sestigung, wie des Schiffbaues auf das Innigste verknüpft. In der Fürsorge für seine Angestellten war er unübertroffen und vorbildlich. So empfinde ich, dem Verewigten in patriotischer Gesinnung auf das Treueste ergeben, mit der Beamtenschaft und den Tausenden seiner Arbeiter seinen Verlust auf das Schwerste. Wilhelm l. L."

Von Staatssekretär Tirpitz ist folgendes Bei­leidstelegramm eingelaufen: An das Direktorium der Firma Friedrich Krupp in Essen. Die Nachricht von dem Hin­scheiden Ihres Chefs hat mich tief ergriffen. Ich bedaure mit der gesamten Marine den so früh verschiedenen thätigen Mitarbeiter an der deutschen Wehrkraft- zur See und un­ermüdlichen Förderer der gemeinnützigen Wohlfahrtsbestreb­ungen. Außerdem hat Staatssekletär v. Tirpitz folgendes Telegramm an Frau Krupp gesandt: Tief bewegt von der Nachricht über das Ableben Ihres Herrn Gemahls, bitte ich, meiner aufrichtigen Teilnaüme an dem unersetzlichen Verluste, der Sie so plötzlich betroffen, versichert zu sein. In der Marine wird der der Stärkung von Deutschlands Wehr­kraft zur See gewidmeten Thätigkeit des Heimgegangenen die dauernde Anerkennung nicht versagt bleiben.

Außerdem haben Beileidstelegramme gesendet Kriegs­minister von Goßler, Finanzminister v. Rheinhaben, Minister Budde, der Erbgroßherzog von Baden, der Reichskanzler Graf Bülow.

Zu der auf heute Mittwoch festgesetzten Beerdigung Krupps wird der Kaiser erwartet.

Ausland.

Paris, 22. Nov. Der neue Chef des Sicherheitsdienstes, Hamard, vermied es zwar, auf die Liffaboner Nachricht von der Verhaftung Frau Humberts näher einzugehen, sprach aber auf Grund der allerneuesten Meldungen die be­stimmteste Hoffnung aus auf baldige Festnahme der ganzen Familie.

Budapest, 22. Nov. Nach einer hieher gelangten Mel­dung aus Bukarest ist der Dampfer Bosnia der italienischen Gesellschaft Florio-Rubattino am Dienstag abend in der Nähe der Sulina-Mündung gesunken. Von den 237 türki­schen, griechischen und italienischen Passagieren wurden blos 82 gerettet; der Kapitän del Debio, die Mannschaft und 150 Passagiere seien ertrunken und 2500 Meterzentner Getreide versunken. (Die Nachricht von dem großen Menschenverluste klingt höchst unwahrscheinlich, da hierüber sonst wohl schon direkt von der Sulina-Mündung berichtet worden wäre, deshalb bedarf auch die Meldung über den Untergang des Schiffes noch der Bestätigung.)

Athen, 21. Nov. Köhler wiederholte in Gegenwart des Unterkommandanten der Loreley und des deutschen Konsuls vor dem Untersuchungsrichter seine erste Aussage, daß er allein die That begangen habe. Er habe die Schiffs­kaffe stehlen wollen. In der Eile habe er den betreffenden Kasten mit dem Kasten, der die Dokumente enthielt, verwechselt. Der Verbrecher wurde hierauf an Bord der Loreley ein­gekerkert.

Das Opfer der Mordthat auf dem Statisnsschiff Loreley, Unteroffizier Biedritzki, ruht jetzt fern von der Heimat in griechischer Erde. Die Teilnahme an dem entsetzlichen Schicksal des Unglücklichen ist fortgesetzt in Athen sehr groß, ebenso wie die Erbitterung gegen den Mörder, den Matrosen Köhler, sich allgemein zeigt. Das Mitgefühl der Athener machte sich, wie schon mitgeieilt, besonders bei dem Begräb­nis Biedritzkis auf dem Friedhof am Hafen Piräus bemerk­bar, wo dem Toten nicht nur die Mannschaft der Loreley, nicht nur die deutsche Kolonie von Athen, sondern auch in langem Zuge die griechische Bevölkerung das letzte Ge­leit gab.

London, 21. Nov. Der Odessaer Standard-Korrespon­dent erfährt, daß die alarmierenden Gerüchte über den Zustand der Zarin grundlos seien. Die Zarin habe allerdings seit ungefähr zwei Monaten an einer Art intermittierenden Nerven­depression gelitten, doch sei das Leiden nicht so ernster Natur, daß es den behandelnden Aerzten besondere Sorge cinflöße. Der Zar wurde überredet, keinen ausländischen Spezialisten für Nervenleiden zu berufen und man hofft, daß das stille häusliche Leben des Hofes in Livadia die Zarin allmählich zu ihrem normalen Zustand von Wohlbefinden und heiterer Stimmung zurückführen werde.

London, 22. Nov. Chamberlain nebst Gemahlin speisten gestern abend mit dem König auf Schloß Windsor und blieb dort über Nacht. Am 25. Novbr. tritt er die Reise nach Südafrika an. Chamberlain verbringt 2 Tage in Kairo und landet auch in Manbassa (Britisch-Ostafrika), von wo aus er eine kurze Fahrt auf der Uganda-Eisenbahn unter­nimmt, um sich persönlich über die Arbeiterfrage zu unter­richten.

Landwirtschaft, Handel nud Verkehr.

Stuttgart, 22. Nov. (Preise auf dem Wochenmarkt.) 1 Pfd. Ochsenfleisch 74 fl, 1 Pfv. Rindfleisch 65 fl, 1 Pfd. Kalbfleisch 75 fl, 1 Pfd. Schweinefleisch 75 fl, 1 Pfd. Hammelfleisch 5060 1 Gans 4.50-5 1 Ente 2-2.50 l Huhn 11.5047,

1 Taube 00-00 fl, 1 Pfd. Erbsen 1824 fl, 1 Pfd. Linsen 18 bis 22 fl, 1 Pfd. Bohnen 1416 .fl, 1 Zentner Kartoffeln 2.804. 1 Pfd. Kartoffeln 45 -fl, 2 Pfd. Weißbrot 26 fl, 1 Pfd. Weißbrot l 4 -fl,

2 Pfd. Halbweißbrot 25 fl, 1 Pfd. Halbweißbrot 13 -fl, 2 Pfd.

Hausbrot 21 -fl, 1 Pfd. Hausbrot 11 -fl, 1 Paar Wecken wiegen 80 bis 120 Gr., 1 Pfd. Mehl Nr. 0 18^9 .fl, 1 Pfd. Mehl Nr. 1 16 bis 17 fl, 1 Pfd. Rindschmalz 1.301.4047, I Pfd. Schweineschmalz 7580 fl, 1 Pfd. süße Butter 1.101.20,47, 1 Psd. saure Butter 1 bis 105-^fl 1 Liter Milch 1718 fl, 10 frische Eier 75 10 Kalkeier

65 fl, 1 Ztr. Gerste 9.9.5047, 1 Ztr. Welschkorn 8.509./7,

1 Ztr. Haber 7.80-8.47, 1 Ztr. Heu 2.80-3.2047, 1 Ztr. Stroh 2.202.6047, 1 Raummeter Buchenholz 12.47, 1 Raummeter Tannenholz 1011 ^/7, Fleischpreise in der Markthalle: 1 Pfd. Ochsenfleisch 70 fl, 1 Pfd. Rindfleisch 60 fl, 1 Pfd. Kalb­fleisch 70 fl, 1 Pfd. Schweinefleisch 75 -fl, 1 Bfö. Hammelfleisch 5060 fl. "

Stuttgart, 23. Nov. (Wochenbericht der Zentral­vermittlungsstelle für Ob st Verwertung.) Neue Angebote liegen vor in Tafcläpfeln aus Oeschelbronn, St. Neb- ringen, Vaihigen a. E., Gittmannsbühl bei Hemighofen, Urach. Nachfragen liegen vor in Quitten nach Großbottwar, in Tafel­äpfeln l. Kl. nach Chemnitz (einige Waggons) Stuttgart: Engros- Markt bei der Markthalle), am 22. Nov.: Aepfel 912 fl, Birnen 1620 fl, Wallnüffe 2530 fl, per 'fl lcx. Schwache Zufuhr, Verkauf lebhaft.

Obstetufuhr und -Ausfuhr. Wird eine Wagenladung Obst zu rund 10 Tonnen oder 100 4/, angenommen und der Jahresdurch- schnittspreis für Len ä/, Aepfel und Birnen zu Grunde gelegt, so bezifferte sich der Wert der Obsteinfuhr in Württemberg im Herbst 1900 bei einem Durchschnittspreis von 4,51/7 und 204,600 >1/. auf 922,74647, der Ausfuhrwert auf 326,52447, hingegen für den Herbst 1901, wo der Durchschnittspreis für den cU gewaltig in die Höhe schnellte und II 33 P>. betrug, bei 519,700 ü/. auf nicht weniger als 5,888,20147, der Ausfuhrwert auf 6,798/7-

Nach dem Durchschnitt der 10 Jahre 1891,1900 hatte der Kernobstertrag eines Jahres mit 949,848 ü? bei einem Preis von 647 43 fl für den <1/. einen Wert von 6,107,84447 die Einfuhr­menge aber, die für diesen Zeitraum sich auf 57,8 pCt. der inlän­dischen Produktion berechnete und 548,970 -ix betrug, einen Wert von 3,529,877/7-

Verfolgen wir das eingesührte Obst weiter nach den Orten seiner Bestimmung, so crgiebt sich, daß der Neckarkreis, räumlich der kleinste unter den 4 Kreisen, aber durch Klima und Boden begünstigt der obstbaumreichste, die größte Obfteinfuhr im Herbst 1900 aufzuweisen hatte. Bei einem Bestand von 1,894,783 ertrags­fähigen Kernobstbäumen, die fastwälderartig" im Gebiete des Neckarkreises sich ausbreiten, entfielen von den erwähnten 2 046 Wagenladungen 1 241 auf diesen, 346 auf den Schwarzwald-, 317 auf den Donau- und 110 Wagen auf den Jagstkreis. Ein ganz ähnliches Verhältnis in der Obsteinfuhr der 4 Kreise ist auch für das Jahr 1901 zu beobachten. Der Neckarkreis erhielt 2 532 Wagen von auswärts zugesührt, der Schwarzwaldkreis 1212, der Donau­kreis 1119 und der Jagstkreis 301 Wagen.

Der inländische Eisenbahnversandt von Mostobst umfaßte im Herbst 1900.1918 Wagen, im Herbst 1901 46 Wagen. StA.

Auswärtige Todesfälle.

Freudenstadt: Otto Blaicher. Altensteig: Marie Luz, geb. Scholder, 53 Jahre alt.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Em l Zaiser) Nagold Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

AwMche und T^'rVuL-WenunnLrnuchungen.

ZwMgs-Versteigeruug.

Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Sulz Lelegenen, im Grundbuch von Sulz Heft 486 Abteilung I Nr. 14, Heft 487 Abteilung I Nr. 1 und 4 zur Zeit der Eintragung des Ver- steigerungsvermerkes auf den Namen der Ehefrau des Friedrich Rohm, Rößleswirts Enkelsohn in Sulz, beziehungsweise auf die Friedrich Rödm, Rößleswirts Enkelsohns, Eheleute in Sulz eingetragenen Grundstücke

Parz. Nr.

2217

2218 4225 2094

21 u 04 gm Acker und Oede auf der Gesteimmg und

10 4 36 gm Acker allda, Anschlag 150 ^

18 4 52 gm Acker im Hässel.100

13 4 54 gm Acker und Steinriegel im Krugler 180 ^

3703/1 16 4 64 gm Acker und Steinriegel ob den

langen Fichten . 200 -47

und Vs an

1109/1 8 4 60 gm Wiese im Dinkelacker .... 60 -47

Gesamtanschlag 690 -47

am Donnerstag, den 8. Jannar 1993

vormittags 9 Uhr

auf dem Rathause in Sulz versteigert werden.

Der Versteigerungsvermerk ist am 7. Novbr. 1902 in das Grund- Luch eingetragen.

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Ein­tragung des Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungs­erlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nach­gesetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendcs Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aus­hebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführcii, widrigenfalls für das Recht der Versteigcrungscrlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.

Nagold, den 21. November 1902.

Kommissär:

Gerichtsnotar Gaupp.

Held-Lotterie

zu Gunsten der Wiederherstellung der Marienkirche

in Reutlingen.

WM" Zweite Ziehung am 2. Dezember 1VV2.

Haupt-Gewinn 25,000 <47.

Original-BoMos L 2 Mk.

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Zwttgs-VerßeMMß.

Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Sulz belegeuen, im Grundbuch von Sulz Heft 485 Abteilung I Nr. 13 und Heft 487 Abteilung I Nr. 2 zur Zeit der Eintragung des Ver- steigerungsvermerkes auf den Namen des Jakob Friedrich Röhm, Rößles­wirts Enkel, Taglöhners in Sulz eingetragenen Grundstücke Parzelle Nr.

5334/2 11 4 86 gm Acker und Steiuriegel auf dem dinieren Lehen

Nagold.

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Katholischer

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Anschlag

30 -47

2770

15 4

11 qm Acker auf der Eck

Anschlag

6077

1176/1

4 4

98 qm Wiese am Thalweg

Anschlag

80 -47

und V"

an

1109/1

8 4

60 qm Wiese im Diukelacker

Anschlag

60 -47

Gesamtanschlag

230K

am Donnerstag, den 8. Januar 1903

vormittags 9 Uhr

auf dem Rathause in Sulz versteigert werden.

Der Versteigerungsvermerk ist am 31. Oktober 1902 in das Grund­buch eingetragen.

Es ergebt die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Ein­tragung des VersteigermigSvermerkes ans dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Verfteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboren anzumetden und, wenn der Gläubiger wider­spricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt nnd bei der Verteilung des Ver­steigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegcnsieheudcs Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Auf­hebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens h rdeizufühicn, widrigenfalls für das Recht der Versteigcrungscrlös on die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.

Nagold, den 21. November 1902.

Kommissär:

Gcnwlsnoiar Gau pp.

8NU l!'

»WM!

Unbedingte Sicherheit

gegen

seusn, Linbi'ueti uml

gewähren selbst in den schwersten Fällen

(1. kg!, ttofl., 81u11gar-1.

Vertreter: C^vllLvk X»A«I«L.

s I>I»>tr. Xntklvx« rxritli« u. trunko.