verletzt, daß er den erhaltenen Verletzungen nach einigen Stunden erlag. Der rohe Thäter muß wie ein Wilder blindlings um sich gestochen haben. Der schwer geprüften Familie des Erstochenen, der als ein ruhiger gesetzter Mensch bekannt war, wendet sich das allgemeine Mitleid zu.
Sindelfingen, 14. Nov. (Jäher Tod.) Aus Berlin kam heute mittag telegraphisch die betrübende Kunde, daß der Großindustrielle Paul Zweygardt. alleiniger Inhaber der weitbekannten Textilwarenfabrik und mechanischen Jac- quardtweberei von Zweygardt und Sawitzgy, auf der Geschäftsreise an einem Schlaganfall verschieden ist. An ihm verliert die Stadt einen treuen Berater, die Beamten seiner Fabrik einen beliebten Chef und namentlich die Arbeiter derselben einen allbeliebten Arbeitgeber, der erst am 2. v. Mts. aus Anlaß des 25jährigen Bestehens seiner Fabrik für kranke und invalide Arbeiter derselben eine Stiftung von 10,000^ vollzogen hat.
r. Stuttgart, 11. Nov. Ein Vorgang, der vielleicht noch niemals dagewesen ist, spielte sich gestern an einem offenen Grabe zur Erbauung aller Anwesenden ab. An diesem Grabe funktionierten gleichzeitig ein evangelischer und ein katholischer Geistlicher. Major a. D. Dreher und seine Gattin waren am gleichen Tag gestorben und wurden zusammen in ein Grab beerdigt. Der Mann war katholisch, die Frau evangelisch. Nachdem Kaplan Aigeltinger die Leiche im Trauerhaus eingesegnet hatte, bewegte sich der Trauerzug nach dem Fangelsbachfriedhof. Die erste Trauerrede hielt der genannte Geistliche für den verstorbenen Mann, während für die Frau der evangelische Stadtpfarrer Gerok sprach. Augenscheinlich hatten sich die beiden Geistlichen über den Inhalt und die Zeitdauer ihrer Rede vorher verständigt.
Stuttgart, 12. Nov. Der Landtags-Abgeordnete Rath- Münsingen ist, wie der Schw. Tagw. berichtet wird, sehr bedenklich erkrankt.
Mit Bedauern wird man es hören, daß unser schwäbischer Dichter, Prof. a. D. Eduard Hiller, der bekanntlich in dem idyllischen Buoch lebt, wieder unter schwerer Krankheit zu leiden hat. Schon im vorigen Jahr hatten ihn heftige Magenblutungen bis ins Frühjahr hinein auf dem Krankenlager festgehalten. Im Sommer ist der treffliche Mann wieder etwas aufgelebt. Er konnte sich sau schönen Tagen wie früher wieder in den Garten setzen, kurze Besuche empfangen, auch in Briefen den Verkehr mit seinen Freunden pflegen. Mit Eintritt des Herbstes stellten sich aber wieder die alten Beschwerden ein; eine Herzschwäche trat hinzu, unter deren Folgen seine Kräfte zusehends schwinden.
Stuttgart, 12. Nov. Die Justizkommission beschäftigte sich heute mit dem Entwurf eines Gesetzes über die Haftung für Sachschaden beim Eisenbahnbetrieb, der einem Initiativantrag von Haußmann-Gerabronn und anderen Mitgliedern der Kammer zu verdanken ist. Wie die Bahnen bisher den Schaden, der durch Körperverletzung oder Tötung eines Menschen beim Bahnbetrieb entstanden ist, ohne Nachweis eines Verschuldens, tragen mußte, so ist diese Verpflichtung auch auf den Ersatz des Schadens an Sachen ausgedehnt worden. Der Berichterstatter Rembold (Ztr.) wies auf die Zweckmäßigkeit des Entwurfs hin und empfahl die Ausdehnung auch auf die Schadenhaftung für die Inhaber von Automobilen. Bei der Einzelberatnng wurde Art. 1, der die Haftung der Betriebsunternehmer, mit Ausnahme der Fälle höherer Gewalt oder nachgewiesenem Verschulden der Sachbesitzer ausspricht, nach der Regierungsvorlage angenommen.
Stuttgart, 12. November. Die Vereinigung der mittleren Beamten des Verkehrswesens hielt heute abend im Charlottenhof eine außerordentlich stark besuchte Bezirks- Versammlung ab, in welcher die Erfahrungen, die bei der Verwendung weiblicher Personen im Verkehrsdienst gemacht wurden, zur Besprechung kamen. Postsekretär German erstattete Bericht über die Entwicklung der Heranziehung weiblicher Beamten im äußeren Postdienst. Er rügte die Nichtbeteiligung derselben am Nachtdienst und konstatierte eine durchgängig in die Erscheinung getretene Minderleistungs- fähtgkeit. Anders würde die Sache liegen, wenn ein ganzer Dienstzweig von den Beamtinnen besorgt würde und nicht bloß, wie bis jetzt, die leichteren Teile. Sämtliche eingestellte Mädchen seien unselbstständig geblieben. Im inneren Dienst nehmen die weiblichen Angestellten älteren und kranken männlichen Kollegien ebenfalls leichtere Dienste weg. Die Einstellung soll daher künftig nur erfolgen, wenn die Mädchen ein volles Pensum leisten können und die männliche Kollegen dadurch nicht geschädigt werden. Eine in diesem Sinn gehaltene Refolution, welche für weibliche Angestellte indes nur den niederen Dienst vorsieht, fand Annahme. Unter Ausschluß der Vertreter der Presse fand dann Mitteilung statt über eine vom Reffortminister gewährte Audienz, und schließlich wurde noch eine Resolution angenommen, welche die Wünsche der Beamten zum Ausdruck bringt. Danach soll das Pensionsalter vom 25. Lebensjahr ab gerechnet, die Bezug auf die Frauenfrage geäußerte Bitte berücksichtigt und die Titelfrage wie in anderen Departements geregelt werden.
Stuttgart, 14. Nov. Heute abend findet auf dem Gäh- kopf die Grundsteinlegung der Bismarcksäule statt. Um 7 Uhr wird ein Höhenfeuer abgebrannt; ein Fackelzug wird durch die Stadt gehen.
r. Feuerbach, 12. Nov. Die Firma Karl Feuerlein hier läßt laut Filderbotc seit längerer Zeit ihren Geschäftsinvaliden, gegenwärtig 3, eine Rente von monatlich 20 ^ zukommen.
r. Zuffenhausen, 13. Nov. Bei einer gestern früh durch die hiesige Polizei vorgenommene Razzia wurden laut Zuff. Anz. drei Manns- und vier Frauenspersonen, sämtlich zum
teil schwer vorbestrafte Personen, die sich in den letzten Tagen frei herumgetriebcn und in Steinbruchhütten übernachtet hatten, festgenommen.
r. Jlsfeld, 12. November. Ein heiteres Jagdstücklein passierte laut Neckarztg. vorige Woche dem Pächter der füdlichen Hälfte der hiesigen Gemeindejagd. Derselbe i erlegte im Gemeindewald Platte einen Fuchs, nahm ihn am Schwanz und schlug ihn an eine Eiche. Hierauf trug er denselben im Rucksack ins Dorf und hängte diesen in der Bahnhofrestauration an den Nagel. Während der Jäger sich labte, bemerkte die Wirtin, daß sich der aus dem Ruck- fack hängende Fuchsschwanz bewegte. Sollte Frennd Reinecke 2 Stunden nach dem tödlichen! Schuß noch Zuckungen haben? Kaum hatte der Jäger den Rucksack geöffnet, so sprang der wiedererwachte Fuchs mit einem Satz aus dem Sack und machte meterhohe Sprünge an den Fenstern hinauf. Und nun gab'S eine heitere Fuchsjagd im Zimmer. Mit Schürhaken und Kohlenschaufel wurde jetzt der Ausreißer bearbeitet, ehe er — diesmal mausetot — zum 2. mal in die Jagdtasche geschoben wurde.
r. Feldrennach, 13. Nov. Die vor einiger Zeit hier stattgehabte Ortsvorsteherwahl ist nicht bestätigt worden, weil der Gewählte das zur Wählbarkeit erforderliche Alter nicht besitzt.
r. Ulm, 12. Ott. Das gestern abend veröffentlichte amtliche Ergebnis der Arbeitslosenzählung in hief. Stadt besagt folgendes: Insgesamt wurden 35 Personen gezählt, welche zurzeit außer Arbeit sind. Als Grund war in acht Fällen Krankheit, in 27 Fällen Kündigung angegeben. Bei 30 Personen wurde gekürzte Arbeitszeit festgestellt. Hierunter befinden sich 23 bei einer und derselben Firma beschäftigte Personen, bei welchen eine, übriges nicht erhebliche Kürzung der Arbeitszeit eingetreten ist. Das Ergebnis ist als ein sehr günstiges zu bezeichnen, da auch in den vorhergehenden Jahren, in denen sich eine allgemeine wirtschaftliche Depression noch nicht fühlbar machte, ein annähernder Stand an Arbeitslosen festgestellt wurde. In Neu-Ulm wurden gestern nur ein Arbeitsloser und 4 Arbeiter mit gekürzter Arbeitszeit gezählt.
Bopfingen, 12. Nov. Gewerbebank. Laut Urteil des Kgl. Landgerichts Ellwangen vom 11. ds. in Sachen der hiesigen Gewerbebank wurden weitere 3 Mitglieder zur Zahlung ihrer Schuld an die Gewerbebank verurteilt. Die Mitglieder hatten eingewendet, daß sie an dem Defizit trotz des Beschlusses der Generalversammlung nicht zu tragen hätten und wollten daher den sie treffenden Anteil des Defizits an ihrer eigenen Schuld abziehen. Damit sind sie nun auch vom Landgericht abgewiesen worden.
Weingarten, 11. Nov. Von den 500 Gardegrenadieren, die als französische Kriegsgefangene nach der Kapitulation von Metz hieher gebracht wurden, sind 11 hier gestorben. Auf ihrem Grabe steht ein einfacher Gedenkstein. Nun hat ein Prof. Niessen in Paris eine Gesellschaft gegründet, welche die Gräber der in deutscher Erde ruhenden Franzosen in Stand halten und zieren will. Zu diesem Zweck traf auch, wie der Oberschw. Anz. berichtet, von Paris ein Perlenkranz ein, der heute bei dem für die Verstorbenen gestifteten Jahrtag an der Tumba niedergelegt wurde und sonst als Schmuck der Gräber dienen wird. Die Schleife, sowie die Blumen des Kranzes sind in den französischen Farben gehalten.
Gerichtssaal.
r. Stuttgart, 12. Nov. Strafkammer. Schlimme Erfahrungen machte wiederum eine an die Wunder- und Heilkünste der Zigeuner glaubende wohlhabende Bauernfrau in Wimsheim, OA. Leouberg. Sie litt an Schwindelanfällen und ließ sich mit einer Zigeunerin namens May ein, die ihr vorschwindelte, sie sei von einer Nachbarin behext worden. Nun begann die Kur mit einem Ei, das sich die Zigeunerin zum Sieden geben ließ, während die Bäuerin ein Vaterunser beten mußte. Das Ei mußte die Bäuerin zertreten und darunter brachte die Zigeunerin ein natürlich von ihr selbst unterschobenes Haarbüschelchen zum Vorschein mit dem Bedeuten, dieses sei der seit Jahren verheirateten 42jährigen Frau am Hochzeitstage gelegt worden. Es koste viel Geld, ihr zu helfen, denn es müsse damit ihre Seele gerettet werden und in einer römischen Kirche für sie geopfert und gebetet werden. Mittels dieser frechen Vorspiegelungen entlockte die Zigeunerin der leichtgläubigen Frau zunächst 100 Mark, später weitere 100 ^6, 300 50 und 100
insgesamt 650 und verlangte zu guter Letzt weitere 250 die aber die Bäuerin ihr nachts in den Wald bringen müsse. Auch hiezu ließ sich die Frau herbei, getraute sich aber nicht, den Wald zu betreten, sondern wartete außerhalb desselben von 10—12 Uhr nachts und kehrte dann, als sie die Zigeunerin nicht mehr traf, heim. Andern Morgens stellte sich aber eine Abgesandte der Zigeunerin, die 36jährige Zigeunersehefrau Marie Gazian von Aschbach, Kreis Weißenburg (Elsaß), bei ihr ein, wies zu ihrer Legitimation das Gebetbüchlein der ersteren vor und log, sie beide haben in der Nacht sie wohl vor dem Walde gesehen, aber der böse Geist habe sie nicht zu ihr hinausgelassen und erhielt schließlich auch die 250 ^ von der Frau äusgefolgt. Der Bauer aber, welcher in seiner Kasse 50 ^ vermißte, die seine Frau herausgenommen hatte, machte hievon Anzeige beim Landjäger von Heimsheim, dem die Festnahme der beiden Betrügerinnen gelang. Da aber die Bäuerin anfangs mit der Wahrheit herauszurücken sich scheute, mußte die Hauptgaunerin May wegen mangelnden Beweises aus der Untersuchungshaft zu Leonberg entlassen werden. Die ihr abgenommenen 100 wurden ihr nachgesandt und seitdem konnte ihr Aufenthalt nicht ermittelt werden. Die Gazian dagegen, welche in ihrem Rocksaume 125 ^ versteckt
hatte, und ihren Besuch bei der Frau nicht ableugnen konnte, wurde festgehalten und wegen Betrugs zu einer Gefängnisstrafe von 5 Monaten unter Abrechnung eines Monats für Untersuchungshaft verurteilt.!
Hall, 11. Novbr. Eine in Volksschullehrerkreisen zur Zeit lebhaft diskutierte Frage steht gegenwärtig bei der Zivilkammer des K. Landgerichts Hall zur Entscheidung. In der Gemeinde Finsterlohr, OA. Mergentheim, besteht Streit zwischen dem früheren dortigen Schullehrer und der evangelischen Kirchengemeinde über die Ausscheidung der sog. kirchlichen Besoldungsteile für seitens des Lehrers geleistete Organisten- und Mesnerdienste. In erster Instanz hat das Amtsgericht Mergentheim zu Gunsten des Schullehrers erkannt und die Kirchengemeinde zu nachträglicher besonderer Honorierung der Organistendienste verurteilt. Gegen diese Entscheidung hat sich die beklagte Gemeinde an das Kgl. Landgericht Hall gewendet, das gesetzlicher Bestimmung gemäß als letzte Instanz über diese prinzipielle Frage zu entscheiden hat. In beteiiligten Kreisen ist man auf das Erkenntnis des Berufungsgerichts, de en Verkündigung auf Samstag den 22. ds. Mts. angesetzt ist, sehr gespannt.
Deutsches Reich.
Berlin, 12. Nov. Bei einer großen Streife, welche die Polizei in den letzten Tagen in der Tegeler Forst und den angrenzenden Gemarkungen beranstaltete, wurden etwa 20 Wilderer und Vogelsteller erwischt. Daneben wurden auch noch andere interessante Entdeckungen gemacht. Die Beamten radelten vor Tagesanbruch hinaus und versteckten ihre Räder im Moos, dann zerstreuten sie sich durch den ganzen Wald, gaben sich den Anschein von harmlosen Frühspaziergängern und griffen die Vogelsteller auf, sobald diese sich daran machten, die Fallen, Leimruten und Netze zu leeren. Es zeigte sich, daß man es nicht mit Anfängern zu thun hatte. Alles Material, das beschlagnahmt wurde, war vorzüglich, der Fang mit den besten Lockvögeln eingerichtet. U. a. stieß man auf einen Photographen. Der schwarze Kasten, den der Mann an einem feinen Handgriff trug, war groß und erregte Verdacht. Der Mann gab an, der Kasten enthalte sein Frühstück. Der Fragesteller bat sich eine Stulle aus und gab sich als Polizist zu erkennen. Da kamen die feinsten Netze zum Vorschein. Am selben Morgen stieß man auch auf einen Wilderer, der gerade ein Red aufbrach. Mehr als einmal mußten die Beamten ihren Gegnern mit dem Revolver in der Hand entgegentreten. Ein Wilderer Drinzikowski wurde auf der Pürsche ertappt. Er trat dem Kommissar mit geladenem Drilling und gespannten Hähnen entgegen und setzte ihn erst ab, als ihm ein anderer Beamter mit dem Revolver in die Flanke fiel. Die „Arbeiter" Karweit und Müller hatten gerade einen frischen Zug gemacht, als die Beamten ihnen das Netz ab- nahmen. >sie hatten es von ihrer Laube aus, in der sie mit der unschuldigsten Miene bei einer Pfeife Tabak saßen, auf eine große EntfernuM zugezogen. Es enthielt außer drei Lockvögeln 50 Singvögel. Diese „Arbeiter" haben die Vögel zu Tausenden weggefangen und oie gesunden verkauft, die beschädigten mit Bein- und Flügelbrüchen rc. ihrein Schicksal überlassen. Zu den interessantesten Entdeckungen gehörte eine Höhle mit drei Räumen, einem Schlafraum und einer Küche. Das Schlafzimmer enthielt Betten aus frischem Heu und Moos, die Küche eine Kochmaschine, deren Abzug durch einen hohlen Baum geht. Für den Winter war schon allerhand Vorrat gesammelt, besonders zusammengestohlene Ueberzieher; auch Kaffee, Zucker u. dgl. waren vorhanden. Die Höhlenbewohner waren gerade ausgegangen, als man ihr Heim entdeckte.
Berlin, 12. November. Die Kinderarbeitskommission des Reichstags nahm unverändert § 10 Anzeigepflicht, §11 Arbeitskarte und § 12 verbotene Arten der Beschäftigung eigener Kinder an.
Berlin, 12. Nov. Die Kommission für das Kinderschutzgesetz beriet heute §13, wonach in Werkstätten, sowie im Handels- und Verkehrsgewerbe eigene Kinder unter 10 Jahren überhaupt nicht, Kinder über 10 Jahren nur zwischen 8 Uhr morgens und 8 Uhr abends beschäftigt werden dürfen. § 13 wurde mit folgenden Aenderungen angenommen: Die Arbeit der Kinder über 10 Jahre soll erst nach beendetem Unterricht beginnen dürfen. Die Mittagspause muß mindestens eine Stunde betragen. An Sonn- und Festtagen soll auch die Beschäftigung im Verkehrsgewerbe verboten sein. Die Uebergangszeit, in der Ausnahmen zulässig sind, soll nur 3 Jahre dauern.
r. Billingen, 13. Okt. Vorgestern nachmittag stürzte in einem hiesigen Steinbruch ein Arbeiter von einer mehrere Meter hohen Felswand und trug schwere Verletzungen am Rücken und Hinterkopf davon.
r. Vom Bodensee, 13. Nov. Vorgestern hat sich in Lindau eine ca. 26—28jährige Frauensperson in einem Fremdenzimmer des Hotels Reutemann mit den Glasscherben einer zerschlagenen Wasserflasche die Pulsader an der linken Hand ausgeschnitten. Die Schwerverletzte dürfte die That wegen Mittellosigkeit begangen haben.
München, 12. November. Die Münch. N. N. melden: Gestern morgen wurde aus dem zur Abfahrt nach Garmisch- Partenkirchen bereitstehenden Bahnpostwagen ein Postbeutel entwendet, der Geldbriefe mit etwa 25,000 Mark Bargeld enthielt. Von dem Thäter fehlt jede Spur.
Biebelsheim, Rheinhessen, 12. November. Der 54- jährige Landwirt Graeß, seine 53 Jahre alte Ehefrau, seine Tochter im Alter von 28 Jahren uud das 3Vrjähr. Söhnchen eines zum Besuche weilenden Sohnes, wurden in einem Keller, in dem sich gährender Most befand, von den Gasen betäubt. Man fand später all vier tot im Keller. Wiederbelebungsversuche waren erfolglos.