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Kirche in Simmersfeld die beiden Söhne des Bauunternehmens Gaiser ein Gerüst betreten, als dasselbe brach und beide herabstürzten. Der eine hat schwere innere Verlezungen erlitten, so daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird, der andere brach das linke Schlüsselbein und den Daumen der rechten Hand. Der Fall ist um so trauriger, als im vorigen Jahr ein anderer Sohn des Gaiser durch Herabstürzen das Leben verlor. Seit 1. Mai ist das hiesige Forstamt aufgelöst, Forstmeister Frank ist nach Biberach und Forstassistent Hermann als Revierförster nach Spaichingen abgezogen, nachdem ihnen zu Ehren im Gasthaus znm Waldhorn noch ein Abschied gefeiert worden war. Das Revier Altensteig und das Stadtrevier kommen zum Forst Wild« berg, Pfalzgrafenweiler zu Freudenstadt und die Reviere Enzklösterle, Höchste» und Simmersfelo zum Forst Neuenbürg. Das hiesige Forstamtsgebäude ist dem Verkauf ausgesezt.

Vaihingen, 7. Mai. Gestern früh um 6 Ubr wurde die Leiche einer 58jährigen geistesschwachen Frauensperson von Roßwag bei der hiesigen Kunstmühle aus dem Wasser gezogen, wo dieselbe am Abend zuvor den frei­willigen Tod gefunden hatte.

Münchingen. 7. Mai. Veit Gutbrod, Bauer und Pferde­händler hier, hatte heute in der Frühe das Unglück, beim Putzen von einem Pferde auf den Unterleib geschlagen zu werden. Er hatte zwar noch die Kraft, seine 1 Treppe hach gelegene Wohnung zu erreichen, starb aber, kaum in das Bett gebracht, nach einigen Minuten.

Aalen, 6. Mai. Wie weit der gute Ruf der Nelkenzüchterei des Handels- gärtners A. Schmid hier gedrungen ist, davon giebt eine Bestellung den besten Beweis, welche, wie dieK. Ztg." schreibt, dieser Tage von der Kaiser­lichen Hofgärtnerei in Charlotten bürg ihm zukam und auf 100 Sorten Nelken lautete.

Heidenheim, 6. Mai. Am vergangenen Freitag verunglückte in der Wollfilzmanufaktur in Gerschweiler bei Giengen ein 16jähr. Arbeiter da­durch, daß er den rechten Arm in einen sogenannten Wolf brachte, welcher ihm denselben vom Leibe riß und an die Wand schleuderte. Durch das Ab­reißen des Arms wurde aber der Oberkörper herabgezogen und der Kopf des Unglücklichen zwischen 2 Walzen eingezwängt. Die Hirnschale wurde ihm eingedrückt und er war sofort tot, ohne nur einen Laut von sich gegeben zu haben. Der Verunglückte hatte eigentlich an der Maschiene nichts zu thun, sondern er mußte bloß Wolle herbeitragen; auch kann Niemand eine Schuld beigemessen werden, da alle Sicherheitsvorrichtungen getroffen waren.

Welzheim, 5. Mai. Von den frechen Burschen, welche hier aus der Oberamtei eingebrochen und über 300 ^ gestohlen haben, wurde nach derK. Ztg.", Leopold Kusterer, Goldarbeiter aus Pforzheim, welcher als Stromer Bekanntschaft mit den Gelassen des Oberamts gemacht hatte, in Zürich verhaftet. Er gestand sofort sein Verbrechen ein und be­zeichnet« seinen Komplicen von Rudersberg, der hoffentlich auch bald beige­bracht sein wird.

Münsingen, 5. Mai. Am 20. Apr. d. I. hat sich in Oberstetten ein durch Bürgschaftsverbindlichkeiten in Verzweiflung geratener Familien­vater auf seiner Bühne erhängt, und auf gleiche Weise, ebenfalls durch ökonomische Bedrängnisse getrieben, hat sich vorgestern in dem wenige km entfernten Meidelstetten auch ein Familienvater das Leben genommen, indem er sich in seinem Stalle erhängte, wo er von seinem 70 Jahre alten Vater gefunden und abgeschnitten wurde. Unglaublich, aber wahr ist, daß der Selbstmörder in Oberstetten, obwohl von dem k. Oberamt die Erlaubnis zu seiner Beerdigung gegeben war, nach Tübingen auf die Anatomie abgeliefert wurde, weil in Oberstetten der Aberglaube herrscht, daß die Beerdigung eines Selbstmörders Hagelwetter nach sich ziehe.

Antwerpen, 4. Mai. Hier brachte eine Sammlung zu Gunsten der Ueberschwemmten in Deutschland nicht weniger als 20,000 Fr. ein. Außer den deutschen Firmen des Platzes, welche alle große Beiträge gegeben, haben sich auch die belgischen in liebenswürdigster Weise an der Zeichnung beteiligt.

Aus Triest, 7. Mai wird der Wiener Dtsch. Ztg. gemeldet: Tele­gramme aus Messina berichten gestern eine furchtbare Katastrofe in Folge des Ausströmens giftiger Gase, welcher über 300 Arbeiter zum Opfer gefallen sind. Auf der im Bau begriffenen neuen Bahnstrecke MessinaPa­lermo waren im Peloritana-Tunnel 350 Arbeiter beschästigt, als plötzlich sich aus unbekannten Ursachen Gasdämpfe entwickelten, welche den 300 Meter langen Tunnel in einem Augenblick vollkommen erfüllten. Nur die an den Mündungen des Tunnels beschäftigten Arbeiter konnten fliehen und um Hilfe rufen. Es wurden augenblicklich Hilfszüge entsendet und binnen 20 Min. konnten alle wie entseelt am Boden Liegenden herausgeholt werden. Dieselben gaben mehrere Stunden lang kein Lebenszeichen, daher die ersten Nachrichten von 300 Opfern sprachen. Allein es gelang den unausgesetzten Bemühungen, die Mehrzahl wieder zum Leben zu erwecken. Die Zahl der Toten dürfte immerhin 60 betragen. Ein Teil der Gallerte ist eingestürzt, die Arbeit eingestellt.

Rom. 3. Mai. Nachträglich erst verlauten nähere Einzelheiten über die Versuche im Fort Tiburtino und die Explosion der Dynamit- Patronen, wobei der Prinz von Neapel und mehrere Offiziere verletzt wurden. Es handelte sich darum, zu zeigen, daß die Dynamitbüchsen oder Kapseln, welche den im Minenkriege verwendeten Mannschaften im Sack oder Ranzen mitgegeben werden, durch das Aufschlagen oder Durchschlagen nicht explodieren, daß mithin den arbeitenden Mineuren vom eigenen Spreng- material keine Gefahr droht und dieses nur durch den elektrischen Funken zur Kraftentladung gebracht wird. Die ersten Proben machte man mit einem leinenen Sack, der an einen Pfahl gehängt und mit Dynamitbüchsen gefüllt war. Die Kugeln schlugen aus ganz kurzer Entfernung durch diesen Sack, ohne daß die hinter einem Schutzwall gedeckten Zeugen der Versuche irgend­welche sonstige Wirkung bemerkten. Bei einem ledernen Sack, der darauf an den Pfahl gehängt wurde, wiederholte sich dieselbe Erscheinung. Es wurde darauf eine hölzerne Kiste mit Dynamitbüchsen auf den Boden gesetzt und mit Flintenkugeln durchschossen. Der erste Schuß blieb auch hier wirkungs­los, beim zweiten geriet die Kiste in Brand, was man erwartet hatte; es erfolgte jedoch keine Explosion. Nun ging man einen Schritt weiter, setzte eine Blechkiste mit Dynamitbüchsen auf den Boden und feuerte auf 3 m Entfernung eine Kugel durch dieselbe hindurch. Auch jetzt erfolgte nicht sofort irgendwelche Wirkung. Es verrann eine Pause und endlich trat der Prinz von Neapel mit den Offizieren hinter dem Schutzwalle hervor, um die Wirkung des Schusses in der Nähe anzusehen. Da, nach einigen 40 Sekunden erst, erfolgte die nachträgliche Entladung mit dem verderblichen, aber im ganzen immer noch verhältnismäßig günstigen Ausgange. Der Prinz von Neapel war so leicht abgekommen, daß er abends an der Familientafel speisen und selbst den Vorgang erzählen konnte. Man sah ihn auch gestern im Laufe des Tags seine gewohnte Ausfahrt machen und er wird, wie es heißt, seine Eltern zur Eröffnung der Ausstellung nach Bologna begleiten. Die verwundeten Offiziere befinden sich mit Ausnahme des Hauptmanns de Lo« renzo, dem ein Stück Blech in den Unterleib gedrungen und dessen Augen­licht auf einem Auge gefährdet ist, ganz außer Gefahr. König Humbert, dessen Herzensgüte sich schon bei so mancher Gelegenheit den Leidenden gegen­über bewährt hat, ließ es sich auch bei dieser Gelegenheit nicht nehmen, gleich gestern Morgen den 6 verwundeten Offizieren, vom General bis zum Lieute­nant hinab, seinen Besuch zu machen.

Der Ausbruch der Cholera in Madrid läßt sich, wie der Eur. Corr." von dort geschrieben wird, kaum mehr vertuschen. Von Frei­tag bis Sonnabend letzter Woche sind über 60 Erkrankungen vorgekommen und die Behörden haben im Stillen alle Vorsichtsmaßregeln getroffen.

Wevmifchles.

Der Wiener Bildnismaler Prof. v. Angeli, der vor einer Reihe von Jahren in Berlin weilte, um versckiedene Mitglieder des Kaiserhauses zu porträtieren, erzählt mehrere interessante Begegnisse, die er bei dieser Gelegenheit mit dem damaligen deutschen Kronprinzenpaare hatte. So war

Wie hätte ich das ahnen sollen? Sie warm schon oftmals in Irren-Anstalten, Sie haben Kranke gepflegt! Ich aber besitze in derlei Dingen nur geringe Erfahrung."

Das ist wahr! So kam es auch, daß ich sehr rasch entdeckte, wie Sie alle Eigenschaften besitzen, um sich als Krankenpflegerin nützlich zu erweisen. Was immer aber die Aerzte auch sagen mögen, nach meinen Erfahrungen zu urteilen, glaube ich nicht, daß bei dieser armen, jungen Dame der Wahnsinn in einer heftigen Form zu Tage treten wird. Sie hat sich gestern bewundernswert ruhig darein gefunden, als wir die Hausthür abschließen mußten, um sie an einer Flucht zu verhindern."

Dafür schrieb sie an Herrn von Roden. Ich gebe ja alle Briefe, welche an ihn adressiert werden, auf, wie der Doktor es mir befohlen hat, während alle anderen Schreiben unbestellt bleiben."

Ja, allerdings. Doch jetzt darf ich nicht länger hier verweilen, obschon es sich in diesem gemütlichen Armstuhl gut sitzt und angenehm plaudern läßt. Ich wollte nur über unseren kleinen Festtag mit Ihnen reden. Wenn Alles gut geht, soll derselbe Dienstag stattfinden. Man hat ja nicht immer eine Hochzeit in der Familie. Es soll dabei getanzt werden, und wir bekommen ein prächtiges Souper. Ich habe schon ein neues Kleid bereit, und es wäre wahrlich eine Schande, wenn wir nicht hingingen."

Und Bill Darby soll auch dabei sein!" meinte Hanna vielsagend.

Ja, sie müssen natürlich auch hingehen, Blumen in den Haaren tragen und recht fleißig tanzen. Sie sind jung und es wäre ein Unrecht, wollte man Ihnen das Vergnügen nicht gönnen. Nur für mich hat es Schwierigkeiten, fortzukommen, für den Fall, daß irgend Etwas geschehen sollte. Sophie muß schon für eine Nacht Ihre Stelle einnehmen. Wir werden dem Fräulein sagen, daß Sie krank seien, oder daß Ihre Mutter es ist, und ich werde Frau Jonas, welche ich als eine zuver­lässige Person kenne, dazu bewegen, meine Stelle zu vertreten. Nur wenn Herr von Roden plötzlich und unvorbereitet käme, könnte die Sache schlimm werden. Doch wir

wollen das Beste hoffen; wir brauchen das Haus nicht vor dem Abend zu verlassen. Sie erfährt dann gar nicht, daß wir nicht wie gewöhnlich hier sind."

Mein Gott, wir sprechen zu laut! Wenn sie jetzt aufwachen würde!" warnte Hanna plötzlich.

Frau Smith erhob sich leise und neigte sich über die Daliegende, doch deren Atemzüge kamen ruhig und gleichmäßig.

Es ist Alles in Ordnung!" sprach sie, indem sie ihren früheren Platz wieder einnahm, worauf die Beiden das Gespräch etwas leiser fortsetzten.

Ich bin gewiß, daß Sophie vollkommen zuverlässig ist, Sie brauchen sich des­halb keine Sorge zu machen, Frau Smith," bemerkte Hanna.

Sie schläft nur gar so fest," entgegnete die Andere.

Ich will ihr sagen, sie möge sich den Schlüssel unter das Kopfkissen legen, wie ich es thue," bemerkte Hanna.

Ja, das soll sie thun. Doch begebm wir uns jetzt auch zur Ruhe. Wir können uns darauf gefaßt machen, daß morgen während des ganzen Tages uns das arme Fräulein wegen der Heimfahrt quälen wird, welche sie sich nun einmal in den Kopf gesetzt hat. Wir werden ihr sagen, daß wir Nachricht von ihrem Vater er­warten müssen!"

Besser noch, Sie erzählen, er habe Ihnen geschrieben, er wolle in der nächsten Woche kommen und dann seine Tochter gleich mit sich nehmen."

Ja, so sei es! Gute Nacht denn!" sprach Frau Smith, und das junge Mädchen erwiderte den Gruß ziemlich laut, begleitete die Haushälterin nach der Thür, schloß diese sorgsam ab, legte den Schlüssel unter ihr Kiffen und schickte sich an, sich zur Ruhe zu begeben.

Mary lag indeß wie auf der Folter; das Herz klopfte ihr laut und zum Zer­springen und doch mußte sie an sich halten, durste sie keine Bewegung machen, durch keinen Laut sich verraten. Sie war eine Gefangene, eine willenlos Gefangene ihres eigenen Vaters! (Forts, folgt.)

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