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Geschäftsjahr 1887
ilar des Abschluffes, htrags zur Bankver- cherung, beziehungsneue Prämie, in den >ar durch die unter« chweisung zum Rech- :n liegt.
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63. Jahrgang.
Wro. 16 .
Amts- unä Intekkigenzökatt für äen Bezirk.
Ecscheint Aienata«, Konserstag L Kamaia«.
Zie Einrückungsgebühr beträgt 9 L p. Zeile im Bezirk, sonst 12 H.
Dienstag, äen ?. Februar 1888.
! Abonnementspreis halbjährlich 1 80 H, durch
! die Post bezogen im Bezirk 2 80 H, sonst in
! ganz Württemberg 2 70
ZUM Abonnement
auf das „Calwer Wochenblatt" für die Monate Februar und März ladet freundlichst ein
__ die Redaktion.
Amtliche Bekanntmachung-
betr. lias Erköfcbea äer ^ungenteaebe.
Im Stalle des Jakob Friedrich Bolz in Oberreicheubach ist die Luugeuseuche als erloschen zu betrachten, was hiemit zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird.
Calw, den 4. Februar 1888. K. Oberamt.
Supper.
-Politische Wachrrichten.
Deutsches Reich.
Berlin, 3. Feb. Der „Reichsanzeiger" giebt bekannt: Die Regierungen Deutschlands und der österreichisch-ungarischen Monarchie haben sich zu der Veröffentlichung ihres am 7. Oktober 1879 abgeschlossenen Bündnisses entschlossen, um den Zweifeln ein Ende zu machen, welche an den rein defensiven Intentionen desselben auf verschiedenen Seiten gehegt und zu verschiedenen Zwecken verwertet werden. Beide verbündeten Regierungen sind in ihrer Politik von dem Bestreben geleitet, den Frieden zu erhalten und die Störungen desselben nach Möglichkeit abzuwehren. Sie sind überzeugt, daß die Bekanntgabe des Inhalts ihres Bündnisvertrages jeden Zweifel hierüber ausschließen wird, und haben deshalb beschlossen, denselben zu veröffentlichen. Der Vertrag lautet in der Hauptsache:
Artikel 1. Sollte wider Verhoffen und gegen aufrichtigen Wunsch der beiden hohen Kontrahenten eines der beiden Reiche von Seiten Rußlands angegriffen werden, so sind die hohen Kontrahenten verpflichtet, einander mit gesamter Kriegsmacht ihrer Reiche beizustehen und demgemäß den Frieden nur gemeinsam und übereinstimmend zu schließen.
Artikel 2. Würde einer der hohen kontrahierenden Teile von einer anderen Macht angegriffen werden, so verpflichtet sich hiermit der andere hohe Kontrahent, dem Angreifer gegen seinen hohen Verbündeten nicht nur nicht beizustehen, sondern mindestens eine wohlwollende neutrale Haltung gegen den hohen Kontrahenten zu beobachten; wenn jedoch in solcher^ Falle die angreisende Macht von Seite Rußlands, sei
es in Form einer aktiven Kooperation, sei es durch militärische Maßnahmen, welche den Angegriffenen bedrohen, unterstützt werden sollte, so tritt die im Artikel 1 dieses Vertrages stipulierte Verpflichtung des gegenseitigen Beistandes mit voller Heeresmacht auch in diesem Falle sofort in Kraft und die Kriegführung der beiden hohen Kontrahenten wird auch dann eine gemeinsame bis zum gemeinsamen Friedensschluß.
Artikel 3. Dieser Vertrag soll in Gemäßheit seines friedlichen Charakters, und um jede Mißdeutung auszuschließen, von beiden hohen Kontrahenten geheim gehalten und einer dritten Macht nur im Einverständnisse beider Teile und nach Maßgabe spezieller Einigung mitgeteilt werden.
— Die in den letzten Tagen in Brüssel vorgenommenen Schieß- versuche mit Krup p'schen und Cockeril l'schen Kanonen ergaben die Unbrauchbarkeit der letzteren, während die Kruppkanonen die Probe glänzend bestanden.
Man schreibt aus San Remo,3. Febr. Alle Aerzte halten trotz der günstigen Krankheitszeichen der Luftröhrenschnitt für empfehlenswert, weil derselbe gestatte, daß die Ausheilung des Kehlkopfes sich ohne Zwischenfälle vollziehe. Der Kronprinz fuhr heute im halbbedeckten Wagen nach Ospedaletti, mit ihm die hessischen Fürstlichkeiten; in einem zweiten Wagen folgten Dr. Schräder und die Adjutanten. Das Aussehen des Kronprinzen ist gut, die Miene heiter.
Oesterreich.
Wien, 5. Febr. Der Botschafter Oesterreich-Ungarns, Graf Wolkenstein und der deutsche Botschafter, General Schweinitz unterrichteten den Zaren, ebenso, wie Graf Kalnoky den hiesigen russischen Botschafter von der bevorstehenden Publikation, mit dem Beifügen, daß vorwiegend eine Beruhigung der Bevölkerung bezweckt sei. Die „Presse" sagt, es liege noch immer kein Grund zu hochgradiger Beunruhigung oder Besorgnis vor, „weil wir fest überzeugt sind, daß man in Wien und Berlin im geeigneten Augenblick alle Vorkehrungen treffen werde, um einer überraschenden Aktion Rußlands vorzubeugen, sehen wir zuversichtlich der Haltung Rußlands in der nächsten Zeit entgegen."
Frankreich.
Paris, 5. Febr. Die Morgenblätter bezeichnen die Veröffentlichung des österreichisch-deutschen Bündnisvertrags als eine ernste Thatsache und sind der Ueberzeugung, daß dieselbe auf die freundschaftlichen Beziehungen Frankreichs und Rußlands einen günstigen Einfluß ausüben, dagegen die Entfremdung zwischen Rußland und Deutschland nur vergrößern werde. Das „Journal des Debats" konstatiert, daß die Veröffentlichung des Vertrages in ganz Europa viel eher den Eindruck eines Alarmschusses als den einer Friedensbotschaft gemacht habe.
Keuilleton.
(Nachdruck verboten.)
Das WikchgchM.
Erzählung von Maurus Zökai. Autorisierte Uebersetzung von Ludwig Wechsler.
(Fortsetzung.)
„Ganz, wie die Dschins aus den arabischen Märchen!" brummte der Oberst. „Auf das eine Ohr legte er sich nieder, mit dem anderen deckt er sich zu. Da sieh mal einer, nicht einmal seinen Mantel hat er um sich."
Und der Wind blies, daß es einem durch die Knochen schnitt.
Der Oberst stieg vom Pferde und, seinen pelzverbrämten Mantel von den Schultern nehmend, breitete er denselben über den Schläfer.
„Dummer Tropf!" brummte er dabei. „Ich wünschte, Hände und Füße würden ihm abfrieren." Und damit hüllte er ihm Hände und Füße sorgfältig in den weichen warmen Mantel ein.
* *
*
Man behauptete, die Abwechslung sei angenehm. Die Abwechslung aber, die die Winternächte unter den Mauern von Sebastopol mit sich brachten, waren sicherlich nicht angenehm.
Eines Nachts strömte unendlicher Regen herab, wie zu Noah's Zeiten und da wünschte ein jeder, es möchte doch lieber frieren. In der nächsten Nacht fror es nun so gründlich, daß man die auf die Erde gelegte Flinte nicht aufheben konnte und der eiserne Säbelgriff den Menschen die Haut von den Handflächen rieß; da betete nun ein jeder, es möge doch kein solcher Frost herrschen. Auch dies wurde erhört. In der nächsten Nacht ließ der Frost nach und an Stelle desselben trat ein Nebel,
daß die Menschen schier erstickten und nicht wußten, ob es Nacht sei oder Tag. Der unzufriedene Geist, dem nichts recht gemacht werden kann, wünschte sich nun statt des Nebels Kampf und Schlacht; sei es, in demselben umzukommen, als in diesem zum Schneiden verdickten eckelhaften Luftmoraste elendiglich zu ersticken.
Selbst dieses Verlangen wurde erhört.
In dem dichten Nebel beschlichen die russischen Truppen die englischen Laufgräben und als die Engländer am inbrünstigsten einen kleinen Blutregen erflehten, stürmten sie die Schanzen: „da habt Ihr ihn!"
Bevor noch die Wachen einen Schuß abgeben konnten, waren sie mittelst Schlingen, die man ihnen um den Hals warf, unschädlich gemacht worden; die formalisierten Truppen stürmten mit gefälltem Bajonett in die Laufgräben, die aus dem Schlafe Emportaumelnden noch vor dem Erwachen in's Jenseits spedierend.
Nach wenigen Sekunden hatte sich ein erbitterter Kampf entwickelt. Nach dem ersten Entsetzen wendeten sich die Engländer mit der Wut der Verzweiflung gegen ihre Angreifer; überall klingen Degen und Bajonette, dröhnen Gewehrkolben; durch das Fluchen und Lästern tönt zuweilen erschreckend der lange Todesschrei eines Gemordeten, der schon auf der Erde liegend, noch gegen das ihm durch den Leib gerannte Eisen ankämpft. Niemand weiß: ist's ein Russe, oder ist's ein Engländer?
Das Getöse, der Kampf gewinnt aber immer mehr an Ausdehnung; es ist den Russen gelungen, Terrain zu fassen und ein rasendes Hurrahgeschrei beweist, daß die Engländer bereits aus einem Graben gedrängt worden sind.
Doch in dem Winkel des zweiten Grabens wird der Feind ausgehalten. Der Rücken gegen den Winkel gedrückt, kämpft ein einzelner Mann, der die Stürmenden mit blutigen Köpfen heimschickt. Wer ist dieser schreckliche Mensch?"
Zu vieren und fünfen haben sie sich bereits mit gefälltem Bajonett und dem Namen des heiligen Michael auf ihn geworfen; doch weder Bajonett, noch der Name des Erzengels konnte ihm etwas anhaben.