der Erweiterung rvesonds verwen- inde- und AmtS- iinkommenstcuern. und Dividenden irtschaflsgenoffev- den die gleichen Geschäftsbetriebe reine unterliegen -genommen jedoch schließlich die ge- her Produkte der ufs-, Molkereige- rjcnigen Vereine, s landwirtschaft- r die Mitglieder irtschaftliche Kon- der Handwerker) Benützung land- gegenstände durch msckafteu), 3) die sttveretne (ländl. ebebankeu), wenn kark beträgt. stelle des wegen ie Versammlung mnenden Worten angen deS Herrn rsammluug durch

stern beging unser zer und geistiger Jahren begleitet - er Gemeinderat Wald- u. Frohn- edeu dem Jubilar

n V-8 Uhr ent- n früheren Deka­lier im Dachstock on den Schülern ll herbeigerufene icken, so daß eine Brand soll durch g entstanden sein.

des Bahnhofum- Verbindung mit tnem Artikel des wird man heute Platz bleibt der chältnisse liegen, bis zu diesem, weiß man nicht, ameutlich in den s nur, daß der bleibt und daß verlegt wird, so z entsteht. Man dige halten diesen vas bei unserem Mat nicht über­lint eS allerdings, of im Zusammen- lird. Denn das des HoftheaterS richten muß. mittag saud im es Bundes der besucht war. Es el, Berlin über :r Landespolitik.

ige Messerstichen rieben gefordert.

US Andenken lorde aus seiner

«ge«. Carmen l in derNorth r an den Krieg Sie- hat selbst 'riegcs miterlebt. ste,besonders " gab und nur n, wenn es not, iten des Krieges nen Wohlsabrts- htiger Vorrat an binrien wenigen ilslos u. bi'cklen Helsen zu könne« )>e hätten gerettet wand und Watte keine rechte Vor- it man versteden, cn in sich fassen, rwundete". Die ichtlderung von iegsdienste hatte Lntsernuug sehen,

Der- 25-Jahre alte Koch Max Weiugärtuer, der in der Nacht auf Montag nach einem WirthauSstreit von einem verheirateten Mann in de« Unterleib gestochen wurde, ist heute seiner Verletzung nach großen Qualen erlegen.

Tübingen, 19. Nov. Wie man hört, läßt däS Kult- ministertnm durch die zuständigen Behörden zur Zeit Er­hebungen über die Frage der Verlegung der tierärztlichen Hochschule von Stuttgart nach Tübingen und deren An­gliederung an die Laudesuniverfität machen. Dieser Gedanke liegt bei dem bekannten, in de» Blättern vor kurzer Zeit näher geschilderten Zustand des alten Hauptgebäudes der tierärztlichen Hochschule in der Neckarstraße, welcher einen baldigen Neubau notwendig erscheinen läßt, von selbst nahe; auch ist zu erwarten, daß durch die Verlegung nach Tübingen namhafte und dauernde Ersparnisse gemacht werden, dafür verschiedene Fächer die nötigen Lehrkräfte und Institute dort schon vorhanden sind. Man scheint also endlich zur Einsicht gekommen zu sein!

r. Rottweil, 20. Nov. Der 19jährige Holzhauer Wtlh. Klaußners von Hardt, OA. Rottenburg, hat gestern aus einen verheirateten Mann mehrere Revolverschüffe ab­gefeuert, glücklicherweise ohne zu treffen. Wegen versuchten Totschlags wurde der Bursche verhaftet und in das hiesige Amtsgerichtsgesängnis eigeliefert.

Göppingen, 17. Nov. DerBeobachter" meldet: Das Verfahren gegen den Fabrikanten Bernhard Gutmanu von Jebenhausen wegen betrügerischen Bankerotts u. a., jowie gegen den Prokuristen Eugen Entreß von Rottenburg a. N. wegen Beihilfe zur Untreue u. a., ist auf Antrag der Staatsanwaltschaft gemäß § 203 St.P.O. vorläufig ein­gestellt worden, da dem weiteren Verfahren Abwesenheit der beiden (flüchtigen) Angeschuldigteu entgegensteht. Die­jenigen Kosten, die durch die auf Beibringung der beiden flüchtigen Angeschuldigten gerichteten Maßregeln entstanden sind, sind einstweilen auf die Staatskaffe übernommen worden.

Göppingen, 18. Nov. Der von der Ulmer Straf­kammer zu einjähriger Gefängnisstrafe verurteilte frühere Bankier, Leop. I. Gutmanu ist heute, nach Hinterlegung von 15 000 die seine Familie aufgebracht hat, aus der Haft, in der er sich seit 5. Januar d. I. befand, entlassen worden. Den Rest seiner Strafe 4 Monate wird er später zu verbüßen haben.

r. Wellendinge«, 18. Nov. Die Staatsanwaltschaft setzt eine Belohnung von 1000 ^ auf die Ermittlung des Brandstifters, der in der hiesigen Gegend seit 5 Jahren sein Unwesen treibt. In dieser Zeit wurde hier 12mal Feuer gelegt und in 7 Fällen-sind die Anwesen niederge­brannt. Man nimmt an, daß der Brandstifter in den 12 Fällen derselbe ist.

r. Heilbronn, 18. November. Nachdem das hiesige Krankenhaus mit einem Aufwand von 220000 ^ eine Erweiterung erfahren, beantragte der leitende Arzt Dr. Mandry die Einrichtung einer heilgymnastischen Abteilung und Schaffung elektrischer Lichtbäder. Der Gemeinderat genehmigte in seiner gestrigen Sitzung diese Anträge.

Mergentheim, 20. Nov. Das amtlich festgestellte Wahlergebnis wird der Tauberztg. zufolge am nächsten Dienstag auf dem hiesigen Rathaus bekannt gegeben. Wie verlautet, findet die Stichwahl am 3. Dezember statt.

r. Tnttlingen, 17. Nov. Der Faßträger Andreas Schmitt aus Bruchsal, der wie der Gränzbote mttteilte, um eine Welte von 500 ^ ein Fäßchen Bier ans den Schultern von Bruchsal nach Parts trug, das Bier in Paris trank und bas Fäßchen mit Wein gefüllt wieder nach Bruchsal bringen muß, ist auf der Rückreise gestern hier angekommen und hat sich beim Stadtschultheißenawt behufs Erteilung einer Bescheinigung gestern abend vorgestellt. Das Fäßchen, welches Schmitt aus seiner eigenartigen Reise zu tragen hatte, faßt 13 Liter und wiegt mit Inhalt 43 Pfd.; außerdem hat er noch einen Rucksack mit Kochgeschirr im Gewicht von ca 20 Pfd. bei sich. Schmitt welcher das Malerhandwerk erlernt hat, ist Mitte September von Bruch­sal weggegangen und muß, um die Wette zu gewinnen in 80 Tagen wieder in Bruchsal sein, hiezu hat er noch bis 30. Nov. Zeit und dürfte er trotz aller Mittellosigkeit wie

eS die Vorschrift bedingte, zweifellos den Sieg davontragen. Gr kam über Wald" nt, Schaffhausen hierher und setzt feine ihm genau vorgei^riebene Reise heute wieder über Hechtngen-Tübingen-Stultgart-Pforzheim bis zur Endstation Bruchsal fort.

Deutsches Reich.

Berlin, 19. Nov. Die Nordd. Allg. Ztg. veröffent­licht 1) den Antrag der schaumburg-lippeschen und der lippeschen Regierung an den Bundesrat wegen Regelung deS ltppeschen Thronfolgestreits; 2) den zwischen dem Fürsten zu Schaumburg-Lippe und dem Regenten des Fürstentums Lippe abgeschloffenen Schiedsvertrag; 3) den Beschluß des Bundesrats vom 18. November 1904.

Berlin, 18. Nov. Der Kaiser hat nach der kürzlich in seiner Gegenwart stattgehabten Vereidigung der Berliner Gardetruppen die Regimentskommandeure nach dem inneren Schlöffe befohlen und an dieselben eine Ansprache gehalten. Er betonte u. a. das Hauptaugenmerk auf die Behandlung der jungen Mannschaft zu lenken. Jeder Uebergriff sei unnachstchtlich zur Meldung zu bringen, damit den Schul­digen die verdiente Strafe zu Teil werde.Dies würde", so etwa sagte der Kaiser,mich freuen, wenn die alten Klagen über Mißhandlung usw. endlich verstummten, denn nur der gut behandelte Rekrut und Soldat kann seine Pflicht treu und freudig erfüllen."

Berlin, 17. Nov. Der Rrtchsanz, enthält «ine Be­kanntmachung btr. die Berufung eines Retchskommissärs für die Typhusbekämpfung im Südweste» des Reichs. Es handelt sich u. a. auch um die Typhusbekämpfung in den reichsländischen Bezirken, darunter Elsaß und Lothringen. Der Regierungskommifsär wird seinen Dienstfitz bis auf weiteres in Saarbrücken nehmen.

r. Vom Bodeusee, 18. Nov. Die Frau des Werk­meisters Bayer in Konstanz, die vor nicht langer Zeit von dem dortigen Schwurgericht wegen Ermordung ihres Mannes auf Grund von Unzurechnungsfähigkeit freigesprochen und der Irrenanstalt Jllenau übergeben wurde, ist dort vollständig irrsinnig geworden.

Ausland.

Innsbruck, 18. Nov. Gestern sind hier 57 italie­nische Studenten, die in Hast behalten waren, freigelaffen worden. Sie sind heute abgcretst, ohne daß ein Zwischen­fall etntrat.

Budapest, 19. Nov. In der Sitzung des Abgeord­netenhauses erklärte Koffuth nach stürmischem Beifall der Opposition, daß fick an einer gesetzwidrigen Abstimmung keine oppositionelle Partei beteilige. Unter Abstnguug des KossuthliedeS verließ hierauf die Opposition den Saal, wo­rauf der Antrag auf Abhaltung von Parallelsitzungen, der die Durchdringung der Verfaffungsreform ermöglichen soll, angenommen wurde. Nachdem das Abgeordnetenhaus mit Außerachtlassung aller Regeln der Hausordnung den Antrag auf Anwendung einer verschärften Hausordnung abends gegen 10 Uhr angenommen hatte, ereigneten sich im Abgeordneteuhause fürchterliche Szenen, wie sie in einem Parlament noch niemals vorgekommen find. Die Oppo­sition brüllte und wütete und beschimpfte den Präsidenten mitSchurke und Schuft",Fälscher des Gesetzes" und warfen Tintenfässer, Stühle und schwere Bücher gegen das Präfidentenpult.

Bukarest, 18. Nov. Infolge eines Schneesturmes in Sulina ist eine große Ueberschwemmrmg eingetretcn. Das KranschiffGalatz" ist untergegangen. Im Schwarzen Meer wütet ein großer Sturm. Das Schicksal mehrerer Schiffe ist zweifelhaft. Im ganzen Lande herrscht Schneegestöber, der Zugverkehr ist gestört.

Zur Feier der Enthüllung des Denkmals Friedrich des Große» in Washington sind bekanntlich zwei preußische Offiziere, General v. Löwenfeld und Major Graf v. Schmettow, entsandt worden. Die beiden Herren find am Dienstag abend in Washington cingetroffen. Präsi­dent Roosevelt empfing gestern im blauen Saale des weißen Hauses die Abgesandten, die von dem deutschen Botschafter Freiherrn Speck v. Sternburg vorgestellt wurden, und be­

grüßte sie auf dar herzlichste. Die deutschen Offiziere empfingen später in ihrem Hotel den Besuch des General­leutnants Chaffee und statteten dann den Mitgliedern deS Kabinetts und den Botschaftern Besuche ab. Abends fand in der deutschen Botschaft, wo vorher noch mehrere Armee- und Marineoffizieren empfangen waren, ein Festesten statt, zu dem das diplomatische Korps geladen war. DaS ehe­malige Flaggschiff deS Admirals Farragut Hartford, welches jetzt dem Atlantischen Küsteogeschwader angehört, wird zur Teilnahme an der Enthüllungsfeier aus Norfolk je zwei Kompanien Matrosen und Seesoldateu entsenden.

Washington, 19. Nov. Heute wurde das Denkmal Friedrichs des Großen feierlich enthüllt.

Ein «euer Bombenanschlag in Barcelona.

Bor der Bürgermeisterei der spanischen Stadt Barce­lona fand am Donnerstag, wie dem B. L.-A. ein Telegramm meldet, eine folgenschwere Explosion statt. Zwei Personen brachten gegen 6 Uhr abenvS dem Pförtner der in der Calle Fernando gelegenen Bürgermeisterei einen Korb, den ste gefunden haben wollten. Als der Pförtner Rauch aus ^em Korb aufsteigen sah, warf er ihn fort, wodurch die Explosion herbeigeführt wurde. 21 Menschen find verletzt worden, darunter 10 schwer. Einer Frau mußte ein Arm ^genommen werden.

Ueber das Attentat ging dem B. L.-A. noch folgendes Telegramm zu:

Madrid, 18. Nov. Nach den letzten Nachrichten aus Barcelona sind von den 21 bei der gestrigen Bomben- ^xploston Verwundeten mehrere so schwer verletzt, daß ihr Tod eintreteu wird. Heute erfolgt die Ernennung des Spezialrichters, um den Prozeß etnzuleiten, augenscheinlich will die anarchistische Tätigkeit in Barcelona wieder ein- i tzen, da in einem ganz kurzen Zeitraum mehrere Explosionen icsolgt sind. Der gestrige Anschlag war offenbar gegen das Stadthaus gerichtet; ein Bettler mit einem Kinde übergab einem Bediensteten des Stadthauses namens Luplia einen schweren Korb und sagte, er habe ihn auf der Straße gefunden. Luptia trug den Korb zum Stadthaus; die Explosion erfolgte, bevor er dort ankam. Luplia verlor cm Auge; die umliegenden Gebäude find schwer beschädigt. Die Bombe war aus Gußeisen und mit Dynamit geladen.

Vermischtes.

Silbernes Mobiliar. AuS London wird berichtet: Eine silberne Mödeleiurichtung für 300,000 ^ ist in Lon­don für einen indischen Fürsten angefertigt worden. Sie besteht aus einem Himmelbett, zwölf Eßzimmer- und Lehn­stühlen, zwei Ruhebetten, vier Tischen, einem Salonschrank und einem Toilettentisch. Alle Möbel sind aus gediegenem Silber: ste wiegen über 4000 kx. Die Bettstelle allein wiegt 1000 ks und jeder Stuhl durchschnittlich 150 Die Möbel sind im Stile Ludwigs XIV. und XV. Das Kopfende des Bettes zeigt eine allegorische Darstellung des Schlafes nach einem Entwurf von Aisred Moore, und das Fußende stellt tanzende Nymphen dar. Die Herstellung dieser Möbel, die wie ein Traum aus Tausend und eine Nacht wirken, hat fast ein Jahr in Anspruch genommen.

Telephonische Mitteilung.

Darmstadt, 21. Nov. Der Großh. Staaisminister gibt die Verlobung des Großherzogs von Hesse« mit der Prinzessin Eleonore zn Solms Hohensolms Lich

Auftrag des Großherzogs bekannt. Die Verlobung fand aestern abend im fürstlichen Schlöffe zu Lich statt. _

Literarisches.

Albert Langeus Verlags-Katalog 1894 1904. München niit 36 Selbstbiographien der Verlagsautoren und 57 Vorträtkarikaturen derselben Autoren und der Simplizissi- iiius-Künstler von Olaf Gulbransson und Th. Th. Heine. Ge­wöhnliche Ausgabe 1 Mk., auf besserem Papier 2 Mk.

Zu beziehen durch die «. IV. «»tser'schen Buchhandlg.

Auswärtige Todesfälle.

Joh. Georg Hafner, Zimmermann, 77 I. alt, Rotfelden.

»»ruck und Verlag der G. W. Zaiser' scheu Buchdruckern (lbmll Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Poui.

Wie sein Bett unter ihm zitterte. Er versuchte aus dem Bett herauszuspringen, als er mich sah; doch er fiel aus seine Kniee, da die Wärter ihn festhielten. Er faltete seine Hände, wie wenn er beten wollte, doch in einem krampfigen Druck, und dann fing er an, mir eine richtige Beichte ab- zulegen, während seine Zähne zugleich so laut aufeinander- klappten und ein solch bebendes Zittern den Körper dnrch- schüttelte, daß das Bett fortwährend hin- und herruckte. Er war gelb wie Wachs; eine eitrige Blutvergiftung hatte ihn erfaßt und wühlte in seinem Blut; seine glasigen Augen starrten mit einem so furchtbaren Ausdruck, daß sein Anblick mich mit Furcht und Mitleid erfüllte.Ja, ich tat es", stöhnte er mit bebenden Lippen,ich dachte an meine Mutter; ja ich dachte an meine Mutter und da flüsterte der Teufel mir zu:Einen Schuß und dann bist Du verwundet und dann werden sie Dich nach Haus schicken." Ich tats und nun muß ich »erben, und nun bin ich ein Selbstmörder und in alle Ewigkeit verdammt in die tiefe Hölle, für alle Ewig­keit! Der Teufel flüsterte es mir ein. Nur die Erde und mein Gewehr wissen, was ich tat, und nun bin ich ein Feigling und ein Selbstmörder. Die Hölle klafft schon weil und öffnet ihren Rachen! Ach, ich fühls; ich werde schon von Flammen verzehrt. Ach, vergib mir, vergib! Gib mir Frieden, bevor die Hölle mit ihren Krallen mich umklammert." Ich versuchte ihn zu trösten mit Gottes Güte und Langmut aber er unterbrach mich:Ja, Ihr. Euer Pfad wird mit Blumen überstreut sein, doch auf mich lauert ewige Höllen­pein." Ich weiß nicht, wie lange er geredet. Alle Ver­wundeten hatten sich in ihren Betten aufgesetzt u. horchten.

blaß vor Schrecken. Dte Aerzte standen tiefbewegt um dies trauervolle Totenbett, in dem ein armer, hübscher Bursche, der vielleicht nie etwas böses getan hatte bis zu diesem verhängnisvollen Moment, sich allen Schrecknissen der Hölle überantwortet glaubte. Das Feuer des Fiebers, das seine Gebeine durchloderte, fühlte er als Flammen der Hölle und und sah sich bereits in den schrecklichen Abgrund der Finsternis stürzen. Den Tag darauf empfing uns ein dunstiger, schwerer Herbstnebebel wie mit einem kalten, unheimlichen Leichentuch. Durch die wogenden dunklen Masten konnte man von dem Hospital aus kaum die nächsten Zelte erkennen, als eine arme alte Frau barfuß durch den tiefen Schmutz gewatet kam, ganz eingehüllt in dieses nasse, graue NebeltuL. Ihr Mann, ein Bauer aus der Umgend, kam mit ihr. Ich sah, wie sie mit den Soldaten deS Lazaretts sprach. Doch noch bevor ich dazwischen trat, hatte sie bereits nach ihrem Sohn gefragt. Gedankenlos erwiderte ein Soldat:Hier in dem Bett ist er gestern nacht gestorben." Die arme Frau brach auf ihre Kniee nieder, wie von einem jähen Blitz erschlagen. Sie schlug sich an ihre Brust, zerriß ihren Schleier nnd raufte ihr Haar und und rief durchdringend und klagend den Namen des geliebten Sohnes.Radule, Radule", so hallte es unheimlich in den Nebel hinaus. Die alte Frau ließ sich nicht trösten in ihrem Jammer, doch raffte ste sich auf und machte sich trotz unseres Zuredens auf den Heim­weg. Und ich sah, wie in der nebligen Dämmerung ihre Gestalt immer höher nnd höher ragte und schließlich in den ungewissen Formen zerfloß, und ich hörte, wie ihr Jammer heiserer nnd leiser wurde und schließlich im Nebel verklang.

Doch so lange ich lebe, werde ich den Schrei aus diesem verzweifelnden Mutterherz in meinen Ohren klngen hören: Radule! Radule!" Einem der Verwundeten war der untere Kinnbacken forigerifseu worden, so daß er kaum «prechen konnte, und er diktierte nun folgenden Brief an 'ein Weib:Ich hoffe, dieser Brief wird Dich so glücklich linden, als es nur sein kann. Was mich angeht,, so magst Du wissen, daß ich ganz wohl bin (er war tm Sterben!) und im Hospiral der Fürstin. Ich wurde in die Brust geschossen.Aber Nicolai", vnterbraed das Mädchen, dem >r den Brief diktiert hatte.Du sagst ja lauter Lügen; das ist ja alles nicht wahr!'Denken Sie", sagte er sehr i-rnst,lch soll cs schreiben, wie ich zugerichtet bin. damit sie mir etwa untreu wird s'Es war höchst merkwürdig", io fügte die Königin hinzu,die velschicdenei, Zeichen zu beobachten, durch die die mannigfachen Vertreter der einzelnen Raffen ihre Schmerzen äußerten. Die Türken ertrugen alles mit stoischer Ruhe, die Russen waren gleichmütig; die Rumänen zeigten eine ekstatische Erregung und tiefe Nieder­geschlagenheit. Sie empfingen ihre Mütter mit unaufhör­lichem Wehklagen nnd bedeckten ihre Hände mit Küsten; wahrend ste ihre Frauen nur mit einem kurzen herrischen Nicken grüßten. Die Zigeuner waren dem Schmerz am meisten zugänglich und weinten wie Kinder. Diese Wesen, so voll von Geheimnissen, scheinen ja überhaupt verirrte Kinder aus einem Feenland zu sein. So mancher sterbende Mann grüßte mich in jener Zeit mit dem holden Namen Mutter".