zu sammeln; wie südrussische Blätter melden, steht der Kaukasus darin Sibirien nur wenig nach. Die kostbaren Wälder der kaukasischen Küsten werden in einer geradezu räuberischen Weise abgeforstet. Diese Raubwirtschaft wird aus dem Grund betrieben, um aus den Wäldern so schnell als möglich den größten Nutzen zu ziehen, ohne dabei an die Zukunft zu denken. In dieser Beziehung konkur­rieren Russen uuo Mingrelier in würdiger Weise miteinander. Um beispielsweise Locbeerblätter zu sammeln, wird ein Jahrhundert alter Lorbeerbaum gefällt, seiner Blätter be­raubt und der Stamm zu Kohlen verbrannt. Wie reich und groß auch die Wälder der Küste sein mögen, bei einer derartigen Wirtschaft müssen sie endlich verschwinden ob­wohl sie den größten Reichtum der kaukasischen Küste des Schwarzen Meeres bilden und bei einer vernünftigen Wirt­schaft eine dauernd hohe Rente geben könnten. Geht dies so weiter, so werden die Wälder des Schwarzmer-Gouverne- ments und des Kreises Ssuchum bald dasselbe Schicksal erreichen wie die Wäldec die einst alle Hohenzüge um Batum umgaben, und von denen im Lauf der letzten zwanzig Jahre jede Spur verloren ist. In dem nichtbewaldeten Sibirien muß man jetzt meilenweit nach Holz fahren; dem Kaukasus scheint das gleiche Schicksal bevorzustehen.

Parlamentarische Nachrichten.

Berlin, 12. August. (Zolltarifkommission). Die erste Lesung des Zolltarifs ist beendigt, nicht am 8., wie manche Zeitungen angekündigt hatten, sondern gestern. Die Kommission hat die Posi­tionen 916 (Fahrräder), 91S und 920 (Fahrradteile aus Eisen, dezw. anderen unedlen Metallen) nach der Vorlage angenommen und Pos. 917 nach dem Antrag Herold dahin abgeändert, daß für zweirädrige Personenwagen im Gewicht von 150 Kilo 60 Mk., darüber 100 Mk. festgesetzt würden. Pos. 918 (Lastwagen) wurde nach der Vorlage angenommen, ebenso wurden Pos. 921 (Seeschiffe), Pos. 922 (Fluß- und Binnenschiffe), Pos. 923 (andere Lastschiffe), Pos. 924 (Schwimm­dock-Pontons), Pos. 925 (Wasserfahrzeuge aller Art), Pos. 926 (Handfeuerwaffen), Pos. 927 (Bügel, Federn, Hähne, Läufe), Pos. 928 (Schlösser, Verschlußteile zu Handfeuerwaffen) nebst Anmerkung nach der Vorlage angenommen. ^Weitere Positionen wurden glatt angenommen, so auch die letzte des Tarifs,Kinderspielzeug" 10 Mk., bei welcher Gelegenheit die Sozialdemokraten ihren kindischen Versuch wiederholten, einen Zoll von 1000 Mk. für jeden Orden zu erlangen. Der Antrag wurde abgelehnt. Nachdem nunmehr die erste Beratung beendigt ist, soll heute darüber verhandelt werden, wie die nach dem neuen Zolltarif zu erwartenden Mehrerträge zu verwenden sind, wozu Anträge des Zentrums wie der Sozialdemokraten vorliegen.

Tages-Werngkeiten.

Aus Stadt und Land.

Nagold 14. August.

Ein neues Steuerzeichen für Schaumwein steht in Aus­sicht. Die Anlegung des Steuerzeichens in der jetzigen Form und Größe hat sich m der Praxis nicht bewährt. Nament­lich wird von den Interessenten bemängelt, daß sich der Streifen im Eiskübel leicht ablöst und dadurch namentlich für Restaurateure wieder die Gefahr von Unannehmlichkeiten aller Art besteht. Gegenwärtig sind daher Erhebungen über eine andere Form des Steuerzeichens im Gang. Bon In­teressenten wird vor allem ein kleineres Steuerzeichen, etwa eine einfache Marke, die am Flaschenhals anzubringen wäre, empfohlen. Einzelne amtliche Stellen greifen auch wieder auf den Vorschlag einer Plombe am Flaschenver­schluß zurück.

Für die Imker kommt bald die Zeit, wo sie ihren Honig ab setzen. Mag auch die diesjährige Ernte weit Zurückbleiben hinter der vorjährigen, so haben sich die Ver­hältnisse wider Erwarten noch ziemlich befriedigend gestaltet. Das Publikum ist vor den Produkten zu warnen, die unter dem NamenHonig" segeln und zu Spottpreisen zu kaufen find, aber alles andere find, nur kein Honig. Die Käufer thun am besten, wenn sie mit den Vorständen der I m k e r- vereine in Verbindung treten. Es wird ihnen von dieser Seite Garantie für reine, unverfälschte Ware geleistet.

r. In Effringen kam cs letzten Sonntag zu einer Rauferei, bei welcher em Tlelefonarbeiter derart mit Eisenklammern geschlagen wurde, daß er ärztliche Hilfe in Anspruch neh­men mußte. Selbst der herbeigerufene Arzt war vor den Unbotmäßigkeiten einiger flegelhafter Jungen nicht sicher, da diese mit Steinen nach dessen Gefährt warfen. Unter­suchung ist eingeleitet.

r. Haitcrbach, 12. Aug. Vorgestern abend wollte der 18 Jahre alte Maurer Sch. von hier im Hausgang der Lindenwirtschaft in Altnuifra hies. Gemeinde einen bei sich führenden Revolver laden. Bei dieser Gelegenheit ent­lud sich derselbe. Die Kugel drang dem in seiner Beglei­tung befindlichen 21 Jahre alten Schl einer B. in die rechte Handfläche so unglücklich ein, daß sie noch in gleicher Nacht mit­telst Operation entfernt werden mußte. Wenn nicht die ganze Hand, so dürfte doch der Mittelfinger derselben für ver­loren gelten.

r. Haitcrbach, 12. Aug. In der Nacht vom 3./4. ds. sind dem Bauern N. in Unterthalheim OA. Nagold in einem Hopfenland ca. 60 Stöcke, welche reichlichen Fruchtansatz gezeigt haben, von böswilliger Hand abgcschnitten worden. Vom Thäter fehlt jede Spur.

Calw, 11. Aug. Die Liquidatoren der Stälinschen Firmen bringen nächster Tage drei größere Anwesen im Wege des öffentlichen Aufstreichs zur freihändigen Veräuße­rung. Zum Verkauf gelangen zwei dreistöckige Wohnhäuser mit je 13 Wohnzimmern nebst zugehörigen Wirtschafts­räumen und Nebengebäuden, sowie 7 Gemüse und Baum­gärten, ein Lustgarten eine englische Anlage n. s. w., alles zusammen zu dem Gesamtanschlag von 160,000

Stuttgart, 10. Aug. Der Abbruch der Ruine des abgebrannten Hoftheaters schreitet rasch vorwärts, bereits

sind grobe Teile des alten Lusthauses freigelegt, dessen wertvolle Ueberreste wahrscheinlich im Hose der K. Techni­schen Hochschule Aufstellung finden werden. Genaue Unter­suchungen haben ergeben, daß die erhalten gebliebenen Säulen rc. genügen, um dieselben zu einem Arkadengang vereinigen zu können.

Stuttgart, 11. Aug. Die Versicherungsanstalt Würt­temberg hatte im 2. Quartal des laufenden Jahres einen Markenerlös von 1,163,000 ^ zu verzeichnen, gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres ein Mehr von 97,000 Es ist dies ein Beweis für eine erfreuliche Besserung der Verhältnisse des Arbeitsmarktes, die auch in den Berichten der Arbeitsämter zum Ausdruck kommt. Die allmählige Wendung zum Bessern geht übrigens nicht nur aus den steigenden Einnahmen der württemb. Versicherungsanstalt hervor; auch bei den übrigen deutschen Versicherungsanstalten zeigt sich dieselbe Erscheinung. Es ist hierbei aber noch im Vergleich zum ersten Vierteljahr (JanuarMärz), das in der Gesamtsumme für Deutschland ebenfalls eine Mehr­einnahme aufwies, ein erheblicher Unterschied zu bemerken. Während nämlich im ersten Vierteljahr sich die Zu- und Abnahme auf Deutschland ungleichmäßig verteilte, und 25 Anstalten mit Zunahme, 6 Anstalten mit Abnahme gegen- überstanden, ist diesmal die Zunahme des Markenerlöses eine allgemeine, was auf eine allgemeine Besserung der Lage des Arbeitsmarktes schließen läßt.

Stuttgart, 12. Aug. Im Postanweisungsverfahren hat die württ. Postverwaltung zur Erleichterung des Ge­schäftsverfahrens eine Neuerung eingcführt, die im Reichs­dienst bereits seit langem besteht. Bisher mußte nämlich jede württembergische Postanstalt, bei welcher im Laufe eines Kalendermonats durchschnittlich 10 oder mehr Post­anweisungen zur Auszahlung eingingen, über diese Postan­weisungen allmonatlich besondere Listen anfstellen, welche die Postämter einander zur Nachprüfung der Einträge im Annahmebuch znsandten. Die Führung solcher Kontrollelisten ist nunmehr aufgehoben worden; die Nachprüfung dieser Einträge im Annahmebuch und der Restanweisungen bezüglich der Richtigkeit der Ausfertigung erfolgt nunmehr bei dem Post­anweisungsamt in Stuttgart. Durch dieses vereinfachte Ver­fahren sind Beamte auf einzelnen größeren Postämtern erspart worden; so wurden infolge dieser Aenderung bei der Post­anweisungsstelle des Postamts I in Stuttgart fünf Beamte überflüssig. Zur Bewältigung der auf dem hiesigen Post­anweisungsamt erwachsenden Mehrarbeit soll nunmehr, wie wir hören, teilweise weibliches Personal angestellt werden.

Stuttgart, 12. August Dem Landtag ist heute das 4. Verzeichnis der bei der Kammer der Abgeordneten in der Zeit vom 10. Februar bis 11. Juli eingegangenen Peti­tionen zugegangen. Dasselbe umfaßt 69 Eingaben, womit die Zahl der dem gegenwärtigen Landtag unterbreiteten Petitionen die Höhe von 266 erreicht hat. Die Kommis­sionen der Abgeordnetenkammer werden voraussichtlich gegen Mitte nächsten Monats ihre Sitzungen wieder aufnehmen. Die verschiedenen vorliegenden Gesetzentwürfe werden die Kommissionsabteilungen längere Zeit beschäftigen. Der kürzlich beendigte Maurerstreik soll, wie man hört, noch ein Nachspiel für die Stadt im Gefolge haben. Bekanntlich hat sich die Stadt in dem mit der Krongutsverwaliung und der Staatsfinanzverwaltung abgeschlossenen Vertrage bei einer Konventionalstrafe von 10,000 Mark verpflichtet, den Katharinenstift-Neubau in den oberen Anlagen, so zu be­schleunigen, daß derselbe bis zum 1. April nächsten Jahres bezogen werden kann und das alt; Kathariuenstift bis zu diesem Zeitpunkt für die Zwecke der Verkehrsanstalten ver­fügbar wird. Da dieser Termin infolge des Maurerstreiks nicht eingehalten werden kann, wird die Stadt voraussicht­lich die vereinbarte Konventionalstrafe zu zahlen haben, was umso unangenehmer ist, als die Stadt sich gegenüber dem Unternehmer, welcher den Bau des neuen Katharinenstifts übernommen hat, nicht gleichfalls durch Vereinbarung einer Konventionalstrafe den Rücken gedeckt haben soll.

Stuttgart, 12. August. An dem Ausflug zur Düssel­dorfer-Ausstellung, welcher vom Stuttgarter Gewerbeverein ausgeführt wird, nehmen 450 Mitglieder der Gewerbeoereine Stuttgart, Cannstatt, Göppingen, Ludwigsburg, Ulm, Eß­lingen, Biberach, Mergentheim, Rottweil, Ravensburg ec. teil.

r. Stuttgart, 12. Aug. In der Stafflenbergstraße kam gestern abend ein Fuhrmann unter seinen mit Kies beladenen Wagen und wurde tot anfgefunden. Ein Zuckerfabrikarbeiter fiel gestern vormittag über das Gelän­der hinweg in ein gefülltes Syrupbassin. Er hat anschei­nend innere Verletzungen ulitten und mußte ins Katharinen­hospital verbracht werden.

Cannstatt, 11. Aug. Dem Vernehmen nach ist das gesamte denNojenstein" umfassende Areal von der Kron- gut-Verwal:ung an den staatlichen Fiskus um vier Millio­nen Mark, vorbehältlich der Zustimmung der Stände ver­kauft worden.

Eßlingen, 11. Aug. Heute nacht gegen 2 Uhr kam es auf dem hies. Bahnhof zu gefährlichen Ausschreitungen. Ein vorbestrafter, schlecht beleumundeter Schuhmacher stach im Verlauf von Streitigkeiten einen Schutzmann in die Seite und verletzte ihn schwer. Der Thäter selbst wurde von den Schutzleuten an der Hand verletzt und end­lich überwältigt nach der Wache verbracht.

r. Eßlingen, 12. August. Zu dem in den Tagen vom 22. 25. August stattfindenden 50jährigen Jubiläum der hiesigen freiwilligen Feuerwehr sind bis jetzt schon 1400 bis 1500 Mann angemeldet. Auch eine von Schullehrer Wagner verfaßte 44 Seiten starke Denkschrift ist erschienen und be­handelt im ersten Teil:Das Feuerlöschwesen in früherer Zeit" und im zweiten Teil:Die Eßlinger Freiwillige Feuerwehr von 1852 1902; ebenso ging auch schon eine Festkarte in farbigem Druck aus der lithographischen Anstalt

von Fr. Schwahl hervor. Zum Festplatz wurde die Maille gewählt.

r. Ludwigsburg, 12. August. Heute früh stürzte ge­legentlich einer militärischen Uebung Major v. Heider, beim Jnf.-Reg. 121 von seinem Pferde und erlitt einen Ober- schcnkelbruch.

Rottweil, 10. Aug. Stadtpfarrer Pros. Dr. Ruch­gab er dahier (geb. 1828, seit 20 Jahren in Rottweil) feiert heute sein goldenes Priesterjubiläum.

Kirchheim u. T., 11. Aug. Der gestrige Sonntag war bis jetzt der besuchteste Tag der Ausstellung. Es traten 3500 zahlende Personen ein, darunter die Mitglieder von 5 Vereinen, die zum Teil mit eigener Musik hier ein­trafen. Unter den Besuchern der vorigen Woche befand sich die Gewerbeschule in Hechingen. Für die nächste Zeit sind Besuche von den Arbeitern mehrerer Fabriken in Aussicht gestellt.

Ehingen a. D., 11. Aug. In Untermarchthal sollte heute vormittag vor einem auf der Fahrt von Waldsee nach Nagold begriffenen Automobil eines Stuttgarter Ge­schäftsreisenden ein Bauernfuhrwerk answeichen. Während der abgestiegene Fuhrmann das Pferd mit dem Wagen rückwärts zu drängen suchte, fiel dieser um. Ein auf dem Wagen befindliches Mädchen kam unter denselben und wurde totgedrückt.

Laupheim, 11. Aug. Während des Vormittagsgottes­dienstes am letzten Sonntag wurden in Baltringen im Pfarrhause demPfarrherrn, Dekan Nagel, 1348 ^ bares Geld, zwei silberne Bestecke und Kaffeelöffel und ein aus Holz geschnitztes Kruzifix gestohlen. Verdächtig ist ein Fremder, der sich am Samstag abend über den Beginn und das Ende des Gottesdienstes am Sonntag erkundigt hatte.

r. Laupheim, 13. August. In Bihlafingen hiesigen OA. wurde lt. Oberschw. Anz. ein kleiner Luftballon gefunden, an dem eine englische Krönungsmedaille mit dem Datum 26. Juni 1902 befestigt war.

r. Tettnang, 12. August. Die häufigen Gewitter in letzter Woche waren teilweise von heftigem Sturmwind be­gleitet, der in den Hopfengärten unseres Bezirkes großen Schaden anrichtete. Viele Hauptdrähte wurden abgerissen und einzelne Anlagen sogar ganz niedergelegt.

r. Söflingen, 13. August. Die hiesige Pfarrkirche droht einzustürzen. Infolge Senkung des Fundaments hängt die Nordwand um 40 cm über. Das Innere zeigt schiefe Wände und Sprügge, die Stukkatur hat sich zum Teil los­gelöst. Die Baulast hat der Staat.

Deutsches Reich.

Berlin, 11. Aug. Wie nunmehr endgiltig feststeht, wird der Reichskanzler Graf Bülow den Kaiser auf seiner Reise nach Posen begleiten.

Berlin, 11. Aug. Die Ankunft des Königs von Italien wird am 27. ds. Mts. nachmittags 6 Uhr in Wild­park erfolgen. Zum Empfang des Königs werden die sämtlichen in Potsdam und Berlin anwesenden Prinzen souveräner Häuser und die Generalität kommandiert. Auf dem Bahnhof Wildpark wird eine Ehrenkompagnie des 1. Garde-Regiments zu Fuß Aufstellung nehmen, während auf der Fahrt vom Bahnhof nach dem Schlosse eine Eskadron Garde-Ulanen die Eskorde abgeben wird. Bei dem am

28. ds. Mts. vormittags 10 Uhr erfolgenden Einzug in Berlin werden die Mannschaften der hiesigen Garnison auf der Strecke vom Brandenburger Thor bis zum Zeughause Spalier bilden.

Berlin, 11. Aug. Ein raffinierter Betrug ist in der Verwaltung des sozialdemokratischen Holzarbeiterverbandes, Verwaltungsstelle Berlin, entdeckt worden. Der Beitrags­sammler Dannenberg hatte sich bereits vor längerer Zeit Quittungsmarkcn für einen in Wahrheit gar nicht exi­stierenden Holzarbeiter-Gesangverein anfertigen lassen und den Mitgliedern des Holzarbeiterverbandes, bei denen er Beiträge rinkassierte, diese Marken statt der echten Ver­bandsmarken in das Verbandsbuch geklebt. Die falschen Marken waren den echten täuschend ähnlich. Außerdem wußte der unredliche Beitragssammler bei der Abstempel­ung so zu hantieren, daß die Aufschrift der Marken ganz mit Stempelfarbe bedeckt und daher unleserlich wurde. Dannenberg konnte den Schwindel mehrere Jahre lang be­treiben und hat so den Holzarbeiterverband um erhebliche Summen geschädigt, deren Höhe erst durch genaue Revision der Bücher festgestellt werden kann. Der Betrüger wurde der Staatsanwaltschaft angezeigt.

Berlin, 12. Aug. Von der in Ostasien unter die chinesischen Bevölkerung herrschenden Choleraepidemie ist auch die deutsche Besatzungsbrigade nicht gänzlich verschont geblieben. Am 27. Juni ist ein Mann in Dangtsu, am

29. Juni je 1 Mann in Shanghaikwan und Tientsin-Dorf, am 4. Juli 1 Mann in Shanghai, am 23. Juli 3 Mann in Shanghaikwan an Cholera verstorben. Von da ab sind weitere Fälle unter den Truppen deren Gesundheitszustand befriedigend ist, nicht mehr vorgekommen.

r. Pforzheim, 12. August. Das Turnfest ist nicht ohne Unfälle vorübergegangen. Vorgestern abend stürzte der 18jährige Fabrikarbeiter Max Wild aus Ludwigshafen vom Reck und erlitt eine Rückenmarkverletzung. Selbst­verständlich bot das Fest der Gilde der Taschendiebe wie­der reiche Gelegenheit zur Erprobung ihrer Fähigkeiten. Außer verschiedenen Portemonnaies mit mehr oder weni­ger großem Inhalt wurden auch einem Wirt aus seiner Wohnung 600 ^ gestohlen.

Hechingen, 8. Aug. Ein heiteres Jagdstückchen, das den Vorzug hat, kein Jägerlatein, sondern wahr zu sein.