an den Tag legten, welche der Leiterin alle Ehre machen; Stadtpfarramtsvcrwescr Simon betonte dies in s irrer Ansp.ache besonders. Ihre Exzellenz die Frau Prä­sidentin von Weizsäcker in Stuttgart wurde als Erste, die sich mit der Einführung der Wunderkochkurse in Württem­berg beschäftigte von Stadtschultherß Krauß gefeiert. Die Festlichkeit verlief in schöner, heiterer Weise, wohl zur Freude von jung und alt, da man lange beieinander blieb. Fräulein Brecht beginnt am nächsten Montag mit einem weiteren Kochkurs tu Egenhausen, wozu ihr alles Gute gewünscht wird.

Stuttgart, 27. Januar. Eine Ehrung seltener Art wurde duftr Tage der 81jährigen Marie Strietter, ge­bürtig aus Böm-Weim, zu teil. Nachdem sie seinerzeit für 25jährige Dienstzeit in einer Familie de» von der Königin Oiga gestiftete silberne Kreuz erhalten, wurde ihr nun für 50jährige Dienstzeit in der Familie W. E. Fein hier das goldene Kreuz mit einem von der Königin Char­lotte Unterzeichneten Diplom verliehen. Sie hat ihre beiden Herren, zuerst den Vater und daun den Sohn, zu Grabe geleitet und widmet jetzt noch mit für ihr Alter seltener Rüstigkeit und Geißesklarheit der Hinterbliebenen Witwe mit ihren Söhnen ihre Kräfte.

Stuttgart, 26. Jan. Die württembrrgische SLasts- bahnverwaltung, welche ihren Bedarf an Kohlen zu zwei Dritteln aus dem Ruhrrevier, zu einem Drittel aus dem Saargebiet deckt, ist noch für reichlich zwei Monate mit Kohlenvorräten versehe«.

Ebelfinge«, 25. Jan. Im Jahre 1903 ließ fich in Mergemheim ein Sendbote der Adventisten nieder, um dort und in der Umgegend Anhänger sür seine Sekte zu gewinnen. Sern Wirken war von unheilvollen Folgen be­gleitet. Unter den Bekehrten befand fich eine Geschäftsfrau, die neuerdings Anfälle von Geistesgestörtheit zeigte. Außer­dem mußte in den letzten Lagen ein jüngerer Handwerks­meister wegen religiösem Wahnsinn in eine Irrenanstalt verbracht werden. N. Tagbl.

Gerichtssual.

r. Mm, 26. Jan. Der approbierte Bader Oskar Vogel in Krumbach begnügte sich nicht blos mit der Aus­übung seines Barbtergeschästs, sondern verlegte fich auch auf das Kuriere« von Kranken, wodurch er nicht nur die Aerzte empfindlich schädigte, sonder» durch ungeeignete Behandlung auch Verschlimmerungen im Befinden seiner Patienten her­beiführte. Die Memminger Strafkammer verurteilte ihn nun wegen fahrlässiger Körperverletzung zu ISO ^ Geld­strafe ev. zu 14 Tagen Gefängnis.

Deutsches Reich.

Berlin, 27. Januar. In dem Befinden des Prinzen Eitel Friedrich ist nach einem Donnerstag vormittag ausgegebeuen Bulletin erfreulicherweise eine leichte Bes­serung zu verzeichnen.

r. Konstanz, 26. Jan. Vor einigen Tagen sprang eine Frauensperson von der Rheinbrücke in den Rhein und ertrank. Es war ein Dienstmädchen aus Württemberg, das hier in Stellung war. Als Motiv zur Tat wird Liebes­kummer vermutet.

r. Gückingen, 26. Jan. Die RheinSselder Gendarmerie verhaftete einen jungen Mann, der des Mordes au dem Pfarrvikar Marner von Altstetten bei Zürich verdächtig ist.

Der Generalstreik im Ruhrrevier.

Esse«, 27. Jan. In den 18 Berg-Revieren des Ober- bkrgamtvbeziM Dortmund fuhren von der gesamten Beleg«

sich mit Elfer seiner Arbeit hiu bald wieder stieß er auf die Namen von Stümpern, für deren Unterweisung er fich einen eigenen Plan geschaffen in kurzem hatte sich seine Teilnahme auf die vor ihm liegende Arbeit gerichtet, und als er endlich damit zu Ende gekommen war, hatte sich auch der feste Vorsatz in ihm gebildet, seine Befriedig­ung nur in den Erfolgen zu suchen, welche ihm sein jetziger Beruf bieten konnte, alle ungelösten Mitzklänge in seinem Leben aber ruhig der Zeit zu überlasten. Er brannte sich eine neue Zigarre an und warf fich in den Schaukelstuhl ans offene Fenster. Trotz seiner guten Entschlüsse währte es indtsftn nicht lange, so zogen dennoch an seinem Geiste alle Auftritte des heute verleöteu Morgens wieder vorbei; so grübelte er üb-r Paulmens sonderbares Wesen und be­gann sich den verschiedenartigen Ausdruck ihres Gesichtes zu vergegenwärtigen, bi« er endlich mit einem tiefen Atemzuge aufsprang.Bin ich denn eia Kind?" sagte er und rieb fich die Augen;ich will mich aus diesen weichherzigen Gefühlsstimmungen nerausreißen. Ist denn das für eine« Menschen von Charakter nicht aeaug? Sie meint, ihre Zeit sei jetzt gekommen, und will Genugtuung haben, das ist alles! Nun, wohlan, so sei ein Mann, August, und bewache dich selbst."

Er war zwei- oder dreimal die Stube auf und ab gegangen, als fich die Tür öffnete und Cäsar eintrat.Ein Brief, Herr!" meldete dieser, ihm ein geschloffenes Schreiben hinreichend. Helmstedt besah die Adresse, und ein leichtes Rot stieg in sein Gesicht.Wer hat das gebracht?" fragte er, langsam den Umschlag öffnend.

schüft von 244,958 Mann der streikenden Zechen unier und über Tage 50,737 Mann an. Mithin fehlten LS4S21 Arbeiter gegen 194 713 in der gestrigen Schicht. Es ist danach eine Abu chme der Streikenden um 492 Mann zu verzeichnen.

Im preußischen Abgeordnetenhaus ist von der

Zentrumsfraktior. folgender Antr ag zum Bergarbeiter- ausst.and eingebrucht worden:Das Haus der Abgeord­neten wolle beschließen: die Staatsregierung zu ersuchen, sofort eine Kommission, unter Zuziehung von mindestens sieben Mitgliedern des Abgeordnetenhauses, zur Untersuch­ung der Arbeiterverhältnisse im Kohlenbergbau einzusetzen, und auf Grund der Ergebnisse einen Gesetzentwurf zur Be­seitigung der festgestelltm Mißstände schleunigst einzubringen."

Ausland.

Kopenhagen, 26. Jan. Hier verlautet mit wach­sender Bestimmtheit. die Zarin werde mit ihren Kinder» auf Schoß Fredensborg Aufenthalt nehmen.

Newport, 24. Jan. Zehn ungarische Zwischendccks- püssagiere an Bord des Dampfers Vaterland stad während der Ucb rfadrt gestorben. Erschöpfung der Lunge und un­zureichende Nahrung werden als Todesursache angegeben. Die Leute waren »«mittelbar nach einer langen Eisenbahn- fahrt in Antwerpen verschifft worden; sie wurden seekrank und vermochten weder Medizin noch Speisen zu sich zu nehmen. (Welcher Flagge der Dampfer angchört, wird nicht gemeldet.)_

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Vom süddeutsche« Holzmarkt. Je mehr wir uns dem Früh­jahr nähern, umsomehr hebt sich der Begehr nach Holz. Große Be­achtung wird dem Rundholzeinkauf im Walde geschenkt. In jüngster Zeit kam viel Eichenstammholz zum Verkauf, nach dem sich rege Nachfrage bemerkbar machte und das meistenteils hoch bewertet wurde. Die Gemeinde Ebhausen erzielte für Nadelstammholz 126,7 bis 136,2 »/, des Anschlags. Bei einer Versteigerung in Alpirsbach wurde Nadelstammholz mit 108 der Forsttaxe bewertet. Bei einem Termin in Wiesensteig betrug Nadelstammholz: normales Langholz 1. Kl. 131 »/ 2. Kl. 111 "/«. 3. Kl. 112 »/«. 4. Klasse 133 des Anschlags. Bei einem Nadelstammholzverkauf in Zabern stellte sich der Erlös um 31 Proz. über die Taxe. Das Forstamt Kleinaspach erzielte bei einem Stangenverkauf (Fichten) durchschnitt­lich 162 Proz. der Taxe. Das Forstamt Gschwend erlöste für Bau­stangen 77 bis 104 Proz. des Anschlags.

r. Pfalzgrafeuweiler, 26. Januar. Bei dem vorgestern im Staatswald hier abgehaltenen Stamm- und Langholzverkauf wurden durchschnittlich 127"/, des Taxpreises erlöst.

Böbliuge«, 24. Jan. Trotz der hohen auf den Durch­schnittspreisen der letzten Jahre beruhenden Revierprcise scheint es nach den bis jetzt im ganzen Oberamtsbezirk und Umgebung stattgefundeneu Holzverkäufen bedauerlicherweise mit dieser Steiger­ung noch zu keinem Stillstand zu kommen. Durchweg wird ein über die Anschlagsprese ziemlich hinausgehender Preis erzielt. .So wurden bei dem gestrigen Holzverkauf des hiesigen Staatsrevisrs in der Winterhalde bei Sindelfingen für 3 Rm. buchene Scheiter teilweise über SO Mark bezahlt. Auch das übrige Holz wurde teuer.

Verzeichnis der Märkte in der Umgegend.

Vom 30. Jan. bis 4. Februar.

Nagold, 30. Ja». Viehmarki.

Unterjesingen, 31. Jan. Krämer- und Viehrrrarkt.

Egenhausen, 3. Febr. Krämer- und Viehmarkt.

Briefkasten der Redaktion.

Nach Oberjettinge«. Auf den ersten Brief haben wir im Briefkasten der Redaktion in Nr. 19 d. Bits, ge­antwortet, daß Mitteilungen ohne Namens Unterschrift nicht ausgenommen würd-ri. Auf den Brief vom 24. Jan. antworten wir hiemit in gleichem Sinne und fügen bei, daß die betr. Notiz inzwischen in Nr. 21 d. Ms. Auf­nahme fand, weil sie von anderer Seite verbürgt wurde. Zu beachten ist sür den Verkehr mit Zeitungen folgendes: Ehe der Redakteur eine nicht völlig beglaubigte Notiz auf- nimmt, vergewissert er fich öder die Person des Einsenders, welche ihm die Richtigkeit der mitgeteiltm Tatsachen ge­währleisten muß. Anderseits gebietet die Standesehre dem Redakteur Verschwiegenheit über den Namen des Einsenders. _

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

Dick von Eichplatz, Herr!" erwiderte der Schwarze; er will warten, im Fall Herr Helmstedt wieder etwas zu bestellen hätte." (Forts, folgt.)

Wem von allen Große» gebührt die Palme als größtem Deutsche»? Es war unser Kaiser, der vor der breitesten Oefftntlichk.it sprach: von Luther als dem größten deutschen Mann.

In einer soeben erschienenen BroschüreLuther als deutscher Maun" von Dr. H. Meltzer heißt cs:Spät, aber überreich hat die Reformation in ihrem Vaterlande Früchte gebracht. Aus dem deutschen Protestantismus, der die Feuerprobe des dreißigjährigen Kriegs überdauert hat, sind unsrer Nation ihre heutige Kultur und ihr nationaler Staat erwachsen. Ohne Luther hätten wir keinen Kant und Goeihe, ohne dir protestantische und antikaiserliche Her­kunft des preußischer. Staats nicht uns r neues deutsches Reich; unser rein weltliches Kaisertum, unser deuisches nicht mehr römisches Reich deutscher Nation ruht, nicht allein durch des Reformators Beteiligung an der Gründung des Herzogtums Preußen, sondern durch die reformatorische Auslösung jedweder kirchlichen Herrschaft und Anerkennung der weltlichen Obrigkert als göttlicher Ordnung, aufLuthcr- schem Grunde. Wenn denn ohne diesen durch und durch deutschen Mann das Beste nicht vorhanden wäre, was unser Volk sein eigen nennt, sein sittliches Ideal, seine Geistes­bildung und seine staatliche Gestaltung, so gilt das Kaiser­wort zurecht und soll gelten: Luther der größte deutsche Mann!

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