empor, warf sie zu Boden und tötete sie durch einen furcht- I baren Schlag mit der Pranke, der den Kopf der Unglücklichen traf und das Gehirn freilegte. Ein Bändiger drang sofort in den Käfig ein, um mit einer Eisenstange die Bestie von ihrem Opfer zu verscheuchen; dies gelang aber erst, als der Körper der bedauernswerten Frau zerfleischt war. Drei andere Löwen waren, als sie Blut sahen, ebenfalls wild geworden, konnten jedoch von anderen Angestellten der Menagerie zur Ruhe gebracht werden. — Die Kinder der Frau Fischer waren bei der Vorstellung anwesend und mußten sehen, wie ihre Mutter einen so gräßlichen Tod fand. Unter dem Publikum entstand eine Panik.
Kiel, 8. Dez. Die großen Reservekreuzer „Kaiser" und „Deutschland" sollen mit einem Kostenaufwand von je 700 000 ^ umgebaut und in die Küstenpanzerklasse ein- gereiht werden.
Wyk auf Föhr, 7. Dez. Der bei Amrun gestrandete, Hamburger Kohlendampser „Elbe" ist heute mitten durchgebrochen. Das Schiff gilt als vollständig verloren. Sieben Bergungsdampfer befanden sich an der Strandungsstelle. Die Ursache der Strandung ist auf eine Verwechslung der Amrumer Leuchtfeuer mit denen der Elbe zurückzusühren. Die Besatzung ist heute nach Hamburg abgererst.
Ausland.
r. Vsm Bodevsee, 10. Dez. Nicht ganz 2 Klm. mehr und der Simplontunnel, das größte derartige Unternehmen unsrer Zeit ist durchschlagen. Ende Nov. waren von den 19,730 m Länge 17,755 m durchbohrt, es verbleiben somit nur »och 1975 m. Auf der Nordseile mußten die Arbeiten 216 Stunden unterbrochen werden, da man aus eine heiße Quelle stieß.
Paris, 9. Dez. Der pensionierte General Cornuliers, früher Divisionskommandant in Nancy, wird auf Antrag des Kriegsministers vor ein Disziplinargericht gestellt werden, weil er in einem konservativen Blatt in heftigen Worten das Vorgehen des Kriegsministers kritisiert hatte, der ihn, entgegen dem bisherigen Brauch, nicht zum Korps- Kommandanten ernannt hätte. Das Disziplinargericht wird zu entscheiden haben, ob die Pensionierung des Generals nicht in schlichten Abschied umgewandelt werden soll.
Paris, 9. Dezbr. Aus Marseille kommt die Schauerkunde, dort habe kürzlich rai Wahrste.« eine Mutter ihr eigenes Kind aufgesressen. Hör lense Estival lebte seit langem mit einem Kutscher namens Dufil. Kürzlich wurde sie Mutter und mußte dann wegen Krankheit längere Zeit zu ihren Eltern aufs Land gehen. Als sie zurückkehrte, warf Dufil sie erbarmungslos auf die Straße, nachdem erste gröblichst mißhandelt hatte. In Verzweiflung über ihre Lage wandte sie sich an den verheirateten Bruder Dufils, der sie und ihr Kind in seiner Wohnung freundlichst aufnahm. Bald aber bemerkte er, daß Hortense Estival deutliche Anzeichen von Irrsinn gab. Er beabsichtigte daher, sie in einer Irrenanstalt unterbringenzu lassen. Noch ehe er aber dazu kam, brach das Leiden in der schrecklichsten Weise aus. Plötzlich kam das Dienstmädchen eilends gelaufen u. berichtete schreckensbleich, Dufils „Schwägerin" sei im Be
griffe, im Garten ihr eingenes Kind zu verschlingen. Man glaubte der Erzählerin nicht, ging aber doch hinunter und gewahrte nun, wie Hortense mit der Wut eines Raubtieres auf ihr noch lebendes Kind losbiß. Nur mit der größten Mühe konnte man es ihr entreißen. Es war fürchterlich zugerichtet und starb eine halbe Stunde darauf. An der Leiche fehlten mehrere Finger, ein Ohr, die Nase und die linke Wange, während auch Arme und andre Körperteile tiefe, blutige Bißwunden aufwiesen. Als man aber im Garten nachforschte, fand man nur ein Stück Unterlippe; alles übrige hatte die irrsinnige Mutter also buchstäblich auf- gefresien! Die Unselige wurde dem Polizeikommissar überwiesen, der sie nach Prüfung ihres Zustandes in dir Irren- abteilung des Stadtgesängmffes abführen ließ. Hortense war sich ihrer Tat augenscheinlich nur dunkel bewußt. Sie schrie in einem fort, man wolle ihr ihr Kind entreißen, lieber aber wolle sie es aufessen.
Belgrad, 8. Dez. Der durch den Rücktritt des Finanzministers entstandenen Ministerkrisis dürsten auch der Kriegsminister und der Handelsmtnister zum Opfer fallen.
Rom, 7. Dez. Ans Bclluno wird gemeldet, daß in der ganzen Gegend seit 48 Stunden Schnee und Regen fallen. Die Flüsse steigen, die telegraphischen Verbindungen erleiden eine Unterbrechung. Die Eisenbahmüge treffen mit Verspätungen ein. In Sardinien hat der Fluß Tirso das Land überschwemmt, so daß die Landarbeiten eingestellt werden mußten. In Terralba stürzte ein Haus ein, wodurch zwei Kinder ums Leben kamen. In Jstrago und Gradiska sind gleichfalls UeberschwemmmigM eingetr.ten. Ein Teil der über die Cosa führenden Brücke ist zerstört. Nach Meldungen aus Prato ist die Umgegend auf eine Strecke von etwa 30 Km in einen See verwandelt. Lebensmittel müssen den Bewohnern durch Barken zugeführt werden.
Madrid, 8. Dez. Der amtlichen Darstellung von dem Unglücksfall bei der Jagd bet Casa de Campo zufolge wurde der Hirte, als er sein Gewehr lud und der Schuß plötzlich losging durch die Ladung seines eigenen Gewehres getötet. Ein Waldheger überbrachte dem König die Meldung, welcher sofort nach Madrid zurückkehrte.
Konstantiuopel, 7. Dezbr. Die Zeremonie der Enthüllung des Mantels des Propheten verlief programmmäßig. Türkische Blätter erinnern daran, daß heute vor vierhundert Jahren das Khalifat auf die Dynastie der Osmanen überging.
London, 9. Dez. lieber ein interessantes Experiment, das mit großem Erfolg am verflossenen Sonntag von dem Geistlichen einer Kirche im Norden Londons unter Beihilfe des unter dem Namen Zigeuner-Smith bekannten Misssonars gemacht wurde, berichtet die Augsb. Abdztg. Es war dies ein Mitternachtsmarsch. Der Zweck der ganzen Sache war, durch außergewöhnliche Mittel diejenigen Leute anzulocken, die sonst selten oder nie das Innere eines Gotteshauses zu sehen bekommen. Gegen lO Uhr abends versammelten sich etwa tausend Menschen vor der Kirche und unter Vorantritt zweier vorzüglicher Mufikchöre der Heilsarmee bewegte sich der Zug langsam durch die stillen Straßen. In alle Restaurationen des Stadtteiles waren vorher Send
boten gegangen und hatten gedruckte Einladungen zu dem mitternächtlichen Gottesdienst verteilt. Eine Straße nach der anderen wurde „abgesucht" und als gegen 12 Uhr die Prozession wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurückkam, war sie um das Fünffache gewachsen und das Gotteshaus wurde bis auf den letzten Platz gefüllt. Eine merkwürdige Gemeinde war es in der Tat, die sich da zusammenfand, — Männer, die die Spuren eines unmäßigen Lebenswandels auf dem Gesicht trugen, Frauen, die das Innere eines Polizeigerichts besser kannten, wie das einer Kirche, und dazwischen scharenweise die ruhigen und gesitteten Arbeiter. Trotz des gemischten Charakters der Versammlung wurde der Gottesdienst nicht ein einzigesmal gestört, im Gegenteil, alle schienen Gefallen daran zu staden, und cs wird daher geplant, daS Experiment in Zukunft öfter zu wiederholen.
Tokio, 9. Dez. Ein starkes russisches Geschwader von acht Swiffen, darunter zwei Schlachtschiffe, befindet sich bei Tfchemulpo, wie vermutet wird, um dem von russischer Seite erhobenen Einspruch gegen die geplame Oeffnuug Aongamphos größeren Nachdruck zu verleihen. Es verlautet, vie Russen hätten gedroht, 3000 Mann zu landen, die nach Soeu! marschieren sollten, wenn Korea die Warnung mißachten sollte.
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