Erscheint

Montag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag.

Auslage 2000. Preis vierteljährlich hier 1 mit Träger-

lohn I.lO im Be- prks- u. 10 Lm-Berkehr 1.1» im übrige»

Württemberg 1.35 Monatsabounements nach Verhältnis.

Gksellschistkr.

Amis- und An^ige-Blatt M Leu Gberamts-BeM Nagold.

75 . Istzrgrmg.

Anzeigen-Bebühr f. d. einspaltige Zeile aus gewöhnl. Schrift oder deren Raum: bei einmaliger Ein­rückung 10

bet mehrmaltgrr ent­sprechend Rabatt.

Gratisbeilagen: Das Plauderstübchen und

Schmäb. Landwirt.

'A.° 58'

Hster-Ureisrätsel.

Nachstehend biete« wir unser« Lesern ein Preisrätsel, für dessen richtige Lösung wir 20 ouS Büchern bestehende Preise avsar'setzt habrn. Auslösungen mit der Aufschrift »Preisrätsel- find schriftlich bis einschließlich Mitt- woch nack Ostern (10. April), mit der genauen Adresse des Einsenders versthen, an unsere Redaktion einzusrnden. A«S der Zahl der eingegangrnen Auflösungen werden als­dann 20 ausgelost und an die betr. Errater (bei aus­wärtigen gegen Vorweis ihrer Postabonnementsqrrittung) abgegeben. Für dis 10 ersten Preise sind folgende Werke bestimmt:

1) Kulturgeschichte des klassischen «ltertum». Mit Illu­strationen. Von A. Holm, W. Drecke und W. Soltau.

2 ) Hundert Jahre in Wort und «ild. Eine Kulturgeschichte des XIX. Jahrhunderts. Bon Dr. S. Stefan. Mit 800 Text- illustrationen und 8 Kunstbeilagen.

8) 1812. Ein historischer Roman von Ludwig Rellstab. I» 3 Bäiidkn; illustriert.

4) Raturgeschichtliche Bilder für Schule und Haus. Bon Dr. B. Plüß, Basel. 244 Tafeln mit 1060 Holzschnitten und mehr alS 1200 Aufgaben.

8) Die Sandgräfin. Roman von Gustav Frenfsen.

5) Bismarcks Mahnworte an das deutsche Volk. Bon Dr. HanS Blum.

7) Bibliothek der Nnterhaltnng und des Wisien». 1 Band, vinaweag. A' Schwobagschicht von R. Weitbrrcht.

8) Wauderbilder ans China und Indien. Bo» W. Streller, China-Reisender, vinaweag. A' Schwobagschicht von R. Weitbrecht.

S) Sophia. Tausend Rezepte für Küche und HauS, SesundheitS- und Körperpflege.

10) Bibliothek des Humors. Ein wohlgeordneter Hau»- und Reisrschatz von über 7000 Anekdoten, Humoresken, Scherzen. Von E. O. Hopp, Ehkfredakteur.

Vrets-Ritts-l.

(Anagramm.)

AuS je zwei der nachstehenden Worte soll durch Um­stellung ihrer Buchstaben ei» neues Wort gebildet werden; z. B. Nil -s- Adam Mailand. Auf solche Weste wird auS:

1. M«S -s- Faul

2. Kern -s- Ulan 8. Lear -s- Oden

4. Hebron -s- Nil

5. Etage -s- Emir

6. Kiel

7. Gast

8. Leo

9. Tenne

10. Rune

11. Korn

"s" Soda -j- Rubin -s- Tod -s- ReiS -s- Tod -i- Loge

ein akademischer Diener, eine Pflanze, eine Lorbeerart. eine Stadt in Württemberg, eine MönchSwohnung. eine türkische Dienerin, eine Stadt in Bayern, eine Stadt in Spanien, ein Mädchenname.

»in Gebäude, eine GrdächtniSschrift.

Die Anfangsbuchstaben der gefundenen Worte ergebe« eine« Wunsch, den wir iv diesen Tagen unser« Lesern «ntgegenbnngen. Zu zahlreicher Beteiligung ladet ein

die Redaktion.

Nagold- Mittwoch dr« 3. April.

Amtliche».

Der Vorstand der Versicherungsanstalt Württemberg

au die K. Stadtdirektiou Stuttgart und die K. OberLmter.

Nachdem der BundeSrat am 21. Februar 1901 auf Grund der Z 4 Abs. 2 Satz 1 der JnvalidenverficherungSgrsetzeS vom 13. Juli 1899 beschlossen Hst,

daß polnische Arbeiter russischer und österreichischer Staatsangehörigkeit, welchen der Aufenthalt im Inland« nur für eins bestimmte Dauer behördlich gestattet ist und welche nach Ablauf dieser Zeit in das Ausland zurück- kehre« müssen, der VersicherungSpflicht nach dem Jnva- lidenverstcherungSgesrtze nicht unterliegen sollen, sofern diese Arbeiter in inländischen land- und forstwirtschaftlichen Betrieben oder in deren Nrbenbetriebrn beschäftigt werden, und daß diese Bestimmung vom 1. April 1901 ab in Kraft treten soll",

hat vaS ReichS-DersicheruntzSamt auf Grund des 84 Abs. 2 Setz 2 deS angeführten Gesetzes laut Bekanntmachung vom 23. März 1901 folgende Bestimmungen erlassen:

1. Jeder Arbeitgeber, der Ausländer beschäftigt, welche nach dem vorbezeichnrten Beschluß von der Verstcherungs- Pflicht befreit sind, hat dies binnen 3 Tagen, vom In­krafttreten des Beschlusses oder von dem spätere« Beginn der Beschäftigung ab gerechnet, des? Vorstände der Versicherungs­anstalt srizuzrigen.

2. Der Vorstand übersendet dem Arbeitgeber ein Muster für eine von diesem auszustellende Nachweisung, in deren Spalten folgende Eintragungen vorgesehen sein müssen:

a.) Vor- und Familienname des Arbeiter-; d) soll; der Arbeiter noch nicht 16 Jahre alt ist, Jahr und Tag der Geburt; o) Beginn und Dauer der Beschäftigung; ä) falls der Arbeiter Zwangsmitglied einer Kranken­kasse ist, der für die Krankrnkassenbeiträge maß­gebende Lohnsatz.

DaS Muster soll ferner an geeigneter Stelle einen Hin­weis auf die Strafbestimmungen des 8 176 Absatz 1 und 2 deS Jnvalideuverfichrrungsgefttzes enthalten.

3. Der Arbeitgeber hat dieser Muster für das laufende Vierteljahr auszufüllen und bis zum 15. deS ersten Monats der nächstfolgenden Vierteljahrs (15. Januar, 15. April u. s. w.) de« Vorstände der Versicherungsanstalt einzusrnden, hierbei auch, soweit dir Ausfüllung deS Musters darüber keinen Aufschluß giebt, anzuzeigrn, ob die Beschäftigung der Ausländer sich Über den Beginn des letzteren Vierteljahrs hinaus erstreckt hat.

4. Der Vorstand prüft die Nachweisung, stellt dm da­nach zu entrichtenden Betrag fest und sendet eine Abschrift der Nachweisung an den Arbeitgeber zurück mit der Auf­forderung, den auf Grund der Nachwsisung frstgestelltr» Betrog an die Versicherungsanstalt auf bereu Kosten einzu- senden. Die Verwendung von Beitragsmarken zum Zweck der Zahlung ist unzulässig.

6. Bei Fortdauer der Beschäftigung finden Ziffer 2 und 3 entsprechende Anwendung.

Stuttgart, den 2S. März 1S01, Maginot.

190!

Vorstehendes wird hiemit zur allgemeinen Kenntnis gebracht.

Die OrtSbehörde» werden angewiesen, darüber zu wachen, daß da, wo Arbeiter der in Rede stehenden Art beschäftigt werden, von den Arbeitgebern die vorgeschriebe«« Anzeige dem Vorstand der Versicherungsanstalt erstattet wird.

Nagold, den 1. April 1901.

K. Oberamt. Ritter.

Infolge der am 5. v. MtS. und den folgenden Tagen abgehaltenen Prüfung fürPräzeptorS-und ReallehrerSstellensindu.«.für. befähigt erklärt worden: für ReallehrerSstellen: Eugen Bachteler, Hilfslehrer an der höheren Mädchenschule in Göppingen, Karl Strohecker, Lehrgehilfe in Nagold.

Hsges-UeuigLeiterr.

A»r Ztu-t ««- Land.

Nagold, 3. April.

Landesausstellung. Die diesjährige Landesausstellung von LrhrlingSarbeiten wird im Mai in Stuttgart ab- gehalten werden. Die Anmeldungen haben bi- zum 10. April bei der Zentralstelle für Handel und Gewerbe zu erfolgen, die Eivlirferung der Ausstellungsstücke selbst, deren Trans­portkosten dir Zentralstelle trägt, hat vom 24. bis 27. d. M. zu erfolgen. _

b. Altensteig, 1. April. Vor mehreren Jahren erhielt Schullehrer Wößner in Terstetten, gebürtig von Uebrrberg, mit Rücksicht auf seine angegriffene Gesundheit einen Erholungsurlaub, den er nach dr« Rat eines ArzteS in Transvaal zubrachte, wo er zugleich eine weniger an­strengende Privatlehrstellr bekleidete. DaS dortige Klima war denn auch für seine GesundhritSoerhältniffr von sehr günstigem Einfluß, waS er in einem längeren Brief im Jahr 1899 seinen Angehörigen mitteilte. Als der süd­afrikanische Krieg anSbrach, teilte W. letzteren mit, daß er sich de« Burenheer angeschloffen habe. Seit einem Jahr wußten nun seine Eltern nicht* mehr von ihm. Erst dieser Tage erhielten sie die kurze Nachricht, daß er wohlbehalten wieder in Grrstrtten angekommen sei und ihnen ausführ­licher über seine Schicksale berichten werde.

Stuttgart, 1. April. Der württrmbrrgische General­leutnant v. Sick, Gouverneur von Straßburg, hat sich hier aufgrhalten und ist dann nach Berlin gereist. An diese Thatsach« knüpfen sich laut Fckf. Ztg., wie sich unter den gegenwärtigen Umständen leicht denken läßt, allerlei Gerüchte. ES heißt, Generalleutnant v. Sick sei zum zukünftigen KriegSmiuister bestimmt; nach einer anderen Version soll er dar Kommando deS württembergischrn ArmeceorpS über­nehme». Eine Gewähr für die Richtigkeit der einen oder anderen Meldung kann nicht geboten werden; erwähnt sei indes, daß in Straßburg ähnliche Gerüchts in Umlauf find.

Stuttgart, 2. April. Gestern vormittag 11 Uhr fand in Gegenwart deS Königs dir Eröffnung deS metroro- logischenKongresseS statt. Zugegen waren u. a. die Herren StaatSminifirr Dr. v. Pischek und Dr. o. Zryrr, Kammer­präsident Payer, der Luftschiffer General Graf Zeppelin. Direktor Dr. v. Zeller, Vorstand des statistischen LandrsamtS,

Das RrgimLirlsjrrbttiLrrnr derMaikäfer".

Maikäfer von 75 Jahren giebt «S in Berlin. DaS Garde-Füstlierregiment, die beliebten.Maikäfer-, feierten am letzten Samstag ihr 75jähriges RrgimentSjubiläum. Woher der Name? Anno 182S lag das Regiment mit de« langen Name«:Sardr-Reserve.Jnfonterie-(Landwthr-)Regi. ment" mit seinem ersten Bataillon in Potsdam, mit dem zweiten in Spandau. Anfangs Mai jeden Jahres wurde nun das ganze Regiment in Potsdam zu größeren Hebungen zusammengezogrn. Wie ein Frühlingskäserschwarm fielen dieGarde-Rtserve-(Landwehr.)Jnsanteristen" in die Ge­höfte in und um Potsdam. WaS Wnnder, daß die Pots­damer Schuljugend, die an Witzigkeit ihren Berliner Kameraden nichts nachgiebt, diesen Maibesuch baldMai- käber" nannte. Zuerst war dies ein Spitzname, der manchem Jung,»schwärm ein kräftigesDonrerwetter" von den Gardisten eintrug. Als aber ouch im Laufe der Jahre hohe und allerhöchste Vorgesrtzte in wohlwollendster Ge­sinnung dieMaikäfer" mit diesem Wort« anredeten, wurde «S allmählich ein Ehrenname. DieMaikäfer" waren die erste Truppe, welch« daS Zündnadelgewehr, mit dem unser« letzten Kriege gewonnen wurden, in Gebrauch nahm. Das III. Bataillon des Regiments wurde 1861 errichtet. DaS Regimeut bestand beinahe vierzig Jahre, ehe eS zum erstenmal« mit einem Feinde in Berührung kam. Während deS dänischen Kriege- bekamen dieMaikäfer" kein Pulver 1 « riechen, da sie dir Insel Rügen besetzt hielten, wohin derHanntmanu" sich aber nicht wogte; er hatte in

Schleswig-Holstein schon genug Prügel bekommen. Aber im österreichischen Kriege von 1866 konrt- dos Regiment seine Kriegstüchtigkeit beweisen. MitHurrch!" flog der Maikäferschwarm in Böhmen hinein! Bei Soor, Königin- Hof, vor ollem bei Königgrätz holten sich die braven Gelben ihre ersten kriegerischen Lorbeer«. DaS I. und II. Bataillon »ahmen todesmutig ein Gehölz beim Dorfe Lipa und warfen trotz der Tod und Verderben speienden Geschütze deS Feinde? denselben auS seiner überlegenen Stellung heraus. Die feindliche Artillerie wurde vollständig vernichtet. DaS III. Bataillon schlug mit großer Kaltblütigkeit und Un­erschrockenheit eine feindliche Ulanenattake ad und unterhielt von der Landstraße zwischen Rosberitz und Laugenhof auS ein heftiges Schktzer-fruer. Alle Bataillone mochten viele Gifangenr, die 2. Kompagnie allein 6 Offiziere und 360 Mann; dazu wurden nicht weniger als fünfzehn Geschütze erbeutet.

Wie rin Strahl auS heiterem Himmel schlug dann 1870 die Kriegserklärung ein! Am 30. Juli flogen die Maikäfer" in den Krieg wider den Erbfeind. Am 18. August, in dem heißen Ringen bei St. Privat, besetzte daS I. Bataillon unter heftigem, feindlichem Ar tillrrieseuer Habonvill«, doS II. und III. Bataillon gingen auf St. Ail loS. Um drei Uhr nachmittags wurde daS Dorf St. Mari« mitMarsch, Marsch! Hurrah!" gestürmt, wobei leider der Rrgimentskommandenr Oberst v. Erckert den Heldentod starb.' Am Abend war der Feind geworfen, und die Maikäber" legten sich inS blutdurchfloffrne Biwak. Nicht lange dauerte die Ruhe zwischen den Schlachten! Dir Maasarmee" vollsührte ihren berühmte» Rechtsaburarsch,

und am 1. September rückte das Regiment abermals bet Sedan in die blutige Arbeit; daS zweite Bataillon nahm das Dorf Givonne, das erste und zweite Bataillon stürmte daS Wäldchen von Garenne. Groß war die Beute deS Regiments: 111 feindliche Offiziere, etwa 8500 Mann G.fangen«, einen Adler, 17 Geschütze, 3 Mitrailleuft», 17 Munitionswagen, 245 Pferde und 16 Maultiere be­fanden sich in den Händen der flinken Maikäfer. Soviel hat kein Truppenteil erbeutet. Im weiteren Verlauf deS Krieges nahm da- Regiment noch an der Einschließung von Paris teil und hatte einige kleinere Gefechte zu bestehen.

Am 1. Juni 1876 feiert« da- Regiment sein 50jährigeS Bestehen, wobei einVerein ehemaliger GardesüMere" ge­gründet wurde. Zehr, Jahre später wurde den gefallenen Kameraden der letzten Feldzüge ein einfaches, aber würdige- Denkmal in den Schirßständen in der Jungfernhaide errichtet. Im Trauerjahr 1888 hielt mancher Offizier und Unter­offizier deS Regiments die Totenwache an den Särgen der beiden ersten Kaiser; Kaiser Friedrich de« Edlen führte unser jetziger Kaiser da- Regiment am 29. Mai 1888 im Gchloßgarten vor. DieMaikäfer", wie daS 2. und 4. Garderrgimrnt find dir einzigen Truppen, welche Kaiser Friedrich als Kaiser gesehen hat! So konnte denn daS be­liebte Regiment in Ehr« und Freude seine« Jubeltag feiern!

Kleine Chronik.

Der Bruder de» Königsmördrr BreSct, Leutnant BrrSci hat nunmehr vom König Viktor Smanurl III dir Erlaubnis erhalte», den Namen Lord: anjunehmen.