das Signal, die Netze «uszuwerfen. Die Fischerboote hatten eins Geschwindigkeit von 2>/r Knoten. Trotz des Nebels war es keinen Augenblick unmöglich, das verschiedene Licht za sehen. Nus den Fischerbooten befand sich kein Kriegs­material; kein Japaner bk land sich an Bord derselben, eben» sowenig war ein japanisches Kriegsschiff in dw Nordsee. In dem russischen Bericht h! es; Da- Ad-mralschiff be­merkte in der Nacht vom 21. bis 22. Oktdr. gegen Mitter­nacht, während N.del herrscht, zwei! leine Fa z u^t welche mtt großer Schnelligkeit den Panzerschiff > tt verlöschten Lichtern entgegenkaM-m. Die Schell wc s r st». > dieselben als Torpedoboote erkenne». Die Panze sch ffe eröffneten sofort Las Fmer aus dieselben Md sieüic in fest, daß auch mehrere kleine Dampfer, welch Fisck booten glichen, zugegen waren, von denen sich einige in die Fahrstraße der Panzerschiffe legten. Letztere mußten das Fmer zehn Mi­nuten unterhalten, bis lue Torpedoboote verschwunden waren; sie bemühten sich aber, die Fischerboote nicht treffen. Der Admiral setzte später die Fahrt fort, ohne ein Schiff an Ott und Stelle Mückzull-ssen. Der Bericht schließt: Admiral RoschdjestweMy hatte unbedingt das Recht und die Pflicht, so zu handeln, wie er tat, trotz der Möglichkeit, neutrale, nicht offensiv Fischer zu schädigen.

Parlamentarische Nachrichten.

Deutscher Reichstag.

Berti», 23. Jan. Juterpellaiisn Auer bttr. Berg- arbeiteraus stand ;m RutzMbret. Brejski (Pole) nimmt

ArbeiterökwegMg nicht mißachtet werden darf. Die polnische Fraktion des Reichstages fühle sich mit den Bergarbeitern, soweit sie ihre berechtigten Forderungen mit gesetzlichen Mitteln durchzusetzen suchten, solidarisch. Zunächst möge die Re­gierung alles tun, um den Arbeitern zum Siege zu ver­helfen.

Hcyl von Herrnsheim (natl.) erklärt namens der Mehr­heit seiner Partei, daß seine Partei bereit sei, die Forder­ungen der Bergarbeiter aus ihre Berechtigung hin wohl­wollend zu prüfen. Das Wagermulleu möchte die große Mehrheit seiner Freunde ganz abgeschafft küssen. Ebenso denke er über die Sellfahrtvettängernug. Die Bergarbeiter besäßen, das erkenne er an, Sympathie im ganzen deutschen Volke. Redner polemisiert dann noch gegen das Kohlen- fhadikat und verheißt zum Etat des Reichsamts des Innern einen Antrag seiner Freunde dahin, daß das reichsitaMische Amt eine Enquete veranstalten soll, zu welchen mit den Berg­arbeitern auch die Unternehmer vorzulLden seien.

Minister Möller bemerkt, wenn die Ruhe im Ausstauds­gebiete wieder gekommen sei, werde es Zeit sei», au gesetz­geberische Maßnahmen zu denken, vorerst könne er sich uicht darauf Anlassen. Partei könne die Regierung nicht ergreifen.

Spahn (Zir.) betont, es gehe nicht an, daß die Re­gierung, um »echt Partei zu ergreifen, selbst untätig und ad- wartend sich verhalte. Es sei Pflicht der Regierung, ihre ganze Autorität einzusetzen, um den Frieden im Ruhircviere wieder herznstellen. Das Verlangen der Arbeiter nach Or­ganisation sei berechtigt. Es ser zu bedauern, daß cs an einem Organisationsgesetze für die Arbeiter noch immer fehle, trotz allen Mahnungen des Reichstags. B-eibe der berg­bauliche Verein bei seiner Weigerung, zu verhandeln, dann bleibe nur übrig eine Enquete nach engl. Muster unter Tefi- nahme von Bundesrats- und Mitgliedern des Reichstages. Dem Reichskanzler müsse er sagen, er hätte eZ für richtiger Ü^lten, wenn er sich bei seiner Rede auf den Standpunkt gestellt hatte, diejenigen Gewerkschaften, die sich fceihalten von Ser sozialdewokcattschm Bewegung zu unterstützen.

Zimmermann (AM.) legt dar, w-c sich der Staat hier gegenüber oer schneidigen Macht des Großkapitals vollkom­men machtlos erwiesen habe.

Bömelburg (Soz.) erklärt, nachdem er nochmals aus die Vorgänge bet der Zeche Bruchstraße Angegangen war, daß nach dem neultchen Auftreten des Haudelsmintsters und des Reichskanzlers auf ein Zustandekommen von Unterhand­lungen überhaupt nicht mehr zu hofftn sei.

tende Berner Familien eingeführt zu werden. Bald wurde

er der Liebling, das Schoßkind der Professoren, der Kol­legen und Freunde seines Bruders, die den bescheidenen Jüngling auf alle Weise durch Anweisungen und litterarische Hilfsmittel tn seinen Bemühungen des Selbststudiums un­terstützten. Im Juni 1835 brach die Katastrophe, die er schon lange vorausgesehen hatte, über das HauS seiner Chefs Hereins, denen er nach ihren Aussagen stets treu und mit größter Aufopferung gedient hatte. Im November er­hielt er ehrenvolle Anträge von Stuttgart (Louis Duver- noy) und Augsburg aus; allein, da er sowohl Anforder­ungen feines Vaters an das Geschäftshaus halber bleiben nußte, als auch vou allen Seiten in ihn gedrungen wurde, ich nicht in dasRifidenzglarizleben zu begeben", schlug er ie aus. Er halte nun mehr Zeit, sich seinen Ltebltngsbe- chafttgungen hiuzngeben und sich auch durch Besuch von Vorlesungen reiche Kenntnisse und selbständiges Urteil haupt- achlich in Litteratur, Aesthetik und Geschichte zu erwerben. In dieser Zeit des Wartens finden wir eine seiner ersten patriotischen Niederschriften:Der eifrigste, feurigste Patrio­tismus bewegt mich eigentlich erst recht, seit ich fern von meinem Vaterlande unter Fremden bin. Da gereicht es mir zum Seelenvergnügen, die Vorzüge und Tugenden mei­nes Volkes zu behaupten. Deutschlands schönere Zukunft meine beständigen Träume! An geistiger Kraft fehlt eS dem Deutschen nicht und physische Kräfte liegen genug in meinem herrlichen Volke. Gebt eine Kraft, die sie leitet und eint und Deutschland herrscht über Europa!"

vou Heydebrand und der Lasa (kons.) erklärt, seine Freunde seien durchaus bereit, in eine wohiwolleu.de Prüf­ung der Verhältnisse der Arbeiter, die gewiß sehr vertusscr- migsbedürftig seien, etnzntreten. Einer Organisation der Arbeiter wollten seine Freunde nicht widersprechen, doch müßten Auswüchsen der Organisationen vorgebeugt werden. Entschieden widersprechen müßten seine Freunde der vom Ageordneten Spahn gewünschten parlamentarischen Enquete. Hierauf wird der Vertaguugsantrag angenommen.

Württembergischer Landtag.

Stuttgart, 25. Jan. Abgeordnetenkammer. Bei der gestern begonnenen Generaldebatte über das neue Volks­schulgesetz kamen schon die Redner sämtlicher Fraktionen zum Wort. Es zeigte sich hiebei, daß über den wesent­lichsten Teil des Entwurfes, die Erhöhung der Lehrer­gehälter, eine weitgehende Uebkreinstimmung herrscht; von allen Seiten wurde der Ansicht Ausdruck gegeben, daß es wünschenswert wäre, die Lehrergehälter noch mehr zu er­höhen, als der Entwurf Vorsicht. Hiebei wurden allerdings auch Zweifel geäußert, ob die gegenwärtige Finanzlage eine stärkere Belastung des Etats gestatte. Von den Rednern der Volkspartei und der deutschen Partei, den Abge­ordneten Schickhardt und Hieber, wurden die schon bei Be­ratung der im vorigen Jahr zu Grabe getragenen Schul- novelle erhobene Forderung der Uebernahme der Voiks- schullasten auf den Sioat in besonders nachdrücklicher Weise dttont, und der Mg. Schickhardt brachte namens seiner politischen Freunde den Antrag ei«, daß schon die Kosten der jetzt vgrgcschlagenen Gehaltserhöhung vollständig auf den Staat übernommen werden sollen. Dieser Forderung trat Minister v. Weizsäckw entgegen mit dem Hinweis, daß nur ein Siebentel des aus dem vorliegenden Entwurf er­wachsenden M-tzraufwauds von den Gemetudeu zu tragen sei, während der Staat Len Rest übernehme. Damit werde die Staatskasse in erheblich größerem Umfang belastet, als durch die sämtlichen in den 2 letzten Jahzehmen vorgenom- menen Lehreransbzff.rm-gen. Die größeren Gemeinden ins­besondere die Srädtc können diesen Mehraufwand wohl ohne weiteres übernehmen; den weniger günstig gestellten G<- meinden werde die Regierung reichliche U-tterstützungen für die Bestreitung des Mehraufwands zukommrn lassen. Dieses Entgegenkommen gegenüber den kleineren Gemeinden wurde vom Hause mit lebhafter Befriedigung ausgenommen. Der Minister äußerte sich dann noch zu verschiedenen Lehrer- Wünschen, wobei er sich namentlich gegen die von einem L-.hrerverein verlangte Gleichstellung der Volksschullehrcr mit den Elementarlchrern, die einen Mehraufwand vou über 3,000,000 Mark erfordern würde, und gegen die Einbeziehung der Voksschullehrer in daS Ocamten- gesctz aussprach. D r Abg. Hildenbrand meinte, daß die Gehaltssätze der Vorlage noch ganz erheblich erhöht werden müßten, ehe sie mit dem Bildungsgang und der Bedeutung des Schulamtes auch nur einigermaßen in Ein­klang stehen würden. Als Hildenbrand noch die Ansicht vertrat, daß die Einzelstaaten für Kulturzwccke Geld genug zur Verfügung hätten, wenn nicht das Reich sich in kost­spielige Unternehmungen einließe, wozu dieAnzettelung" des Hererofeidzugs gehöre, trat ihm Minister v. Weizsäcker in scharfer Weise entgegen und legte gegen die Angriffe auf die Vertreter der verbündeten Regierungen im Bundesrat entschiedenen Protest ein. Dem absprechendcn Urteil des Abg. Hildenbrand über die württembergischen Bolksschul- verhättnifse trat auch der Abg. Dr. Hieber entgegen unter Hinweis auf die glänzenden Zeugnisse, die den deutschen und ganz besonders den württembergischen Volksschulen vor kurzem bei der Entscheidung über ein Volksschulgrsetz im Kanton Zürich und auch von dem seitherigen englischen Konsul in Stuttgart, Dr. Rose, ausgestellt worden sind. Die Redner der freien Vereinigung, Haug und Prälat von Sandberger, äußerten im wesentlichen Zustimmung zu den verschiedenen Bestimmungen des Entwurfs, ebenso der Redner des Zentrums, Domkapitular Berg. Der Entwurf wird heute zweifellos durch einstimmigen Beschluß an die Volks- schittkommission verwiesen werden.

Den 1. Aug. 1836 trat er in das ausgedehnte und bedeu­tende Schnell'sche Geschäft in Burgdorf ein. Hier sollte die zweite Heimat unseres Dichters sein. Schon in den ersten vierzehn Tagen kam eS ihm hier heimeliger vor. Rasch erwarb er sich das volle Vertrauen und die Achtung seines Chefs, wenn auch unter Neid und Eifersucht der Mitange- ftellten. In Burgdorf widmete er seine freien Augenblicke besonders dem Studium der Geschichte seiner Heimat, des Mittelalters, der Neuzeit und Tagesgeschichte, sowie philo­sophischen und politischen Schriften. Aus diesen Studien heraus ließ er als Geschenk für Freunde im Februar 1837 eine kleine Sammlung von Liedern und Aphorismen drucken unter dem Titel:Meine ersten Versuche in Poesie und Prosa von Max Heimthal." Seine Voreiligkeit jedoch bald bereuend, opferte er die meisten Exemplare ,den Flammen. Die über seine Heimat gesammelten Notizen stellte er 1846 zusammen zu einerGeschichte Thalheims in der Baar und seiner Umgegend." Außer einem Exemplare derselben im Nachlasse firrdet sich auch eines in der Thalheimer Pfarr- registratur. Aus der gleichen Beschäftigung ging ein sich durch Wärme auszcichncnder LtederzyklusHeimatklänge" hervor, sowie (30. Mai 1838) die bekannte Bitte:

Wenn ich einmal sterben werde Weit von meinem Vaterland,

Legt mich nicht in fremde Erde,

Bringt mich nach dem heim'schen Strand,

Gages-Hleuigkeiten.

Ms Stadt und Land.

Nagold, 25. Januar.

Arzneitaxe. Eine Bekanntmachung des Medizinal- kollegtums über den Betrieb des Diphtheriescrums in den Apotheken sitzt mit Wirkung vom 1. Januar 1905 folgende Preise fest: Für m Fläschchen 1) des miudesteris 350iacheu Serums Nr. 0 0,70 (bisher 1,20 ^e). 1.150 (2,60),

II 2,25 ^ (4,25), III 3,10 ^ (6,25); 2) d 5(Mach'.n Serums zu 1 eem 1,60 (2,25), zu 2 oeiu 2.75 ^

(4,25), zu 3 eem 3,90 ^ (7), zu 4 eem 5,00 ^ (10 ^l). Diese Abänderung der Äizneitaxe bedeutet, wie aus den einzelnen Preisen Hervor-Mt, eine ganz erhebliche Verbillig­ung dieses für oie Heilkunde so wichtigen Mittels. Die Preisermäßigung tritt bei den hohen Portionen besonders deutlich zu Tage. _

r. Horb, 24. Jan. Der Telephonarbeitcr Dtttling aus Mühlen a. Neckar, Vater von 6 unmündigen Kindern fiel bei der Arbeit, ln der Nähe von Herrenberg, von einer Telegraphcuftange herunter und brach beide Arme. Er mußte sofort in dae Hospital Herrenberg überführt werden.

r. Metzingen, 14. Jan. Aus einer abseits gegen die Erms gelegenen Scheuer wurde einem TuchfabrikanLen ein Ballen Hopsen entwendet. Wie der Dieb den über 1 Ztr. schwul Sack unbemerkt fortschaffen konnte, ist bis jetzt nicht aufgeklärt.

r. Ulm, 23. Jan. Um Freitag wurde in Neu-Ulm der Ptzott>graph Gustav Drbus von Witten, Kreis Bochum, wegen MünMli dang fcstgenonimen. Er hatte falsche Zwei- and Fünfo-.arkslückc ang,fertigt und solche in Neu-Ulm und Umgebung vnousgcibt oder dies beabsichtigt. Die falschen Stücke tra^'N das B-ld dis Königs von Württemberg und sie Jahreszahl 1902; sie sind den echten sehr ähnlich.

Deutsches Reich.

Darmstadt, 24. Jan. Die Werkstätten der Darm- tädt-'r Möbeirabrrk stehm in Flammen.

Landau, (Pfalz), 23. Jan. In Arzheim ipo.tt.ete >er Arbeiter Schmadel scinem Sohne nach kurzem Wort­wechsel mit erner Axt den Kopf. Der Mörder stellte sich der Polizei.

Kaiserslautern, 21. Jan. Hier wurde der Ver- fichrrungswipettor Heidenreich verhaftet. Er hatte sich oo» zwei Lebensversicherungsgesellschuften anstelle» lasten :nd legte die ihm zugehenden Anträge jeweils beiden Ge- fillfchaftsu vor. Dabei fälschte er immer den einen Antrag- ebst dem ärztlichen Zeugn-s und verschaffte sich aus diese Weise doppttte Provisionen.

Der Generalstreik im Ruhrrevier.

Esse«, 23. Jan. Der Reichstagsabqeordnete Bernstein nnd der Wannte Kaiserdelegicrtr von 1889, Schröder, sind rach England abgcreist, um die dortigen Gewerkverciue ür die Sache der kämpfenden Bergarbeiter des RuhrgebietS ,u interessieren.

Essen, 23. Januar. Nun sind auch die fiskalischen Zechen Möller und Rheinbaben in den Streik . ingetreten. Hues Forderungen sollen morgen durch >te Siebeuerkümmission der kgl. Bergwerksdirektion überreicht werden. Die Gesamtzahl der Streikenden dürfte heute ahczu 210000 betragen. Die Ruhe im ganzen Revier oletbt musterhaft. Es wird dies auch von gegnrri- cher Seite anerkannt.

Dortmund, 23. Jan. Die Belegschaft vonfL ouise Tiefbau" streikt zwar rucht, fördert aber nur die nötsifiten kohlen zur Ausrcchtcrhaltuug des Betriebs der Zeche. Diese kann keine Kohlen abgeben, weshalb das Ba-oper Walzwerk den Betrieb zum größten Teile einstellen mußte.

Essen, 24. Jan. Von der Belegschaft in den 18 Bergrevicren des Obergamtsbezirks Dortmund, sind heute m ganzen angefahren 47,605 von 243,263, mithin fehlten >95,658 Mann gegen 195,107 von gestern; das ist eine Zunahme der Ausständigen um 551 Mann.

Druck und Verlag der G W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil Kaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: tt. Paur.

Meines Herzens Flamme lodert Einzig Dir, Germania,

Trum, wenn einst mein Leib vermodert,

Sei mein Stonb den Vätern nah.

Wenn die Nebel dann zergehen Ob dem heil'geu drutschen Reich,

Laß, o Gott, ihn auserstehen,

Meinen Schatten still und bleich, *

Daß er seinen Blick erlabe An dem herrlichen Gesicht,

Ruhig Wiederkehr' zu «rabe,

Harrend auf daS Weltgericht!"

Welch schönen Gegensatz bildet Schueckenburgtr zu Georg Herwegh, der sang:

Vergiß der deutschen Freiheit Rose, die bestaubte!"

(Ged. pass. 134)

und seine Gebeine von Deutschland in die Schweiz über­führen ließ.

(Schluß folgt.)