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auf die Unglücksstelle fallen. Genauere Nachrichten treffen ein. Die Zahl der Opfer wird auf 30,000 geschätzt. Unter den Vermißten befindet sich der Gouverneuer von Marti- niqe mit seiner Gemahlin, die am Tage vor dem Unglück in St. Pierre eingetroffen ist. Alle Schiffe, die in der Nähe von Barbet und Bourg de Precheur liegen, sind mit Flüchtlingen angefüllt, deren Zahl ungefähr 5000 beträgt. Die Flüchtlinge wurden noch mit nach hierhergeschafft, die noch auf den Schiffen verbleibenden werden mit Lebens­mitteln versehen. Die Regierung von Guyana bewilligte einen Kredit von 25,000 Francs für die Opfer der Kata­strophe. In Cayenne und den übrigen Gemeinden wurden Sammlungen veranstaltet. Ein weiteres Telegramm aus Fort de France vom 10. Mai meldet: Die Kabelgesell­schaft hat ihren Mitarbeiter Molina nach St- Pierre ent­sandt. Derselbe meldet, er habe unter den Trümmern zwar das Bureau der Gesellschaft, aber keine Spur von dem Direktor Jallabert und dem Personal aufgefunden. Die Stadt ist mit Leichen bedeckt, mit deren Verbrennung jetzt begonnen wird. Die DampferPouyer" undQuartier", die jetzt disponibel sind, werden die Reparatur des Nord­kabels in Angriff nehmen.

New-Uork, 10. Mai. Ueber die Lage der Dinge auf Martinique berichtet ein Telegramm über Point-ü-Pitre (Guadeloupe): Der Suchet brachte gestern nacht eine große Menge von Lebensmitteln nach Fort de France, wo die­selben sofort unter den Schutz der Besatzung gestellt wurden. Große Massen von Negern kommen aus den umliegenden Gebieten nach Fort de France und verlangen Lebensmittel. Einer Meldung aus Fort de France zufolge ist während der ganzen Nacht zum Samstag heißer Staub und Aschen­regen über die ganze Insel niedergegangen. Derselbe hält auch jetzt noch an und verursachte großen Schaden. Es ist sicher, daß auch in den anderen Teilen der Insel viele Personen ums Leben gekommen oder verletzt worden sind. Einem Telegramm aus Point-ü-Pitre zufolge berichtet der Käpitän des Schiffes Corona, das von Dominica da­selbst eingetroffen ist, die Eruption, von der St. Pierre aus Martinique heimgesucht wurde, sei augenscheinlich von einem neuen Krater gekommen. Die Eruption sei von einer Flutwelle begleitet gewesen, welche die Schiffahrt un­möglich gemacht habe.

New-Uork, 11. Mai. Die Berichte über die Katastrophe sind noch immer sehr fragmentarisch. Der DampferEsk" versuchte im Vorbeifahren an St. Pierre die Aufmerksam­keit der Bewohner durch Raketen und Nebelhorn zu erregen, aber vergeblich. Niemand antwortete. Auch sandte der Dampfer Boot an Land, indessen konnte das Boot nicht anlegen, da meilenweit alles noch in Flammen steht. In­zwischen sind auf St. Vincent fast alle Quellen versiegt und stehende Gewässer dampfen vor Hitze. Man befürchtet dort noch eine gewaltige Katastrophe. Manche Einwohner sterben vor Hitze und Durst. Andere kamen auf der Flucht um. Ein Bericht des Journal sagt, im Südende von Martinique sei alle Vegetation zerstört. Indessen seien Bewohner nicht umgekommen. Die Bundesregierung sandte das KriegsschiffCincinnate", um die erste Hilfe zu bringen und wird noch ein weiteres Schiff abseuden. Morgen dürfte der Kongreß Doll. 100,000 für die Notleidenden bewilligen.

Paris, 12. Mai. Aus Fort de France werden folgende Einzelheiten über die Lage auf Martinique gemeldet: Die Meeresküste vor St. Pierre und das Meer selbst sind bis auf eine Entfernung von einer Meile von der Küste mit Schiffstrümmern bedeckt. Boote können nur schwer landen. Die Hitze ist erdrückend. Die Straßen sind mit Leichen, die völlig nackt sind, übersät. Die Kleidung muß wie Zunder weggebrannt sein. In den allermeisten Fällen scheint Feuer bie Todesursache gewesen zu sein. Viele Leichen sind in Folge der Hitze aufgeplatzt und die Einge­weide sind herausgetreten. Manche Gesichter zeigen einen friedlichen Ausdruck, andere einen unbeschreiblichen Schrecken. Eine Familie von neun Personen fand man mit den Armen fest umschlungen. Soldaten haben gewaltige Scheiterhaufen gebaut und darauf schnell Haufen von Leichen verbrannt, nachdem die Scheiterhaufen reichlich mit Teer und Petroleum getränkt waren. Von den Häusern stehen nur noch einige Mauern. Die Uhr am Hospital zeigt auf 7 Uhr 50 Min. Nichts Lebendes zeigt sich in der Stadt, alles liegt in Trümmern. Aschenwolken verdunkeln den Horizont. An­dauernd ist unterirdisches Rollen hörbar. Mehrere Stadt­teile sind vollständig in rauchende Aschehausen verwandelt. Die. Keller der Bank von Martinique sind unversehrt ge­blieben. Die Wertpapiere n. s. w. im Betrage von zwei Millionen Franks, die sich dort befanden, sind nach Fort de France gebracht. Nach den Gewölben, wo sich der öffentliche Schatz und die Depots der Großkaufleute be­fanden, wird noch gesucht. Der Kommandant des Kreuzers Suchet" durchforschte die Stadt und ihre Umgebung und berichtet, daß sich im nördlichen Teil der Insel große Spalten gebildet haben, das ganze Gelände sich in Be­wegung befindet und daß sich plötzlich neue Thäler bilden. Glücklicherweise ist dieser Teil der Insel ganz von der Bevölkerung geräumt. Viele Familien, die ihr Besitztum in St. Pierre haben, sind ruiniert. Die Verbindungen mit Guadeloupe, St. Vincent, St. Lucia, Granada, Trinidad und Barbados sind vollständig unterbrochen. Nahe an 4000 Personen, die sich aus Bourg de Precheur gerettet haben, wurden nach Fort de France gebracht. Viele Ein­wohner von Martinique verlassen die Insel und begeben sich auf die benachbarten Inseln oder kehren nach Frankreich Zurück.

Paris, 11. Mai. Präsident Loubet hat aus Anlaß des Unglücks auf Martinique von Kaiser Wilhelm, sowie von anderen Staatsoberhäuptern Beileids-Telegramme

erhalten. Das Telegramm, das der Kaiser aus Wiesbaden sandte, lautete folgendermaßen:Sr. Exzellenz dem Präsi­denten der Republik, Paris. Tief bewegt durch die Nach­richt von der schrecklichen Katastrophe, welche St. Pierre betroffen und die einer Bevölkerung bas Leben gekostet hat, die ihrer Zahl nach fast die erreicht, welche in Pompeji umkam, beeile ich mich, Frankreich den Ausdruck meiner aufrichtigen Teilnahme auszudrücken. Möge Gott, der All­mächtige die Herzen derjenigen trösten, welche unersetzliche Verluste beweinen. Mein Botschafter wird Ew. Exzellenz den Betrag von 10,000 ^ von mir übergeben, um den Betroffenen zu helfen. Wilhelm I. U." Präsident Loubet antwortete:Paris 11. Mai, 3.42 Uhr nachmittags. Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm, Wiesbaden. Sehr gerührt von dem Beweis der Teilnahme, welche Ew. Majestät die Güte hatten, mir anläßlich des schrecklichen Unglücks, das Frankreich getroffen hat, auszusprechen, bitte ich Sie, meinen lebhaften Dank, wie auch die Versicherung der Dank­barkeit der Opfer entgegenznnehmen, denen Sie zu helfen beabsichtigen."

Paris, 12. Mai. Präsident Loubet benachrichtigte das Komitee zur Hilfeleistung für die Opfer in St. Pierre, daß er ihm 20,000 Fr. zur Verfügung stelle. Der Kabi- netsrat zcichnete -sich mit 5000 Fr. in die Liste ein.

Paris, 12. Mai. Der schwedische Gesandte übergab dem Kolonialminister Decrais namens des Königs von Schweden 5000 Fr. für die auf Martinique Verunglückten.

Paris, 12. Mai. Anläßlich des furchtbaren Unglücks, welches Martinique betroffen hat, telegraphierte der Zar an den Präsident Loubet des Zarenpares aufrichtige Teil­nahme. Es heißt in dem Telegcamm, der Kaiser teile die Gefühle der Trauer, welche die Katastrophe in ganz Frank­reich hervorrief. Der König von England sandte dem Hilfskomitee für die Opfer der Katastrophe 25,000 Frs.

Washington, 10. Mai. Der Senat nahm einen Gesetz­entwurf an, der den Präsidenten ermächtigt, für die Not­leidenden in Französisch-Westindien die notwendigen Bedürfnisse zu beschaffen und zu diesem Zwecke ihm 100,000 Dollars anweist. Der Staatssekretär der Marine ent­sandte zur Hilfeleistung nach Martinique das Kriegsschiff Cincinnati".

New-Uork, 12. Mai. Der Kongreß bewilligte 200,000 Dollars für Martinique.

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Mr. Frankfurt Moore, der soeben von einem Besuch Westindiens nach London zurückgekehrt ist, schildert der Daily Mail den Eindruck, den St. Pierre auf ihn gemacht hat, folgendermaßen:Es sind nur wenige Wochen ver­strichen seit meinem Besuche auf der Insel Martinique. Ich landete damals M dem jetzt zerstörten Hafen von St.. Pierre und wanderte von den botanischen Gärten denselben Abhang hinauf, über den sich jetzt der verheerende Strom von Lava und kochendem Schlamm auf die unglückliche Stadt gestürzt haben muß. Die Gebäude der Stadt, Fab­riken, Warenhäuser und Kirchen, zogen sich IV- Meilen lang an der halbmondförmigen Küste hin. Als ich landete, mußte ich zunächst 15 oder 16 Negerknaben und Männer abschütteln, die mir alle als Führer dienen wollten. Ich bemerkte bald, daß die Stadt, ihrem Aeußeren nach zu urteilen, an Bedeutung nur hinter Bridgetown auf Bar­bados zurückstand. Die Gebäude waren offenbar weit um­fangreicher, als die Verhältnisse des Ortes es erforderten. Der Handel war zusammengeschrumpft, aber die Handels- gebäudc blieben in ihrer vollen Größe, und viele von ihnen waren nur düstere Denkmäler einer einstigen Wohlhabenheit. Da lag die geräumige Stadt vor mir unter dem glühenden Sonnenschein des Nachmittags, einige Stellen hell beschienen, andere in schwarzen Schatten. Besucher mit grünen Schleiern und weißen Schutztüchern schleuderten an der Seelüfte ent­lang, sich sorgfältig im Schatten ihrer weißen Schirme haltend, und mit den Mulatten handelnd, die Früchte und Kuriosi­täten (roh geschnitzte Kokosnüsse, getrocknete und ausgestopfte Fische u. dergl.) feil hielten. Die enge Straße vom Post­amt herunter kamen ganze Scharen von Negerfrauen, einige in prächtig bunten Anzügen, und fast alle geziert einher­trippelnd wie Pariserinnen. Die Kirchenglocken läuteten die Vesper ein, während ich in dem botanischen Garten auf den wohlgepflegten Wegen zwischen den tropischen Gewächsen mich erging. Auf der einen Seite leuchtete mir das tiefste Blau der See entgegen, auf der andern Seite lagen die grünen Abhänge mit den Zucker- und Kakaoplantagen, und über ihnen erhob sich die Spitze des furchtbaren Berges Pele. Nichts, was ich jemals gesehen habe, erinnerte weniger an ein bevorstehendes Verderben, als dieses Bild. Noch ist kaum 1 Monat seitdem verflossen, und jene Stelle des tiefsten Friedens ist von einem Unheil ereilt worden, wie Westindicn es noch niemals zu verzeichnen gehabt hat."

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Ueber den Ausbruch des Vulkans Soufriere auf St. Vincent liegen folgende Meldungen vor:

London, 10. Mai. Heute ist folgende Depesche des Gouverneurs von Barbados hier eingcgangen: Gestern fand ein heftiger Ausbruch des Vulkans Soufriöre auf St. Vin­cent statt. Laute, Geschützdonner ähnliche Detonationen wurden um 3 Uhr nachmittags auf Barbados gehört. Nach­mittags 5 Uhr trat Dunkelheit ein, begleitet von Donner unter Niedergang von Staub, der bis zur Nachtzeit dauerte. Heute morgen war Barbados zolldick mit Staub bedeckt. Ich sandte den Gouverneuren auf den Hauptinseln der Kleinen Antillen ein Telegramm und bot ihnen Hilfe an.

Der Gouverneur von Santa Luzia telegraphiert vom 9. ds.: Ich empfing heute abend die Nachrichten aus St. Vincent. Es werden 30Todesfälle gemeldet, doch ist der Bericht noch unvollständig. Obgleich der Ausbrach noch fortdauert, suche ich nach St. Vincent zurückzukehren.

London, 11. Mai. Der Gouverneur der Windward- Inseln teilt mit, daß die Eruption des Soufriöre auf St. Vincent andauere. Die Regierung entsandte das Kriegsschiff Jnfatigable nach St. Vincent, um jede mögliche Hilfe daselbst zu leisten.

New-Uork, 10. Mai. Eine Meldung aus St. Vin­cent berichtet über die Eruption des Soufriöre auf St. Vincent: Der Vulkan war bereits neun Tage hindurch in Thätigkeit gewesen, als am letzten Donnerstag in der Frühe ein heftiger Donner ertönte, der, von Blitzen begleitet, bald einem entsetzlichen andauernden Getöse wich. Mächtige Rauch­säulen erhoben sich über dem Berg und wurden dichter und dichter, bis sie sich in einen schlackenähnlichen Hagel ver­wandelten. Später ging ein feiner Aschenregen nieder und richtete großen Schaden an. In Chateau Belair liegt die Asche zwei Fuß tief in den Straßen, in Kingston zolltief. Soweit bekannt, sind 30 Personen umgekommen. Die ganze Nacht brauste ein wilder Sturm über den Soufrisre dahin. In der Frühe des Freitags wurde der Wind all­mählich wieder schwächer.

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Nachstehend geben wir eine Zusammenstellungfrüherer Katastrophen durch vulkanische Ausbrüche oder Erdbeben:

79 v. C. Pompeji und Herkulanum zerstört.

1667. Schemacha im Kaukasus, drei Monate dauernde Erdbeben, 80,000 Personen getötet.

1692. Port Royal auf Jamaica zerstört, 3000 Tote.

1693. In Sizilien 54 Städte und 300 Dörfer vernichtet, 100,000 Tote, darunter 18,000 in Catania, von dem kaum eine Spur übrig blieb.

1703. Aeddo in Japan ruiniert; 200,000 Tote.

1731. Bei Peking wurden 100,000 Personen getötet.

1746. Lima und Callao zerstört, 18,000 Einwohner unter den Ruinen verschüttet.

1751. Port-au-Prince auf Santo Domingo zerstört.

1755. Erdbeben in Quito und Lissabon, wo binnen 8 Minuten durch eine Flutwelle die meisten Häuser zerstört wurden und 50,000 Einwohner das Leben verloren.

1767. Erdbeben in Martinique.

1788. St. Lucia, 900 Tote.

1797. Das ganze Land zwischen Santa Fs bis Panama, einschließ­lich Quito und Cuzco zerstört, 40,000 Tote.

1812. Erdbeben in Caracas, fast 12,000 Tote.

1839. Erdbeben in Martinique, 700 Tote in Port Royal.

1842. Cape Haytien, Santo Domingo, 4000 Tote.

1843. Pointe ä Pitre auf Guadeloupe zerstört.

1859. Quito, 5000 Tote.

1868. Arequipa, Jquique, Tacna und andere Städte in Peru zer­stört, 20,000 Tote und Eigentum im Werte von 1200 Mill. Mark vernichtet.

1883. Java, über 30 Vulkane, insbesondere der Krakatoe in Thätig­keit. Asche, Steine und Schlamm werden 75 Km. weit ge­schleudert; 35,000 Tote.

1895. Kamaischi in Japan durch Erdbeben zerstört, 1000 Tote, 20,000 Personen durch eine Flutwelle weggeschwemmt. Februar 1902. Schemacha rm Kaukasus, 2000 Häuser zerstört, 4000 Tote.

April 1902. Verschiedene Städte in Guatemala zerstört, Hunderte von Toten.

Vermischtes.

Marten und Hickel. Gegenüber der sofort nach dem Prozeß von einem Berliner Blatte verbreiteten Meldung, die beiden Freigesprochenen von Gumbinnen wollten in Berlin eine Gastwirtschaft errichten, erklärt jetzt der aus dem Prozeß bekannte Rechtsanwalt Hom in einer Zuschrift an die Nat.-Ztg., daß diese Nachricht erfunden war. Auch was sonst für Gerüchte über die Zukunft der beiden Leute umliefen, hat wenig Wert. Es hat nicht an Leuten ge-' fehlt, welche dieBerümtheit" der beiden auszubeuten suchten. Hickel sind von manchen Leuten Stellungen mit einem Monats­gehalt von mehreren Hundert Mark angeboten worden. Den vom Unglück schwer geprüften Leuten liegt es jedenfalls völlig fern, ihr Mißgeschick irgendwie geschäftlich ausnutzen zu wollen. Sie haben zunächst kommt ja nun Hickel in Frage, da Marten noch seine Strafe wegen der Flucht aus dem Gefängnis verbüßt alle Angebote, aus denen zu ersehen war, daß man sie zu Reklamezwecken engagieren wollte, unberücksichtigt gelassen. Unter den zweihundert Telegrammen und 700 Glückwunschkarten, welche die Eltern Martens und Hickels erhalten haben, befand sich eine De­pesche eines Herrn Jttmann aus Frankfurt a. M., in der Hickel angefragt wurde, ob er eine Stelle als Kassenbote antreten wolle. Da Drahtanwort verlangt war, erbat Hickel drahtlich die Angabe der näheren Bedingungen. Ge­rade weil Herr Jttmann Hickel als Kassenboten engagieren wollte, ist Hickel anfänglich auf das Anerbieten eingegangen, denn mit einem Kassenboten treibt in der Regel niemand Reklame. Hickel ist auch der Ansicht gewesen, Jttmann habe ein Bankgeschäft. Dem ist nicht so, und Hickel ist deshalb zurückgetreten. Im übrigen ist die Frage, wie die Unglücklichen untergebracht werden sollen, schwer zu lösen. Den disziplinierten Unteroffizieren ist es trotz des Zivil­versorgungsscheines nicht möglich gewesen, eine Stellung im Staatsdienst zu erhalten; nur Buckpesch ist die Aussicht auf Anstellung im Eisenbahndienst eröffnet, es ist jedoch ungewiß, wann er einberufen werden wird. Für Marten und Hickel zu sorgen wird aber am schwersten sein.

Landwirtschaft, Handel Md Verkehr.

Nagold, 10. Mai. Der heute hier abgehaltene Schweine­markt war wieder ziemlich stark befahren, auch zeigte sich eine rege Handelslust. Zugeführt wurden 34 Stück Saug­schweine, wovon 30 Stück verkauft wurden. Der Preis pro Paar betrug 2646 Ferner wurden zugeführt 17 Stück Läuferschweine, davon wurden 9 Stück verkauft. Hier betrug der Preis 5590 pro Paar.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser' schon Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.