Flügel besetzte eine von unseren Abteilungen am 20. Nov das Dorf Nitsnitst. Eine geringe Anzahl Japaner, die sich :n der Nähe des Dorfes befanden, zog sich in der Richtung nach Tsiantschan zurück. Die Verluste find auf beiden Seiten unbedeutend. Am 21. Novbr. find keine Meldungen über Kämpfe eiugcgaugen.

Berlin, 23. Nov. AuS Paris meldet das Verl. Tagebl.: Wie dem New-Pork Herald aus St. Petersburg telegraphiert wird, werden der französische und der spanische Mtliärattachö Mukden verlassen und erst im nächsten Jahr wiederkommen, da Kuropatktn ihnen gesagt habe, eS werde vor dem Frühjnhr keine« ernstliche« Zusammen­stoß geben.

Znr militärischen Lage bei Mnkde«

wird dem Berl. L.-A. aus Petersburg geschrieben:Nach­dem nunmehr das Gros des VIII Armeekorps auf dem Kriegsschauplatz etngetroffen ist, soll General Kuropatkin dem Angriff der Japaner voller Ruhe entgegensehen. Viele gewichtige Stimmen werden nun laut, die Kuropatkins Ermattungsstrategie" als daS Beste preisen, waS geschehen konnte, nachdem fie vorher den General nach den Nieder­lagen am Jalu nnd bet Wasangou auf das bttterstV mit Borwürfen überschüttet hatten. Man glaubt hier allgemein, daß die Japaner mit ihren wirklich leistungsfähigen Truppen nur noch die Kraft für einen letzten große» Angriff haben. Nur wenn ihnen dieser glückt und zu einem volle» Ergebnis führt, wird das Banner des Mikado über den Zinnen von Mukden wehen. Mit einem Halberfolg wie bet Liaujang und der erste» Schlacht am Schaho mag Kuropatkin wohl zum Zurückweichen hinter den Hunho genötigt werden, aber Mukden wird er wohl kaum preisgeben. Vielmehr wird er dann hinter dem Hunho bei Mukden selbst erneuten zähen Widerstand leisten, ausgenommen von den inzwischen weiter­hin eingetroffenen Verstärkungen. Au solchen folgen hinter dem VIII. Armeekorps zunächst die 4. und 5. Schützenbrigade von Odessa bezw. Suwalki. Sowohl am Schaho wie am Hunho find wiederum außerordentlich starke Schanzenlinien angelegt, so daß sich ähnlich wie bei Liaujang. zwei Ver­teidigungsfronten hintereinander ergeben werden. Die Werke dieser Verteidigungslinien, namentlich am Hunho und süd­lich MukdenS, sollen völlig sturmfrei und mit stärkeren Kalibern (Mörsern) armiert sein. Die Schwierigkeit des Angriffs auf diese Stellung scheint japanischerseits wohl erkannt zu sein, und seit vollen vier Wochen ist man mit den Vorbereitungen zu einem Angriff auf sie beschäftigt. Aber immer noch scheint die Zahl der herangeführten Divi­sionen nicht für ausreichend erachtet zu werden, um zum wirklichen Angriff vorzubrechen. Es ist auch schwer zu sagen, ob ln den bisherigen Geschützkämpfen schon eine Ein­leitung des Angriffs oder nur ein Beschäftigen und Hin­halten des Gegners zu erkennen ist. Allgemein glaubt man, daß die Entscheidung am Schaho weit schneller fallen wird als vor Port Arthur, dessen Heldenschar auch nach den letzten Stürmen immer noch in völlig ungebrochener Kraft den weiteren Gefahren trotzt.

Mongolische Bande« in japanischem Gold.

Petersburg, 22. Nov. Die russische Telegraphen­agentur meldet aus Mukden von gestern: Biele Mongole« habe« sich de« Chungnfen angeschloffen. In der Nähe von Hfinmintin operiert eine aus 1500 Reitern be­stehende Bande. Sie beziehen ihren SM von den Japanern und werden von japanischen Offizieren befehligt. Ihre Veberfälle. fisch hauptsächlich aus Karawanen gerichtet.

Der Kamps «« Port Arthur.

Tokio, 23. Nov. Die Armee vor Port Arthuk'be­richtet, daß gestern mittag die Gebände bei« Arsenal infolge der Beschießung durch die japanischen Schiffsgeschütze in Brand geriete« und abefids 9^Uhr noch brannten.

Tokio, 23. Nov. Fürtf Unterseeboote find heute in Jokohama eingetroffen.

London, 22. Nov. Daily Expreß will aus durch­aus zuverlässiger Quelle auS Nagasaki von gestern erfahren haben, daß zwei Tage vor der Abfahrt des Rastoropny drei andere Zerstörer Port Arthur verließen. Zwei der­

selben hatten schwer verwundete Offiziere an Bord. Die Schiffe trugen Duplikate vow SlöfselS Meldungen. Sie fuhren bei heftigem Sturme- aus. Der Kreuzer Kasuga holte den ersten Zerstörer ein. Nach eiustündigem Kampfe sank der Zerstörer. Pier Mayn wurden airfgefischt. Der zweite Zerstörer wurde von der Matsu Shima 2 Meilen von Port Arthur in den Grund gebohrt, nachdem er sich geweigert hatte zu halten. Die Matsu Shima wurde vom einem Torpedo getroffen, konnte aber in Dienst bleiben.! Der dritte Zerstörer wurde von zwei Torpedokanonen-Booten! verfolgt und: durch zwei Torpedos gleichzeitig getroffen. Er? erlitt Ämn Maschinenschaden, gab den Kampf auf uud tank sofort mit der^ganzen Mannschaft. Die javanischen Osft-s ziere, find einstimmtg im Lohe der Tapferkeit der russischen Seeleute.- - s '. y - .. ^ ^

Parlamentarische Nachrichten

HSSrttembergischer Lmrdtag.

Stuttgart, 2-k. Novbr. Die Kämmer der Abgeordneten hat gestern die in der lohten Sitzung wegen Vor Abwesenheit des Bericht­erstatters Haußmann abgebrochene Beratung des Art. 36 der Ge- meindeordnungsnooello, dessen Streichung die Kommission brantragt hatte, wieder ausgenommen und dabei nach längerer Debatte, au der sich der Minister des Innern Dr. v. Pischek, Staatsrat v. Fleisch­hauer, der Berichterstatter, Vizepräsident Dr. v. Kiene, sowie die Abgg. Kraut, Gröber und Nieder beteiligten, einen Antrag des letzteren angenommen, wonach die ün Namen des Gemeinderats er­gehenden schriftlichen Erklärungen und Verfügungen (im Entwurf hieß es: Ausfertigungen) soweit nicht für einzelne Fälle etwas anderes bestimmt ist oder vom Gemeinderat beschlossen wird, vom Ortsvor­steher unterzeichnet, werden. Ein weiterer Antrag Nieder, diese Bestimmung als Art. 36 'aufzunehmen, wurde abgelehnt und be­schlossen, sie in Art. 49 vorbehältlich der Redaktion unterzubringen: Die Art. 3738 wurden debattelos genehmigt. Zu Arr. 39, wo es sich um die Nichtbeschlußsähigkeit des Gemeinderats Handelt­wenn Mitglieder des Gemeinderats gesetzlich wegen persönlicher Interessen von den Sitzungen ausgeschlossen sind, schlug die Kommission vor, an die Stelle des Gemeinderats den Bürgerausschuß treten zu lassen, und falls auch dieser nicht beschlußfähig sein sollte, den Be­zirksrat. Demgegenüder beantragte Dr. v. Kiene, im Falle der Nichtbeschlußfähigkeit des Gemeinderats diesen durch nicht beteiligte Mitglieder des Bürgerausschusses in der Reihenfolge ihrer Sitzord­nung zu ergänzen. Nachdem sich die Abgg. Hildenbrand und Kloß für diesen Antrag ausgesprochen, die Abgg. Kraut und v. Geß, sowie Minister Dr. v. Pischek aber den Kommisstonsanrrag befür­wortet hatten, wurde letzterer angenommen. Sodann begann die Beratung der von der Kommisston eingeschalteten Art. 39 a39 b, die den Bürgerausschuß betreffen. Fast ohne jede Debatte wurden die Kommisstonsanträge zu Art. 39 a39 d angenommen und dabei ein Antrag Kloß zu Art. 39 ä, den Mitgliedern des Bürgeraus­schusses Taggelder zu gewähren, abgelehnt. Zu Art. 39 k, der den Wirkungskreis und die Geschäftsführung des Bürgerausschusses regelt, wurde ein Antrag Haußmann, für die Wahl von Gemeinde- ratsmitgliedern zu Gemeindebeamten in allen Fällen die Zustimmung des Bürgerausschusses notwendig zu machen, in namentlicher Ab­stimmung mit 34 gegen 29 Stimmen abgelehnt. Diese Abstimmung dürfte einzig in ihrer Art sein, denn es stimmten verschiedene Mit­glieder des Hauses mit Ja, in der Meinung, es handle sich um den Antrag Haußmann, während der Kommiffionsanträg, der die Zu­stimmung des Bürgerausschuffes auf Bemeindebeamte, die mit Ver­mögensverwaltung betraut sind, beschränkt, zur Abstimmung stand. Nach der Geschäftsordnung ließ sich gegen diese falsche Abstimmung nichts einwenden. Das Haus mußte sich damit trösten, die Sache später wieder gutzumachen. Zum Schluß der Sitzung wurde noch ein von den Abgg. Nieder, R^mbold-Gmünd und Vizepräsident Dr. v. Kiene vertretener, von Haußmann, Kraut uud Röder jedoch be­kämpfter Antrag abgelehnt, wonach der Gemeinderat befugt sein sollte, bei allen Angelegenheiten, mit Ausnahme der durch das Gesetz ausgeschlossenen, bei denen er es für zweckmäßig erachtet, vor Fassung seines Beschlusses eine gutachtliche Aeußerung des Bürgerausschusses einzuholeu. Aus Verlangen des Bürgerausschusses sollte über eine solche Angelegenheit in gemeinschaftlicher, vom Ortsvorsteher anzu­beraumender und zu leitender Sitzung beider Kollegien beraten werden Dieser Antrag hätte nach der Ansicht Haußstumns die frühere Unklarheit über die- Kompetenz des Bürgerausschusses erneuert. >. -

Stuttgart, 24. Nov. Die Abgeordnetenkammer nahm gestern nach kurzer Beratung die noch unerledigten Bestimmungen über den Wirkungkreis und die Geschäftsführung des Bürgerausschuffes durch­weg nach den Beschlüssen der Kommission an und begann hierauf mit der Beratung des Art. 40 der Gemeindeordnungsnovelle, welcher, die Bestellung des OrtHoorstöhers regelt. Schon in der Generat-s debatte Und auch bei den Verhandlungen der Kommission zeigte es sich, daß bezüglich der Forderung der Abschaffung der Lebensläng- lichkeit, sowie auch hinsichtlich einer 10jährigen Wahlperiode der Ortsvorsteher so ziemlich Uebereinstimmung herrscht; der Streit dreht sich jetzt in der Hauptsache nur noch um die beiden Fragen, ob das Gesetz rückwirkende Kraft erhalten, d. h. auch auf die schon im Amt befindlichen Ortsvorsteher ausgedehnt werden, nnd im be-

HhenE-ffaE^ ob tzW'wieMe betÄffsnen'QrtSvorsteher äÜ- MäRjjtHveMn'Mrn'. Schon der^KämmtWo«: tpsttxn hjerübsr

weitgehende Meinungsverschiedenheit^ zu Lege; , hnd daß auch ipr Plenum die Ansichten in dieser Säche noch sehr "weit äüseinänder-

daS Vesetz^einr.MckMkkende-plmft , Malten soll; die Mage der Entschädigung der unter das neue Gesetz, fallenden, aber w.äHr picht .Miedergewählten Ortsvorstcher..will. die'Kommission in der . ÄeiKgMgelr wissen, daß ein.solcher: Ortsvorsteher nach einer min­destens 20jährigen Gesämtdienstzeit Anspruch aus einen lebensläng­lichen Ruhegehalt »ach dem Gesetz von 1894 haben soll. Vom Abg. Haußmann-Kerabrpnn-und einjgen anderen Mitgliedern der BolkS- partei, denen sich 'von det Deutschen Parfit noch die Abg. Kleemann, .Förstütr und Maitt Blaubeuren zugesellten, wurde demgegenüber ein Antrag eingebracht; nach welchem die Bestimmungen über die Mederwahl nur auf diejenigen Ortsvprsteher au

anMMtzen zog

die Äbgg. Förstner u. Maier-Blaubeuren ihre Unterschriften von diesem Antrag wieder zurück und brachten einen selbständigen Antrag ein, nach welchem von den im Amt befindlichen Ortsvorstehern nur die­jenigen einer Wiehsrwahl unterworfen sein sollen, welche von dem Inkrafttreten, des Gesetzes an. gerechnet eine zehnjährige Dienstzeit hinter sich haben. Das Zentrum stellte sich mit einem Antrag Gröber auf den Ständpuntt des' Entwurfs: die lebenslängliche An­stellung der bisherigen Ortsvorsteher soll aufrecht erhalten bleiben und die periodische. Mahl nur auf diejenigen Ortsvorsteher Anwen­dung finden, die nach deip 1. Januqr ISkE. .gewählt werden. Den Sozialdemokraten geht dis dem Entwurf uNd den Kommisstonsbe- schlüffen zu Grunde ckietzendip zehnjährige Amtsdauer zu weit; sie be­antragten die Einführung der auch für den Gemeinderat geltenden sechsjährigen Wahlperiode; dementsprechend sollten auch die vor dem Inkrafttreten des.Gesetzes gewählten Ortsvorsteher ihr Amt nieder­legen, sobald sie dasselbe S Iahte bekleidet haben und seit dem In­krafttreten des Gesetzes 3 Jahre verflossen sind. Die Debatte über alle diese Anträge brachte keine neuen Gesichtspunkte. Immerhin zeigte sich aber, wenn auch .die Meinungen zur Zeit noch weit aus­einander gehen. und weit davon entfernt sind, vollständig geklärt und einheitlicher Lösung nahegerückt zu sein, im Gegensatz zu den früheren Beratungen^ auf allen Seiten das Bestreben; nach leiden­schaftsloser sachlicher: Behandlung, die zu der Hoffnung berechtigt, daß die Frage diesmal, ,estier den Interessen der Orts Vorsteher, "der Gemeinden...und. des HtaiM in gleicher Weise gerecht werdende» Lösung entgegen geführt werden, wird. ' :

Gages-WeuiMMM,

. Nagold. 24. November. '

, Pom««cha^^.Isp..MMladröWKrM.?Keftptkrt, daß für Stockholz imHydeu durchschuittlich 2 ^ pro Rm. für dm.. NadelrMhaufen 3"4 uud. Kr Leu Haüfer^M

wischtes Reis 6 ^ gelöst, . wurde». . Die VerMfe, HenehMjql, Die PferchWft Kr je 16 Nächte HMM 26 ^50 --Z bezw. 22 ^ /-Li. Genehmigt wird das

. ÄaügeKch des. KircheüpffxgD Mitbrecht,'betr. die Herstell- Wg, -eines Schuppens üpd ErsteÜnpg. eines Zwerchhausauf- ' bäps.. MitgeteM wird,i daß das K. .Oberamt das Ge­such der VerficherüngNttMt WürtlembSg betr. die Ver- fies KücheWllüs'IenKmißi^Ml.'^-JnfoM-^er Etätion der stWsDn MädchestvolksschLlen durch den Prälaten ist die Marlinihisttatron der Mädche«Volksschulen ausgefallen; auf Antrag' des ÄufstchWehrers wird be­schlossen, die für dis ordentliche. Visitation verfallenen Hefte aWschaffeu und zu tfirteklen. Me Straße-naH Hafter­bach hat die übliche HeMbeschottekutzÄ erfahren. Der Posthalter, von Haiterbach beschwerte' sich Bewegen und wurde beantragt, dieselbe mit ftiiem Aufwand von 450 ^ zu bewalzen. Auf Grund eines Referats des Stadtbau- meisters,' Jach welchem die Pewalznng in jetziger Jahres - zeitiv.egkn.M Gefrierens, das eine VetbistbuIg des Materials üechindere^Mrde; da .'fich der GeÄeinderat dieser» Gut­achten auWoß, hefWfsest,' voy der Bewalzung jetzt abzu- schen; umsomehr ols sich so glatte Fahrbahnen gebildet Häven, daß der FührwÄksvÄkchr ohne wesentliche Beschwer­den vor sich gehen kann. ,

Es ift' 'WiKter! Wer Nacht-ist er gekommen, sozusagenhehüngs" hat er sein weißes Kleid über die Erde gcwprsen M grüßen Freude unsrer lieben JÜgend, die nun bald M Schlittenbahnen beleben wird. Auch der Laudmann sieht die Schneedecke gern«, da der Schnee Kälte bringt und der Bauer einen kalten Winter mit schnee­

kann, oder alS wäre ich heute in meiner Abwesenheit ver­kauft worden. Ich bin so allein in meiner Angst, und so weiter. Den Fall gesetzt, daß irgend ein Verhältnis zwischen der Schreiberin und dem Verhafteten stattsand, wie eS beinahe hiernach scheint, so findet der Grund der Tat die natürlichste Erklärung, besonders da den Tag daraus die anberaumte Verlobung stattfinden sollte, und es wird mir unmöglich sein, das Schriftstück den Geschworenen vor­zuenthalten."

Um GotteS willen bringen Sie meine Familie nicht vor die Oeffentlichkeitl" rief Elliot, von seinem Hinstarren auf das Papier auffahrend, er sprang auf, schlug die Hand vor den Kops und lief in dem Gemache aus und ad. Ein Verhältnis," sprach er, plötzlich vor dem Richter stehen bleibend,ein Verhältnis hat zwischen beiden sicher nicht stattgefunden, denn meine Tochter war während der kurzen Anwesenheit des Deutschen kaum zwei Tage im Hause," aber, fuhr er langsam fort, die Augen in die Hand drückend, eS ist um so fürchterlicher, wenn ein Mädchen bei einem Fremden vor ihren eigenen Eltern Schutz sucht. Bringen Sie meine Familie nicht vor das Gericht, Herr!"

Seien Sie ruhig, Herr, und hören Sie wich: Bleibt Jhpe Tochter hier, so ist ihrer Vorladung u. Vernehmung fast nicht auszuweichen. Folgen Sie meinem Rate, so gehen Sie jetzt heim, sprechen mit Ihrer Frau, sagen aber Ihrer Tochter von dem ganzen Gange des Prozesses kein Wort und schicken beide auf vier bis sechs Wochen -ach New Orleans zum Besuch. Das ist alles, waS> sm:en kann ich werde von keiner Ihrer Maßregeln etwas wissen."

Elliot sah dem Richter einen Augenblick starr in die Augen, daun drückte er ihm, ohne ein Won zu sagen, die Hand und eilte znr Tür hinaus.

Nfter Abschnitt.

Im Gefängnis. ^

Es war über Nacht Winter geworden, wirklicher Wiutzr. Der Schnee lag fußhoch; und-, die Sonnenstrahlen draitzen sich auf'der hartgesRsremu Oberfläche, ohne sie erweichen zu können.

In einer der oberen Zellen deS Kreis gefängmsses saß Helmstedt an dem vergitterte» 'Fenster nnd starrte, den Kopf K die Hand .gestützt, in..den Hof hinab, wo eine Schar kleiner grlber'Wögkl suchend im Schnee herumpickte. Zehn Tage waren seit seiner-Lerhäslung vergangen, u. seit dieser Zeit saß.Ir einsam hier, den Zusammentritt deS Schwurgerichts und dessen SinklaG crwartKd. DH; ersten 'Tage ferner Hast hatte er in einer stillen Spannung zuge­bracht; eiriMe ihrü völlig fremde Amerikaner hatten sich mit eigenAimlicher Dreistigkeit eingefunden, um ihre Neu­gierde zu befriedigen; drei Advokaten waren da gewesen, um vorsichtig nach seinen Geldvsrhältniffen zu forschen und ihm ihre j Dienste-' als Verteidiger arrzubieten -^>tvnd in jedem neuen Besuche hatte Helrnsteldt den Träger einer Bot­schaft von Etchplatz zu scheu gehofft. Ais aber Tag für Tag verging, und die Besuche awhörten, als er durch den Gefängniswärter den Schluß der Untersuchung und seine Uebcrweisung an das Schwurgericht vernahm, da begann er unruhig zu werden. An sein eigenes Schicksal dachte er

weniger, drnn vor ihm lag nocy die ganze eigentliche pein­liche Untersuchung, u. bis zu deren Schluß konnten tausend Fälle cintreten, die seine Unschuld oder den wahren Täter ans Licht brachtcn, rie war es aber möglich, daß Ellen ohne Kenntnis seiner, wahren Lage geblieben, wo Hunderte won Zeugen den Vexhandlungen beigewohnt Haltens Oder was war mit ihr voraegangeu^daß sie behindert'war, ihm wenn, auch nur ein paar Worte des Trostes zu finden? Ihr kräftiges Wesen hättei sich durch geringe Hindernisse sicher nicht 'iurückschrecken taffen. Warum hörte er nichts von. ihr? , Das war die Frage, mit der er sich am Tage cherumplagte, ohne einen Weg'zu ihrer Beantwortung aus­findig machen zu können,"und von der er nachts träumte. Am zehnten Tage brachte ihm der, Schließer das Wochen­blatt des Städtchens, das-durch die Mordtat eine so frische Farbe bekommen hau.«-, ...wist d.as U"krom. nach einem er­quickenden Regcy. Mordtaten, mit Lebklmnisvollt» Um­ständen ...v.rkrüvfi, stich 'für Kfiiikaiüich: Zritzmgcn ein Äahrt'r .HimMsi.gcn,'' und Wau fih cs dem Mochcublatt an, daß firn Herausgeber eS i irr eine sündhafte Verachtung der Gottcsgabe !fihaÜen,Wte, wenn, nicht mit der vollsten Rücksichtslosigkeit alle nur-irgend möglichen Seiten des Falles ansgebenfit Word«, wären. Helmstedt las cine Dar­stellung des Mordes, so klar nnd einfach, daß niemand den entferntesten Zweficl an der Täterschaft des Deutschen hegen konnte, und daß diesem beim Lesen der Kopf zu schwindeln ansing eine Darstellung, die ihm über Ellens Untätig­keit'Aufschluß gab, ihm dabei aber nur noch in stetere Ver­wirrung stürzte. (Forts, folgt.)