hervorgehoben: Wahl des Präsidenten, Vizepräsidenten, Kassiers und Schriftführers; Wahl von 20 Beiräten und deren Stellvertreter; Vortrag von H. Jntendanturrat Dreiht in Stuttgart:Die Strafrechtsbestimmungen über Fischerei- schutz in Württemberg und die Notwendigkeit ihrer Er­gänzung." Antrag auf Herabsetzung der gesetzlich vorge­schriebenen Maschenweite von 30 mm. Nach der Haupt­versammlung findet abends 6 Uhr im Karlsbad ein Konzert mit anschließender Illumination statt. Für Montag ist der Besuch einer größeren Fischzuchtanstalt in der Nähe Mer­gentheims in Aussicht genommen.

Flößerei. Nach einer Verfügung des Ministeriums des Innern ist die Flößerei auf der Enz für die Strecke oberhalb der Strobelwasserstube mit Wirkung vom 25. April ds. Js. für die Strecke von der Strobelwasserstube bis zur Einmündung der Kleinen; mit Wirkung vom 1. Jan. ds. Js. aufgehoben.

Forststraf- und Forsch,lizeigesetz. Nach einer Verfügung des Justizministeriums vom 23. April 1902 sind zu den zur Zuständigkeit der Amtsgerichte gehörigen und in dem besonderen Forststrafvcrfahren abzuurteilenden Forstrüge­sachen nunmehr gemäß Art. 34 des Forstpolizeigesetzes in allen Fällen auch die Zuwiderhandlungen gegen das Forstpolizeigesetz zu rechnen.

Körperschaftsforstdircktion. Aus den Kreisen der körper­schaftlichen Beamten sind, wie der St.-Anz. berichtet, auf die Dauer von 6 Jahren als zu den Sitzungen der Körper­schaftsforstdirektion beizuziehende stimmberechtigte Mitglieder dieser Behörde die Stadtschultheißen Hartranfr in Freudcn- stadt und Härtner in BeilsteinL sowie für den Fall ihrer Verhinderung als 1. Stellvertreter Stadtschultheiß Müller in Bibcrach und als 2. Stellvertreter Stadtschultheiß Klotz­bücher in Mergentheim berufen worden.

( Schönbronn, 9. Mai. Am Freitag den 2. Mai fand das Schlußessen des4. Wanderkochkurses, welcher die­sen Winter in unserem Bezirk abgehalten wurde, in der Linde hier statt. 14 Mädchen besuchten den Kurs, 8 von hier, 3 aus Effringen, 2 von Haugstett, und 1 aus Neu­bulach. An dem vorzüglich zubereiteten Mahl nahmen etwa 40 Personen teil, meistens auswärtige Gäste, namentlich auch von Wildberg; von hier waren die Eltern der betr. Mädchen erschienen. Schultheiß Stockinger begrüßte die Gäste; Gutsbesitzer Link-Trölleshof hielt die Festrede, welche in einem freudig aufgenommenen Hoch auf Ihre Majestät die Königin als Proteltorin des Schwäb. Frauen- veieins ausklang. Oberamtstierarzt Metzger gedachte in anerkennenden Worten der Lehrerin, Fräulein Krauß. Mö­gen die Kochschülerinnen reichliche Gelegenheit bekommen, das Gelernte im praktischen Leben anzuwenden, damit sie auch ihre Kenntnisse noch erweitern können, zu ihrem eigenen Nutzen und zum Wohl ihrer Eltern und späteren Familien.

r. Calw, 8. Mai. Einen schönen Beweis von Ehr­lichkeit lieferte dieser Tage ein bei heimkchreuden Fabrik­arbeitern vorsprechender Handwerksbursche. Derselbe erhielt aus Versehen von einem Arbeiter ein Goldstück. Sobald der Handwerksbursche dies bemerkt hatte, gab er das Geld seinem früheren Besitzer wieder zurück.

Herrenderg, 9. Mai. Der in Untersuchungshaft in Tübingen befindliche Dienstknecht Rebstock von Gültstein hat nun den Raubmordversuch au der Bertha Hailer in Gültstein eingcstanden. Elunso konnte der wegen eines Einbruchs in Böblingen sich in Haft befindende Anton Koch, Lcdertcchniker aus Cannstatt, des Einbruchs bei Löwen­wirt Beck in Kayh überführt werden. Auf die Entdeckung des Urhebers der in letzter Zeit hier stattgehabten Brände sind nunmehr 700 Belohnung ausgesetzt und zwar 100 Mark von der hiesigen Stadtgemeinde, 400 von der Gebäadebrandversicherungsanstalt in Stuttgart und 200 ^ von der K. Staatsanwaltschaft Tübingen. Der am 22. April wegen Verdachts der Brandstiftung eingezogcne Sattler­gehilfe Johs. Ulrich befindet sich noch in Haft. Die Ver­dachtsgründe sollen schwerwiegend sein, doch ist es fraglich, ob eine Anklage wegen Brandstiftung erhoben werden kann.

Nebriugen, lO.Mai. Gestern abend wurde die 29 Jahre alte Auguste Egeler während der Arbeit vom Schlage ge­rührt und wußte als Leiche weggetragen werden. Die Verstorbene hinterläßt ihren Mann mit 6 unmündigen Kindern. AUg meine Teilnahme wendet sich der schwer­geprüften Familie zu.

r. Böblingen, 10. Mai. Gestern früh 7 Uhr ertränkte sich im benachbarten Holzgerlingen im Bach bei der unteren Mühle die in den 50ger Jahren stehende Regine Kieuzle geb. Hitler, welche erst seit einem Jahr mit dem aus Ame­rika zurückgekehrten John G. Kieuzle verheiratet war. Schwermut scheint die Unglückliche in den Tod getrieben zu haben.

Stuttgart. Für das 25jährige Jubiläum des Würt- tembergischen Kriegerbundes ist nunmehr folgendes Programm ausgestellt: Am Samstag, 7. Juni nachmittags, findet eine Sitzung des Bundesausschusses und abends Bankett im Dinkelacker'schen Saale statt. Sonntag früh 8 Uhr ist Festgottesdienst im Schloßhof. Kurz nach 9 Uhr beginnen die Verhandlungen des Bundestags im Festsaal der Lieder­halle. Um 10'/- Uhr beginnt die Aufstellung des Festzugs, der sich um 11'/- Uhr in Bewegung setzt, um dem König seine Huldigung darzubringen. Von 2 Uhr an ist gemein­sames Mittagessen in der Liederhalle, woran sich eine kame­radschaftliche Vereinigung im Liederhallegarten anschließt. Bei der Quarticrkommisston sind schon ca. 40000 Quartiere angemeldet.

Stuttgart, 5. Mai. Mit der Einführung der Haft­pflichtversicherung für die Vereine des württembergi- schen Kriegerbundes hat sich das Präsidium desselben

nicht befreunden können. Dasselbe kann auch nach Ein­führung des Bürgerlichen Gesetzbuches der den Kriegervereinen möglicherweise aus der Haftpflicht drohenden Gefahr keine solche Bedeutung beimessen, daß es als ein Bedürfnis an- zuerkennen vermöchte, von Bundeswegen seinen Vereinen Versicherungsschutz gegen persönliche oder sachliche Schäden zu verschaffen. Es glaube vielmehr, es wie bisher seinen Vereinen überlaffen zu sollen, in dieser Hinsicht zu thun oder zu lassen, was sie ihren Verhältnissen und Interessen für angemessen erachten.

Stuttgart, 9. Mai. Der Verein Deutscher Zeitungs­verleger wird in den Tagen vom 26.-29. ds. Mts. hier tagen. Das Programm enthält folgende Einzelheiten: Am Vorabend (26.) zwanglose Zusammenkunft im Stadt­garten; am 27. vormittags und nachmittags im Ob. Museum Hauptversammlung. Dabei werden über eine Anzeigentarif- Vereinigung Dr. Faber-Magdeburg und Dr. Gerstenberg- Hildesheim sprechen. Auch die Lage des Papiermarkts wird zur Sprache kommen, abends gemeinsames Abendessen im Museum oder auf der Silberburg. Am Mittwoch findet eine gemeinsame Wagenfahrt über die Panoramastraßen der Stadt durch den Wildpark zum Bärenschlößchen und zur Solitude statt.

Stuttgart, 7. Mai. Die Ausführungsbestimmungen zun: Körperschaftsforstgesetz sind jetzt erschienen. Die für das Publikum wichtigsten Bestimmungen beziehen sich auf die Streuabgabe. Darnach ist die Streunutzung für die Dauer einer Nutzungsperiode, die 10 Jahre zu umfassen hat, durch Aufstellung eines periodischen Nutzungsplaus zu regeln. Jede Streunutzung hat zu unterbleiben u) auf er­schöpftem Boden und geringen Standorten, d) bei Mittel­und Niederwald vor zurückgelegter Hälfte der Umtriebszcit, bei Hochwald vor dem Eintritt des 45. Jahres; in beiden Fällen aber 3 Jahre vor dem Eintritt des Hiebs. Die Laubstreunutzung hat außerdem zu unterbleiben in gemischten Laub- und Nadelholzbeständen, in denen das Nadelholz überwiegt, sowie in Niederwaldungen mit einer 15 Jahre nicht übersteigenden Umtriebszeit. Wo Moosstreunutzungen oder sonstige Bodenstreunutzung zulässig ist, darf erstere nicht vor Ablauf von 1015 Jahren, letztere nicht vor Ablauf von 610 Jahren auf derselben Stelle wiederkehren. Um für Jahrgänge mit außerordentlichem Stroh- und Futtermangel eine entsprechend große Nutzungsfläche zur Verfügung zu haben, ist daraus hinzuwirken, daß eine von der jährlichen Streunutzung unabhängige Streufläche für wirkliche Notjahre in den Streunutzungsplan eingestellt wird. Sollten die örtlichen Bedürfnisse eine aussetzende Nutzung nicht als zulässig erscheinen lassen, so ist Anordnung dahin zu treffen, daß in günstigeren Jahrgängen die zur Streunutzung zu öffnende Fläche unter den durchschnittlichen jährlichen Betrag ermäßigt und auf diese Weise eine Reserve für die Notjahre angesammelt wird. Die Strcunutzungs- flächen sind, soweit sie nicht zum Voraus genau abgegrcnzt wurden, von dem Wirtschaftsführer des betr. Körperschafts­walddistriktes speziell anzuweisen. Die Laubstreunutzunz darf im Frühjahr nicht vor dem 1. März, im Herbst nicht nach dem Laubfall vorgenommen werden, auch ist bei der Gewinnung von Laubstreu nur der Gebrauch von hölzernen Rechen gestattet.

r. Laupheim, 8. Mai. Ein zur Bahn in voller Eile daherstürmcndrr Fabrikarbeiter, Vater von 3 Kindern, stürzte plötzlich zu Boden. Er erholte sich aber wieder und kam in ärztliche Behandlung. Es traten Lungeublutungen ein und der Bedauernswerte liegt nun schwer darnieder. Eine Warnung für viele!

r. Heidenheim, 10. Mai. Am Mittwoch fand hier die staatliche Bezirks-Rindviehschau statt. Zugeführt waren 6 Farren und 21 Kühe. Zur Verteilung gelangten für Farren 4 Preise mit zusammen 380 für Kühe 13 Preise mit zusammen 780 Mark. Die Schaukommission bestand aus Oekonomierat Fecht-Stuttgart, Freiherr Pergler v. Perglas in Oberkolbenhof, Gutspächter Bräuninger in Böfingen und Landwirtschaftsinspektor Schmidberger in Gmünd. Aus Anlaß der Prämierung beschloß der landwirtschaftl. Bezirks- Verein, die landwirtschaftl. Gauausstellung am 20. und 21. Sept. v. I. hier abzuhalten und damit eine Lotterie zu ver­binden.

Göppingen, 7. Mai. Unser Oberholz, ein teils staat­liches, teils städtisches Waldgebiet im Norden der Stadt, enthält eine Reihe von Hügeln, die man allgemein für Grabhügel hielt, die aber unsere? Wissens bis jetzt nie durchsucht wurden. Dies ist jetzt geschehen durch Lehrer Scheuthle und Redakteur Jllig auf Grund eines Ueberein- kommens mit dem Landeskonservatorium. Das Ergebnis weist auf die jüngere Steinzeit hin. Näherer Bericht folgt.

r. Vom unteren Remsthal, 9. Mai. Der vom Mitt­woch auf Donnerstag über unsere Gegend sich legende Frost hat, wie man hört, insbesondere die Weinreben in den niederen Lagen hart getroffen. Auch der zarten Blüte ge­wisser Obstbäume und Pflanzen ist der Reif in schädigender Weise nahe getreten.

Von der Miiufinger Alb. In der Nähe von Mün- singen wurde im weißen Jura eine Steinart entdeckt, die nach Ansicht von Fachleuten an Weiße, Feinheit und Härte dem italienischen Marmor wenig nachsteht. Aus dieser Steinart kann durch ein zur Patentierung angcmeldetes Verfahren ein weißer Zement gefertigt werden, der ähn­liche Eigenschaften wie Roman- und Portlandzement besitzt, und ähnlichen Zwecken wie diese dienen, außerdem aber seiner Feinheit wegen auch bei Stukkaturarbeiten an Außen­wänden verwendet werden könnte.

Deutsche« Reich.

Berlin, 10. Mai. Der Kaiser hat einen Preis von 600 Pfund Sterling (12,000 ^) für die neue Regatta

Helgoland-Dover in Aussicht gestellt. Die Wettfahrt findet am 15. Juni statt. Dem Schah von Persien, dessen Besuch in Berlin für die zweite Hälfte des Monats Mai bevorsteht, soll während seines hiesigen Aufenthaltes Ein­blick in verschiedene Zweige deutscher Industrie gewährt werden. Aus diesem Grund wird eine Ausstellung veran­staltet, auf der Firmen ersten Rangs ihre Erzeugnisse de« Beherrscher des Perserreichs »orführen wollen. Schon jetzt haben mehrere Häuser sich zur Teilnahme an dieser Aus­stellung bereit erklärt.

Berlin, 9. Mai. Schlachtviehversicherung. Der konser­vative Abgeordnete Ring hat im preußischen Abge­ordnetenhause den Antrag auf Erlaß eines Gesetzes über die Schlachtviehversicherung eingebracht. Der bereits in der vorigen Tagung eingebrachte Antrag konnte wegen des plötzlichen Schluffes der Tagung nicht durchberaten werden.

r. Pforzheim, 9. Mai. Wie grenzenlos verroht und verdorben vielfach unsere heutige Jugend ist, zeigt folgender Fall: In Hamberg, Amt Pforzheim, lockten 4 junge Bürsch­chen, von denen der eine 16 Jahre und die anderen 14 Jahre alt find, ein 14jähriges Mädchen in den Wald. Dort angekommen fielen sie über das Mädchen her, und während die jüngeren es hielten, verübte der ältere, ein Schmiedlehrling Namens Sickinger, ein Sittlichkeitsvergehen an ihm. Die Sache kam jedoch ans Tageslicht und gestern wurden die Beteiligten ins Amtsgericht Pforzheim einge­liefert.

München, 10. Mai. Die Münch. Neuesten Nachr. melden aus Innsbruck: Zwischen Kitzbüchel und St. Johann entgleiste gestern vormittag ein Personenzug infolge eines BahnfrevelS. Der Thäter ist verhaftet. Verletzt wurde niemand.

München, 10. Mai. Nachrichten von schweren Frost­schäden laufen aus allen Teilen der bayrischen Pfalz ein. An vielen Orten ist die aussichtsreiche Wein- und Obst­ernte vernichtet. (Auch aus der Schweiz kommen Nach­richten über schwere Frostschäden, hauptsächlich aus dem Kanton Wallis, wo die Weinernte größtenteils vernichtet ist. Der gestrige Schneefall erfolgte bis auf 500 Meter herab).

Straßburg im Elsaß, 10. Mai. Telephonische Meldung 2V- Uhr Nachm. Der Kaiser richtete einen Erlaß an den Statthalter worin er im Vertrauen auf die Reichstreue, loyale Gesinnung der reichsländischen Bevölkerung de» Statt­halter ermächtigt sich wegen Aufhebung des Diktaturpara- graphen mit dem Reichskanzler in Verbindung zu setzen.*)

Straßburg, 10. Mai. Ein schwerer Alpdruck ist von der Brust der elsaß-lothringischen Bevölkerung genommen. Am 31. Jahrestage des Frankfurter Friedens erließ der Kaiser die bereits telegraphisch mitgeteilte Ordre, welche den Anfang vom Ende der Diktatur in den Reichslanden bedeutet. Die häufigen Unterredungen, welche der Kaiser in den letzten Tagen mit den leitenden Straßburger Per­sönlichkeiten hatte, sowie die Anwesenheit des früheren reichsländischen Staatssekretärs und jetzigen preußischen Ministers Studtund des StaatssekretärsvonPosadowsky in Straßburg ließen freilich auch Nichteingeweihte vermuten, daß wichtige Entscheidungen bevorstehen. Auch die wieder­holten Konferenzen, welche vor kurzem zwischen dem Statthalter von Elsaß-Lothringen Fürst Hohenlohe- Langenburg und dem Reichskanzler Grafen Bülow in Berlin stattfanden, gaben zu gewissen Mutmaßungen Anlaß. Trotzdem kam der heute vormittag kurz vor 12 Uhr veröffentlichte Erlaß des Kaisers, welcher den Statthalter beauftragte, die erforderlichen Schritte zur Beseitigung der Diktatur einzuleiten, völlig überraschend. Die Freudenbotschaft verbreitete sich mit Windesschnelle durch die Stadt und wurde überall mit lebhafter Befriedigung ausgenommen. Auf den Straßen, die noch im reichsten Flaggenschmucke prangen und anläßlich der Abfahrt des Kaisers von dichten Menschenmassen belagert waren, konnte man Gruppen von Altelfäßern und Eingewanderten sehen, die sich zu der frohen Kunde beglückwünschten.

Straßbnrg, 9. Mai. Der Kaiser hat dem Prorektor der Universität, Professor Dr. Spitta, den Noten Adler­orden 3. Klasse mit der Schleife verliehen.

Schlettstadt, 9. Mai. Nachdem der Kaiser gegen 9 Uhr hier eingetroffen war, begab er sich in offenem Wagen zur Hohkönigsburg wo er um 10 Uhr ankam. Der Kaiser besichtigte mit den Herren seiner Begleitung das neu an­gelegte Quellhaus und die Fortschritte, die die Aufräumungs- und Sichecungsarbeiten an der Burg seit feinem letzten Besuche gemacht haben. Der Aufenthalt auf der Burg dauerte über 2 Stunden.

Ans der Rheinpfalz, 8. Mai. in der vergangenem Nacht trat ein Maifrost ein, der in manchen Bezirken der Vorderpfalz die ganze Hoffnung der Winzer vernichtete. So z. B. in den Gemarkungen Freinsheim und Kirchheim a. E. ist kaum noch etwas vom Herbst zu erwarten. Aber auch andere landwirtschaftliche Produkte haben Not gelitten.

Leipzig, 8. Mai. Nach einer Meldung des hiesigen Gen.-Anz. hat die Reichsrcgierung auf Antrag des neuen Regenten Renß ä. L. sich bereit erklärt, zum 1. April 1903 in das Fürstcnthum eine Garnison zu legen. Unter der Regierung des verstorbenen Fürsten Heinrich XXII. wäre eine derartige Maßnahme ausgeschlossen gewesen. Aller­dings hätte der Fürst einen derartigen Wunsch auch nie­mals geäußert.

Köln, 9. Mai. Die Köln. Ztg. schreibt augenscheinlich gut inspirirt: Zu den bestimmten Erklärungen Goluchowski's über die bevorstehende Erneuerung des Dreibundes. Wir begrüßen mit Genugthuung die weiteren zuverlässigen Friedensbürgschasten, welche für das fernere Gedeihen dem

*) Schon am Samstag Nachmittag durch Anschlag an unserem. Geschäftshause bekannt gemacht.