Gebäude brannte und die Prin- f dem Brandplatz »nicht zu Schaden.
:g): Die freiwillige Berusssenerwchr ar- iiheres folgt.)
nehme, steht in der ne Verständigung zen, welche noch nicht ndes die Absicht der lten budgetrechtlichen em Wege zu räumen, inisterrat mit der
end 6 Uhr ereignete mhnunfall, der leicht den von der Prag i die Pferde eines nts so auf, daß der ichfel zur Seite ge- Straßenbahnwagens Straßenbahnwagen müßt werden. Die m Schrecken davon, sache des Schweizers hat, wie die Schw.
! in der letzten Ver- Veweisbeschlusses in mch selbst war nicht
r. SchoPfhkim, 18. Jan. Vorgestern abend V-9 Uhr brach in dem öftöckigen Ziegeleigebäude der Mech. Ofen und Thonwarenfabrik W Sutter und Co. ein Brand aus, der das ganze Gebäude einäscherte. Ungefähr 10 Feuerwehren warm auf der Brandstätte thätig. Die übrigen Teile des Fabrik«nwesens konnten gerettet werden. Der Brand ist vermutlich auf Ueberhitzung eines Ziegelofens zurückzuführen.
r. Hockenhcim, 18. Jan. Gestern nacht gegen 2 Uhr gab der ledige V. Schlüpfer von der Wohnung seiner Eltern 2 Schüsse mittels Revolvers auf seinen Vater ab, traf ihn jedoch nicht. Er wurde durch die Polizei verhaftet.
Köln, 15. Jan. Die Polizei verhaftete Hierselbst eine Frauensperson, die in dem Verdacht steht, über 50 ihrer Pflege anvertrauter Ziehkinder durch Beibringung von Gift getötet zu haben. Die Frau wohnte früher in Ehrenfeld und unterhielt doctselbst ein derartiges Institut verzog später nach Brühl, wo anch die Verhaftung erfolgte Die Staatsanwaltschaft leitete umfangreiche Erhebungen ein, auch nach der Richtung hin, ob weitere Personen an diesem Verbrechen beteiligt sind.
Hamburg, 17. Jan. Die Generaldirektoren der Hamburg Amerikalinie und des Norddeutschen Lloyd, Ball in und Wiegand, treten Ende dieses Monats eine gemeinsame Reife nach Nordamerika an.
Münster, 18. Januar. Der Kaiser läßt laut dem Münstersche« Anzeiger im hiesigen Schloßgarten gegenüber dem Friedhof, woKetteler ruht, ein Denkmal zu Ehren des Gesandten von Ketteler in Art eines Ehrengrabes errichten. Bildhauer Hidding wurde mit der Ausführung betraut.
heit in der gestrigen Sitzung des Kabinettsrats persönlich. Wie verlautet, wird Kontreadmiral Evans das nordatlantische Geschwader, das den Prinzen auf hoher See begrüßen soll, befehligen.
New-Zork, 15. Jan. Die Dauer des Besuchs des Prinzen Heinrich von Preußen in Amerika ist auf 14 Tage berechnet.
New-Aork, 17. Jan. Der Stappellauf der neuen Nacht des deutschen Kaisers findet am 25. Febr. vormittags 10fts Uhr stitt. — Präsident Roosevelt sprach heute seine lebhafteste Genugthuung über den Entschluß Kaiser Wilhelms, den Prinzen Heinrich als persönlichen Vertreter zu der Feier zu entsenden, aus. Ein Geschwader wird bis Tompkmsville, wo sich Prinz Heinrich an Bord der Hohenzollern begiebt, dem Kronprinz Wilhelm entgegen- sahren und von dort den Prinzen die Bai aufwärts eskortieren.
England und Transvaal.
Haag, 17. Jan. Die Bureaux der 1. Kammer sprachen bei Beratung des Budgets des Aeußern ihr Bedauern darüber aus, daß die Regierung keinen sSchritt gethan habe, um den Krieg in Südafrika zu beenden. Sie erkennen indessen an, daß eine Aktion Hollands mit Rücksicht auf die Zurückhaltung der anderen Regierungen schwierig sei, halten aber die Gefangennahme der niederländischen Ambulanzen durch die Engländer für eine sehr ernste Sache. Man sprach hierbei die Vermutung aus, daß die Regierung allzu leichiglänbig gegenüber den englischen Nachrichten sei und wünscht zu wissen, ob und in welcher Weise die Regierung die Sache selbst untersucht habe.
ier Dompert von in der Augenklinik e ihm Kopf sitzende rt ihren Weg durch genommen und sich cht. Die Operation Zatienten ist, wenn cacht zieht, bis jetzt
iwmpert schreibt der bis jetzt übersehen m Gläubiger etwa nrechnung der vor- Herungsvcrträge. r Nacht von gestern ilsee vorgekommener is Mädchen wurde efindlichen See er- ltschaft war heute Bestands bereits au fehlen noch, n dringenden Ver- n Frey begangen' teroffizier Arndt, rhaftet. Derselbe ichzuweisen. Falls derselbe vor das Wildnis hat Arndt
m letzten Sonntag muse in Kupferzell ficht wurde. Auch Der vom Unter- I verfolgte Gläserne heute vormittag rn Landjäger fest- ichtsgefängnis ein-
I. Beck u. Söhne, ungsschwierigkeiten gement mit ihren lt. amtlicher Anoffene Handelsge- vung soll eine be-
-itzung der bürger- Mkung des Hrn. der Ulmcr Bürger es vor etwa 30 Credo-Bildwerks, »den Restaurator m sind. — Die -licht klein; umso :euß. Kriegsmim- ldurchbruchs gegen waße und zwar in t. Es wird mit verden.
Andenken an die lt. Seeblatt die der Stadt beider übergebeu.
im 10 Uhr wurde ünt Paul Klett Feldern durch die e später erschien ächtete, daß ihres Als darauf ein der Zelle Klett's t vor. Er hatte re Hose eingenäht.
Ausland.
Wien, 17. Jan. Der Sturm hielt auch heute bis Nachmittag zwei Uhr an. Zwei Personen wurden so heftig niedergeworfen, daß sie einen Schädelbruch erlitten nnd starben. Zahlreiche Personen wurden mehr oder minder schwer verletzt. Der Sachschaden ist beträchtlich. Die Telephon- und Telegraphenleitungen sind vielfach zerstört.
London. 16. Jan. Die Stadtverwaltung beschloß heute, Chamberlain eine Adresse in Anerkennung der den wahren Interessen des Landes geleisteten Dienste zu überreichen. Die Adresse soll in einem goldenen Kästchen überbracht werden.
London, 17. Jan. Die Prinzessin von Wales wird ihren Gemahl auf der Reise nach Berlin nicht begleiten. Im Gefolge des Prinzen befinden sich nur die hervorragendsten Offiziere seiner Umgebung. Der Prinz reist am 24. d. M. von London ab. Die Reise erfolgt über Dover-Calais- Köln.
New-Aork, 17. Jan. Eine in Lareno (Texas) eingetroffene Depesche aus Mexiko meldet, in Chilpancingo (Provinz Guerrero) seien gestern durch ein Erdbeben 600 Personen umgekommen.
New-Hork, 17. Ja». Ein Telegramm aus Laredo (Texas) meldet: Auch in anderen Teilen Mexikos wurden gestern abend Erdbeben verspürt, die im allgemeinen 55 Sekunden dauerten. Die Meldung, daß in Chilpancingo 600 Mann nmgekommen sind, fand eine anderweitige Bestätigung noch nicht. In d:r Hauptstadt erlitten nur einige Häuser Riffe, sonst ist kein weiterer Schaden vorgekommen.
New-Hork, 18. Jan. Wie das Volkszählungsburcau bekannt giebt, beläuft sich die Bevölkerung der Vereinigten Staaten auf 84,233,069 Seelen. Davon entfallen auf die Vereinigten Staaten im engeren Sinne 76 Mill., auf die Philippinen 6,961,000, auf Portonco 953,000, auf Hawaii 154,000 und auf Alasca 63,590.
Prinz Heinrich's Amerikafahrt.
Berlin, 15. Jan. Prinz Heinrich von Preußen wird dem L.-A. zufolge die ihm in New-Aork zugedachten Aufmerksamkeiten durch ein Festmahl auf der Hohenzollern erwidern, zu welchem außer dem Präsidenten Roosevelt die hohen Stastswürdenträger der Union Einladungen erhalten werden. Zu diesem Behufe wird aus dem Silberfchatz des königlichen Hauses kostbares Tafelgerät an Bord der Pacht gebracht werden.
Kiel, 15. Jan. Der Adjutant des Prinzen Heinrich, v. Seckendorf, ist nach Berlin abgereist, um vom Kaiser Anordnungen über die Amerikareise zu empfangen. Prinz Heinrich, der bekanntlich in einem Lloyddampfer die Reise antritt, wird unterwegs die Hohenzollern besteigen. Prinz Heinrich wird aus einer Rundreise durch die Vereinigten Staaten mehrere Städte in Amerika besuchen und auf der Rückreise den Kaiser bei den Krönungsfeierlichkeiten in London vertreten.
Berlin, 17. Jan. Soweit bis jetzt nach dem Lokalanz. feststeht, wird Prinz Heinrich am 20. März die Heimreise von New-Iork auf dem Lloyddampfer Deutschland der Hamburg-Amerika-Linie antreten. Auf der Heimreise wird Prinz Heinrich in Newsport die Hohenzollern besteigen, den Potomak hinauf Idirekt nach Washington fahren und von dort aus in Begleitung des Präsidenten nach New-Jork zur Taufe der kaiserlichen Nacht abgehen. In New-Pork wird er mit den hervorragendsten amerikanischen Nachteigen- tümer« konferieren und diese im Aufträge des Kaisers zur Teilnahme an der Kieler Woche einladen. Ebenso wird Prinz Heinrich den Präsidenten ersuchen, das amerikanische Mittelmccrgeschwader zu genannter Zeit nach Kiel zu entsenden, damit die amerikanischen Matrosen an dem Matrosen- wetlfahren tcilnehmen können. Der Prinz wird ein wertvolles Geschenk des Kaisers für Miß Roosevelt mitbringen.
Washington, 15. Jan. Präsident Roosevelt zeigt großes Interesse für die Vorbereitungen zum Empfang des Prinzen Heinrich von Preußen. Er verhandelte über die Angelegen
Vermischtes.
Trunksucht und Verbrechen. (Milgeteilt). Später als in andern Ländern hat man in Deutschland den Kampf gegen den gefährlichsten Feind der Volkswohlfahrt, den Alkohol, aufgenommen. Er wird aber heute noch nicht mit dem nötigen Nachdrucke geführt; denn statt daß der Alkoholgenuß zurückginge, ist er immer noch ini steigen begriffen. Der Bierverbrauch z. B. hat im Zeitraum verletzten 17 Jahre um 33 Liter auf den Kopf zngenommen. Diese Thatsache bedeutet eine große Gefahr für die Zukunft unserer deutschen Nation. Ein Blick in die in deutschen Gefangenenanstalten vorgenommenen Feststellungen zeigt nur zu deutlich die unheilvollen Beziehungen zwischen Trunksucht nnd Verbrechen.
In der Betrunkenheit ist die Selbstbestimmung geschwächt; Neigungen und Triebe treten gebieterischer hervor, ohne durch Urteil und Ueberlegung gemäßigt oder gar bekämpft zu werden. Zanksucht, gesteigerte Empfindlichkeit führen zu schnellerem Handeln, zu sofortiger Ahndung und Rache; dem auftauchenden verbrecherischen Reiz folgt schnell die That. Da dieser Zustand also einen wesentlichen Einfluß auf die Begehung von Verbrechen ausübt, so folgt daraus, daß zu denjenigen Zeiten, in welchen am meisten Alkohol verbraucht wird, auch die Zahl der Verbrechen eine größere ist, als in den Tagen geringeren Verbrauchs geistiger Getränke.
Es ist eine altbekannte Thatsache, daß vom Samstag bis zum Montag der Verbrauch alkoholischer Getränke ein besonders großer ist. Zuverlässige Zahlen zeigen deutlich das Verhältnis der an Liesen „Hauptkneiptagen" der Woche begangenen strafbaren Handlungen zu den auf die übrigen Tage entfallenden. Von 380 Insassen der Strafanstalt Düsseldorf, die den Tag ihrer strafbaren Handlung genau anzugeben vermochten, hatten 132 — also mehr als ftz — dieselben am Sonntag begangen, auf Samstag, Sonntag und Montag zusammen kommen 216 strafbare Handlungen, d. i. 56,8 der Gesamtzahl. Nach einer von der Rheinisch-Westfälischen Gefängnisgesellschaft vor einigen Jahren vorgenommenen Feststellung entfielen von 2187 wegen Körperverletzung und Totschlags Verurteilten 58«/„ der Strafthaten auf den Samstag, Sonntag und Montag, 32 °/„ auf den Sonntag allein. Von 171 Fällen von Landfriedensbruch nnd Aufruhr waren 35°/„ am Sonntag, 82"/, am Samstag, Sonntag und Montag begangen. Unter 215 Männern, welche die Strafthaten am Montag begingen, befanden sich 113 — 52"/„ welche „blauen Montag" gemacht hatten.
Diese Zahlen, einer umfassenden, beweiskräftigen Statistik entnommen, sind leider nur allzusehr geeignet, den verderblichen Einfluß des Mkohvlgenusses auf die Begehung strafbarer Handlungen zu beweisen. — Die Verbrechen, auf welche die angeführten Zahlen sich beziehen, sind in hervorragendem Maße solche, die erfahrungsgemäß in den meisten Fällen dem raschen Impulse des Augenblicks entspringen, die Verbrechen gegen Leben und Gesundheit, die Roheitsund Gewaltlhätigkeitsdelikte.
Wir köirueu ihnen hinzuzählen die Sittlichkeitsverbrechen, die unter der anreizenden Wirkung des Alkohols besonders leicht verübt werden. Erschöpft ist aber damit die Zahl jener Verbrechen noch nicht, welche hauptsächlich dem übermäßigen Gelegenheitstrunk und seinen Wirkungen ihre Entstehung verdanken. Wir haben ihnen einen großen Teil der Verbrechen gegen das Eigentum hinzuzurechnen, bei deren Begehung wiederum in zahlreichen Fällen der Alkohol es ist, der den Thäter über die letzten Bedenken sich himvegsetzen läßt, der Not durch Diebstahl und Unterschlagung abzuhelfen. Der Branntwein beseitigt die letzten Bedenken gegenüber der Ausführung, festigt den vielleicht noch wankenden Mut. Ist der unter dem Einflüsse des Alkohols gefaßte Entschluß zur That die Sache eines Augenblicks, so sind die Folgen für den Thäter und dessen Angehörige in zahlreichen Fällen überaus weitgreifende und traurige. Oft ist es der Alkohol, welcher der Familie den Ernährer entzieht, Kummer und Elend herbeiführt. Nicht selten haben sich auch junge Leute durch übermäßiges Trinken ins Unglück gestürzt. Ihre Zukunft ist vernichtet; die schwere Einbuße, die sie an Hoffnungen für ihr Leben erlitten, wird nie aufhöre!!, ihnen eine harte Mahnung zu sein an das, was sie unter dem Einfluß des genossenen Weines gethan hatten. Oft wird wohl auch Branntwein getrunken, um durch die in dieser Absicht herbeigeführte Angetrunkenheit den Richter zur Milde zu veranlassen: der Alkohol wird zum willkommenen Mittel, durch die Aussicht auf eine geringere Strafe den Entschluß zum Verbreche» zu erleichtern. Diesen Fällen verwandt sind diejenigen, ind enen der Thäter sich zur Zeit der That in einem Zustande sinnloser Betrunkenheit befunden hat und infolgedessen der strafrecht- iichen Verantwortung entfällt. (?)
Haben wir uns bisher mit dem Gelegenheitstrinken und seinen! Einfluß auf das Verbrechen beschäftigt, so bleibt nunmehr ein Blick zu werfen auf de» chronischen Alkoholisnius, auf den fortgesetzten Mißbrauch des Alkohols und seine Beziehungen zur Kriminalität. Das Material dazu liefern die Irrenanstalten. In Württemberg waren 1875 unter 6514 Geisteskranken 3189 Trunksüchtige, d. i. 48,73des Gesamtbestandes. Eine im Jahr 1876 in 120 deutschen Gefangencnanstalten vorgenommene Feststellung hat ergeben, daß insgesamt 41 " „ der Sträflinge Trinker und unter diesen 46" „ Gewohnheitstrinker waren. Das sind Thatsachen, denen gegenüber es vermessen wäre, das Vorhandensein einer schweren Schädigung des Volkslebens, einer ernsten Gefahr zu leugnen. Tr. Baer sagt: „In der gewohnheitsmäßigen Trunksucht werden die sittlichen Eigenschaften vermindert nnd mit der Zeit ganz aufgehoben. Das Gefühl für Ehre, Würde, Pflicht, Anstand und gute Sitte geht allmählich verloren und zuletzt auch das für Gesetz und Recht. Mit
der Gefühls- und Gemütsstumpfheit, mit dein Verlust der Anhänglichkeit an die Familie und der Selbstachtung gerät der Gewohnheitstrinker in Müßiggang, in Ratlosigkeit und Verzweiflung, er wird Bettler, Landstreicher rnd zuletzt auch Dieb. Die Unmäßigkeit ist eine ergiebige Ouelle für die Vermehrung der Verbrechen und Verbrecher, weil sie alle Momente, die zum Verbrechen führen, die Einzel- und Massenarmut, Sittenlosigkeit, Müßigang, lasterhaftes Leben in einem hohen Grade hervorruft." Zu den Opfern des chronischen Trinken gehört also vor allem das Heer der Bettler und Landstreicher, körperlich und geistig degenerierte Gesellen, mit schlaffer Haltung, Stumpfheit und Energielosigkeit im Blick, Trägheit in jeder Bewegung. In welchem Umfange das Landstreichertum an dem Gewohnheitstrunke beteiligt ist, geht daraus hervor, daß in einer Zwangsarbeitsanstalt unter 103 Inhaftierten 83 trunkfällig waren. Tie ernste Zucht der Korrektionsanstalt bleibt aber fast immer erfolglos, weil ihnen fast ausnahmslos durch den Branntwein jegliche Energie abhanden gekommen ist. Anstaltsgeistliche nennen es eine undankbare Arbeit, au solchen durch Schnaps und Bummelei entnervten Leuten zu arbeiten.
Beides zusammen, die Schädigung der Gesundheit und die wirtschaftliche sind mit dein gewohnheitsmäßigen Trinken untrennbar verbunden; beides steht in unverkennbarer Wechselwirkung zu einander.
Als eine körperliche Folge des übertriebenen Alkoholgenusses stellt sich Schlaffheit und Gleichgültigkeit gegenüber den Anforderungen des täglichen Berufslebens ein. Der bis dahin strebsame Mann wird lässig, Arbeitskraft und Arbeitslust lassen nach, und im Zusammenhang damit steht der anfangs langsame, allmählich sich immer schneller steigernde Rückgang der Erwerbs- und Ver- möacnsverhältnisse. Die eigene und die Not der Familie ist die Folge, das Ende aber, mit dem der Not abgeholfen werden soll, ist in zahlreichen Fällen das Verbrechen. Weit erschütternder noch als die Fälle, in denen der Trinker selbst zum Verbrecher wird, sind diejenigen, in denen die durch den Trunk das Fainilienhauptes her- beigesührte Not Angehörige zum Verbrechen treibt. Eine Frau z. B. griff zu dem verzweifelten Mittel, der Not durch Brandstiftung abzuhelfen. Sie erzählte vor dem Gerichte, wie sie sich nicht mehr zu helfe» gewußt habe und so zum Verbrechen geschritten sei.
Zahlreich sind die Fälle, welche die Tagesprcsse erzählt, in denen Frauen, um dem durch den Trunk des Mannes verschuldeten Elend zu entgehen, in den Tod gehen und ihre Kinder mit sich gehen heißen.
Welche Fülle von Jammer und Not muß vorhanden sein, ehe eine Mutter zur Mörderin der eigenen Kinder wird!
Ein englischer Richter sagte einst: der Gefängnisse würden
wir leeren können, wenn wir England nüchtern machen könnten." Für unsere Verhältnisse können wir vielleicht sagen, daß wir dieselbe Behauptung auszustellen berechtigt sind für etwa die Hälfte der deutschen Gefängnisse.
Die Thalsache bezeugt, daß der Kampf gegen den Alkohol ein Kampf gegen das Verbrechen ist. Wo der Älkoholmißbrauch beschränkt wird, muß mich das Verbrechertum zurückgehen. R.
sDiese Ausführungen wenden sich nicht gegen unsere wackeren Stammtischgesellschaften, wo man in gemütlicher Runde sein Glas Gerstensaft trinkt; sie sind überhaupt nicht „lokal" aufzufassen, sondern für die engere und weitere Heimat gemünzt. Ueberall La sollen sie ein Besinnen Hervorrufen, wo man noch ein Herz hat für den Mitmenschen, für bekümmerte Mütter, denen der Sohn, für verzweifelnde Frauen, denen der Mann durch den Alkoholteufel an Leib und Seele zu Grunde gerichtet wird. Es geht langsam, oft sogar komisch zu, bis furchtbarer Ernst daraus wird. Dann fällt der Vorhang meistens nach einem schaurigen Abschluß! Also liebe Biertrinker Hand aufs Herz, die Zeilen sind gut gemeint und wollen auch so verstanden sein — nur dann können sie schließlich den Mäßigkeitsbestrebungen nützen.j
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
Nngold, 18. Januar. Der heute hier abgehaltene Schweinemarkt war ziemlich stark befahren, die Handelsluft eine zufriedenstellende. Zugeführt wurden 95 Stück Saugschweine, welche alle verkauft wurden. Der Preis pro Paar betrug 30—43 Ferner wurden zugeführt: 42 Stück, Läuserfchweine, wovon 30 Stück verkauft wurden. Der Preis pro Paar stellte sich auf 50—100
Konkurs-Eröffnungen. Ludwigsburg: Clara Vergst, Besitzerin der Weinwirtschaft zur Rose. Ulm J. Beck und Söhne, offene Handelsgesellschaft, mechanische Schäftefabrik. Ehingen: Alois Walz, Bäckermeister, derzeit mit unbekanntem Aufenthalt abwesend. Tuttlingen: Johann Jakob Teufel, Georgs, Inhaber eines Putzgeschäfts.
An der wirtschaftlichen Entwickelung der letzen Deeennien
haben zweifellos zwei Faktoren in hervorragender Weise mitgewirkt: die Vervollkommnung der Technik auf Grund der zahlreichen Neuzeiterfindungen und die machtvolle Entfaltung des Zeitungswesens. In der That ist die Presse heute ein völlig unentbehrlicher Grundpfeiler unseres modernen Wirtschaftslebens. Belehrend und aufklärend wirkt ste auf das Lesepnblikum, während ihre Tochter, die Zeitungsreklame, eine unschätzbare Vermittlerin jedes den Fortschritten der Neuzeit entsprechende» Geschäftsverkehrs repräsentiert.
Eine interessante Studie über die Reklame im Allgemeinen und die Zcitungsreklame im Besonderen finden wir als Vorwort zum Zeitungskatalog, welchen die bekannte Annoncen- Expcdition G. L. Danbe «K E o. in Frankfurt a. M., Saiscrstrafie 8, 10 u. 10 a auch für das Jahr 1002 hcrauS- gegebcn hat. — lieber den neuen Zeitungskatalog können wir berichten, daß durch seine Herausgabe die Herren G. L. Taube n. Co., deren Verdienste um die Entwickelung der Publicität, wie um den stetig fortschreitenden Geschäftsverkehr zwischen Presse und Publikum in gleicher Weise unbestritten sind, wiederum weiten Kreisen des inserierenden Publikums eine recht öediegene und wertvolle Handhabe liefern. Der Katalog ist auch diesmal in der bereits erprobten Form der Schreibmappe gehalten und kann durch seinen eleganten, geschmackvollen Einband als Zierde jedes Schreibtisches gelten. Inhaltlich ist er gegenüber der vorjährigen Ausgabe in anerkennenswerter Weise kompletiert und erweitert worden. Auch hat er wiederum durch Beifügung eines Kalenderkatalogs eine willkommene Ergänzung erfahren. Ter neue Zeitungskatalog der Firma G. L. Daube L Co. kann daher jedem Inserenten als schätzenswerter Berater angelegentlichst empfohlen werden. Ohne Zweifel ist er geeignet, dem fast 40jährigen Renommee, welches diese bekannte Firma in allen Schichten der Bevölkerung mit Refft genießt, Ehre einzulegen.
SS. »«aa.
eiarnrtoNr
7b klg. per Lleter ra. ilueter portofrei. Osutsoklsrici» «rüsetss Sosols,rssor>«et
Mvllki.8 L vis «klm« 8V. 19
l-eipriß«r»tr»s»e Ko. 43, Lok» ili-k!5r»k" »ii-.i-,».
Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.