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er einst zu einem Hofballe geladen, auf welchem ihm plötzlich ein Kavalier der Kronprinzessin die Meldung brachte, Ihre Kaiser!. Hoheit wünsche den nächsten Walzer mit ihm zu tanzen. Erschrocken fuhr Angeli zurück, dann deutete er auf das spiegelglatte Parkett und sagte:Das is mir zu glatt, so bin es daham nit gewöhnt." Der Kavalier ermutigte ihn jedoch, indem er ihn in ein Nebenzimmer verwies, wo ihm Rat und Hilfe verschafft werden würde. Angeli folgte dem Winke und ging in das Zimmer, wo von Lakaien die Stiefelsohlen der Tänzer gehörig mit Kreide bestrichen wurden, um die auf dem blanken Parkettboden unsicheren Herren vor dem Fallen zu sichern. So gegen die Tücke des Hofparketts geschützt, kehrte der Maler in den Saal zurück. Die Kronprinzessin tanzte gerade mit einem hohen Kavalier, der seine erlauchte Tänzerin etikettgerecht mit vorgestreckten Armen von sich hielt. Als derselbe die Kronprinzessin wieder an ihren Platz zurückgeführt hatte, trat Prof. Angeli mit den Worten vor sie hin:Kaiser!. Hoh. haben mich zum nächsten Walzer befohlen; ich kann aber nicht so tanzen, wie der Herr, der jetzt mit Eurer Hoheit getanzt hat. ich tanze nur gut Wienerisch fest und ferm." Die Kronprinzessin lächelte und sagte:Tanzen Sie nur, wie Sie es gewohnt sind." Das ließ sich unser Künstler nicht zweimal sagen, und als der Walzer begann, faßte er seine hohe Tänzerin fest und energisch um die Taille und walzte mit ihr wie rasend viermal um den Saal herum. Als er die Kronprinzessin auf ihren Platz zurückführte, meinte sie lachend: Das ist also Wienerische Art? So gut habe ich noch nie getanzt." Änd dann noch etwas vom Kaiser Friedrich." Derselbe besuchte eines Tages, wie er dies öfters zu thun pflegte, das Atelier v. Werner. Als er in das Atelier eintrat, war der Meister selbst nicht anwesend, sondern nur einer seiner Schüler, der gerade an der Staffelei damit beschäftigt war, auf einem

beinahe vollendeten Bildnis des damaligen Thronfolgers die zahlreichen Orden, die seine Brust schmückten, zu malen. Unbemerkt trat der Kronprinz hinter den Rücken des jungen Künstlers an das Bild heran, und plötzlich die Hand auf die Schulter desselben legend, sagte er zu ihm:Sie haben es sich wohl nicht träumen lassen, daß Sie einmal Dekorationsmaler werden würden?"

König Oskar im Vatican. Römische Blätter wissen folgende Episode zu berichten: Man hatte den König Oscar von Schweden, ehe er die Zimmer seiner Heiligkeit betrat, darauf aufmerksam gemacht, daß er, altem Usus gemäß, dem Papst die Hand küssen müsse. Als die Thür des Empfangsaales aufging und Leo Xlll. seinem hohen Gaste entgegentrat, um ihm die Hand zum Kusse zu reichen, da ließ König Oskar die Hand des Papstes bei Seite, umarmte den Papst und küßte ihn auf beide Wangen. Beim Abschied empfahl der. Papst dem König die schwedischen Katholiken seiner besonderen Fürsorge. König Oskar erwiderte jedoch mit bewundernswerter Aufrichtigkeit,es sei ihm nicht möglich, eine Confession seines Landes vor der anderen zu bevorzugen. So habe er es bisher gehalten und werde er es auch ferner thun. Der Papst möge übrigens für die religiöse Freiheit seiner katholischen Unterthanen nicht besorgt sein." Diese Anekdote erinnert an ein Vorkommnis, welches sich vor einigen Jahren gleichfalls im Vatican ab­gespielt hat. Unter den Personen, welche zur großen Audienz beim Papste zugelaffen waren, befand sich auch ein Amerikaner. Der Papst trat in den Saal und reichte dem Amerikaner, welcher am Flügel stand, die Hand zum Kusse. Der mit den vatikanischen Gebräuchen nicht vertraute Dankee ergriff die Hand des Heiligen Vaters und schüttelte dieselbe herzlich, indem er sagte: Vor^ ßlsü w 86S 70 U, Sic!" (Es freut mich, Sie zu sehen, mein Herr!)

Revieramt Calmbach.

Werkauf von auföereitetem IladelhoMarnncholz

im Wege -es schriftlichen Aufstreichs.

Gegenstand des Verlaufs: 2741 Stück Ta. Langholz IV. Kl. und 304 Stück Sägholz IIII. Kl. mit zus. 2279 Fm., aus den Abt. 20, 22, 25, 26, 30 des Distrikts Eiberg, den Abt. 10, 11, 13. 14. 19 und 21 des Distrikts Kälb- ling, sowie den Abt. 4 und 13 des Distrikts Heimen- Hardt. Das zur Papierfabrikation taugliche Langholz IV. und V. Klasse ist in besonderen Losen ausgeschieden.

Lage der Schläge: In den Distrikten Eiberg und Heimenhardt 24 km von den Bahnhöfen Calmbach und Höfen; im Distrikt Kälbling 57 km von den Bahnhöfen Calmbach oder Liebenzell.

Termin für de« Einlauf der Angebote: Dienstag, der 22. Mai 1888, mittags 12 Uhr.

Eröffuungstermiu: Nachmittags 3 Uhr desselben Tages.

Adresse: K. Forstamt Neuenbürg. Angebot auf Nadelholzstammholz aus dem Revier Calmbach.

Alles Nähere ist bei dem K. Forstamt Neuenbürg zu erfahren, welches

Formularien zu Angeboten sowohl, als auch Losverzeichnifse auf Wunsch

unentgeltlich abgibt.

Steckbrief

ergeht wegen Mordversuchs gegen den 25 Jahre alten ledigen Fabrikarbeiter Joh. Georg Schill von Ebhauseu.

Einlieserungsort: Amtsgerichts­gefängnis dahier.

Signalement: Größe ca. 165 om, mittelkräftig; Gesicht mager, bleich und bartlos; Haare dunkel; trägt dunklen Schlapphut und gräulich-braunen An- zug (Juppe).

Calw, 5. Mai 1888.

K. Amtsgericht. A.-R. Fischer.

Calw.

Arennkokz-Verkäus«

am Montag, ^den 14. d. W., ! vormittags 10 Mhr, im Gast- 'hof zum badi­schen Hof hier aus verschie­denen Abteilungen des Distrikts Altweg 7 Rm. eichene Scheiter und Prügel, 2 Rm. birkene Prügel, 181 Rm. Nadelholzscheiter, Prügel und Anbruch, 120 St. eichene Wellen, 60 aspene Wellen und 16 Flächen­lose Nadelreisig.

Zusammenkunft zum Vorzeigen vor- mittag« 8 Uhr beim VerlochungSplatz im Mäuleswäldle.

Am Dienstag, de« 15. d. M., vormittags 10 Uhr, in der Bierbrauerei von I. Dreiß hier aus den Stadtwaldungen Kukuks­felsen, Windhof, Gräben, Eichelacker und Eichhalde:

38 Rm. birkene Prügel, 98 Rm. Nadelholz, Scheiter, Prügel und Anbruch, 140 Stück eichene und 3270 Nadelholzwellen, sowie 8 Flächenlose Nadelreisig.

Zusammenkunft zum Vorzeigen vor­mittags 8 Uhr beim Windhof.

Gemeinderat.

Calw.

Verkauf

eines Spezereigeschasts.

Die Erben der -j- Marie Pflick bringen deren zwei- stockigtes, zu 5500 ange­kauftes Wohnhaus samt Garten in der Vorstadt, in welchem bis in die letzte Zeit ein Spezerei­geschäft betrieben wurde, am Montag, den 14. Mai 1888, vormittags 11 Uhr, auf dem hies. Rathause zum zweiten und letztenmale zur Versteigerung.

Den 7. Mai 1888.

Ratsschreiberei.

H a f f n e r.

Herreuberg.

MarAHanäpkähe-Verpaektung.

Am Montag, den 14. Mai, werden im öffentlichen Aufstreich an Ort und Stelle verpachtet: von nachmittags 1 Uhr an die Krämerstände auf dem Marktplatze, um 2 Uhr die Plätze der Schuhmacher, um 3 Uhr die Plätze der Baumwollweber, von 4 Uhr an die Plätze der Stricker, Kurz- waren-, Kleider- und sonstigen Hätidler in der Tübingerstraße, um 6 Uhr die Plätze der Hafner und Steinguthändler.

Am Markttage, Dienstag, den 15. Mai, von morgens 8 Uhr an die Plätze der Flaschner, Hutmacher, Seifensieder, Tuchmacher. Sattler, Gerber, Kübler, Korbwaren und sonstiger Handelsleute.

Stadtpflege und Marktmeisteramt:

K r a y l.

Oau8verkaus.

Das der i Totengräber Ra ich Witwe gehörige zweistöckige Wohnhaus in der Bischofstraße neben Gottlob Na sch old und Bildhauer Staudt, - Anschlag 2500- kommt am

Montag, den 14. Mai 1888, vormittags 11 Uhr, zur Versteigerung.

Ratsschreiberei.

Haffner.

Emberg.

Holz-Verkauf.

Der im letzten Matte ausge­schriebene Ver­kauf findet, da die Zeit zwischen Ausschreiben

und Verkauf zu knapp bemessen war, am Montag, den 14. Mai, nachmittags 1 Zlhr

statt.

Gemeinderat.

Würzbach.

Holzverkanf.

r. Montag,

den 14. d. M., >«vormittags 10 Uhr, verkauft )(die Gemeinde aus Distrikt Klötzberg

416 Fm. tannenes Lang, und Säg­holz, worunter 14 Buchen, sowie 411 Rm. Scheiter und Prügel, worunter 24Rm. buchene Scheiter und Prügel.

Käufer sind freundlich eingeladen.

Den 8. Mai 1888.

A. A.:

Waldmeister Luz.

Oberweiler.

Im Wege der Zwangsvollstreckung kommt am

Samstag, dev 12. Mai, mittags 1 Mr, zum Verkauf:

1 Knh,

1 Wagen, 1 Putter-._

schneidmaschine, 1 Pflug, 1 Pnhmütfle, 1 Webstuhl und 1 Schubkarren.

Zusammenkunft im Ort.

Gerichtsvollzieher.

Privat-Anzeigen.

Nächste Woche backt

Lcrugenbrehel'n

I. Frohnmüller.

Vor meinem Hause kann unent­geltlich

Loh

abgeholt werden.

Nerw.-Akt. St au den meyer.

Stammheim.

Reinen selbstgebrannten

IruchtörannLwein,

pr. L ter 90 H, bei

Weiß z. Rößle.

Darmkatarrh.

Herrn vr. Bremicker, prackt. Arztl in Glarus, verdanke ich die vollständige» Heilung eine« bjäbriacn Darmkatarrk« mitl schmerzhaftem Durchfall, LaachfchmerrenZ Lkiilmagcii, Mattigkeit re. Behandlung» brieflich! «keine BerufsstSrung! Un-I schädliche Mittel! UntcrSgeri, April 1887.1 Jost Ate». Keine Geheimmittel! Adresse» »Dr. Kremicher, postlagernd Koaftaar-*