werden. Wie bisher, so wurde der Anstalt auch für das Betriebsjahr 1902/03 ein Staatsbettrag in Höhe von 4500 Mark gewährt. Einnahmen wurden 120,852 Ausgaben 120,909 ^ gebucht. Die Gesamtaktiven den Passiven gegenübergestellt ergibt eine Unzulänglichkeit von 4490 Die gesamten der Anstalt zugewendeten milden Gaben beliefen sich auf 10,090
r. Rottweil, 8. Dez. Der von dem hiesigen Schwurgerichte abgeurtetlte vormalige Bankier Speidel aus Tuttlingen wurde mit dem heutigen Frühzuge in das Landesgefängnis nach Hall eingeliefert.
Deutsches Reich.
Berlin, 7. Dez. (Vom Reichstag.) Der Seniorenkonvent hat nach der „Germania" beschlossen, daß vom Reichstage bis zum 18. Dezember, an welchem Tage die Weihnachtsferien beginnen sollen, nur die Vorlage über das Handelsprovisorium mit England in drei Lesungen erledigt, außerdem nur noch die erste Beratung des Reichshaushaltsetats in Verbindung mit der ersten Lesung der Reichsfinanzreformvorlage vorgenommen werden soll. Anträge und Interpellationen sollen vor Weihnachten nicht zur Verhandlung gestellt werden. — Die Wahlproteste gegen die Wahl des konservativen Abgeordneten Malkewitz in Kolberg-Köslin und des Reichsparteilers Schlüter in Züllichau-Krossen find dem Reichstage bereits zugegangen. Ein Protest gegen die Wahl des Reichspartrilers Dr. Hoeffel in Zabern ist in Vorbereitung und geht dem Reichstage in den nächsten Tagen zu.
Berlin, 7. Dez. Der „Tägl. Rundschau" wird aus Kiel gemeldet: Die „Hohenzollern", die gegenwärtig auf der Werft unter Schutzdach im Winterlager liegt, hat Befehl erhalten, demnächst seeklar zu machen. Das Schiff soll an einem Tage, der noch nicht bestimmt ist, die Fahrt nach dem Mittelmeer antreten, um dort dem Kaiser bei seinem etwaigen Winteraufenthalt in südlicher Gegend zur Verfügung zu stehen. Der Kommandant der „Hohenzollern", Flügeladjutant Kapitän zur See v. Usedom wurde dieser Tage vom Kaiser empfangen, was mit der Reise in Verbindung gebracht wird.
Berlin, 8. Dez. Ucber das Befinden des Kaisers schreibt der „Tägl. Rundschau" ein Freund dieses Blattes, er hätte am letzten Samstag die Freude gehabt, den Kaiser lebhaft sprechend im Park von Sanssouci zu sehen. Die Stimme des Monarchen hätte klar und kräftig geklungen und deutlich hätte der Gewährsmann gehört, wie der Kaiser, der zwischen zwei Marineoffizieren ging, zu diesen sagte: „Das ist meine Ansicht; aber ich bin ja nicht unfehlbar."
Berlin, 8. Dez. (Vom Militärpensionsgesctz). Das neue Militärpensionsgesetz ist im preußischen Staatsministerium durchberaten worden und hat die Unterschrift des Kaisers erhalten. Die Einbringung beim Bundesrate steht unmittelbar bevor. Die Vorlage ist von großem Wohlwollen für alle Beteiligten getragen, wenn es auch, zumal bei der ungünstigen Finanzlage, nicht möglich war, zu weitgehende Ansprüche zu befriedigen.
Berlin, 9. Dez. Der Ausschuß des deutschen Handelstages beschloß, die Behandlung der Reform des Börsengesetzes in der nächsten Vollversammlung vorzunehmen.
München, 7. Dez. Eine Strafverhandlung vor dem Landgerichte ergab, daß in einem Dorfe bei Holzkirchen an dem Kopse eines der Beteiligten sieben steinerne Maßkrüge und mehrere Biergläser mit aller Wucht zerschlagen worden waren, während er selbst festgchaltcn wurde. Es wurde ihm dabei eine Arterie zerschnitten, und schwere Schädel- Verletzungen zugesügt. Und der Mann konnte 14 Tage
nach der Rauferei als geheilt aus dem Krankcnhause entlassen werden. Das nennt man einen Schädel!
München, 9. Dez. Die Ernennung des Ministerialrats v. Frauendorser zum Verkehrsminister wird in den ersten Tagen der nächsten Woche erfolgen.'
Mainz, 8. Dez. Landtagsabg. Dr. Schmitt hielt gestern in Kastel eine Rede, in der er auch über die Entfestigung von Mainz und Kastel sprach. Bet dieser Gelegenheit teilte er mit, daß an Stelle der jetzigen Befestigung sür Maiuz Außenbefestigungen vorgesehen seien und zwar je ein Fort bei Wiesbaden, bei Erbcnheim, bei Elsheim u. bei Bodenheim und zwet^Forts bei dem Orte Bornheim.
Wiesbaden, 9. Dezember. Professor Dr. Adolf Weil früher Professor in Heidelberg und Dorpat, kritisiert in der „Frkf. Ztg." de» ärztlichen Bericht über die Erkrankung und die Sektion der Prinzessin Elisabeth von Hessen. Er führt unter anderem aus: „Wenn wirklich, wie nach den Ergebnissen der Sektion angenommen wurde, ein Unterleibstyphus vorlag, so wäre der Tod am ersten und spätestens am zweiten Tage der Erkrankung ein- getretcn. Dies ist meines Wissens in der Pathologie des Typhus ein bisher niemals beobachtetes Vorkommnis. Wenn ein so gediegener Kenner des Typhus, wie Webermeister, niemals den Tod schon in der ersten Woche der Erkrankung eintreten sah — mir selbst ist es bei vielen Hunderten von Typhen ähnlich ergangen —, so muß ich es als ein absolutes Novum bezeichnen, daß jemand nach nur vierund- zwanzigstündiger Dauer der Krankheitserscheinungen einer typhösen Infektion erliegt. Man muß den lebhaften Wunsch hegen, den unumstößlichen Beweis sür Typhus durch den Nachweis von TyphuSbazillen erbracht zu sehen. Wird dieser Nachweis geliefert, so knüpft sich an den beklagenswerten Fall ein wesentlicher Fortschritt unserer Kenntnisse. Wird er nicht geführt, so bleibt dem Skeptiker immer noch Raum für die Meinung, daß es sich um irgend eine andere schwere Infektion gehandelt habe.
Koblenz, 7. Dez. Exfähnrich Hüssener ist am Samstag von Magdeburg zur Strafverbüßung in Oberehrenbreit- stetn eingetroffen.
Erfurt, 5. Dez. Der Reichskanzler hat M. Peterseim's Blumengärtnereien seine Glückwünsche ausgesprochen zur 150tausendsten Sendung in diesem Jahre. Das Schreiben schließt mit den Worten: „Dieser neue Beweis erfolgreicher Arbeit hat mich sehr erfreut."
Ausland.
Wien, 8. Dez. Hier verlautet der „Nat.-Ztg." zufolge, daß angeblich Manlicher, der Erfinder des gegenwärtigen österreichischen Armeegewehres inBerlin wegen Einführung seines neu erfundenen automatischen Repetiergewehres für die deutsche Armee unterhandelt.
Aus Wien meldet dem „N. T." ein Privattelegramm: Eine von der Franks. Ztg. ausgehende Meldung, die Fürstin Elisabeth Windischgrätz, Tochter des Kronprinzen Rudolf und Enkelin des Kaisers von Oesterreich, habe in ihrer Villa in Prag auf die tschechische Schauspielerin Ziegler ein Rc- volverattentat verübt, wird an zuständiger Stelle als tendenziöse Erfindung bezeichnet. Fürst Otto Windischgrätz kehrte von der Jagd nach Prag zurück, um eine deutliche Widerlegung der Gerüchte zu veranlassen. Die Schauspielerin Ziegler, eine bekannte tschechische Schönheit, ist Soubrette an einem kleinen Vorstadttheater und befindet sich gegenwärtig als Patientin in der dermatologischen Klinik in Prag. Ihre früheren Beziehungen zu einer hochgestellten Persönlichkeit hat die jetzt umlaufenden Gerüchte verursacht, die man auf den Neid von Kolleginnen zurückführt.
Stockholm, 7. Dez. Die Gerüchte über die Persönlichkeit der Prämiierten der Nobelschen Preise nehmen jetzt bestimmtere Form an. Der Preis für Physik wird zwischen dem Ehepaar Eurie und Henri Bequerel geteilt. Für Chemie erhält der schwedische Professor Svante Arrhenius den Preis. Den medizinischen bekommt Professor Finsen- Kopenhagen. Der literarische Preis fällt ungeteilt Björn- stjerne Björnson zu. Bertha von Suttner wird der Friedenspreis zuerkannt.
London, 8. Dezbr. Herbert Spencer, der berühmte englische Philosoph, ist in dieser Nacht gestorben.
London, 8. Dezbr. Dem Bureau Reuter zufolge ist Oberst Jounghusband in Simla und Kalkutta gewesen und zusammen mit dem Oberst Macdonald, der die tibetanische Expedition kommandieren wird, in Darjiling eingetroffm. Beide werden sofort nach dem Tschumbital abreisen. Aus der letzten Post aus Indien ersteht man, daß m Kamba Jong die Nachricht eingetroffen war, wonach der chinesische Vertreter in Lhassa. der der britischen Mission hätte ent- gegenreiseu sollen, Selbstmord verübte und der Beamte, der an seine Stelle trat, auf der Reise zum britischen Lager starb. Der tibetanische Verrreter. der schließlich im Lager aukam. sollte ein Beamter aus Lhassa sein, war aber in Wirklichkeit, eine unwichtige Person aus einem benachbarten Dorfe.
New-Uork, 7. Dezember. Der Abschluß eines englisch, amerikanischen SÄiedsgerichtsvertrages nach dem Muster des englisch-französischen wird, wie ein Telegramm des „Berl. Tagblatt" von hier meldet, von hervorragenden Staatsmännern, darunter Karl Schurz, befürwortet. Präsident Roosevelt, der Kongreß und die Presse sympathisieren mit der Bewegung.
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
Tübingen, 4. Dezbr. Schranne. Dinkel 12.60, 12.81, 12.40, auf 42-^, verkaufe 2784 lc§ für ^ 348.23; Haber, neu, Mk.
12.50. 12 12, 11.90, auf 10 -f, verkauft 2908 lex für ^ 382.07; Gerste 14.50, 14.38, 14.10, auf 3 verkauft 1226 bx für
176 30.
Stuttgart, 7. Dezbr. (Landesproduktcnbörse.) Auch in der adgelaufenen Woche verblieb ruhiges Geschäft, trotzdem Amerika wiederholt Weizen höher notierte. Tiefe Weizen sind für den diesigen Markt zu hoch und bleibt die Versorgung wie bisher auf russische Provinzen beschränkt. Stimmung fest. Hafer fliu. — Es notieren per 100 Kilogramm frachtfrei Stuttgart j« »ach Qualität und Lieferzeit: Weizen, württ-, neu, 17.00—17.30, fränkischer, 17.10—17.30, Rumänier, la., 18.25 bis l8.60, Ulka 18.00—18.25, Amerikaner 18.50, Kernen, Oberländer 17.25 bis
17.50, Unterländer 17.00—17.60, Dinkel 11.00—12.00, Roggen, württ., l4.50—15.00, rufs. 15.25—15.30, Gerste, würltemb. 15.00, bar>r., 15.00—16.00, Tauber 16.00—16.20. ungar. >7.00—19 00, Hafer, Oberländer 13.00 bis 13.50, Unterländer 11.25 bis 12.25, Mais Laplata, gesund, 12.00 bis 12.25. — Mehlpreise per 100 kK inkl. Sack: Mehl Nr. 0: 28.50-29.00, Nr. 1: 26.50 bis 27.00, Nr. 2: 25.00—25.50, Nr. 3 : 23.50 -24.00, Nr. 4 : 20.50 bis 21.00. Suppengries 28.50—29.00, Kleie 9.00.
r. Slntkgart, 8. Dez. (Schlachtviedmarkl.) Zugetrieben wurden: 36 Ochsen, 111 starren, 168 Kalbeln und Kühe, 248 Kälber, 460 Schweine. — Unverkauft blieben: 4 Ochsen, 31 starren, 75 Kalbeln und Kühe, — Kälber, 32 Schweine. Erlös aus kx Schlachtgewicht: Ochsen 74—76 starren 59-61 ^s, Kalbeln unk Kühe 36—68 Kälber 70—78 Schweine 47—57
Konkurseröffnungen. Aalen: Eugen Roser, Küfer und Wirt in Hammerstadl, Gemeinde Unterrombach. — Horb: Sebastian Walz, Landwirt und Fuhrmann in Horb.
Auswärtige Todesfälle.
Eva Katharine M ü l l e r, geb. Schneider, Altenstcig. — Maria Schaible, geb. Dohl, Neubulach. — Ludwig Keck, 74 I. a., Calw. — Luise P repe r, geb. Schmid, 63 I. a., Dettingen.
Druck und Verlag der G. W. Zaiser 'schen Buchdruckerei (Emil Zaiser Nagold.1 — stur die Redaktion verantwortlich: K. Pavr
Gläubiger-Aufruf.
In der Nachlaßsache der
Katharine Mühleisen, Kaufmanns und Sonnenwirts Witwe
von Schönbronn,
werden die Gläubiger hiemit aufgefordert, ihre Ansprüche bei Gefahr der Nichtberücksichtigung derselben bei der Nachlaßauseinandersctzung binnen
14 Tage»
dahier anzumelden, soweit dies nicht bereits geschehen ist.
Alten steig, den 7. Dezember 1903.
K. Bezirksnotariat:
— Beck.
Stadt-Gemeinde Nagold.
Verkauf von Beugholz und Reifich
im Distrikt Galgenberg am
Montag den 14. Dezember:
13 Rm. Nadelholzscheiter, 172 Rm. Nadelholz-Prügel und Anbruch, 400 Büscheln Nadelreis nebst 3 kleinen Haufen Putzreisstänglen und Schlagraum, wenn er nicht mit Schnee bedeckt ist.
Zusammenkunft Nachmittags S Uhr auf der alten Straße Nagold- Oberjeitinaen beim sogen. alten Waftn.
ktzrtiAt
Uvis-Narten
Sk ^«486^.
Gültlingen.
Merdeknecht-
Gesuch.
Ein tüchtiger, mit guten Zeugnissen versehener Pferdeknecht, welcher neben dem Mühlefuhrwerk noch die Oekonomie zu versehen hat, kann sofort oder bis Weihnachten eintreten bei Gotti. Müller,
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