windgeschützten Seitenthäler und der ausgiebige Gebrauch unseres vorzüglichen Quellwassers zu Bädern neben guter Verpflegung.
r. Vom Bodensee, 12. April. Von außergewöhnlichem Umfange sind in diesem Frühjahr die Einwanderungen italienischer Arbeiter «ach Deutschland; sie betrugen über Basel gegen 12,000, über Bregenz-Konstanz gegen 25,000 Mann.
r. Vom ALgii», 11. April. Die Schletteralp beiBol- sternang (Leutkirch) wurde vom württ. Braunviehzuchtverband, welcher die Zuchtgenossenschaften Biberach, Lauphcim, Waldsee und Leutkirch umfaßt als Jungviehwcide auf 5 Jahre gepachtet. Das Weidegeld beträgt für Tiere im Alter von 15 Monaten und darunter 30^, für ältere Tiere 25
Derttjches Neich.
Berlin, 11. April. Die Nachricht, daß Stadrat Kauff- mann auf seine Wahl als Bürgermeister von Berlin verzichtet habe, eilt, wie es scheint, den Thatsachen voraus.
Berlin, 11. April. Die Berliner Volkszeitung schreibt: Wegen der Aufhebung des Jesuitengefetzes hat Graf Posa- dowsky bei seiner Rundreise zu sondiren versucht; wie von stets gut unterrichteter Seite mitgeteilt wird, hat Württemberg eine entschieden ablehnende Antwort gegeben und erklärt, daß es auch nicht den Aufenthalt eines Jesuiten im Schwabenlande dulden werde; ebenso fest blieb der Großherzog von Baden.
Berlin, 11. April. Großfeuer zerstörte heute vormittag hier in der Wienerstraße eine Celluloidfabrik und mehrere große Tischlereien. Der Feuerwehr gelang es, nach mehrstündiger Thätigkeit, der Feuersbrunst Einhalt zu thun. Das Feuer wurde früh entdeckt, bevor die zahlreichen Fabrikarbeiter eingetroffen waren. Alsbald explodierte das grvße Celluloidlager. Personen wurden nicht verletzt.
Berlin, 11. April. Die Nordd. Allg. Ztg. teilt den gestern vom Bundesrat genehmigten Gesetzentwurf betreffend Regelung der Kinderarbeit in gewerblichen Betrieben mit. In den einleitenden Bestimmungen heißt es u. A.: Als Kinder im Sinne dieses Gesetzes gelten Knaben und Mädchen unter 13 Jahren, sowie solche über 13 Jahre, die «och schulpflichtig sind. In 8 8 wird die Beschäftigung fremder Kinder, im § 6 diejenige eigener geregelt. Es folgen gemeinsame und Strafbestimmungen. Die Schluß- besttmmungen besagen: Vorstehende Bestimmungen stehen weitergehenden landesrechtlichen Beschränkungen der gewerblichen Kinderarbeit nicht entgegen. Das Gesetz soll im Juli 1903 in Kraft treten. Eine Anlage verzeichnet die Werkstätten, in deren Betriebe, abgesehen vom Austragen von Waren und von sonstigen Botengängen, Kinder nicht beschäftigt werden dürfen..
Karlsruhe, 10. April. Der Staatsvertrag, betreffend die Uebernahme des Betriebes der Main-Neckarbahn in preußisch-hessische Verwaltung, wurde von der zweiten Kammer mit allen gegen 7 Stimmen angenommen.
Karlsruhe, 11. April. (Der Kaiser) wird am 26. April hier eintreffen, um dem Großherzog seine Glückwünsche zum 50 jährigen Regierungsjubiläum persönlich darzubringen.
Nürnberg, 11. April. In der heutigen Magistrats- fitzung wurde die Mitteilung gemacht, daß der bestehenden Kohn'schen Stiftung für technische Studien in der Höhe von 200,000 ^ ein gleich großer Betrag neuerdings zugeführt worden ist.
GerichtSssal.
Gumbinnen, 14. April. Die erneute Verhandlung des Krosigk-Prozesses hat am 10. April mit Vorbereitungen ihren Anfang genommen; dazu wurde der Dragoner Marten am Freitag unter Eskorte von Danzig hiehergebracht. Am Donnerstag den 17. April wird die eigentliche (vierte) Verhandlung sodann vor dem Oberkriegsgericht des 1. Armeekorps beginnen.
Leipzig, 12. April. Der vierte Strafsenat des Reichsgerichts verhandelte heute die Revision von 19 im Wreschener Prozeß verurteilten Angeklagten. Das Urteil lautet auf Verwerfung der Revision von 18 Angeklagten. Die Revision des Angeklagten Schuhmachers Ignatz Jurminiak aus Wreschen wurde teilweise verworfen und die Hauptstrafe um eine Woche ermäßigt.
Ausland.
r. Vom Bodeusee, 12. April. Lei Rorschach wurde gestern der 25 Jahre alte Buchbindersgeselle Emil Rösch als Leiche aus dem See gezogen. Auf der letzten Seite seines Notizbüchleins standen die Worte verzeichnet: Fluch dem Alkohol!
Bern, 11. April. In Besprechung des Bruches der diplomatischen Beziehungen mit Italien stellen die schweizerischen Blätter fest, daßj der Bunderrat handelte, wie es die Würde des Landes verlangte und find überzeugt, daß der Vorfall prompt erledigt wird. Die Neue Züricher Ztg. sagt: Aus der Frage des persönlichen Taktes sei ein diplomatischer Zwischenfall gemacht. Man dürfe hoffen, daß der Zwischenfall nicht weiter aufgebauscht werde und daß es dem guten Willen der maßgebenden Persönlichkeiten gelinge, die normalen und freundlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern wlederherzustellen.
Konsta«ti«opel, 11. April. Vom 1. bis 7. April sind in Mekka 66, in Dschedda 139, in Jambo 27 Choleratodesfälle vorgekommen. 336 Pilger verließen die Stadt. Im Lazareth zu Eltor starben 17 von 33 Kranken.
Lvnbvn, 10. April. Der „Central - News" wird aus Shanghai depeschirt: In Ningpo ist ein Aufstand gegen die Europäer ausgebrochen. Britische und zwei deutsche Kriegsschiffe laufen eiligst aus. Die Eingeborenen beschuldigen katholische Missionare, chinesischen Jungen die Augen ausgerisien zu haben. Die Situation ist ernst.
Petersburg, 11. April. Die Ruff. Telegraphenagentur meldet: Die Nachricht, Oberst Grimm sei vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt, vom Kaiser aber zu lebenslänglichen Kerker begnadigt worden, ist unwahr. Das Kriegsgericht ist zur Aburteilung der Angelegenheit überhaupt noch gar nicht zusammengetreten.
New-Aork, 10. April. Der Prinz von Wales erhielt heute die förmliche Einladung, den Feierlichkeiten anläßlich der Uebergabe der New-Aorker Handelskammer, die im Oktober stattfinden wird, beizuwohnen. DaS Programm wird sich ähnlich gestalten, wie beim Empfange des Prinzen Heinrich. Die Presse wird ein Bankett zu Ehren des Prinzen geben.
Die Unruhen in Belgien.
Lüttich, 10. April. Der Bürgermeister hat die Artillerie der Bürgergarde requiriert; alle Truppen sind konsiguiert.
Brüssel, 11. April. Der Minister des Innern berief den General Bustne, Befehlshaber der Bürgergarde in Flandern, und befragte ihn, ob er seiner Truppen sicher sei für die Aufrechterhaltung der Ordnung in Flandern. Busine erwiderte: „Wohl bei einem ökonomischen Konflikt, aber nicht bei einem politischen wie der gegenwärtige ist."
Brüssel, 11. April. Die Zahl der im Centre streikenden Bergarbeiter wird heute auf 20,000 geschätzt. Die ans Flandern dort eintreffenden Truppen werden mit den Rufen: „Es lebe das allgemeine Stimmrecht! Es lebe die Armee!" empfangen.
Brüssel, 11. April. Nach der Versammlung vor de« Volkshause durchzogen große Scharen gestern Abend die Stadt «ach allen Richtungen hin. Ein Trupp, der in den Vorort Schaerbeeck eindringen wollte, wurde von der Bürgergarde mit gefälltem Bajonett daran verhindert. Auf der Place Rouppe fand ein Zusammenstoß der Menge mit der Polizei statt, wobei mehrere Revolverschüsse fielen und einige Verhaftungen vorgcnommen wurden. Auch bei der Avenue Louise kam es zu Tätlichkeiten, wobei mehrere Personen Verletzungen erlitten. -Die Polizei trieb die Menge auseinander, die sich vor der Synagoge wieder sammelte und abermals zerstreut wurde. In vielen Häusem im Mittelpunkt der Stadt, u. a. im Palast des Senators Grafen Merode, wurden sämtliche Scheiben zertrümmert. Besonders heftig war ein Zusammenstoß in der Rue des Nimmes in der Nähe des Volkshauses und vor dem Volkshause, wo auf beiden Seiten mehr als 100 Schüsse fielen. Ueber 30 Personen wurden verwundet, unter ihnen Frauen und Kinder. Sie wurden in das Volkshaus, das zu einem Lazarethaus umgewandelt worden war, gebracht, in Krankenhäuser und ins Polizei-Bureau geschafft. Als die Menge die Straßen zu verbarrikadieren versuchte, machte die Gendarmerie von dem Bajonett Gebrauch, wo
bei sie mit Steinwürfen empfangen wurde. Um Mitternacht schien das Stadtviertel, in dem das Volkshaus liegt, iu voller Revolution zu sein. Man hatte dort die Schienen der Straßenbahn losgelöst und eine Barrikade vor dem Lolkshaus errichtet. Nach wiederholten Bemühungen gelang es der Polizei, die Straßen und das VolkShaus, in das sich viele geflüchtet hatten, zu säubern. Um 1 Uhr schien die Ruhe wiederhergestellt zu sein. Die klerikalen und die liberalen Blätter wenden sich mit Empörung gegen die Kundgebung der letzten Tage.
Lüttich, 11. April. Gestern Abend fanden hier große sozialistische Kundgebungen statt. Große Menschenmengen durchzogen die Straßen und veranstalteten unter freie« Himmel Versammlungen, wobei sehr heftige Reden gehalten und der allgemeine Ausstand für nächsten Dienstag angeraten wurde. Die Polizei, die einschritt, wurde mit Steinwürfen empfangen. Bei einem Zusammenstoß wurden zwei Polizisten und mehrere Teilnehmer an der Kundgebung verwundet.
Brüssel, 12. April. Bei den heutigen nächtlichen Kämpfen, die ungefähr das gleiche Aussehen hatten wie die gestrige«, ist der erste Todte zu verzeichnen. Ein Arbeiter wurde in der Rue kaute getötet.
England und Transvaal.
Frankfurt a. M., 14. April. Am Schluß eines im hiesigen Generalanzeiger veröffentlichten Berichts aus Pretoria heißt es: Vom Kricgsfeld erfahren wir hier viel weniger als wie in Deutschland. Es wird sehr wenig veröffentlicht, und alles nur halb. Nur von Buren, die sich einschleichen, hört man immer wieder: „Es steht gut, wir kämpfen fort."
Die Leute find in vorzüglicher Stimmung. Die Schutzblockhäuser richten nichts aus. Zum Schluß sagt der Bericht: „Wir sind neugierig, wie lange die Engländer sich noch abquälen werden. Am Siege der Buren zweifeln wir schon lange nicht mehr."
Frankfurt a. M., 10. April. Der hiesige Generalanzeiger, der mit der europäischen Transvaalregierung, namentlich mit Dr. Leyds in enger Fühluug steht, schreibt, er sei im Besitz direkter Nachrichten der jüngsten Zeit aus Prätoria, wonach die Sache der Buren ganz vorzüglich steht.
Landwirtschaft, Handel «nd Verkehr.
Nagold, 12. April. Der heute hier abgehaltene Schweinemarkt war wie der letzte bezüglich der Saugschweine stark befahren, bezüglich der iLäuferfchweine ließ er jedoch sehr zu wünschen übrig. Zugeführt wurden 85 Stück Saugschweine, wovon 42 Stück verkauft wurden. Der Preis betrug 35—42 ^ pro Paar. Ferner wurden zugeführt 8 Stück Läuferschweine, davon wurde 1 Paar zu 68 und 1 Stück um 28 ^ verkauft.
Verzeichnis der Märkte in der Umgegend.
Vom 14.-19. April 1902.
Berneck, 17. April: Krämer- und Viehmarkt.
Koukurs-Eriifftlunge«. Cannstatt: Nachlaß der am 28. Dez. 1901 »erst. Marie Vollmer geb. Kaufmann, und ihres am 30. März 1802 im Tode nachgef. Ehemanns Friedrich Vollmer. Gasthofbesitzers. Göppingen: Matthäus Vollmer, Ziegler in Eparwiesen. Laupheim: Josef Graf, Schneidermeister. Saulgau: Josef Deiringer. Kaufmanns-Eheleute.
Auswärtige Todesfälle.
Sulz bei Wildberg: Katharine Proß, Amtsdieners Frau, 38 I. a. Remmingsheim: Lehrer Lehn er Witwe, geb. D upper._
eid. MouseM.4 35
u. höher — 4 Meter sowie .Henneberg-Leide" in schwarz, weiß u. farbig von 95 Pf. bis Mk. 18.65 p. Met. tdeolvt 1«ii !»>! re rekle»! da die portofreie Zusendung der Stoffe durch meine Seidenfabrik auf «leitiebe« Grenzgebiet erfolgt. Xur echt, wenn direkt von mir bezogen! Muster umgehend. «.»«»«« Seidenfabrikant (A. u. K. Hoflief.), Lttrtek
Druck und Verlag der G. W- Zaiser' schen Buchdruckerei (S»il Zaiser) Nagold. — FLr die Redaktion verantwortlich: K. Paur.
ArnMche und WriVuL-WekunntnrucHungen.
Warth OA. Nagold. Sulz.
Langholz-Verkauf.
Aus dem hiesigen Gemeindewald kommen am
Montag de« 21. April ds. Js.
«achmittags 1 Uhr
im Submisfionsweg 620 Stück Lang- und Klotzholz mit ca. 458 Festm. I. bis V. Klasse zum Verkauf.
Die Angebote sind spätestens um genannte Zeit dem Schultheißenamt zu übergeben und müssen in Prozenten, Normal und Ausschuß zu einem Preis, des Revierpreises ausgedrückt sein.
Die Submittenten erkennen die Submissionsbedingungen, welche in Abschrift erhältlich sind, oder eingesehen werden können, durch Einreichung ihrer Offerte als rechtsverbindlich an.
Gemeiuderat.
«eschäflMch«,
Aus der hiesigen Saatschule können
1S,«0« Sjährige
Fichten-
Pflanzen
abgegeben werden.
Waldmeister Dürr.
dl « § 0 I ck.
<»
>
Vorrktir:
j
Im 8vd«L?rvLlä.
>
>
G
!
ki-MIiixen sie ii« äeitsebe lixeoS von
Heiurivb llanszakod.
Preis 1 Mk.
2. LLissr'scke
>
»
Buchhandlg.
empfiehlt
ssüstvo ?olo Ikss
(exquisit feine, schwarze chinesische Thees)
(in 8äää8at8ehlaack ösliodioots Äarst«) —
per (/.Pfd.-Dose L 60, 70, 80, 100 und 136 A »ft Reizende Probedöschen ä 10 ^
Uvlmrivl» Konditorei.
errieN wii oöer odne Nocke» »rek jeSer VrrckmelkoSe Sie Kerle» LrLolge.
Pergainenl-Papier
empfiehlt