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Die Einrückungsgebühr beträgt 9 H p. Zeile im Bezirk, sonst 12 H.

Dienstag, äen 24. Juki 1888.

Abonnementspreis halbjährlich 1 80 H, durch

die Post bezogen im Bezirk 2 30 H, sonst in

ganz Württemberg 2 70 H.

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Amtliche Bekanntmachung.

Iloßsperre.

Auf dem großherzoglich badischen Teil der Enz und Nagold ist nach Mitteilung des qroßh. badischen Bezirksamts Pforzheim Floßsperre für die Zeit vom 12. August bis 16. September einschließlich verfügt. Dies wird hiemit zur öffentlichen Kenntnis gebracht.

Calw, 21. Juli 1888. K. Oberamt.

Amtmann Bertsch, A.-V.

Bekanntmachung)

betreffend Ausbruch der Maul- und Klauenseuche.

In der Gemeinde Gechingen ist die Maul« und Klauenseuche aus« gebrochen, was hiemit zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird.

Calw, den 23. Juli 1888'. K. Oberamt.

Amtmann Bertsch, A.-V.

'Politische Wcrchrichten.

Deutsches Reich.

St. Petersburg, 21. Juli. Kaiser Wilhelm und Prinz Heinrich mit Gefolge trafen gestern um 11 Uhr vormittags am hiesigen Landungsplatz ein und wurden von den Spitzen der Marine- und Hasenbehörden und dem Stadtpräfekten empfangen und vom Publikum enthusiastisch begrüßt. Sie fuhren in vier Dampfbarkaffen nach der Peter-PaulS-Festung und wurden dort vom Kommandanten und vom Stabe empfangen. Sie legten am Grabe Kaiser Alexanders II. in der Festungskirche frische Rosenkränze nieder, die Schleifen trugen die Namen der Spender. Sie besuchten sodann das Häuschen Peters des Großen und kehrten in der PachtAlexandria" zurück, unterwegs von der Garnison begrüßt. Um 2 Uhr nachmittags fuhren sie nach Oranien« bäum; die Villenbewohner daselbst grüßten enthusiastisch, ein Musikkorps spielte die preußische Hymne. Der deutsche Kaiser fuhr zu der Großfürstin Katharina, sodann in Snamenski zu dem Großfürsten Michael dem Aelteren, endlich nach Krasnoje Selo zum Kaiser. Das russische Kaiserpaar und Prinz Heinrich trafen daselbst abends 7 Uhr am Bahnhof ein, von den Mit­gliedern des Kaiserhauses, dem Höchstkommandierenden der Truppen, einer

Ehrenkompagnie des Wiborger Infanterieregiments empfangen. Kaiser Wil­helm führte die Kaiserin, Prinz Heinrich ging neben dem russischen Kaiser Vor dem Bahnhof hielt eine glänzende Suite zu Pferde. Beide Kaiser und Prinz Heinrich bestiegen die Pferde und ritten in das Lager, die Kaiserin und die Großfürstin folgten zu Wagen. Ein massenhaftes Publikum grüßte enthusiastisch. Kaiser Wilhelm beabsichtigt, am Montag dem Namensfest der Königin von Griechenland in Pawlowsk beizuwohnen und erst am Dienstag nach Stockholm weiter zu reisen.

Von Petersburg, 22. Juli, schreibt man dem Frkf. Journ.: Von der gestrigen Parade in KraSnoje-Selo wird gemeldet: Beim Parade­marsche erregte die besondere Aufmerksamkeit des deutschen Kaisers die Garde­schützenbrigade durch ihre stramme Haltung und ihren Schnellschritt, ferner der Convöi des Kaisers Alexander durch seine Carriöre. Beim Vorbeimarsch seines Wiborger Regiments dankte Kaiser Wilhelm jedem Bataillon einzeln, indem er ihnen in russischer Sprachedanke, meine Braven!" zurief. Nach beendeter Parade dankte Kaiser Wilhelm dem Kaiser Alexander für das glänzende Schauspiel mit wiederholtem Händedruck. Se. Majestät der Kaiser Wilhelm ernannte den Großfürsten Paul Alexandrowitsch zum Chef des Brandenburger Kürassierregiments Nr. 6, welchem er bis jetzt ä la suite zugeteilt war. Ferner verlieh Se. Majestät dem Stadtpräfekten Gresser den roten Adlerorden erster Klaffe. Vor dem Diner beim deutschen Bot­schafter machte Se. Majestät der Kaiser Wilhelm per Dampfkutter einen Aus­flug nach den Newa-Inseln und wurde überall von den Bewohnern der Villen sowie von den auf den Jnselbrücken stehenden Zuschauern enthusiastisch be­grüßt. Heute findet nach dem Gottesdienst in Peterhof eine Dejeuner an Bord der DachtHohenzollern" statt. Für später ist eine eventuelle Besich­tigung der deutschen Panzerschiffe sowie ein Galadiner im Peterhofer Schlöffe in Aussicht genommen.

ImVerl. Tagbl." erzählt ein Augenzeuge über die Ankunft: An den schon seit Vormittag von schaulustigem Publikum dichtbesetzten Kronstädter Ufern vorbei trägt uns unser Damfer hinaus in den finnischen Meerbusen. Lange haben wir ausgelugt, als plötzlich am fernen Horizont eine Rauchsäule aufsteigt, dann werden mehrere und endlich elf Rauchsäulen sichtbar. Schnell dampfte das deutsche Geschwader heran, aber doch wird es l'/r Uhr nach­mittags, bis wir die Schiffe erkennen können. Man sieht bald darauf deut­lich, wie das deutsche Geschwader Halt macht, eine andere Formation annimmt und dann die Fahrt fortsetzt. Majestätisch nahen die gewaltigen deutschen Kriegsschiffe, allen voran stolz derHohenzollern." Plötzlich blitzt es in den Kronstädter Forts auf, der Salut donnert herüber und sofort antworteten

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Deuillelon «Nachdruck »Nbot-I».

Lieben und Leiden.

Roman aus der Pariser Gesellschaft von I>. du Moisgokey. (Autorisierte deutsche Uebersetzung.)

(Fortsetzung.)

Es sollen sich dieselben morgen bei Ihnen einfinden und ich konstatiere mit Vergnügen, daß Sie anerkennen, mich beleidigt zu haben. Ihr Vorschlag eines Duells kommt einem Geständnis gleich."

Ich widerstreite Dem mit aller Energie!"

Ah," rief Georges de Listrac, nachdem er die Karte aus der Hand d'Artiges genommen,nun begreife ich die Rolle, die Sie hier spielen. Sie waren vor einigen Jahren Gesandtschafts-Attache in Wien?"

Ja, mein Herr."

Und Madame war damals an der Hofoper engagiert? Ich hörte von Ihnen sprechen, daß Sie Bianka Monti gradezu anbeteten. Wir haben folglich eine alle Rechnung mit einander auszutragen und ich bin froh, daß sich mir hierzu endlich die Gelegenheit bietet. Wir werden uns Wiedersehen!"

Und sich zu seiner Gattin wendend und ihr ceremoniell den Arm reichend, sprach er in kaltem Tone:Kommen Sie, Madame!"

Bianka fühlte, daß jedes Wort aus ihrem Munde die Scene nur verschlimmern würde; so schritt sie mit einem verzweifelten Blick auf Albert d'Artige an der Sette ihres Gatten aus dem Gemach hinaus und die Treppe hinunter.

Vor dem Hotel hielt noch der Wagen, in welchem Bianka gekommen war. Die Dame, die er gefahren, erblickend, lenkte der Kutscher eilfertig das Gefährt vor das Pottal und der Hotelbedienstete öffnete den Schlag. Schweigend nahmen beide Gatten neben einander Platz; ohne daß sie auch nur ein Wort einander ge­wechselt hätten, wurde die nächtliche Fahrt zurückgelegt und das Palais Listrac erreicht.

Die Zofe wachte noch und harrte im kleinen Salon der Rückkehr ihrer Ge­bieterin; im Kamin brannte ein Helles Feuer, die Lampe verbrettete Helles Licht. Bianka sagte sich beim Eintritt in diesen wohnlichen Raum unwillkürlich, daß sie klug daran gethan hätte, denselben nicht zu verlassen.

Sobald die Zofe ihre Gebieterin des Sammtpelzes entledigt hatte, entließ die Gräfin dieselbe und nahm auf einem Fauteuil Platz.

Georges, der ihr gefolgt war, beobachtete jede ihrer Bewegungen, aber kalt ruhten seine Augen auf der Frau, die seinen Namen trug; diese Blicke verkündeten nichts Gutes.

Vor Allem erörtern wir eine Frage," leitete er, nachdem die Thür sich hinter der Zofe geschloffen hatte, das Gespräch ein.Du behauptest, nicht mit Herrn d'Artige in das Kafs Anglais gekommen zu sein, aber Du kennst ihn schon seit lange. Ich habe ihn im Zwiegespräch mit Dir überrascht und ich bin es mir selbst schuldig, ihm eine Lehre zu geben; ich werde mich folglich mit ihm schlagen und hoffe, ihm für seine Insolenz einen tüchtigen Hieb versetzen zu können."

Das wirst Du nicht thun!" sprach die Gräfin bestürzt.

Ich werde es thun. Doch dämm handelt - es sich jetzt nicht. Ich wünsche jetzt vor Allem zu wissen, was Dich dazu bewogen hat, mein Thun und Lasten aus­zukundschaften?"

Ich harrte Deiner seit langen Stunden und fühlte mich endlich beunruhigt."

Woher wußtest Du aber, daß ich im Club sei?"

Dein Freund, Herr von Moulieres, kam, um mir davon Mitteilung zu machen; er war es, der mir net. Dich im Club aufzusuchen."

Moulisres?" wiederholte Georges überrascht.Und Du hast ihn empfangen zu nächtlicher Stunde?"

Er gab vor, von Dir zu kommen, und bekannte mir später, als sei dies nur eine List gewesen, durch welche er sich bei mir habe Gehör verschaffen wollen, da er es als seine Pflicht erachte, mir mitzuteilen, daß Du im Spiel unausgesetzt ver­lierest und auf dem besten Wege seiest. Dich zu Gmnde zu richten."

Und auf die Worte eines Mannes hin, den Du kaum kennst, hast Du Dich nach dem Club fahren lassen?"