Losdv«, 18. April. Daily Mail meldet: Wir sind in der Lage, auf Grund ernster.Informationen mitzuteilen, daß die. Friedensgrundlagen im Welentlichen in Prätoria gelegt worden sind. Das Blatt giebt sodann eine Dar-. stellung der Verhandlungen, welche am Montag mit Milner begannen und sagt:

Die Buren verlangen dringend einen Waffenstill­stand. Am Dienstag hat das»Kabinet dieses Gesuch ab- gelehnt. Die Buren beruhigten sich hiebei und die Be- ratungeNÄegannen. Es scheint ijetzt, daß es sich hierbei niemals um Besprechungen »on Bedingungen als Grundlage der Verhandlungen gehandelt habe. Tatsächlich haben die Buren keine formelle Vorschläge irgend welcher Art unter­breitet. Das englische Kabinet, ging von dem Gesichtspunkte aus, dastM-eder ein Vertrag, noch ein Abkommen, noch eine Regelung in Betracht käme, sondern daß es sich nur um Bedingungen handeln könne, welche der Sieger dem > ge- schlagenen. Feinde stellt, der sich unterwirft. Die Buren bestanden lebhaft auf der Amnestie, der Zurückziehung der Verbannungsproklamation, der baldigen Wiederherstellung einer verantwortlichen Regierung und Anteil der Buren an dem ausführenden Rate. Die englische Regierung hat es «bgelehnt, ihre Bedingungen in irgend welcher Form reb- zuandern. »Diese Antwort wurde den Buren Donnerstag notifiziert, Äoch versprach ihnen Milner, daß ihnen 1 oder 2 Sitze im ausführenden Mate werden sollen.

Wir glauben zu wissen, daß die Buren dem Wesen nach die englischen Bedingungen annahmen. Es sind nur noch einige Einzelheiten ohne Bedeutung zu regeln. Bisher haben die Buren in Südafrika vollständig unabhängig von den Gesandten der Buren in Holland gehandelt.

Rotterdam, 18. April. Der Nieuwe Rotlerdaui'sche Courant meldet: Wir erfahren aus dem Haag aus glaub­würdiger Quelle, es besteht Mund zu der Annahme, daß die iFriede«sverhau-I«iNgen zwischen de« Bnrcn-Re- pMiken und England infolge derMnmöglichkeit, zu einer Einigung zu gelange«, ab g c d rochen worden- seren. ?

London, L9. April. Zn Regierungskreisen herrscht^ eine hoffnuWsvolle Stimmung, man glaubt, daß die Friedens-Verhandlungen doch noch günstig abschließcn werden. Dies würde bedeuten, daß die Buren in allen strittigen Punkten nachgegeben haben. Die entscheidende Mitteilung von Pretoria wird in kurzer Frist erwartet und daraus so­fort die amtliche Ankündigung.

London, ILMpril. Zw Nnterhause gab Chsmberlain die Erklärung ah, er sei Gegenwärtig -rächt in der Lage, irgendwelche Angaben über die -Verhandlungen mit den Buren Zu machen._

Lkudlvittjchtft, Handel und Berkehr.

Postwertzeichen. (Zum Teil -wiederholt.i In Würt­temberg und im Reichspostgebiet werden jetzt nur noch Post­

wertzeichen mit der InschriftDeutsches Reich" ausgegeben. Die bisherigen württembergischen und Reichspostwertzeichen sind seit Ende März außer Kurs gesetzt; doch haben die Postanstalten Anweisung erhalten, Sendungen mit alten Postwertzeichen, welche eine Verzögerung in der Beförderung erleiden, wenn sie de« Absender zur richtigen Frankierung zurückgegeben werden, bis auf Weiteres ohne Nachtaxe ab­zusenden. Immerhin liegt es im Interesse des Publikums, stets die richtigen (neuen) Postwertzeichen zu verwenden.

Bei Briefen rc. in Umschlägen, bei Kartenbriefen, Post­karten, Drucksachen unter Streifband und offenen, zur Ver­sendung als Drucksachen bestimmten Karten wird jedoch, wenn die Umschläge, Kartenbriefe, Streifbänder, Postkarten und offenen Karten aus Bestellung von Privaten durch die Druckerei und Drucksachenverwaltunn> der württ. Verkehrs­anstalten mit dem Freimarkenstempel versehen worden find, von einer Rückgabe an den Absender allgemein abgesehen; solche Sendungen werden bis aus Weiteres sofort ohne Nachtaxe befördert. In der gleichen Weise wird mit den durch die genannte Druckerei gelieferten und bedruckten offe­nen Karten (Drucksachenkarten) verfahren; auch werden die von der württ. Postverwaltung ansgegebenen, mit dem württ. Freimarkenstempel versehenen Postkarten, deren Rück- und bezw. auch Vorderseite auf Veranlassung des Käufers der Karten bedruckt worden ist, bis auf Weiteres unbeanstandet abgeschickt. Hiedurch soll denjenigen Personen und Firmen, welche solche Umschläge., -Kartenbriefe, Karten und Streif­bänder angeschafft haken, ermöglicht werden, ihren Vorrat aufzubrauchen. Die in den Händen des Publikums noch vorhandenen alten Postwertzeichen werden bis Ende Juni d. I. an den Postschaltern und von den Landpostboten gegen neue Postwertzeichen umgetauscht.

Stnttgart, 17. April- Die Resultate des Pferde­marktes sind -nicht die günstigsten. Trotzdem in diesem Jahre ca. 200300 Pferde mehr zugsführt waren, als im Vorjahre, ist das Geschäft dem letztjährigen gegenüber im Umsatz ein wesentlich geringeres. Geringe Tauschware und billige Acker- und Zugpferde waren noch am meisten gefragt. Während am gestrigen Vormittag so gut wie lein Geschäft abgeschlossen wurde, haben die gestrigen und heutigen Mittagsstunden ein reges Marktleben und einigen Ab­satz bei jedoch kaum befriedigenden Preisen gebracht. In der Ab­teilung für Wagen und Geschirre ist zu berichten, daß bessere und besonders hiesige Waren so gut wie keinen Absatz -fanden. Ein ge­ringes aber doch erwähnenswertes Geschäft wurde in billiger Land­ware wahrgenommen. Die Aussteller fühlen daher wiederum das .dringende Bedürfnis, die Wagen- und Geschirrausstellung wenigstens für ein oder zwei Marktjahre ausfallen zu lassen.

Konkurs-Erösftnwge«. Backnang: TheodorBreuninger, Lederfabrikant Reutlingem: Friedrich Spannagel, Handels- Kirtner. Stuttgart-Stadt: Nachlaß der »erst Sofie Kaiser, geb. Müller, gew. Goldarbeiters Witwe, Inh. eines Kolonialwaren­geschäfts; Alfred Griesinger, Kaufmann, Inh. einer Handlung in photographischen Bedarfsartikeln. Smünd: Nachlaß des verst. Jdsef Leiste, Polizoidieners in Horn, Gemeinde Göggingen; Fanny Nuding, Fruchthändlers Ehefrau. Kirchhe-im:n. T. Wil­helm Rupp, Metzger und Wirt in der Vorstadt. Njeckarsulm: Nachlaß des Wilhelm Riegg, gewes. Schultheißen und Kaufmann

in Oedheim. Weinsberg: Karl Fackler, Weingärtner und Agent in Ellhofen.

Vermischtes.

Die beiden schnellsten Dampfer, der Kronprinz Wil­helm des Norddeutschen Lloyd und die Deutschland der Hamburg-Amerika-Linie, haben auf ihrer letzten Reise, auf welcher sie bekanntlich den Prinzen Heinrich über den Ozean von Bremen nach New-Uork, bezw. von New-Aork nach Hamburg getragen haben, die Strecke von Sandy Hook, dem Leuchtturm vor der Einfahrt in den New-Iorker Hafen, bis Scilly, den am weiteste« nach Westen gelegenen engli­schen Inseln, in genau derselben Zeit zurückgelcgt. Der Kronprinz Wilhelm passierte Sandy Hook am 8. März 10 Uhr 30 Minuten vormittags und die Scilly-Jnseln am 14. März 1 Uhr morgens, während die Deutschland Sandy Hook am 11. März 6 Uhr abends und die Scilly-Jnseln am 17. März 8 Uhr 30 Minuten vormittags passiert hat. Demnach haben beide Dampfer die Distanz in 5 Tagen und O'/s Stunden zurückgelegt. Bis Plymouth brauchte die Deutschland bei einer durchlaufenen Distanz von 3082 Seemeilen 5 Tage 12 Stunden und 38 Minuten, wahrend der Kronprinz Wilhelm, dessen durchlaufene Distanz 3090 Seemeilen beträgt, 5 Tage 12 Stunden und 47 Minuten brauchte. Darnach hatte die Deutschland eine durchschnitt­liche Geschwindigkeit von 23,24, der Kronprinz Wilhelm von 23,27 Seemeilen in der Stunde. Diese kleine Differenz zu Gunsten des Kronprinz Wilhelm hat jedoch für die Be­urteilung der Leistungsfähigkeit der beiden Dampfer keine Bedeutung, da sie zufälliger Natur sein kann, wohl durch Wind und Wellen oder sonstige Umstände veranlaßt; viel­mehr dürfen die beiden Riesendampser, die schnellsten Han­delsschiffe der Welt als einander völlig ebenbürtig gelten. Mit Stolz können die beiden großen nationalen Schiffahrts­gesellschaften, der Norddeutsche Lloyd und die Hamburg- Amerika-Linie, auf ihre beiden jüngsten prächtigen Schnell­dampfer blicken, und besondere Anerkennung verdient die deutsche Schiffswerft, aus der die beiden hervorgerangen sind, der Stettiner Vulkan. _

Auswärtige Todesfälle.

Rottenburg: Ernst Pickel, z.römischen Kaiser, 57 I. a; Anna Baur. Freudenstadt:FriedrichWeigold,21 J.a. Althengstett Georg Breitling, Schreinermeister, 54 I. a. Altensteia:: Richard Frey, 58 I. a.

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Hiez« die BeilageSchwäbischer Landwirt" Nr. 8.

Druck und Verlag der G. W. Z a iser'scheu Buchdruckerei (Emil

Zaiser) Nagold. Für die Redaktton verantwortlich: K. Paur.

«StadtgeMeiuds Naxold.

Amtliche und privat-'Mekcrnntnmchungen.

-immergrüne

Sehr Schöne, in Märte» und aufMräb«: passende .kalifornische

Cypreffen,

frosthart, in -der städtischen Waldpflanzschule gesät und verschütt, also, vorzüglich bewurzelt, ca.40-50 em hoch, sind um de« sonstigen Gärtnerpreis', 26 zZ pro Stück ans hiesigem Stabtwald zu beziehen und wären! -alsbald zu bestellen

bei der Stadtförsterei.

Emmingen.

Durch Lie Erbauung einer Wasserleitung im hiesigen Ort ist der Weg für Fuhrwerke bis auf weiteres

gesperrt.

Gemeinderat.

Nagold.

Empfehle einen großen Posten

garn.

von 5« Pfg. an,

von 1.5V an, ^

von 2 Mk. an.

WauLine Waas.

Pergament-Papier

empfiehlt

K. Amtsgericht Nagold.

In das Genoffrnschaftsregister

ist heute bei dem Darlehenskaffen- Verein Schönbronn e. G. m. u. H. eingetragen worden:

An Stelle des weggezogenen Vor­standsmitglieds Schullehrers Ro­bert Jäck wurdeals neuesVorjtands- mitglied Jakob Hanselmann u. zum Stellvertreter des Vorstehers an Stelle des Jäck das Vorstands­mitglied Michael Bnrkhardt meugewählt.

Den 18. April 1902.

Amtsrichter:

S ch in i d.

Oberjellingen.

Holz-

Berkauf.

Am Freitag, den 25. April

nachmittags verkauft die Gemeinde 87 Stück Nadelholzstämme mit 36 Fm. III.V. Kl. aus Haslacher Hau, Winterhalten, Haßelegert, bei Postagent Kugel. Der Verkauf beginnt, nachdem derjenige vom Staatswald beendet ist.

Nagold.

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Die neueintretenden 7- bezw. 6jährigcn Mädchen sind am

Mittwoch, 23 April, vormittags 10 Uhr,

von einem Angehörigen Herrn Blum zu übergeben; dabei wolle von etwaigen Gebrechen der Kinder dem Lehrer Mitteilung gemacht werden. Den 18. April 1902.

K. Ortsschulinfpektorat:

Höckh.

Nagold.

Meine als vorzüglich anerkannten

Kvbi-Limtvn Lstüses

_ in allen Preislagen,

jede Woche frisch geröstet,

erlaube mir in empfehlende Erinnerung zu bringen.

Liebelsberg,

Oberamts Calw.

Brennholz-

Verkauf.

Am Mittwoch, den 28. April

von morgens 8'/- Uhr an werden aus den hiesigen Gemeindewaldungen im Aufstreich verkauft:

192 Nm. Nadelholz u. 26 Rm. Buchenholz.

Zusammenkunft bei der Drücke im Tcinachthal unterhalb der Braun' schen Sägmühle.

Den 17. April 1902.

Schultheiß Hauselman».

in Originalballen und abgesiebt in Zentnersäcken haben noch ein größeres Quantum zu »erkaufen

H. Scholder, Jselshausen,

Günther z. Linde, Nagold.

Nagold.

Primat gelbe Mostrofrnenz«. -

großbeerige Cipro dto. z». ^

. , Corinthcn z,r..«

empfehlen zu gütiger Abnahme

Christian Schwarz. (Hottlieb Schwarz.

Leichte Meit! Zester Lrsolg!