die Steuern. AIS Landessteuern ergeben sich 599 Millionen Mark, und zwar in Form von direkten Steuer« 434 Mill. Mark, von Aufvandsteuern 83 Millionen Mark und von Verkehrssteuern 82 Millionen Mark. In Bezug auf daS Staatskapitalvermögen sind lediglich die Geldbestände und Geldforderungen in der Statistik berücksichtigt, während die bedeutenderen in Grundstücken, Jnventarien, Naturalvorräten rc. liegenden Werte nicht festgestellt wurden. Dagegen sind die Staatsdomänen und Staatsforsten sowie Staatseisenbahnen nach ihrem Umfang, letztere auch mit dem Anlagekapital nachgewiesen. Was endlich die Staatsschulden anlangt, so betragen sie für die Bundesstaaten 11,293 Mill. Mark, für Reich und Bundesstaaten 14,106 Mill. Mark. Fundierte Schulden sind davon 11,246 Millionen Mark, bezw. 13,980 Mill. Mark. Auf den Kopf der Bevölkerung treffen im Durchschnitt bei den Bundesstaaten an fundierte« Schulden 200 Mark, an Reichs- und Staatsschulden 248 Mark.
^oMische HleSerffcht.
Die iuuerpolitische Lage Ungarns ist außerordentlich gespannt und eine Regierungskrise wird kaum noch zu vermeiden sein, so schwere Folgen dieselbe auch haben wird. Es scheint, daß das Ministerium Szell doch nicht über die Militärvorlagen, die Obstruktion, sowie den durch diese hervorgerufenen Lx-lvx-Zustand hinüberkommen soll, daß die Lage vielmehr unhaltbar geworden und die Krisis durch die letzten Vorgänge noch beschleunigt worden ist. Der Kaiser wird in den nächsten Tagen die beiden Präsidenten des ungarischen Parlaments, die Grafen Czaky und Apponyi und den gewesenen Ministerpräsidenten Szapary empfangen. Letzterer wird möglicherweise an die Spitze des Uebergangs- ministeriums treten, daS mit der Opposition eine Verständigung Herstellen soll, deren Grundlage wahrscheinlich die Zurückziehung der Vorlage betreffend daZ erhöhte Rekrutenkontingent sein wird. — Wie die Neue Freie Presse meldet, sind Graf Apponyi, Graf Czaky, Graf Szapary und Baron Fejervary an das kaiserliche Hoflager berufen. Die Berufung wird als Beginn der ungarischen Minister- krifis betrachtet.
In der bulgarischen Hauptstadt Sofia ist es zwischen Sozialisten und Macedoniern zu einem ernsten Zusammenstoß gekommen. Am Sonntag sollte eine von dem opportunistischen Abgeordneten Sakasow einberusene Versammlung abgehalten werden. Die Sozialisten besetzten das Versammlungslokal frühzeitig, und stellten sich den eindringenden Nationalisten entgegen. Letztere umzingelten daS Gebäude und bombardierten es mit Steinen. Die Sozialen antworteten mit Revolverschüssen. Vor dem Versammlungslokal entspann sich ein erbitterter Kampf, Polizei sprengte die Kämpfenden auseinander; zwei Personen wurden schwer und sechs leicht verwundet. Vereinzelte Zusammenstöße zwischen Sozialisten und Macedoniern wiederholten sich noch später.
Der englische Kolvnialmiuister hat sich neuerdings abermals über seine Zollpolitik ausgesprochen. Er erklärte, die Befürchtung, daß England seinen auswärtigen Handel verlieren werde, indem es sich freie Hand schaffe, mit den auswärtigen Mächten zu verhandeln, sei, auch schon oberflächlich betrachtet, sinnlos. Der auswärtige Handel Deutschlands und der Vereinigten Staaten hätte trotz ihrer Schutzzölle bedeutend schneller zugenommen als der Englands, während die Kosten des Lebensunterhalts in den Vereinigten Staaten dem Arbeiter nach den notwendigsten Anschaffungen einen viel größeren Ueberschuß ließen als in England.
Tages-Hleuigkeilen.
Aus Stadt und Land.
Ebershardt, 19. Juni. Fuhrmann Burkhardt fiel gestern auf der Steige vor Ebhausen von seinem Langholzwagen, wobei ihm ein Fuß abgedrückt wurde; er wurde in seine Wohnung verbracht; der Verunglückte hatte schon vor einigen Jahren ein Bein gebrochen.
Kind außer aller Gefahr, und an dem Amtsbruder, den er bis dahin nicht einmal besucht hatte, lernte er einen wohlwollenden Greis kennen, der sich für Ottmars neues Mittel gegen die verderbliche Kinderkrankheit lebhaft interessierte, obwohl er ein Anhänger der alten Schule war.
Bald hatte sich ein freundliches Einvernehmen zwischen den beiden Aerzten hergestellt, und das Gerücht, daß der Herr Doktor Ottmar fast ein ebenso geschickter Arzt sei, wie der Herr Doktor Sigbert, verbreitete sich vom Baldershof aus schnell im ganzen Framersbacher Bezirk. Sigbert trug selbst zur Verbreitung des Gerüchtes bei; denn er sehnte sich in seinen alten Tagen nach Ruhe, und den jungen Amtsbruder hatte er aufrichtig schätzen und lieben gelernt.
Als ein Vierteljahr später ein junger Rauhagcl in der Wiege lag, hob ihn Doktor Ottmar aus der Taufe. Den Herbst über betrachtete er sich aufmerksamer die Framersbacher Gegend, um deren von Bertha Niederhöfer hervorgehobene Reize würdigen zu lernen. Und er kam immer zu dem Schluß: „Fräulein Bertha könnte schließlich recht haben; vier Nugm sehen mehr als zwei."
Um Weihnachten reiste der Doktor, nachdem er auch mit den Herren auf dem Rathaus zu Framersbach seinen Frieden gemacht hatte, nach der Universitätsstadt. Und am Sylvesterabcnd trat der Pfarrer von Ettersberg freudig erregt in daS Wohnzimmer und sagte zu seiner Frau: „Das alte Jahr hat noch eine Ueberraschung gebracht, unser reisender Selbstmörder ist glücklicher Bräutigam."
„Mit? — fragte die Frau Pfarrerin.
Pfalzgrafenweiler, 19. Juni. In der hiesigen evang.. Kirche wird am nächsten Sonntag von 2—3 Uhr nachm, der berühmte blinde Orgelvirtuose und Sänger Wilh. aus der Wirsche mit Frau Anna Wente, Oratoriensängerin auS Hannover bei kleinem Entree ein geistliches Konzert geben.
* Calw, 18. Juni. (Mitgeteilt.) Der erste Wahlgang ist vorüber; eine definitive Entscheidung hat derselbe aber nicht gebracht. Es ist eine Stichwahl zwischen dem seitherigen Reichstagsabgeordneten Schrempf und dem Kandidaten Schweickhardt nötig geworden. Am Vorabend des Wahltages hielt Schrempf im Badischen Hof hier seine Wählerversammlung ab, die sehr zahlreich besucht war und einen überaus günstigen Verlauf nah«. Von hiesigen Herren traten mit warmen Worten Medizinalrat Dr. Müller und Professor Hang für Schrempf ein. Professor Haug, ein angesehenes Mitglied der. Deutschen Partei, erklärte nach den trefflichen Ausführungen Schrempfs, daß er seither nicht auf Seite Schrempfs gestanden sei, daß er künftig mit seinen Freunden für denselben mit ganzer Kraft eintreten werde. Laute Beifallrufe folgten dieser Erklärung. Bei der bevorstehenden Stichwahl werden nun sämtliche hiesige Anhänger der Deutschen Partei, die bekanntlich vor der Hauptwahl Wahlenthaltung beschlossen hatten, nun Schulter an Schulter mit den Konservativen stehen und den nationalen Kandidaten Schrempf mit Nachdruck unterstützen.
Stuttgart, 18. Juni. (Stenografisches.) Der Württ. Bund für Vereinfachte Deutsche Stenografie Stolze- Schrey hält seine diesjährige Hauptversammlung am 4., 5. und 6. Juli hier ab. Die geschäftlichen Verhandlungen beginnen am 4. Juli im Zentralhotel; am Sonntag früh finden in den Räumen der Friedrich-EugenSrealschule Wettschreiben und Wettlefen statt. Um 11 Uhr vormittags ist im Festsaal daselbst Festakt mit Vortrag von Reallehrer Schwarz-Ludwigsburg über das Thema: „Hat der stenografische Systemkampf eine Berechtigung?" Die übrigen Veranstaltungen werden in der Liederhallt abgehalten; für den 3. Tag sind Ausflüge in die Umgebung von Stuttgart in Aussicht genommen.
Eßlingen, 17. Juni. Vor 25 Jahren zog Oberlehrer Dürrin die bescheidenen Räume der damals noch privaten Präparandenanstalt ein. Dessen wurde heute in festlichem Akte gedacht. Der Vorstand, Oberschulrat Gundert, versicherte den Jubilar der Anerkennung und freudigen Teilnahme der Oderschulbehörde, sowie des Dankes und der Anhänglichkeit vieler Hunderte von Lehrern, die im Laufe der Jahre den praktischen Unterricht und die väterlich freundliche Erziehung und Beratung des Gefeierten genießen durften. Unterlehrer Trommer rühmte das harmonische Zusammenwirken innerhalb der Lehrergemeinschaft des Hauses sowie die stets mütterliche Fürsorge der Hausmutter. Ein Prä- parand brachte im Auftrag seiner Mitzöglinge der anwesenwesenden Familie des verehrten Lehrers herzlichen Dank dar. Gerührt dankte der also Gefeierte mit einem interessanten Ucberblick über die Entwicklung der Anstalt von der Zeit an, da sie in der engen Milchgaffe hier ein bescheidenes Dasein führte, bis in die Gegenwart, wo das stattliche Gebäude der nunmehr staatlich gewordenen Präparandenanstalt ein schönes Heim bietet. Die Gesänge der Zöglinge umrahmten die schlichte eindrucksvolle Feier.
Mengen, 17. Juni. Heute verließ unsere Stadt Lehrer Leins nach fünfjähriger Wirksamkeit, um auf seine neue ständige Stelle in Zwerenberg, Oberamts Calw überzustedeln. Ihm zu Ehren fand in den letzten Tagen eine Reihe von Veranstaltungen statt, die alle Zeugnis gaben von der Hochachtung und Wertschätzung, deren sich der Scheidende in allen Kreisen erfreuen durfte. Am letzten Freitag machte der ev. Kirchenchor mit einer staatlichen Anzahl Wagen eine Ausfahrt zum reizenden Klosterwald, um in Wort und Lied seinem begabten und nimmermüden Leiter zu danken für seine erfolgreiche Tätigkeit. Am Samstag feierte der Musikverein im Hotel Baier den Abschied seines verdienten Mitglieds, das sein treffliches Können so oft in den Dienst des Vereins gestellt hat, und auch der Liederkranz ließ sich nicht nehmen, sich nocheinmal um den Scheidenden zu versammeln und ihm für die mannigfache Aushilfe und Unterstützung in
„Fräulein Bertha Niederhöfer."
„Ach, das ist ja zu hübsch; das gibt eine sehr angenehme Nachbarin, sie ist auch musikalisch. Aber nicht wahr, lieber Mann, Du nennst unfern Freund nie wieder mit diesem schauderhasten Namen? Mich friert allemal ordentlich dabei."-
Wer jetzt in Framersbach nach dem Doktor Ottmar fragt, der wird in ein hübsches, rebenumranktes Haus gewiesen, das inmitten eines Gartens auf einer Anhöhe steht. Die Lage des Hauses ist so schön, als man es von der Framersbacher Gegend verlangen kann; sogar die Zuckerrübenfelder, die man von des Doktors Studierzimmer aus überblickt, nehmen sich anständig und nahrhaft aus. Im Studierzimmer selbst waltet, so oft dort Ordnung zu schaffen ist, eine junge blonde Frau, die mit der Witwe Hofmann gute Nachbarschaft hält und nicht zu vornehm ist, die Wittfrau hie und da um einen Rat zu fragen.
Und der euch das alles ausgeschrieben hat, hat kürzlich auch im Doktorhaus zu Framersbach eingekehrt und bei dieser Gelegenheit hat er sie erfahren — Frau Pfarrerin von Ettersberg, Sie gestatten noch ein einziges Mal den Ausdruck: die seltsame Historie vom reisenden Selbstmörder.
Vermischtes.
Heiteres aus der Wahlbewegung. Aus dem Oberamt Göppingen wird ein ergötzliches kleines Vorkommnis, das sich in letzter Woche in einer Wahlversammlung ereignete,
Sang und Spiel zu danken. Auch die Mitglieder des ev. Kirchengemeinderats und der Ortsschulbehörde kamen noch zusammen, um in kleinerem Kreise ihrem Lehrer den Dank der ev. Gemeinde auszusprechen. Stadtpfarrer Kaz und und Kirchengemeinderat Fenchel dankten in herzlichen Worten dem treuen und gewissenhaften Lehrer für sein ersprießliches Wirken in Schule und Kirche und auch für das, was er außerhalb der Schule in seinem stillen, freundlichen Wesen der Gemeinde gewesen. Die herzlichsten Wünsche begleiten den Scheidenden und die Seinen auf die Höhen des Schwarzwaldes.
Rechtenstein, 18. Juni. Vorgestern mittag verunglückte in Abwesenheit der Eltern das siebenjährige Töchterchen des Zementarbeiters H. dadurch, daß die Kleider des Kindes auf bis jetzt unaufgeklärte Weise Feuer fingen und am Leibe desselben vollständig verbrannten. Nach einigen Stunden starb das Kind an den erhaltenen Verletzungen.
r. Oehriuge«, 18. Juni. Am Montag wurde auf Markung Langenbeutingen eine ältere kräftige Frauensperson aufgegriffen. Da dieselbe augenscheinlich geistesgestört ist und ihre Identität nicht festgestellt werden konnte, wurde die hilfsbedürftige Person von der Ortsarmenbehörde Langenbeutingen einstweilen im Krankenhaus in Oehringen untergebracht. Allem Anschein nach ist sie aus einer Anstalt entwichen.
Deutsche- Reich.
Die Weiterführung der begonnenen Liste der Wahlergebnisse außerhalb Württembergs ist wegen Raummangels nicht möglich, weshalb im nachstehenden eine kurze Zusammenstellung folgt:
Berlin, 17. Juni. Bis 11V- Uhr abends waren S85 Wahlergebnisse bekannt geworden. Davon sind 180 Stichwahlen. Gewählt sind 30 Konservative, 83 Zentrum, 14 Polen, 6 Reichspartei, 53 Sozialdemokraten,
4 Wilde, 6 Elsässer, 5 Nationalliberale, 1 Däne, 1 Reformpartei, 2 Bauernbund. An den Stichwahlen sind beteiligt: 36 Konservative, 120 Sozialdemokraten, 24 frs. Volkspartei, 64 Nationalliberale, 10 frs. Vereinigung, 4 Elsässer, 8 Polen. 15 Reichspartei, I Bund der Landwirte,
5 Antisemiten, 35 Zentrum, 9 Wilde, 6 Bauernbund, 8 deutsche Volkspartei, 8 Welfen, 6 Reformpartei. — Die Sozialdemokraten gewinnen 14 Sitze und verlieren 2, die Konservativen gewinnen 2 und verlieren 5, die Nationalliberalen gewinnen 2 und verlieren 6, das Zentrum verliert 3 Sitze und gewinnt 1, die frs. Volkspartei verliert 7, die frs. Vereinigung verliert ebenfalls 7, die deutsche Volkspartei verliert 3 Sitze, die Reformpartei verliert 3 Sitze, der Bund der Landwirte verliert 3 Sitze und gewinnt 1 (Schwäbisch-Hall), die Westfalen verlieren 2 Sitze, Bauernbund, Reichspartei, Antisemiten und Wilde verlieren je 1 Sitz. — Es fehlen noch 6 bayerische Wahlbezirke, ferner 3 aus Mecklenburg (Hagenow, Malchin, Rostock-Doberan), ferner die Wahlbezirke Sschsen-AItenburg, Lauterbach (Hessen) und Zauch-Belzig (Prov. Brandenburg). Diese Wahlkreise waren bisher durch insgesamt 4 Konservative, 5 Zentrum, 1 Bauernbund, 1 Antisemit und 1 Sozialdemokrat vertreten.
Die Nordd. Allg. Ztg. schreibt in einem Artikel über die Wahlen mit Bezug auf die Erfolge der Sozialdemokraten: Die Berechtigung unsrer seit Monaten wiederholt ausgesprochenen Mahnung an die bürgerlichen Parteien, die Sozialdemokratie als gemeinsame Gegnerin zu betrachten und bei der Wahltaktik darnach zu verfahren, wird durch diese Tatsache neu bekräftigt. Bei der gegenwärtigen Sachlage erscheint cs uns als Pflicht aller Parteien, bei den Stichwahlen jede andere Rücksicht beiseite zu lassen und, wo irgend sozialdemokratische Kandidaturen in Frage kommen, geschlossen gegen diese zu stimmen.
Die Konservativen gewannen Züllichau, Bütow und verloren Erfurt, Löbau, Plauen.
Die Nationalliberalen gewannen Sorau und Bernburg und verloren Aschersleben, Herfort, Mittweida, Annaberg und Gondershausen.
Das Zentrum verlor Reichenbach, Fraufladt.
Die f r e i s. Volkspartei verlor Berlin (5. W.- Kreis), Lüben, Querfurth, Eisenach, Koburz, Schanmburg, Wiesbaden.
mitgeteilt. Szene: Rauchige Wirtsstube in einem Dorfe. Der Redner einer Partei hat eben gesprochen und sieht erwartungsvoll etwaigem Widerspruch entgegen. Bauer stehtauf, die Hände fassen krampfhaft die Tischkante: „Meine Herr«, da Han i gestert em Blättle glesa, daß der Keenig von Serbia ond sei hauhe Gemahle vom Militär verschossa worda ischt. I moi alleweil, dös war a Grond zom gege's Militär stemma." — Wir sich in einem solchen Kopfe malt die Welt!!
Durch Zufall. Dem Belgrader Berichterstatter der Neuen Freien Presse wurde am 14. ds. die Erlaubnis erteilt, die S ch w e st e r n der ermordeten Königin Draga zu besuchen. „Bevor ich das Haus betrat," so schreibt er, „machte der Hauptmann den Wachkommandanten auf das Verbot jeder Konversation mit den Damen aufmerksam. Im Vorhause stand ein Teil der Wache mit dem Gewehr in der Hand, einige Stufen höher in dem Entreezimmer, wo auch mehrere gepackte Koffer sich befanden, der Rest. Hier wurde ich durch einen Herrn in Zivil aufgehalten. Nachdem dieser informiert war, meldete er mich an. Während dieser Pause betrachtete mich das weibliche Dienstpersonal mit ängstlich fragenden Blicken. Endlich durfte ich, gefolgt von zwei Offizieren, eintreten. Die Damen erwarteten mich im Salon. Die älteste Schwester der Königin, in Trauertoilette, konnte sich der Tränen nicht erwehren, als ich nach der Begrüßung mein Beileid ausdrückte. Mein Interview beschränkte sich auf folgendes:
„Es ist das Gerücht verbreitet, daß eine Schwester der Königin Draga getötet wurde?"