Berg nm 5 scharfe Schüsse abgegeben. Alle übrigen Ge­schosse waren ungeladen.

London, 2. Dez. Die Minicrungsarbeiten gegen Er- lungschan, Sungtschuen und Tungkikwanschan dauern ener­gisch fort. Es verlautet, daß die Angriffe bis zur völ­ligen Eroberung PortArthurs jetzt ununterbrochen fortgesetzt werden sollen. Im japanischen Lager hofft man, daß die Festung etwa am 10. Dezember fallen werde.

Petersburg, 3. Dez. DerMatin" meldet von hier: An amtlicher Stelle Hierselbst weigert man sich, die Besetz­ung des203 Meterhügels" durch die Japaner zuzugeben, so lange nicht eine Bestätigung etngetroffen ist.

Rom, 3. Dez. DasJournal de Rome" meldet aus Tokio: Man erwartet jeden Augenblick den Fall der Forts Sunglschan und Ktkwan. Der Korrespondent fügt hinzu, daß Port Arthur seit 48 Stunden nur noch ein rauchender Trümmerhaufen sei. Die meisten Gebäude seien durch die japanische Beschießung in Flammen aufgegangev.

Tokio, 3. Dez. Gestern fand der erste Waffen­stillstand vor Port Arthur statt, um die Toteu zu be­erdigen. Er hatte eine Dauer von 6 Stunden.

Vom baltischen Geschwader.

Peri«, 2. Dez. Nach zweistündigem Aufenthalt an der afrikanischen Küste gegenüber Perim änderten die rus­sischen Kriegsschiffe, anstatt in der Richtung nach Dschibuti weiter zu fahren, ihren Kurs ostwärts nach Aden zu.

Maffaua, 2. Dez. Das russische Geschwader hat in der vergangenen Nacht Perim passiert. Die MachtKa­tarina" ist am 30. Nov. in südlicher Richtung ausgelaufen. * *

Berlin, 3. Dez. Aus Breslau meldet das Bcrl. Tagebl.: Wie der Schief. Volks-Ztg. aus Warschau ge­meldet wird, soll Warschau morgen mobilisiert und so­fort in den Belagerungszustand versetzt werden. Bei den letzten Ausschreitungen in Warschau sind 10 Personen ge­tötet und 38 verletzt worden.

Parlamentarische Nachrichten.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 2. Dez. Die Resolutton betr. AuSverkaufswesen. Von Gröber, Trimborn und Genossen liegt noch ein Antrag vor, dir in der Resolution Patzig enthaltenen detaillierten Gesetzes-Vorschläge den Regierungen als Material zur Regelung des AusverkausswesenS zu überweisen. Potthoff (frs. Bg.) verbreitet sich über die Notwendig­keit, dem Echmiergeldwesen rin Ende zu machen. Alles Schmieren von Angestellten durch die Lieferanten sei ein unlauterer Wettbewerb, gegen den etwas geschehen müsse.

Nißler (kons.) greift die Sozialdemokratie wegen ihrer Mittel­standspolitik heftig an, welche Angriffe von vem Abg. Pens (Soz.) zurückgewiesen werden.

Erzberger (Ztr.) befürwortet die Zentrumsresolution, weist hin auf die unlauteren Manipulationen im Kleinhandel mit Brennmate­rialien und auf die Schmiergeldfrage, er stimmt dem Abg. Potthoff darin bei, daß Abhilfe nötig sei auf dem Wege der Gesetzgebung. Die Resolution Gröber wird angenommen.

Bergrecht. Eine Resolution Auer will kürzere Schichtenzeit von 86 Stunden, Arbeitskontrolle für Jnnehaltung der Schutzvor­schriften, Verbot der Frauenarbeit, endlich Regelungen des Knapp­schaftswesens. Ein Antrag Spahn geht dahin, die Forderungen der Resolution Auer dem Reichskanzler als Material zu überweisen. Spahn (Ztr.) tritt außerdem für die Resolution Stützet ein.

Abg. Sachse (Soz.) begründet die von seiner Partei beantragte Resolution.

Wtirttembrrgischer Landtag.

Stuttgart» 4. Dez. Dem vorgestern gefaßten Beschlüsse gemäß verstärkte die Kammer gestern zunächst die Kommission für die Ge­meinde- und Bezirksordnung zum Zweck der Umarbeitung der Be­stimmungen über die Magistratsverfassung um weitere fünf Mit­glieder und stimmte sodann dem Staatsvertrag zwischen Württemberg und Baden über die Grundbuchführung in dem in den Amtsbezirken Neckarsulm bezw. Mosbach gelegenen Kondominatsgebiet Bernbronn zu. Der größte Teil der Sitzung wurde ausgefüllt durch die Be­ratung der sog. Notstandsvorlage für Jlsfeld, durch welche aus Staatsmitteln ein Darlehen von 800000 ^ gewährt werden soll, das zwei Jahre unverzinslich sein, nachher zu 2 Prozent verzinst und spätestens nach fünf Jahren zurückgezahlt werden soll. In der De­batte wurde von allen Seiten die schnelle und nachdrückliche Werfe mit welcher nach dem Brande in Jlsfeld und einige Monate darauf auch in Binsdorf die öffentliche und die private Wohltätigkeit ein­gesetzt hat, anerkannt und gewürdigt. Daß dabei nicht alle Wünsche befriedigt und trotz der anstrengendsten Tätigkeit hintennach Klagen laut werden würden, war vorauszusehen. Die gestern vorgebrachten Beschwerden bezogen stch vor allem darauf, Laß uikerhättnismäßig

bei ihr vor Gott Rechenschaft adlegen, fuhr sie, den Kopf hebend, fort, und ihre Stimme nahm einen Anstrich von Feierlichkeit an, sie dürfe aber auch selbst die Lästerzungen der Menschen nicht scheuen, wenn es sich darum handelte, der Wahrheit die Ehre zu geben und einen Mann zu retten, der am Ende das Opfer seiner Verschwiegenheit werden könne. Helmstedt habe erst ihr Zimmer verlassen, als die Stimme des Vaters, der wegen der flüchtigen Sklaven ge­weckt worden, im Hause laut geworden sei. Langsam warf fie einen leuchtenden Blick auf den Angeklagten, erbleichte aber, als ihr rückkehrendes Auge auf das starre Gesicht ihres Vaters traf, senkte den Blick zu Boden und trat zurück.

Möge mir drr Gerichtshof erlauben," ließ stch j.tzt der Staatsanwalt vernehmen,der Angeklagte selbst hat uns auf das schlagendste nachgewiesen, wie seine Schuld gar nicht ohne die der eben abgetretenen jungen Dame bestehen kann, und das von ihr abgegebene Entlastungs­zeugnis scheint mit Rücksicht darauf so verdächtig, daß ich mich verpflichtet fühle, auf vorläufige Verhaftung derselben anzutragcn."

Der Anblick der einzelnen Gruppen im Saale hätte in diesem Augenblick den Stoff zu einem der wirkungsreichsten Lebensbilder dargcboten. Unter den Zuschauern war bei dem Anträge des Staatsanwalts eine plötzliche Bewegung entstanden; die Köpfe der vordersten richteten sich mit dem Ausdruck der Befriedigung in die Höhe, die Hinteren streckten die Hälse rnd crhoben sich auf den Zehen, ein Murmeln,

teuer gebaut wurden sei, so daß viele Abgebrannte stark in Schulden kommen, ferner daß bei der Austeilung der Bauplätze die Wünsche der einzelnen nicht genügend be'" " htigt, daß namentlich den länd­lichen Verhältnissen und Bedürj..nicht hinlänglich Rechnung getragen worden sei u. s. w. Die meisten dieser Beschwerden konnten von Ministerialrat Köhler, der als Mitglied des Jlsfelder Hilfs­vereins die Verhältnisse genau kennt und von Oberbaurat Leibbrand, in dessen Hand die Leitung des Wiederaufbaus des Dorfes gelegt ist, als unzutreffend zurückgewiesen werden. Aus den Schilderungen der beiden Regierungskommissäre ging namentlich auch hervor, wie viel Unverstand und Vorurteil bei derartigen Hilfsaktionen zu über­winden ist. Gegenüber den im Laufe der Debatte geäußerten Wün­schen nach Ausdehnung der zinsfreien Frist von 2 auf 3 Jahre und Erstreckung des für die Rückzahlung festgesetzten Zeitraums von 5 auf 8 Jahre versprachen die Minister v. Pischek und v. Zeyer weitest­gehendes Entgegenkommen, wie sie es auch als selbstverständlich be- zeichneten, daß für Binsdorf in gleichem Maße wie für Jlsfeld, eine staatliche Unterstützung gewährt werden soll. Nach einer dreistündigen Erörterung wurde der Entwurf schließlich in erster und zweiter Les­ung mit einem Antrag des Abg. Schmid-Bestgheim angenommen, wonach für das Darlehen eine Zmsfreiheit auf drei Jahre und für die Rückzahlung eine Frist von acht Jahren gewährt wird.

Gages-Meurgkeiten.

Aus Stadt Wd Ltmd.

r. Deckenpsronn, 3. Dezember. Der Bauer Daniel Reicherdt von hier geriet beim Holzfällen im Wald unter eine fallende Tanne, so daß er nun schwer verletzt darniederliegt.

Tübingen, 3. Dez. Eine heitere Szene spielte sich gestern nachmittag bei der Abfahrt des Königs ab. Eine Bauernfrau sah mit großem Staunen -die Wagen aus Bebenhausen Heranrollen. Sie musterte ehrfurchtsvoll alles, was zur Hofgesellschaft gehörte, mehr noch aber die betreßten Diener, die ihr offensichtlich Achtung einzuflößen schienen. Als nun ein Lmtuant den Bahnhosplatz passierte und ihre Begleiterin die Vermutung aussprach, daß der Herr auch zu den Herrenvom Herrn König" gehörte, schüttelte sie zweifelnd den Kopf u. meinte, der Herr würde dann doch auch einen langen Rock tragen, wie die Diener. Um aber gleich Ge­wißheit darüber zu haben, mit wem fie es zu tun habe, lief sie dem Leutnant nach, klopfte th« auf die Schulter und sprach:Geltet Se, Sie g'höret doch net zu dene da vom Herrn Könich." Der Leutnant mußte die Frage ver­neinen.

r. Eßlingen, 2. Dez. Die Wahlbeteiligung bei der gestrigen Bürgerausschußergärizlmgswahl war eine ziemlich flaue, da von 3385 Wahlberechtigten 2082 abgestimmt haben. Aus der Wahlurne gingen mit großer Mehrheit hervor die Stimmzettel der vereinigten bürgerlichen Parteien, wäh­rend die Kandidaten der Sozialdemokratie sämtlich durchfielen.

Backnang, 1. Dezbr. Die hiesigen Lederarbeiter stellen an die Backnanger Lederfaörikanten die Anforderung, die Arbeitszeit von 11 auf 10 Stunden zu verkürzen unter Beibehaltung der seitherigen Lohnverhältniffe. Die Ent­scheidung soll heute in einer öffentlichen Lederarbeiterver- sammluug fallen.

Groß-Eislingen bei Göppingen, 1. Dez. Heute früh nach 4 Uhr brach in der Scheuer der Witwe Heilig im Mühlgäßle Feuer aus, welches, wie demSchw. B." ge­meldet wird, in kürzester Zeit Scheuer samt Wohnhaus, sowie das angebaute Wohnhaus der Hebamme Huttelmaier und des Alois Staudenmaier in Asche legte. Nur dem energischen Eingreifen der hiesigen Feuerwehr ist es zn ver­danken, daß die hart augebaute obere Mühle nicht auch zerstört wurde, zumal das Feuer so rasch um stch griff, daß die Bewohner kaum das nackte Leben retten konnten. Der Schaden ist sehr bedeutend. Die Abgebrannten sind nur gering versichert. Brandstiftung scheint zweifellos vorzulkegeu.

r. Heilbroun, 3. Dez. Wie die Neckaczeitung erfährt, hat das Ministerium des Innern das Gesuch der bürgerlichen Kollegien der Stadt Heilbronn um Zulassung der Feuer­bestattung nunmehr genehmigt.

r. Blanselden, 2. Dez. In der am Mittwoch hier stattgefundenen Versammlung gab Regierungspräsident von Häberlcn den Anwesenden interessante Aufschlüffe über den verhafteten Einbrecher Karl Bader. Derselbe hat seine Einbrüche allein verübt. Bader begann seine Tätigkeit am 9. Sept. mit einem Einbruch ins Rathaus in Gebenweiler OA. Welzheim. Nach verschiedenen andere« Rathausein-

das mit jedem Augenblicke stärker wurde, zog durch die Menge, und der Beobachter mußte überzeugt werden, daß nur eiae Meinung die Zuhörer beherrschte, welcher der Staatsanwalt jetzt Ausdruck gegeben; Elliot war rasch neben seine Tochter getreten, als wolle er fie schützen, und sah mit einem Ausdrucke, halb Zorn und halb Ensetzen, auf den Ankläger; mit ihm zugleich war Morton hastig vorgeschritten und stand gegen den Richter gekehrt, als er­warte er nur den günstigen Augenblick zum Reden; der Staatsanwalt ließ einen Blick voll hämischer Befriedigung von der erregte» Menge nach der Anklagebank lausen, wo Helmstedt so weiß und starr wie ein Steinbild stand und nichts von dem unzufriedenen Blicke sah, den ihm der Verteidiger zuwarf; der Richter aber hatte stch erhoben und rief zur Ordnung. Die Unruhe in der Menge schien sich eben legen zn wollen, als eine Bewegung am Ein­gänge des Saales entstand. Stimmen wurden laut, die Zuschauer in der Nähe der Tür erhoben stch und drehten die Köpfe der Richter gebot von «eum Ruhe, aber ohne Erfolg.-

Wenn Sie Beamter sind, so rufen Sie mir den Ver­teidiger, ich muß vor hier handelt fich's um mehr als um Pfannkuchen!" klang eine ärgerliche Stimme klar in den Saal hinein; Helmstedts Rechtsauwalt horchte hoch auf und brach sich dann Bahn in den Zuschausrraum. Ein paar Minuten voll stiller Spannung folgten, rmd selbst der Richter schien neugierig der Dinge zu harren, die stch entwickeln würden; bald erschien der Verteidiger wieder, und hinter

I brüchen in Dettingen OA. Heidenheim, Oberkochen und Unter­kochen brach er am 19. Sept. in Untergröningm im Rat­haus nid im Ochsen ein. Bei letzterem Einbruch erbeu­tete er 1500 worauf er nach München zum Oktoberfcst fuhr und das Geld in zarter Gesellschaft verjubelte. Am 17. Okt. nahm Bader sein Diebsgewerbe wieder auf, brach allnächtlich ein und zwar in den Rathäusern von Heubach, Eßlingen, Mögglingen, Dewangen, Göppingen, Unterrot, Uutergröningen, Seebach n. a. O. Ferner verübte er bei einem Einbruch in Schechingen einen Mordversuch und er­beutete bei einem Einbruch in Gschwevd imEngel" 1062 Mark. Vom 1. bis 8 November hausierte Bader. Am 7. Nov. fand eine Streife nach ihm im Bezirk Backnang statt, welche als Resultat die Verhaftung einer Bader fern­stehenden Diebsbande hatte. Nach zwei Einbrüchen am (8. und 11. Nov.) in der Aalener Gegend brach Bader am 13. Nov. in Satteldorf am 17. in Blanselden (Rathaus), am 18. in Schrazbrrg (Rathaus, Post,) am 19. io Weikers- heim (Post, Eisenbahn) am 26. Nov. in Niederstetten (Rat­haus Schulhans) am 21. in Ottenhausen (Rathaus) ein, worauf er am 22. Nov. im Wald bei Hellenbach verhaftet wurde. Aus den bei Bader Vorgefundenen Papieren geht hervor, daß er zn 3 auswärtigenDamen" Beziehungen unterhielt. Ueber die ganze Zeit feiner Einbrüche hat er er sich stets im Wald aufgehalten. Unter den von der Versammlung besprochenen und geplanten Maßnahmen zur Erhöhung der allgemeinen Sicherheit sind zu nennen:Ver­stärkung der Wald- und Feldpolizei, Verbreitung des Tele­fons, Ausstattung der Landjäger und teilweise der Orts- polizeidiener mit Fahrrädern.

Deutsches Reich.

Berlin, 2. Dez. Die Kaualksmmissio» des Abgeord­netenhauses nahm in 2. Lesung das Wasserstraßengesetz nach den Beschlüssen der 1. Lesung mit unwesentlichen Aenderungen an.

Karlsruhe, 2. Dez. Zur Erlangung von Fasiaden- enlwürfen zu einem neuen Aufnahmsgebäude im Bahnhof Karlsruhe erläßt die Generaldirektion der Badischen Staats- eisenbahnen unter den deutschen Architekten ein Preisaus­schreiben. Es sind ein erster Preis von 5000 ein 2. von 3000 ^ und 2 dritte von 1500 ^ ausgesetzt. Der Ankauf von weiteren Entwürfen zum Preise von je 800 ^ ist Vorbehalten.

Ausland.

r. Bor» Bodensee, 1. Dez. Dieser Tage waren es 80 Jahre, seit in dem Hasen von Romaushorn zum erstenmal ein Dampfschiff einsuhr, angestaunt von einer ge­waltigen Menschenmenge und mit Hellem Jubel begrüßt. Es war der württembergische DampferKönig Wilhelm". Neben zahlreichen Feftgasten hatte das Schiff auch für Romanshorn eine größere Ladung Getreide an Bord. Zur Uebersahrt von Friedrichshofen benötigte das Schiff beinahe 2^/, Stunden.

Rom, 30. Nov. Der König und die Königin wurden beim Eintritt in den Sitzungssaal des Parlaments mit stürmischen Zurufen begrüßt. Die Königin, die etwas früher aagekommen war, nahm in der Hofloge Platz, während der König stch nach dem für ihn errichteten Thron begab und von hier aus nach der Eidesleistung der Deputierten die Thronrede verlas. Als er die Geburt des Thronfolgers erwähnte, erhoben sich die Anwesenden und brachten dem Königspaar ihre Huldigungen dar. Die Königin erhob sich und dankte bewegt.

Lüttich, 30. Nov. Die Weltausstellung 1905 soll im April eröffnet werden und mindestens sechs Monate dauern. Die Ausstellmlgsleitmlg behält stch das Recht vor, die Dauer bis 15. November zu verlängern. Die Veranstaltung steht unter dem Protektorat des Königs der Belgier. Zum Ge- neralkommifiar der Regierung ist Richard Lamarche, zum Beigeordneten I. Gody ernannt worden. Für die deutsche Ausstellung hat sich ein besonderer Ausschuß gebildet, der zum Generalkommiffar den Kommerzienrat Generaldirektor Alexis Riese ernannt hat. Ferner besteht in Düsseldorf eine deutsche Geschäftsstelle für die Lütticher Weltausstellung, deren Leitung dem Ingenieur P. F. Tujardin übertragen

ihm trat gebückt ein hoher alter Mann aus der Menge, welchem zwei Frauen in der Tracht der niederen Stände folgten.Wolle mir der Gerichtshof erlauben, einige weitere Zeugen vorzufährm, ehe dem Anträge seitens der Anklage stattgegeüen wird!" begann der Rechtsanwalt mit lauter Stimme; in diesem Augenblick aber schoß die eine der beiden Frauen zwischen ihr und dem Zeugrnstande, fiel vor Elltot und dessen Tochter in die Knie und umfaßte die Füße beider mit den Armen. Die Kapp?, die ihre Züge bedeckt hatte, fiel in ihren Nacken, und ein schwarzes Gesicht kam zum Vorschein, in welchem sich die überwallende Empfind­ung soeben durch ein ausbrcchendes Weinen und Schluchzen Luft machte.

Sara ist es, Vater! 's ist Sara!" rief Ellen, die bis jetzt mit ängstlich gespanntem Gesichte, aber sichtlich ohne rechtes Verständnis, den Vorgängen gefolgt war; sie bog stch zu der Negerin und schien in ihrer Ueberraschung einen Augenblick den Ort und ihre Stellung gänzlich ver­gessen zu haben; eine neue Bewegung schien sich der Ver­sammlung zu bemächtigen; der Richter aber gab dem dienst­tuenden Beamten einen Wink, die Schwarze ward, noch immer schluchzend, nach ihrem früheren Platz? zurückgeführt, und die Drohung de? Richters, bei weiterer Störung den Saal von Zuschauern räumen zu lassen, schaffte Ruhe.

(Fortsetzung folgt.)