Darmstadt, 6. Dez. Der Großh erzog hat an die zweite Kammer eine Botschaft gelangen lassen, in der er den Tod der Prinzessin Elisabeth, seinesinnigst geliebten Kindes", anzeigt undvon diesem leidvollen, sein väterliches Herz unsäglich schwer berührenden Trauerfall" den Ständen inder sicheren Urberzeugung" Kenntnis gibt,daß diese an seinem Schmerz aufrichtigen Anteil nehmen werden."

Fordach, 7. Dez. Der Adjutant des Trainbataillons Nr. 16, Leutnant Schmidt, der in dem Roman von Leut­nant Bilse Müller genannt ist, hat den schlichten Abschied erhalten.

Magdeburg, 7. Dez. Nach einer Meldung aus Dessau wurde während einer Vorstellung in Fischers Menagerie die Dompteuse Fischer, die sich mit vier Löwen produzierte, von einem Bisse ins Genick sofort getötet.

Ausland.

r. Vom Bodeusee, 7. Dez. Das bisherige, ebenso um­ständliche wie zeitraubende Abfertigungsverfahren für Eilgut bei den österreichischen Staatsbahnen soll demnächst durch Einführung von sogenannten Frankterungsmarkn eine wesent­liche Vereinfachung erfahren. An Stelle des Frachtbriefes soll eine der Postpaketabfertigung konforme Begleitadrefse treten, auf der die Beförderungsgebühr mittelst Marken zu entrichten wäre.

Innsbruck, 7. Dez. Gestern und heute gab es starken Schneefall. Auf der Brennerstrecke ist wegen Schnee­lawinen der Verkehr zwischen Steinach und Gossensaß ein­gestellt; die Behebung der Verkehrsstörung ist vorläufig nicht absehbar.

Prag, 4. Dez. Wie die Frkf. Ztg. meldet, hat vor wenigen Tagen die Fürstin Elisabeth Windischgrätz, die Gemahlin des Fürsten Otto Windischgrätz und Tochter der Gräfin Stephanie Lonyay, in ihrer Villa zu Werschowitz in Prag die dort zum Besuche weilende Geliebte des Fürsten, eine kleine tschechische Schauspielerin Namens Ziegler durch

einen Revolverschuß ziemlich schwer verletzt, nachdem sie vorher den an der Türe Wache haltenden Kammerdieur' durch einen Streifschuß leicht verwundet hatte. Die Schau­spielerin liegt in der öffentlichen chirurgischen Klinik.

Paris, 2. Dez. Viel Aufhebens wurde unlängst mehr noch in Deutschland als in Frankreich von der Erfindung eines neuen Serums gegen die Tuberkulose durch Dr. Marmoreck gemacht. Dieselbe schien aber von vorn­herein verdächtig, denn daS Pasteur-Institut, wo der Er­finder angestellt war, nahm sie nicht unter seine Fittige. Auch in der medizinischen Akademie zeigte man sich zurück­haltend und gegenwärtig veröffentlichen die Zeitungen sonder­bare Ergebnisse der Anwendung des Serums. Während es sich in 3 Pariser Spitälern, dem Hotel-Dieu-, dem Necker- und dem St. Louis-Spital, als unwirksam, ja so­gar als schädlich erwies, heilte es im St. Antoine-Spital die Patienten oder erleichterte wenigstens deren Leiden. Im Hotel-Dieu-Spital wurde es unter dem Chefarzt Dr. Dieulafoy während 3 Monaten bei 7 Tuberkulosekranken angewandt und Dr. Marmoreck machte selbst die Einspritz­ungen. Der Auswurf der Kranken verdoppelte und ver­dreifachte sich nach denselben, sie magerten schneller ab, als Nichtinjizierte und 5 starben nach V-1 Jahr. Tuber­kulosekranke, injizierte Meerschweinchen starben schneller, als nichtinjizierte. Bei 7 an Hauttuberkulose Erkrankten im St. Louis-Spital erwies sich der Erfolg der Injektionen teils gleich Null, teils trat Verschlimmerung ein. Im Necker-Spital erfolgte bei chirurgischer Tuberkulose der Tibia keine Reaktion. Nur im St. Antoine-Spital trat bei chirurgischer Tuberkulose Besserung ein.

Amsterdam, 1. Dez. Hinsichtlich der Verbrennung von zwei Witwen in der Landschaft Tabanan auf der Insel Bali, welche, wie die Hindupriester sagen,ihrem Manne treu bis in den Tod geblieben sind", werden jetzt nähere Einzelheiten bekannt, durch welche die Pflicht der Regierung, einzuschreiten und die Wiederholung solcher

Greuel unmöglich zu machen, eine unabweisbare wird. Zu­nächst kommt diese freiwillige Witwenverbrennung nur in den fürstlichen Familien vor, es heißt zwar, daß der Witwe das Recht, nach dem Tode des Mannes weiter zu leben, nicht abgesprochen werde, aber tatsächlich fällt sie der allge­meinen Verachtung anheim, wenn sie demalten, heiligen Gebrauch" nicht folgt. Wie es um dieseFreiwilligkeit" bestellt ist, mag daraus hervorgehen, daß das Schlachtopfer von den Verwandten Monate lang von der Welt abgesondert wird, daß es durch Wachen, Fasten, Beten und reichli­chen Opiumgenuß willens- und widerstandslos gemacht wird. Um dem Verbot der Regierung, sich lebendig verbrennen zu lassen, ein Schnippchen zu schlagen, ist es auf Bali Sitte geworden, daß die Witwe, ehe sie in die Feuersglut springt, sich mit einem Dolche durchstößt, so daß dann keine lebende, sondern eine tote Frau verbrannt wirb. Die Expedition, welche gegen den ungehorsamen Radja geplant ist, wird mit 2 Bataillonen unternommen werden, nur ist der Zeit­punkt im Augenblick ein äußerst ungünstiger, da die jetzt herrschenden Südwestpassatwinde eine Landung von Truppen aus Bali unmöglich machen; man wird also warten muffen, was zur Erhöhung des niederländischen Ansehens nicht ge­rade dienen wird. Selbst von sozialdemokratischer Seite wird der Kolonialminister aufgefordert, einzuschreiten u. im Interesse der Menschlichkeit die Wiederholung solcher Greuel im 20. Jahrhundert zu verhüten'

Polnische Blätter melden aus Rußland, der Zustand der Zarin sei weit ernster, als offiziell angegeben wird. Die Ueberführung von Skierniewice nach Zarskoje- Selo erfolgte unter Anwendung besonderer Vorsichtsmaß­regeln unter Begleitung dreier Aerzte und zweier Pfleger­innen.

Hiezu ein zweites Blatt.

Druck und Berlag der G. W. Zais er'scheu Buchdruckerei (Emil Zaifer Nagold.) Für die Redaktion verantwortlick: K. Vaur.

Forstamt Wildberg.

Christbäumeverkauf.

Am Montag den 14. d. M., norm. 9 Ahr

aus Staatswald Gaisburg 1200 Stück. Verkaufsbedingung: Barzahlung gleich nach dem Verkauf und sofortige Abfuhr.

Zusammenkunft bei der Blockhütte in der Gaisburg.

Oberamtsstadt Nagold.

Fruchtmarkt Verlegung.

Der nächste Frucht- und Schwcivcmarkt wird vom Samstag, de« iS. d. Mts. auf

Donnerstag, den 1V. Mts. (Viehmarkt)

AM" verlegt. -MU

Den 5. Dezember 1903.

Stadtschultheißenaml:

B r o d b e ck.

Beihinge«.

Langholz-Verkauf.

Aus den hiesigen Gemeindewaldungen Brand und Scheifelwald kommen am

Montag, den 14. NeM.,

nachmittags 1 Uhr

im öffentlichen Aufstreich auf dem hiesigen

Rathaus zum Verkauf:

UU^113 Stück Langholz mit einem Mcßgehalt von 113 Fm., darunter 21 Stück Küblerholz mit 21 Fm.

Liebhaber sind eingeladen.

Den 8. Dezember 1903.

Gemeinderat.

. Gemeinde Unterjettingen, OA. Herrenberg.

Mkl-MMz-Wns.

im Gemeindewald Kurze Mark am

Samstag den 12. Dyember

256 Stück gereppeltes, fast durchweg rottannems Bauholz und zwar: 25Fstm. IV. u. 31Fstm. ;V. Klasse in kleinen Losen von 3bis25Stck. (etliche auch einzeln), wovon das Meiste auch Hopfengerüstholz tauglich; ferner ein- ^-o^zel« 20 Stck. rottann. Stammholz, meist Lang­holz III. und IV. Kl., nebst 3 Sägklötzen (teilweise Werkholz).

Abgang nachm. Uhr vom Rathaus, Beginn mit dem Stammholzverkauf um 1 Uhr am vordern Feldtrauf der Kurzen Mark beim Oeschelbronner Steig.

Auszüge wären sofort zu bestellen bei Gemeindewaldschütz Bruckner in Unterjettingen.

Ui« Obvr»mt88pLrkÄ88S Ilsgolck

hat fortwährend

MM

in größeren und kleineren Posten zu mäßigem Zinsfuß

Nähere Auskunft erteilt.

Den 23. Nov. 1903. Der Kassier:

Stadtsckmltheiß Brodbeck.

Schönbronn.

Kw- M Kackn-WUs

In der Nachlaßsache der Witwe des Sonnenwirts und Kaufmanns

Johann Georg Mühleisen in Schönbronn

kommt am

Freitag den 11. Dezewver 1SS3

nachmittags 2 Uhr

auf dem Rathause in Schönbronn die seitherige Wirt­schaft zur Sonne mit Kaufladen und Gärten dabei zum dritten und letztenmal im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf.

Liebhaber, auswärtige mit Vermögenszeugnissen versehen, sind eingeladen.

Den 6. Dezember 1903.

Stv. Grundbuchbeamter:

Roller, Not.-Ass.

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Vorrätig in der

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Nagold. Einen guten

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hat zu verkaufen.

Mist. Maas.

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mit dem Kalb,

unter 2 die Wahl, verkauft

S. Ranser, Wagner.

EureLmdigkeit lassetkrmd werden allen Menschen"

so klingt es abermals in die liebe Weih­nachtszeit hinein! Jedermann hat wohl Gelegenheit genug, solche Lindigkeit seinen eigenen Hausgenossen und den Armen und Kleinen seiner nächsten Umgebung kund werden zu lassen. Aber die Liebe hat in Weihnachten Gott Lob weitsichtige Augen und lange Arme, und so bitten wir getrost die Freunde, unsrer großen und kleinen Fallsüchtigen, Geisteskrankem, Ar­beitslosen, Heimatlosen, verlassenen Waisen hier und im fernen seitabliegenden Moor auch in diesem Jahre nicht ganz zu vergessen und ein Brösamlein für sie von ihrem Tische fallen zu lassen.

Die Zahl unsrer Pfleglinge hat sich wiederum nicht unbedeutend vermehrt. In nahezu 100 verschiedenen Häusern warten in unsren verschiedenen Anstalten über 4000 liebe Gäste auf ein kleines Liebeszeichen, im Namen des Kindleins von Bethlehem dargebracht.

Jede kleinste Gabe in Natura, in Brief­marken, oder in klingender Münze'nimmt für dieselben mit fröhlichem Dank entgegen Bethel bei Bielefeld, im Nov. 1903.

F. v. Bodelschwingh, Pastor. Am hiesigen Platze nimmt Gaben ent­gegen Frau Marie Knödel.

Rheumatismus.

Werter Herr Dr. Mück! Ihre Ver­ordnungen habe ich genau nach Vorschrift befolgt und der Erfolg war ein über­raschender. Meine Nebel (Schmerzen in Hand, Hüft- nnd Fußgelenken, so daß ich oft deswegen bettlägerig war. Zucken in den Gliedern, wenig Appe­tit) sind beseitigt. Jetzt bin ich wieder so hergestellt, daß ich wieder alle Arbeiten verrichten kann, zum Nutzen meiner zahl­reichen Familie. Ihnen aber spreche ich meinen herzlichsten Dank aus Frau Anna Notz-Surber in Wasen bei Schöff- lisdorf. Die Echtheit der Unterschrift der Frau Anna Notz-Surber in Wasen bei Schöfflisdorf, Kt. Zürich, beglau­bigt: Schleinikon-Dachslern, den 3. Mai 1903. Der Gemeinoeammann: Albert Schellenberg

Adresse: O. Mück, prakt. Arzt, in Glarus (Schweiz)

Weihnachtswnnsch ! Jung. Mädchen, 20 I., 96,000 M. VermSg., Häusl, erz. wünscht Heirat mit edelgef. Herrn. Ver­mögen nicht erforderlich, doch gut. Cha­rakter. Bed. Off. unt.Reform" Berlin 8. 14 erbeten.