Hauptkaffe, nachdem sie sich Zivilkleider verschafft hatten. Die Verbrecher sind inzwischen in betrunkenem Zustande festgenominen worden.
Bremen, 16. Juli. (Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) erhielt von K ais er Wilh elm II. folgendes Schreiben: Mit hoher Befriedigung hat Mich das Schreiben der 'Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger erfüllt, in welchem Mir die Bitte um Uebernahme des Protektorats unterbreitet wird. Des lebhaften Interesses eingedenk, welches Mein geliebter Vater zu aller Zeit den edlen, menschenfreundlichen Bestrebungen der Gesellschaft widmete und welches sich noch in Seinen letzten Lebenstagen in dem Entschlüsse kundgab, auch Seinerseits das Ihm angetragene Protektorat zu übernehmen — ein Entschluß, welchen auszuführen Ihm leider nicht mehr vergönnt war — ist es Mir eine besondere Genugthuung, jetzt dazu berufen zu sein, an Seiner Statt die Lücke auszufüllen, welche der Tod Meines ruhmreichen Großvaters gerissen hat. Auch ich bringe dem Liebeswerke zum Heile der in Lebensgefahr schwebenden Seeleute ein reges Interesse entgegen und hege, indem Ich das Protektorat über die Deutsche Gesellschaft hierdurch annehme, den Wunsch, daß ihre dankenswerten Bemühungen um die Rettung Schiffbrüchiger auch ferner von Gottes Segen begleitet sein mögen. Als einen Beweis Meines Interesses lasse Ich der Gesellschaft zur Förderung ihrer Zwecke die Summe von 500 beifolgend zugehen. Marmorpalais, den 11. Juli 1888. gez.: Wilhelm.
Wien, 14. Juli. Ueber den Fabrikantsnsohn Joseph Edlen von Scholl wurde wegen Verschwendung Kuratel verhängt, weil er mit der Bertha Rother, dem bekannten Modell des Malers Graf, erwiesenermaßen 476,000 Gulden durchgebracht hat. Demzufolge kann vor dem Ber
liner Standesamte die auf den 16. Juli anberaumte, kürzlich gemeldete Trauung Schrolls mit der Rother nicht stattfinden.
Wien, 16. Juli. Dis Königin Natalie wurde gestern bei dem Besuch der russischen Kirche von dem ruff. Botschafter Fürsten Lobanow feierlich empfangen. Bei der Abfahrt mußte eine Anzahl czechischer Studenten „Zivio" rufen. Nachmittags weilte Lobanow fünfviertel Stunden im Gasthofe bei der Königin, die wahrscheinlich die Vermittlung des Zaren in der Scheidungssache anrufen wird. Bisher hatte die Königin durch den Berliner Botschafter Grafen Schuwalow die Vermittlung bezüglich des Kronprinzen erbeten: das Gesuch wurde aber vom Zaren abgelehnt. — Der Scheidungsprozeß in Belgrad schreitet fort. Die Synode erklärte sich zuständig und man weiß, daß auch das einzige liberale Mitglied, ein Erzpriester, nach Rücksprache mit Ristitsch für die Scheidung sich aussprach.
London, 14. Juli. Der „Daily News" wird aus Capstadt über den Brand in der Diamantgrube Debeers (Kimberley) gemeldet: Am Mittwoch abend brach das Drahtseil, während sieben Bergleute niederstiegen; die Lampen - entzündeten die Holzwand des Schachtes ; der Rauch erfüllte die Grube und es entstand eine Panik; weiße und farbige Arbeiter erstickten in den Gallerten. In der Grube waren 700 Arbeiter beschäftigt; von diesen sind 500 gerettet. Zwei Schächte sind zerstört, die Grube ist wenig beschädigt. Der Schaden beträgt 20,000 Pfund. Das Rsttungskorps entfernt die Leichen mit Dynamit. — Emer weiteren Reuter« Meldung aus Capetown zufolge wurden in der Diamantgrube Debeers bis jetzt 460 Eingeborene lebend aufgefunden. Der erste Eingangsschacht ist vollständig zerstört; über das Schicksal des zweiten herrscht noch Ungewißheit. Bleibt letzterer erhalten, so wird die Arbeit unverzüglich fortgesetzt.
Namensänderung.
Die Einsprachefrist für das in Nr. 83 des Amtsblattes veröffentlichte Namensänderungsgesuch läuft mit dem 17. Oktober d. I. ab.
Calw, den 16. Juli 1888. Kgl. Oberamt.
Amtmann Bertsch,
A.-V.
Än äie Orl8pokizeik>ek»öräen.
In Weitingen OA, Horb wurde am 7. ds. Mts. ein unbekannter Taubstummer mit der unten beschriebenen Gestaltsbezeichnung aufgegriffen. Falls derselbe einem Orte des Bezirkes angehört oder sonst etwas zur Feststellung der Persönlichkeit bekannt ist, ist innerhalb 5 Tagen anher zu berichten. Calw, den 17. Juli 1888. K. Oberamt.
Amtmann Bertsch,
A.-V.
Gestaltsbeschreibung -es Taubstummen:
Alter 28-33 Jahre. Gestalt mittel; Augen blau und groß; Haar dunkelblond, kurzgeschoren. Kleidung: gute bläuliche Wolljuppe, gelbliche weiße Weste, schwarzgraues Beinkleid; große defekte Schuhe, alter schwarzer Filzhut, blaues Hemd,
Revier Hirsau.
Arennhokz-Werkauf
.am Montag, Iden 23. Juli, l vormittags 9 «Uhr, im Hirsch (in Oberreichen- 'bach, aus We- 'ckenhardt, Abt. Bockstall, Muckmiß, oberer Höllgrund und obere Marderhalde:
3 Rm. buchene Scheiter, 36 desgl. Prügel, 3 Rm. desgl. Anbruch, 14 Rm. Nadelholzscheiter, 72 dto. Prügel, 109 desgl. Anbruchholz, 160 Rm. tannene Rinde, 25>/z Haufen Nadelholzreisig.
Simmozheim, Gerichtsbezirks Calw.
Getränke-,
namentlich
Bier-Berkaus.
In dem Konkursverfahren gegen Eduard Palmer, Lammwirt dahier, wird der vorhandene Getränkevorrat, nemlich:
ea. 87 Hektol. Lagerbier, wovon 13 Hektol. in kleinen Füßchen ausgefüllt sind,
ea. 25 Hektol. Schenkbier, 11t Liter alter Rotwein,
58 Liter neuer Rotwein, 75 Liter weißer Wein,
133 Liter Branntwein
am nächsten
Freitag, den 20. ds. Mts., von vormittags 10 Uhr an im Gasthaus zum „Lamm" in Simmozheim gegen Barzahlung im öffentlichen Aufstreiche verkauft, wozu Liebhaber, insbesondere Wirte und Bierbrauer eingeladen werden.
Den 14. Juli 1888.
Die Konkursverwaltung.
Sommenhardt.
Die ledige, etwa 53 Jahre alte, geistesschwache
Gva Kusterer
von hier ist vor kurzer Zeit von ihrem Kostherrn heimlich weggelgufen und bis heute nicht mehr hieher zurückgekehrt. Man vermutet, dieselbe werde sich wahrscheinlich im Oberamt Calw teils arbeitsuchend, aber auch möglicherweise bettelnd Herumtreiben.
Die verehrltchen Ortsbehörden werden ersucht, im Betretungsfalle dieselbe durch einen Begleiter hieher zu weisen. Dieselbe ist klein und spricht viel.
Am 18. Juli 1888.
Schultheißenamt. _ Luz.
Ernstmühl. ^
Das Sammeln
von Himbeeren
in dem Gerechtigkeitswald Brandhalde ist bis zum 15. August d. I. für fremde Personen bei Strafe verboten.
Der Gemeinderat.
Röthenbach.
Das Sammeln
von Heidelbeeren
mit Reffen auf hiesiger Markung ist für Fremde bis zum 30. Juli d. I. bei Strafe verboten.
Den 17. Juli 1888.
Schultheißenamt.
Schwämmle.
Oberkollwangen.
Das Heidelbeer- sammeln
mit der Reffe ist in den hiesigen Gemeindewaldungen für Hiesige bis zum 30. Juli, für Auswärtige bis zum 15. August d. I. bei Strafe verboten.
Gemeinderat.
Oberreichenbach.
8lumpen-VeeAaus.
Am Mittwoch, den 25. d. M., von morgens 9 Uhr an werden auf dem Rathaus dahier 79 Rm. gute tannene Stumpen zum Verkauf gebracht, wozu Liebhaber einladet Den 17. Juli 1888.
Schultheiß K e p p l e r.
Oberkollbach.
Dem Bauern Georg Küste rer hier ist am Montag, den 16. Juli, ein gelber
Dachshund
mit weißer Brust zugelaufen. Der rechtmäßige Eigentümer kann denselben gegen Ersatz der Fütterungs- und Einrückungskosten innerhalb 10 Tagen abholen.
Den 18. Juli 1888.
Schultheiß Roller.
Aichhalden.
LiegenschcifLs-
Werkauf.
Matthäus Schaible, Bauer in Oberweiler, hiesiger Gemeinde, verkauft am
Jakobifeiertag, den 25. d. M., nachmittags 2 Uhr,
auf dem hiesigen Rathause seine sämtliche Liegenschaft, bestehend in:
1 Wohnhaus mit Stallungen, angebauter Scheuer und Streuschopf,
1 neuerbauten Holz- und Wagenschopf mit gewölbtem Keller,
mit Bauholzgerechtigkeit;
2°/s Mrgn. Garten beim Haus,
20 Mrgn. Acker in 3 Parzellen, 2^/s Mrgn. Wäfferwiese im Köll- bachthal,
27 Mrgn. Nadelwald in 6 Parzellen.
Die Gebäude sind in gutem baulichen Stand, die Güter in gutem Stand und guter Lage.
Der Verkauf findet für das ganze Anwesen und nicht stückweise statt. Der Käufer kann sämtliche hiezu gehörige Fahrnis um mäßigen Preis mit erwerben.
Die Verkaufsbedingungen werden den Kaufsliebhabern vor der Verkaufshandlung bekannt gegeben.
Kaufsliebhaber sind hiezu eingeladen.
Den 17. Juli 1888.
Aus Auftrag:
Schultheißenamt.
Keck.
Prival-Aryeigerr.
Nächste Woche backt
LccugenbretzeLn
Bäcker Lutz.
Ein heizbares
Zimmer
mit oder ohne Möbel ist zu vermieten bei
C. Keller, Bischofstraße.
Kranke«,
welche an Magen- »oll Darmkeiäe», Laast- wurm, Laagen-, Leblbops- aaä Lerzkraab- keilea, 8chn>iaäsncht, Unlerkeibebraabbeiten, Lkaseakeickea, Lavtbranbbeiten, Drüsentei^en, Ar»Ps, Lagen-, Obren- uni! Latenteren, Gicht, Lbeamatüma», Lüchenmarkr- naa Nerneakeickea, /raveabraabbeilen, Lkeich- sacht leiden, ist das Schristchen:
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