entfallen auf Rotgewächs 168,958 lll, auf Weißgewächs i 89,678 bl, auf Schillergewächs 179,408 Ick. j

Tclephonverkehr. Am 15. Juli ds. Js. wird in Al- ! dingen, OA. Spaichingen, eine öffentliche Telephonstelle, ! an welche einige Telephonteilnehmer angeschlosfen sind, dem Betrieb übergeben. Sie ist durch eine besondere Doppel­leitung SpaichingenAldingen mit dem Telephonnetz des Landes in Verbindung gesetzt. Am 17. Juli d. I. wird bei dem K. Postamt Buttenhauseu eine öffentliche Tele­phonstelle dem Betrieb übergeben.

Vom Tage. Von einer tief bedauerlichen Ausschreitung, der leider ein Menschenleben zum Opfer fiel, wird uns aus unserer Nachbarftadt Altensteig berichtet. Am Sonn­tag saßen noch spät nach Mitternacht einige junge Burschen als letzte Gäste in der Dreikönigswirtschaft. Sie gerieten mit deni Wirt, der sie zum Gehen auffordcrte, in Streit und überfielen diesen nach Verlassen des Lokals vor dem Hause, indem sie ihu mit Prügeln niederschlugen. Durch die Mißhandlungen erlitt der Ueberfallene schwere Ver­letzungen, denen er nunmehr erlegen ist. Ein Nachbar, der deni Wirt zu Hilfe kam, wurde von den Burschen init einer Sense bedroht.

r. Stuttgart, 9. Juli. Die Kammer der Standes- hcrren nahm in ihrer heutigen Sitzung die Beamten­aufbesserungsvorlage und dieöazügehörigen Resolutionen nach den Beschlüssen der zweiteff-Oammer an. Minister­präsident v. Breitling sprach M 'Hoffnung, aus, daß in absehbarer Zeit an die Aufbesserung der Mk' nicht berück­sichtigten höheren Beamten herangetreteiff-WÄchen könne. Auch bezüglich der zahlreich vorliegenden Petitionen wurde den Beschlüssen des arideren Hauses Zustimmung erteilt.

Stuttgart, 9. Juli. Die Vertagung desVandtages, die für den 13. d. Mts. in Aussicht genommen war, wird nach der Frkf. Ztg. erst in nächster Woche erfolgen können. Bekanntlich hat der Finanzminister den Wunsch aus­gesprochen, daß die Generaldebatte über die Steuerreform­gesetze noch vor der Vertagung vorgenommen werde.

r. Stuttgart, lO.Juli. Die Hauptversammlung des Württ. Hauptvereins der Gustav-Adolf-Stiftung, welche zurzeit in Cannstatt tagt, wurde gestern vormittag mit einer Vertreterversammlung im großen Rathaussaale eingeleitet und zahlreich waren die Vertreter der württemb. Diaspora herbeigeeilt nach der reich beflaggten Neckarstadt. Der Vorstand des Hauptvereins, Oberkonflstorialrat Dr. v. Braun begrüßte zunächst die Delegierten, erstattete hierauf Bericht über die einzelnen Bezirksvereine der Diaspora und legte den Verteilungsplan für das heurige Vereinsjahr vor, der äußerst günstig abschließt. Bei der im Jahre 1878 zu Cannstatt abgehaltenen Hauptversammlung verfügte das Komite über Mittel in der Höhe von 15,600 und der heutige Versügungsplan ist mit 45,927,11 eingesetzt, der deutlichste Beweis der hocherfreulichen Entwicklung des Ver­eins. Für Festangebinde ist die Summe von 11,434 ^ ausgesetzt. Aus der Berichterstattung der Vormittagsver­sammlung, die nicht öffentlich war, wurde auch der gegen­wärtige schärfere Zug im religiösen Leben, insbesondere be­treffs der gemischten Ehen, zum Ausdruck gebracht und be­schlossen, zu diesem strengeren Vorgehen der katholischen Kreise in der nächstjährigen Jahresversammlung Stellung zu nehmen.

Stuttgart, 8. Juli. Der württ. Gerberverein hat, wie der Schwäb. Ni. berichtet, in seiner Sitzung vom 3. ds. Mts. beschlossen, Schritte einzuleiten, damit durch Erstellung über­deckter Gleise an den Güterbahnhöfen der größeren Stationen die völlig unbereguete Verladung von Gütern ermöglicht wird, welche, wie z. B. Mehl, Zement, Gerbrinde, Zucker, Salz u. s. w., durch Nässe und Feuchtigkeit dem Verderben ausgesetzt sind. Ferner beschloß der Ausschuß des württ. Gerbervereins, an die Generaldirektion der k. Staatseisen­bahnen eine Eingabe zu richten, mit der Bitte, daß die neuerdings auf die Artikel Torfstreu, Torfmull, Streutorf und Waldstreu im Interesse der Landwirtschaft für den ! Lokalgüterverkehr eingeräumte Frachtvergünstigung von 20-/» auch auf ausgenütztes Gerber loh ausgedehnt werde, j Dieses Loh, das wegen seines geringen Wertes nur auf j kurze Entfernungen verfrachtet werden kann, findet als Streu- und Düngemittel in der Landwirtschaft immer mehr ! Verwendung. Die Forderung der gleichen Frachtvergünstigung j wie für die oben genannten Artikel ist daher eine wohl- j berechtigte. - !

r. Marbach, 10. Juli. Bei der gestrigen Schultheißen­wahl in Ottniarsheinl, diesseitigen Oberamts, stimmten von 146 Wahlberechtigten 138 ab. Hievon fielen auf Revisor Georg Niederberger bei der landwirtschaftlichen Berufs­genossenschaft in Stuttgart 105 Stimmen, während Grund- buchSassifient L. Ebert in Gönnin gen 33 Stimmen erhielt

r. Göppinyc», 9. Juli. Seit 2 Tagen ist hier der Cisenbahnprakttkant ll. Klasse Walter spurlos verschwunden. Alle bis jetzt angestellten Recherchen blieben erfolglos. Walter war als sehr ordentlicher Mensch bekannt. Heute sind dessen Eltern hier angekommen.

r. Ulm, 10. Juli. In Marburg in Steiermark starb nach kurzer Krankheit Oberstleutnant a. D. v. Herbert im Alter von 67 Jahren. Der Verstorbene war früher im Feldart.-Reg. 13 und in den letzten Jahren seiner Aktivität Vorstand des hiesigen Zestungsgefängnisses. In seinen Mußestunden und während seiner Pensionierung beschäftigte sich der Verewigte viel mit Landschaftsmalerei und eine großeZahl von Aufnahmen alter Burgen, Schlösser, Klöster rc. sind die Frucht seines Schaffens.

Cllwangen, 10. Juli. Ein trauriges Geschick ereilte den Buchbinder Thomas. Derselbe war bei der Haupt­übung der Feuerwehr anläßlich ihres 50jährigen Jubiläums als Fkuerwehrsinanil ihärig und geriet während der Auf­

fahrt unter die Räder einer Spritze. Er erlitt hiebei ver­schiedene Verletzungen,deren Heilung jedoch scheinbar einen guten Verlauf nahm. In den letzten Tagen trat aber der Starr­krampf bei ihm ein, dem Thomas nunmehr erlegen ist.

r. Neuenbürg, 9. Juli. Der Goldschmied Gaus von Salmbach, OA. Neuenbürg, verletzte sich gestern abend mit der Baumscheere leicht am Finger. Am andern Morgen wollte ihn seine Frau zur Arbeit wecken, fand ihn aber als Leiche im Bett.

r. Von der badischen Grenze, 9. Juli. Einen bösen Abschluß nahm das Königsbacher Turnfest. Ein Turner und ein Soldat gerieten in Streit, wobei der Soldat sein Seitengewehr zog und den Mann derart verwundete, daß er schwer verletzt vom Platz getragen werden mußte. Der Soldat wurde verhaftet und an sein Regiment nach Karls­ruhe transportiert.

Drutschrs Reich.

Berlin, 9. Juli. Zu Ehren der außerordentlichen marok­kanischen Gesandtschaft fand gestern, der Nordd. Allg. Ztg. zufolge, ein Diner beim Staatssekretär des Aeußeren, v. Richthofen, statt, woran außer dem marokkanischen Bot­schafter und seiner Begleitung teilnahmen Staatssekretär v. Posadowsky, Handelsminister Möller, Staatssekretär Krätke, Oberbürgermeister Kirschner u. a.

Berlin, 10. Juli. Der Minister des Innen: hat an­geordnet, daß die Polizeibehörden die Vorlegung der Militärpapiere bei Vernehmung von Beschuldigten zu fordern gehalten sein sollen und daß, falls solche nicht bei­gebracht werde» können, die Beschuldigten ohne Ausnahme darüber befragt werden sollen, wann und wo sie sich zum letzten- male der Ersatzbehörde vorgestellt und welche Entscheidung sie von ihr erhalten haben. Im Anschluß an diese Verfügung für die Polizeibehörden hat nun auch der Justizminister die Gerichte samt den Beamten der Staatsanwaltschaft angewiesen, hinsichtlich aller verantwortlich zu vernehmenden, noch im militärpflichtigen Alter stehenden Personen im gleichen Sinne zu verfahren. Mit der nicht selten in polizeilichen oder gerichtlichen Verhandlungen erscheinenden Angabe, Beschul­digter sei nicht mehr Soldat oder sei überhaupt nicht Soldat gewesen, sollen die Behörden hinfort sich nicht mehr begnügen, vielmehr nötigenfalls weitere Rückfragen vornehmen, um das Militärverhältnis zuverlässig zu ermitteln.

Berlin, 10. Juli. Die National-Zeitung erfährt be­züglich des Gumbinner Militärprozesses, daß die Ver­handlungen der Berufungsinstanz vor dem Oberkriegsgerichte des ersten Armeecorps am 18. Juli in Gumbinnen beginnen. Es wird eine umfassende neue Zeugenvernehmung stattfinden, die auf mehrere Tage berechnet ist.

Berlin, 10. Juli. Den Neuesten Nachrichten wird aus Petersburg gemeldet, daß dort aus Damaskus Nachrichten eingegangen seien, wonach ein neuer Ausstand der Drusen ausgebrochen sei. Dieselben hätten die türkische Garnison im Hauran Luitsch überfallen und ermordet, türkische Dörfer am Dschebel Safa ausgeplündert und 8000 Stück Vieh mit sich in die Berge geführt.

Karlsruhe, 10. Juli. Die Nationalliberalen und Frei­sinnigen haben als Landtagskandidaten für die Stadt Karlsruhe Professor Dr. Gold sch mit, Fabrikant Wolfs von der Parfümeriefabrik Wolfs und Sohn und Rechts­anwalt Frühauf (freist) in Aussicht gestellt.

Lörrach, 8. Juli. Eine Vertrauensmännerversammluug der freisinnigen Volkspartei hat gestern den bisherigen Abgeordneten Hagist einstimmig als Kandidaten für die bevorstehende Landtagswahl im Wahlkreise Lörrach-Land wieder ausgestellt.

Aus der Pfalz, 9. Juli. Bei einer polizeilichen Revision der Milch der Händler aus der Umgegend von St. Ingbert wurde fast sämtliche Milch gewässert gefunden, sogar mit40 bis50Prozent Wasserzusatz! Wennschon, denn schon!

Coburg, 9. Juli. Der Landtag hat heute einen An­trag auf Aufhebung der Grund- und Gebäudesteuer mit 6 gegen 3 Stimmen angenommen.

Gießen, 8. Jnli. Auf eine Frage der Handelskammer Stuttgart nach den Erfahrungen über die Wirkungen der prenß.-hess. Eisenbahngemeinschaft für Hessen! hat die hiesige Handelskammer erwidert, daß die Gemein- ! schuft, ganz abgesehen von den erheblichen finanziellen Vor- ! teilen für Hessen, fast durchweg Verbesserungen zur Folge < gehabt habe; die Schattenseiten seien im wesentlichen in ? dem praktisch bis heute nicht zu hoch anzuschlagenden Uebel- ! stände zu erblicken, daß die Selbständigkeit der Bahnver- § waltung beseitigt und die Kontrolle des Landtages wesentlich i beeinträchtigt worden sei. j

Krefeld, 8. Juli. Kürzlich hielt hier ein angeblicher ! russischer Hofrat Dr. Ferres" eine gut besuchte Versamm- ^ lung zu Gunsten der Buren ab. Wie die Kref. Ztg. jetzt feststellt, ist dieser angeblichePro-Bur" weder Hofrat noch zur Führung des Doktor-Titels berechtigt, sondern ein Schwindler, der bereits mit deutschen Gefängnissen Bekannt­schaft gemacht hat, und gegen den auch jetzt wieder ein Verfahren wegen Betrugs anhängig ist. Der HerrHof­rat" hat allerdings schon in Südafrika gelebt und scheint sich auch jetzt wieder dorthin gewendet zu haben.

Ans Elsaß-Lothringen, 10. Juli. Bei der in Venden- heim stattgehabten Generalversammlung des Hopfenbau- Vereins für Elsaß-Lothringen kam es zu einer beachtens­werten zollpolitischen Kundgebung. Der Generalsekretär des Vereins Stambach aus Oberhofen hielt einen Vortrag über die Hopfenzoll-Frage und sprach sich unter Hinweis auf die Thatsache, daß Deutschland von den 500,000 Zentnern Hopfen, welche es jährlich produziere, nur 150,000 Zentner verbrauche, und daher bezüglich des Rests auf Export an­gewiesen sei, dahin aus, daß bei der bevorstehenden Neu­regelung der Tarife auf eine Erleichterung der Hopfenans- suhr hingewirkt und der bisherige Zollsatz bei möglichstem

Streben nach Herabsetzung der Einfuhrzölle in Frankreich, Rußland und Amerika beibehalten werden solle. Wenn der Deutsche Hopfenbauverein in einer Eingabe an das Reichsamt des Innern eine Erhöhung des Hopfen­zolles auf 100 ^ per IM Kilo beantragt habe, so habe er mit diesem Vorgehen nicht das richtig verstandene Inte­resse des deutschen Hopfenbaus gewahrt. Der Vortrag wurde von der fast ausschließlich aus bäuerlichen Kreisen besuchten Versammlung mit stürmischem Beifall ausgenommen. Ein Widerspruch gegen die Stambach'sche Auffassung erfolgte nicht.

Straßburg, 9. Juli. In Mutzig wurde vor der Wohnung des Bataillonskommandeurs Roeder ein posten­stehender Soldat vom 3. Bataillon des Infanterieregiments Nr. 143 von einem Zivilisten angeschossen und durch den Schuß lebensgefährlich verletzt. Ein der That verdächtiger Italiener wurde verhaftet.

Altreichskanzler Fürst Hohenlohe ff.

Ragaz, 9. Juli. In den Sarg des Fürsten zu Hohen­lohe wird noch eine silberne Platte mit folgender Jnschri ft gelegt: Chlodwig Karl Viktor Fürst zu Hohenlohe-Schillings- fürst, Prinz von Ratibor und Corvey, geb. 30. 3. 1819 zu Rotenburg an der Fulda, gest. 6./7. 1901 zu Ragaz, deutscher Reichsgesandter 1848, bayerischer Ministerpräsident Minister des Auswärtigen 1867 bis 1870, deutscher Bot­schafter in Frankreich 1874 bis 1885, kaiserlicher Statt- ^ Halter in Elsaß-Lothringen 1885 bis 1894, Kanzler des ^ Deutschen Reiches 1894 bis 1900.

Ratzaz, 9. Juli. An dem prachtvollen Julimorgen, der heute über Ragaz heraufgegangen, ist man schon früh im Hotel Quellenhof geschäftig. Es weilt noch der Tod im Hause. Leise sammeln sich in den großen Fluren und Gängen kleinere Gruppen flüsternder Gäste, namentlich die zahlreich anwesenden Deutschen sind schon bereit, ihrem einstigen Reichskanzler das letzte Ehrengeleit zu geben. Im ersten Stockwerk eilen der Kammerdiener des toten Fürsten und in Schwarz gekleidete Hotelbedienstete eilig hin und her Die Zugänge zu dem blumengeschmückten Totenzimmer sind noch verschlossen, drinnen wird alles zu der Zeremonie der Einsegnung der Leiche gerüstet. Vor dem Hotel fährt der schwarz drapierte Leichenwagen vor. Wenige Minuten nach 7 Uhr erscheint auch der hiesige katholische Ortsgeistliche, Pfarrer Oesch, in vollem Ornat mit seiner Begleitung und begiebt sich zum Totenzimmer, das hinter ihnen und den eingetretenen Angehörigen des Fürsten abgeschlossen wird. Nach etwa einer Viertelstunde ist die Zeremonie der Ein­segnung vorüber. Acht Träger holen den Sarg zum Wagen herunter. Vor der Veranda des Hauses hat sich die hiesige Kurkapelle eingesunden und eine kleine Trauergemeinde versammelt, die dem Verstorbenen das Geleite zu dem über eine Viertelstunde entfernten Bahnhof geben. Außer den drei Söhnen Hohenlohe, dem deutchen Gesandten v. Bülow mindern Grafen Hutten-Szopsky, einem Freunde der Familie Hohenlohe, begleiten auch die Besitzer des Hotels, die Herren Simons, Kurarzt Dr. Bally, eine starke Schar von Kur­gästen und Bürgern von Ragaz den Sarg. Von der katho­lischen und der protestantischen Kirche ertönen die Glocken, und unter den Klängen des Chopinschen Trauermarsches wird um 7'/, Uhr die Leiche nach dem Bahnhof geführt. Hinter dem kranzgeschmückten Sarge schreitet der Kammer­diener des Verstorbenen, dann die Geistlichkeit und hinter dieser folgen Fürst Philipp mit seinen Brüdern, die Orden auf der Brust und die Damen im tiefsten Schwarz. Alle folgen zu Fuß bis zum Bahnhof. Dort steht ein Wagen der vereinigten Schweizerbahn bereit, der inwendig zu einer Totenkammer hergerichtet ist. In dem ganz in Schwarz mit weißseidenen Borten drapierten Wagen erhebt sich in der Mitte ein provisorisches Postament, auf den: der Sarg während der Fahrt ruht. Ein Lorbeerbaum zu Häupten und große Blattpflanzen zu Füßen, mit weißer Seide garniert, schmücken den Jnnenraum. Von der Decke, direkt über dem Sarge, erglänzt in weißer Seide, von Tannengrün umgeben, ein mächtiges Kreuz, ebenso an den beiden Stirnwänden des Wagens. Der Sarg wird in den Bahnwagen gehoben, der dann mit einem kurzen Gebet des Geistlichen geschlossen und plombiert wird. Um 10 Uhr 40 Minuten erfolgt die Abfahrt der Leiche wie der Hohenloher Familie nach Schillingsfürst. St. Gallische Beamte haben die Wacht im Leichenwagen bis zur Schweizer Grenze übernommen. Ver­deutsche Gesandte Herr v. Bülow fährt nach der Ueber- führung nach Bern zurück.

Ausland.

Luzern, 10. Juli. Anläßlich des eidgenössischen Schützen­festes in Luzern wurden in dem ausgefochtenen internatio­nalen Revolvermatch je fünf Schützen, die Schweiz mit 2158 Punkten, Sieger. Zweiter war Frankreich mit 2070, dann Italien mit 1888, Holland mit 1830 und Belgien mit 1327 Punkten.

St. Etienne, 9. Juli. Nahezu 1000 Arbeiter der ° hiesigen Sammetfabriken sind in den Ausstand getreten, i nachdem man ihnen eine Lohnerhöhung verweigert hat. l London, 9. Juli. Der Birmingham Post zufolge sind am Samstag zwei Marineoffiziere von Paris abgereist,

! welche der französischen Regierung über Englands und ! Deutschlands Position am persischen Golfe Bericht i erstatten sollen. Die Regierung in Paris ist anscheinend ! überzeugt davon, daß zwischen beiden Ländern irgend ein Abkommen in Bezug auf den persischen Golf besteht. Diese Ueberzeugung wurde bestärkt durch neuere Berichte des französischen Konsuls in Teheran und des französischen i Konsuls in Buschiere.

! London, 10. Juli. Daily Mail kommentiert in einem ! längeren Artikel ein Interview ihres Touloner Korre- ! spondenten mit einem französischen General, worin ! letzterer erklärte, Frankreich sei augenblicklich in der Lage,