63. Jahrgang
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Wochenblattes.
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Amts- uiul Intekkigenzbkatt für äen Oezirk.
Erscheint Dienstag, Donnerstag L Samstag.
Die Einrückungsaebühr beträgt 9 ^ p. Zeile im Bezirk, sonst 12 H.
Donnerstag, äen 30. August 1888.
Abonnementspreis halbjährlich 1 80 H, durch
die Post bezogen im Bezirk 2 30 H, sonst in
ganz Württemberg 2 70
AöonnemenLseinkadung.
^otttrfche Wcrchrrchten.
Zum Abonnement auf dsts Calwer Wochenblatt für den Monat September ladet freundlichst ein
Di- Redaktion.
Amtliche Wekcrnrrtmcrchrrrrg.
Die Hrtsvorjieher
werden, nachdem die Bezirkskrankenkafse sich bereit erklärt hat, ihren Wirkungskreis auf die land- und forstwirthschaftlichen Taglöhner auszudehnen und ihr Statut den auf Grund des § 142 des Reichsgesetzes vom 5. Mai 1886, betreffend die Unfall- und Krankenversicherung der in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen, (Rchsges. Bl. S. 132) getroffenen Anordnungen anzupaffen, unter Bezugnahme auf den Ministerialerlaß vom 30. Dezember 1886 (Amtsblatt von 1877, S. 1), 16 des Krankenver-
sicherungsgesetzes vom 15. Juni 1883 (Rchsgs. Bl. S. *73) und § 16.der Vollzugsverfügung vom 1. Dezember 1883 (Reg. Bl. S. 369) veranlaßt, den betreffenden Arbeitern (Taglöhner) Gelegenheit zu einer Aeußerung zu geben, dabei aber dafür zu sorgen, daß von den Betheiligten die in dem angeführten Ministerialerlaß dargelcgtrn Gesichtspunkte nicht unbeachtet bleiben. z Bis 15. September d. I. ist Vollzugsbericht zu erstatten unter Einsendung der mit Originalunterschriften versehenen Erklärungen der Beteiligten. Calw, den 28. August 1888. K. Oberamt.
Supper.
Bekanntmachung der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft, betreffend die im September 1888 zu veranstaltende Kreis-Kind- viehausstellung und Prämierung in Ludwigsburg.
Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft vom 12. Mai 1888 (Staatsanzeiger Nr. 121, Wochenblatt für Landwirtschaft Nr. 21) wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß im Hinblick auf die dermalige Verbreitung der Maul- und Klauenseuche unter dem Viehstande des Oberamtsbezirks Ludwigsburg und einiger benachbarter Bezirke von dem K. Ministerium des Innern verfügt worden ist, daß von der angeordneten Abhaltung der vorerwähnten Ausstellung und Prämierung in diesem Jahre Umgang zu nehmen sei.
Stuttgart, den 25. August 1888.
Werner.
Deutsches Reich.
Dresden, 27. Aug. Der Kaiser traf um 11 Uhr vormittags auf dem reichgeschmückten Berliner Bahnhof ein, wo er vom König, den Prinzen, der Generalität, den Ministern, den Spitzen der Behörden und von der preußischen Gesandtschaft herzlichst begrüßt wurde und die Vorstellung des beiderseitigen Gefolges stattfand. Auf dem Bahnhofsplatz hielt Oberbürgermeister Stübel eine Ansprache und brachte ein Hoch auf dem Kaiser aus. Nachdem letzterer die Front der EhrenkoNipagnie abgeschritten hatte, erfolgte die Fahrt durch die festlich geschmückte Stadt nach der Kaserne des Grenadier-Regiments Nr. 101, wo der Kaiser die Kaiserparade abnahm. Nach Einnahme des Dejeuner im Offizierskasino erfolgte die Abfahrt nach Pillnitz, wo Vereine, Korporationen und Schulen Spalier bildeten. Ueberall begrüßte zahlreiches Publikum den Kaiser mit begeistertem Jubel.
Dresden, 27. Aug. Kaiser Wilhelm trat heute Abend 7>/4 Uhr mit Sonderzug von Niedersedlitz aus die Rückreise nach Berlin an. Er traf kurz vor 7^ Uhr auf dem hiesigen Leipziger Bahnhof ein, und setzte wenige M nuten später die Reise nach Berlin fort.
— Die „Post" erfährt, der Kaiser werde die Reise nach dem Süden am 26. September antreten und zunächst Seine Majestät den König von Württemberg, dann Seine König!. Hoheit den Großherzog von Baden und Seine König!. Hoheit den Prinz-Regenten von Bayern besuchen. Hierauf werde der Kaiser über die Breunerbahn nach Rom und Neapel reisen. Der Aufenthalt in Italien soll etwa 10 bis 12 Tage dauern. Der Kaiser werde auf dem Rückweg Venedig besuchen und mit der Pondebbabahn nach Wien reisen. Nach dem Besuch bei Kaiser Franz Joseph in Wien und Schönbrunn dürfte Kaiser Wilhelm noch einige Tage in Steyermark jagen und zum Geburtstag der Kaiserin am 22. Oktober wieder in Berlin eintreffen.
Berlin, 26. August. Der Kaiser begleitete gestern (Samstag) Nachmittag, nach dem Galadiner im königlichen Schlöffe den König von Dänemark in dessen Gemächer, woselbst beide bis zu der um 8 Uhr erfolgenden Abreise des Königs von Dänemark vereint blieben. Sodann geleitete der Kaiser seinen erlauchten Gast nach dem Anhalttschen Bahnhofe, wo beide Monarchen sich auf das herzlichste verabschiedeten.
— Man glaubt, daß derRerchstag Anfangs November einberufen und vom Kaiser persönlich eröffnet wird. — Das Gerücht von einer nahen Verlobung der Prinzeß Margarethe, der zweitjüngsten Schwester des Kaisers mit einem russischen Großfürsten wird von der „Kreuzztg." als ein in „recht taktlosen Formen sich ergehendes Phantasiegebilde" bezeichnet. — Die Söhne des Kaisers sollen am 28. ds. von Oberhof nach Potsdam zurückgekehrt sein. — Prinz Heinrich ist in Kiel eingetroffen.
Feuilleton. <N°chdru--°rb°.-n.,
Lieben und Leiden.
Roman aus der Pariser Gesellschaft von Is. du Aoisgovey.
^Autorisierte deutsche Uehersctzung.)
(Fortsetzung.)
Herr von Moulisres sah Alles uqpj,— schwieg; er war weitsichtiger als die Baronin und sah voraus, wie Alles kommen würde.
Eines Tages, zu Anfang des Monats März war es, als Herr von Moulisres nach einer ziemlich lebhaften Unterredung mit der Baronin auf dem erstbesten Halteplatz einen Wagen bestieg und dem Kutscher den Befehl erteilte, ihn nach dem Hause der Marquise de Marvejols zu fahren.
Dieser Entschluß entsprang eben dem Gespräch, welches er mit Frau von Benserrade gehabt hatte und welches sich natürlich um Georges de Listrac drehte. Juliette bestand mehr denn je darauf, daß der Graf sich von der Frau, die noch seinen Namen trug, rechtsgültig trennen müsse, um sie die Stellung derselben einnehmen zu lassen. Moulisres war zu schlau, um die Karten, die er in Händen hielt, vor der Zeit auszuspielen; so widersprach er nicht, fügte sich vielmehr darein, bei der Marquise, die zweifellos darüber unterrichtet war, umfassende Erkundigungen hinsichtlich Bianka's anzustellen.
Die ältliche Dame besaß ein Haus in der Rue de l'Universitö. Sie empfing ihn immer, wenn er sie besuchte.
„Da sind Sie ja!" rief sie ihm auch heute entgegen, als er bei ihr eintrat. „Man sieht Ihnen doch gleich an, daß Sie mit meinem Kousin Listrac verkehren, denn Sie haben die gewöhnlichste Höflichkeit verlernt. Er erachtete es nicht der Mühe
wert, hierher zu kommen, seit seine Frau ihn verlassen hat, und Sie hielten es für angezeigt, seinem Beispiel zu folgen."
„Ich weiß, daß ich unverzeihlich handelte," entgegnete Moulieres mit ungewohnter Sanftmut. „Meine Entschuldigung besteht darin, daß ich es nicht wagte, mich nach Dem, was vorgefallen, bei Ihnen zu zeigen; ich sah voraus, daß Sie mich über die Ursache eines Bruches befragen würden, welchen ich lebhaft beklage, und ich hätte nicht gewußt, was ich Ihnen sagen sollte."
„Die Ursachen kenne ich zweifellos besser als Sie! Um nach chronologischer Reihenfolge vorzugehen, war die erste dieser Thorheiten jene, daß Georges überhaupt eine Sängerin geheiratet hat. Wenn man den erlauchten Namen Listrac trägt, so schließt man keine Mesalliance, um eine flüchtige Laune zu befriedigen. Die zweite Thorheit liegt darin, daß er sich nach fünfjähriger Ehe in eine leichtfertige Person verliebte und sich außerdem als Zugabe an der Börse zu Grunde richtete. Ich beklagte ihn nicht; es geschieht ihm nur, was er verdient, und rechnet er darauf, sich zu rangieren, indem er mich beerbt, so macht er ganz und gar eine falsche Rechnung. Erstens beabsichtige ich, trotz meiner hohen Jahre bei seiner Beerdigung zugegen zu sein, denn er wird sich ja doch eines schönen Tages eine Kugel durch den Kopf jagen, und überdies weiß ich zweckentsprechendere Verwendung für mein Geld."
„Ich glaube, verehrte Frau, daß Graf Listrac noch gar nicht daran gedacht hat, Sie beerben zu wollen; es stehen ihm überdies noch reiche Mittel zur Verfügung," bemerkte Moulisres. '
„Hm! Als ob ich die Verhältnisse nicht genau kennte, als ob ich nicht wüßte, daß er Nichts mehr besitzt, daß er nur noch vom Spiele lebt und auf dem besten Wege ist, seinen Namen zu entehren."
„Man kann ihm wenigstens nicht den Vorwurf machen, daß er seine Differenzen nicht beglichen habe."