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Selbstlos. Offizier: „Was hat der Soldat zu beobachten, wenn «r mit der Eisenbahn einen Tunnel passiert?" — Soldat: „Er darf den Kopf und die Arme nicht zum Fenster des Coupes Hinausstrecken!" — Offizier: „Richtig! und warum darf der Soldat Kopf und Arme nicht zum Fenster Hinausstrecken?" — Soldat: „Damit der Tunnel nicht beschädigt wird!"
Littevavifches.
Europäische Wanderbilder Nr. 132. 133. Das Kurhaus Tarasp uud seine Umgebungen. Von vr. I. Pernisch. Mit 30 Illustrationen von I. Weber und einer Karte. Preis 1 Mark.
* » » Wer von irgend einer Seite daS untere Engadin betritt, dem Mt schon von ferne das alte Schloß Tarasp als leuchtender Punkt in die Augen. Der Wanderer, der über den Flüelapaß kommt, begrüßt es als sein fernes Ziel. Das Kurhaus TaraSP- Schuls, weltberühmt durch seine sehr gehaltreichen alkalisch-salinischen Glaubersalzquellen und durch seine reichhaltigen Eisensäuerlinge, bietet mit Schuls und Vulpera ein äußerst liebliches Landschaftsbild, in welchem Wiesen und Fruchtfelder, Felsen, Thalschluchten mit ihren Bächen, Seen und Gehölze und zerstreute Häusergruppen in buntem Wechsel das Auge erfreuen. Dahinter aber erhebt sich in starrer Majestät der gewaltige Felskoloß des Piz Pisog, welcher sich in schroffen, zackigen Gräten nach Süden und Südwesten gegen das Scarlthal hinabsenkt. Den Fuß umgeben schöne Fichtenwälder, weiter hinauf aber folgen graue, senkrechte Dolomitwände ohne Pflanzenwuchs, von tief ein- erissenen Schluchten durchfurcht und von wilden Zacken gekrönt, über welche sich der öchste schneebedeckte Gipfel erhebt. Die unmittelbare Nähe einer kühn und phantastisch geformten Kette hoher und imposanter Kalkschroffen vollenden das Bild der Alpenlandschaft, in welche sie mit erdrückender Größe hineinragen. Die einläßlichen Schilderungen der Umgebungen und die 30 beigegebenen prachtvollen Illustrationen spiegeln die Majestät und Schönheit dieses Teils des Engadins wieder.
Ukber das Magen unserer Obstbiiutne.
Der ungleiche oder geringe Obstertrag unserer Bäume giebt Anlaß zu der Frage: Wie kommt es, daß im gleichen Klima, in der gleichen Lage, ja beinahe aneinander liegenden Grundstücken der Fruchtansatz der Bäume so verschieden, und daß schon einige Jahre hindurch der gehoffte Ertrag weit hinter den gehegten Erwartungen zurückgeblieben ist. Abgesehen von manchen äußeren und störenden Zufälligkeiten, die eine Entwicklung der Knospen und eine Befruchtung der Blüten nicht zulassen, hat diese Erscheinung ihren Grund hauptsächlich im Unterlassen einer genügenden oder auch in einer planlosen Düngung der Obstbäume. Daß eine Düngung notwenoig ist, besonders nach guter Ernte, darüber wird wohl kein Zweifel sein, denn der Obstbaum entzieht wie jede andere Pflanze, dem Boden verschiedene Substanzen; werden diese nicht wieder ersetzt, so können unsere Obstbäume nicht gesund und lange erhalten bleiben. Der Obstbaum braucht zu seiner Ernährung besonders viel Stickstoff, Phosphorsäure und Kali; Stoffe, welche in den meisten Boden- arten nur sehr spärlich vorhanden sind. Natürliche Düngmittel sind: Stallmist,
Mistjauche, Blut, Hornspäne, Wall- und Haarabfälle, Holzasche, Abtrittsdünger, Geflügelmist. Künstliche: Stickstoff, Phosphorsäure, Kali und Kalk. Keiner dieser Stoffe dient allein als Pflanzennahrung; vielmehr müssen die einzelnen Nährstoffe zur Bildung von Pflanzennahrung zusammentreten, wie die Glieder einer Kette. Wenn ein unentbehrlicher Nährstoff fehlt, können alle andern der Pflanze nichts helfen. Die Ansprüche des Bodens sind nun aber sehr verschieden. Dem einen Boden fehlt es an Stickstoff, dem andern an Phosphorsäure, Kali rc. Die lehmigen und thonigen Bodenarten enthalten viel Kali, wogegen Moor- und Sandboden arm an diesen Stoffen sind. Die Art und die Menge der Nährstoffe, welche den einzelnen Bodenarten zugesetzt werden müssen, richtet sich natürlich nach der Beschaffenheit der letzteren, ein bestimmtes Rezept läßt sich unmöglich geben.
Die stickstoffreichen Dünger wie Blut, Woll- und Haarabfälle, führen dem Erdreich viel Stickstoff zu, wodurch das Wachstum der Pflanzen gesteigert wird. Geflügelmist und Holzasche wirken besonders auf die Bildung von Blütenknosven, unv auf die Ausbildung der Früchte. Haben die Bäume in ihrer Entwicklung notgelitten, oder sind sie durch reiche Ernten erschöpft, so kräftigen wir sie durch stickstoffreiche Dünger; schwachtragende Bäume aber erfordern phosphorsäurereiche Dünger, und bei Moor- und Sandboden auch Kali. Wenn aber beides, nämlich regere Vegetation und Fruchtbildung erzielt werden soll, so bringt die Anwendung genannter Substanzen die beabsichtigte Wirkung hervor. Von den natürlichen Düngmitteln wirkt flüssiger Dünger am schnellsten, während feste und künstliche Dünger später zur Wirkung gelangen, daher im Wasser aufgelöst werden sollten, ehe sie dem Boden zugeführt werden.
Die geeignetste Zeit zum Düngen sind die Monate August bis Oktober, da rn dieser Zeit die Knospenbildung und das Ausreisen des Fruchtholzes bewerkstelligt werden soll. Hiefür ist Superphosphat (Thomasschlackenmehl) und Kainit zu verwenden, und zwar für einen starken Obstbaum 2 Pfund der Mischung, bei kleineren Bäumen entsprechend weniger. Im Frühjahr, etwa im Februar empfiehlt sich ein Düngen mit Chilisalpeter, wenn eine regere Vegetation zu veranlassen nötig ist, um neues Holz zu bilden. Diese Düngung ist bei solchen Bäumen anzuwenden, die wenig Trieb zeigen. Das Quantum des Düngers muß dasselbe wie im Herbst sein.
Thomasschlackenmehl und Kainit müssen etwa 60 bis 80 cm vom Stamm entfernt, soweit die Baumkrone reichte, ausgestreut und mit dem gewöhnlichen Stalldünger etwa 30 cm tief untergegraben werden. Chilisalpeter wird dagegen im Frühjahr obenauf gestreut, da er von selbst sich löst, und leicht in den Untergrund eindringt.
Eine kräftige Ernährung wird für unsere Obstbäume von ganz bedeutendem Einfluß sein, da sie dadurch befähigt werden, schlechter Witterung, Krankheit und Insektenfraß bester zu widerstehen, und vor allem dem Knospen« und Fruchtansatz die ganze Kraft zuwenden können. Ohne Düngung aber ist ein reichlicher und öfters wiederkehrender Ertrag nicht zu hoffen. —r.
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