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>old über das Familienrscht des rr mit ihren werten Angehörigen

Erscheint

Montag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag.

Auslage 2000. Preis vierteljährlich hier 1 mit Träger-

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Amts- un- Anzrige-Blalt sur -en Oberamts-Bezirk Nagot-.

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IV. Lsluvr'sobsu Buchhdlg.

ttrilunge« des Ltasdesamts der Ztadt Nagold.

rten: Gottlob Wilhelm Rähle, hu des Karl Wilh. Stähle, Schneider, >. am 20. Januar.'

Zouise Friederile Braun, Tochter ! Joh. Christian Braun, Eteinhauer, >or«n am 21. Januar.

^ 14

Amtliche«.

Die Ortsbehörden

werden auf den in Nr. 1 des Ministerial-Amtsblattes von d. I. S. 3 erschienenen Erlaß des K Ministerium- deS Innern vom 29. v. MtS.. betr. Förderung rechtzeitiger und sachgemäßer Behandlung »»»« Augeukrauken, hiemit besonder- aufmerksam gemacht und angewiesen, diesen Erlaß in der nächsten Sitzung der Gemrindekollegien, der OrtSschul-und Armenbehörde zur Verlesung zu bringen, sowie den Hebammen ihrer Gemeinden zu eröffnen.

Ueber den Vollzug dieser Weisung ist im Schultheißen- Amt-Protokoll Bermerknug zu machen.

Nagold, den 24. Januar 1901.

K. Oberamt. Ritter.

De« Ortsbehörde« für die Arbeiterversicheruug

gehen mit nächster Post die bestellten Formulare für In­validen- und Altersrentrnsachen zu. Hiebei wird bemerkt, daß die im Laufe de- Jahre- 1901 etwa weiter benötigten Formulare vom Obrramt zu beziehen find.

Nagold, den 25. Januar 1901.

» K. Obrramt. Ritter.

Der Et.-An». veröffentlicht eine Bekanntmachung des akademischen RektoramtS in Tübingen, betreffend die im Jahre 1900 bei der Universität verliehenen akademischen Grade. In der Liste der von der medizinischen Fakultät mit dem Doktorgrad Aus­gezeichneten befindet sich u. a. Paul Kränzle aus Altensteig.

Zum Geburtstage des Kaisers.

Die in voriger Woche begangene Jubelfeier des zwei­hundertjährigen Bestehen- des Königreiches Preußen- und der erhebende Rückblick auf die glanzvolle Entwickelung Brandenburg-Preußen- und der zielbewußten und that- kräftigen Regierung hochbefähigter Fürsten geben in diesem Jahre der Geburtstagsfeier des deutschen Kaisers eine besondere historische und nationale Bedeutung, denn das HauS Hohenzoller« verdankt «S wesentlich feinen Herrschertugenden, daß es nun seit einem vollen Menschen- altrr auch die deutsche Kaiserkrone trägt, und daß der Preußische König der Führer der deutschen Fürsten und Völker geworden ist. Di« großen Vorzüge der Monarchie, die in Preußen die staatliche Einheit und Autorität, die eiserne militärische Manneszucht und die eifrigen und pflichtgetreuen Beamten schuf, Vorzüge, die unter genialen Herrschern neues Leben und große schöne Fortschritte dem Lande und dem Volke bringen, sie werfen ihr glanzvolles Licht auch aus das Reich, in dem alle monarchisch treu­gesinnten Bürger morgen insbesondere ihres Kaisers ge- denken, der an diesem Tage sein Grburtsfest begeht. In ihm verkörpert sich das zielbewußtr Streben der Hohenzollern, sein Volk in ernster Arbeit zu erziehen und zu erhalten, im Lande die Wohlfahrt aller Stände zu

England unter der Regierung Wktorias.

Als die Königin Viktoria, noch fast ein Kind, ihrem Oheim Wilhelm IV, dem nur eine verhältnismäßig kurze Regierungszeit beschieden war, vor fast 64 Jahren auf dem Throne >von England folgte, war die Dynastie durch die wenig glückliche Regierung de« Vorgängers Wilhelm-, Georg IV, einigermaßen erschüttert. Sein ärgerlicher Ehe« scheidungSprozeß mit seiner Gemahlin Karoline von Braun- schweig entfremdete ihm die Sympathien der Nation. Schwermütig und menschenscheu, zog er sich dann ganz von seinem Volke zurück, als Castlereagh, sein langjähriger Ge- nofse und Vertreter einer wenig einwandsfreien Politik, sich in einem Anfalle von Schwermut selbst den Tod gab. Freilich führte später der große Staatsmann Canning die Politik des JnsrlreicheS wieder auf ihre frühere Höhe, aber Georg IV blieb bis zu seinem letzten Lebenslage seinem Volk ein Fremder.

Wilhelm IV gelang es in den sieben Jahren seiner Regierungszeit nicht, die Kluft, welche zwischen Volk und Thron entstanden war, wieder völlig zu schließen; das blieb erst der Königin Viktoria Vorbehalten, die, ein Sonnenkind des Glückes, sich gleich bei ihrem ersten Auftreten alle Herzen im Sturm gewann. Unter ihrer langen Regirrungs- zeit hat sich die englische Verfassung so gefestigt, daß sie gewiß allen Stürmen trotzen kann; dir Interessen der Krone wie deS Parlaments und des Volkes scheinen dabei aufs beste gewahrt. Freilich find dir beiden großen Parteien unter ihrer Herrschaft in stetem Wechsel an der Regierung gewesen. In liberalen Grundsätzen erzogen, begann Königin Viktoria mit einem Whigministerium zu regieren, dieses mußte aber schon Anfang der vierziger Jahre den Tories weichen, und jeudem hat daS Bild stets gewechselt. Lord

ttagold, Samstag den 86. Januar

fördern, nach außen stark und mächtig, vor allem schwert- bereit zu sein. In allen kleinen und großen politischen Fragen hat Kaiser Wilhelm eine groß angelegte impulsive Herrschernatur bewiesen, ein echter Hohenzoller, der, wenn ihn auch oft seine Zeit nicht versteht, mit festem Blick das Reichsschiff durch gefährliche Klippen bisher sicher geleitet hat. Und das stolze Vertrauen auf eine glückliche Zukunft des geliebten Vaterlandes unter seiner Führung erhebt am morgigen Tage die Herzen aller guten Deutschen zu dem innigen Wunsche: Gott erhalte und schütze den Kaiser!

^«Mische Rundschau.

Politische Bewegungen in der Türkei.

In Konstantinopel scheinen die revolutionären jung­türkischen Bestrebungen an Kühnheit zunehmen zu wollen Wie man aus Philippopel telegraphiert, sind jüngst in der Hauptstadt deS türkischen Reiches zwei Zirkulare jung- türkischer Herkunft verteilt worden, von denen eines die UnterschriftOttomanisches Komite für Freiheit und Fort­schritt", das andere den StempelFreisinniges ottomanisches Zentralkomitee trägt. In dem letzten Zirkular wird eine Aenderung des gegenwärtigen Regimes als unbedingt not­wendig bezeichnet. Beide Zirkulare, welche zu Gerüchten von einem beabsichtigten jungtürkischen Handstreich in Konstantinopel Anlaß gaben, sollen in hohen türkischen Kreisen große Beunruhigung heroorgerufen h^ben; Kenner der Verhältnisse jedoch find überzeugt, daß die jungtürkische Partei nicht in der Lage ist, «inen Handstreich auszuführeu, und daß daher den erwähnten Zirkularen keinerlei Bedeutung brizulegen ist.

Zur Verwaltungsresorm.

ii

Den breitesten Raum nahm die Frage rin: Sollen dem OrtSvorsteher allen oder nur den un­geprüften Geschäfte abgenommen werden? welche? und wenn ja! wem sollen dieselben über­tragen werden?

Diese Frage hat eine lange lehrreiche Vorgeschichte. Im engsten Zusammenhang mit ihr steht die Frage der lebenslänglichen Amtsdauer der OrtSvorsteher. Die Ab- schaffung derselben wird auch der neue Entwurf vorsehen, die Rückwirkung aber auf di« im Amt befindlichen OrtSvorsteher ausschließen. Die Debatte förderte nichts wesentlich neues zu Tage. Die Gründe für und wider die Entlastung, die anläßlich der Beratung des OrtSvorsteher- gesetzes in der Abgeordnetenkammer so gründlich erörtert worden find, wurden wieder ms Feld geführt. Die Ansicht der Regierung ist dahin zusammengrfaßt:

.Trotz der Mannigfaltigkeit und großen Zahl der Aufgaben der Ortsvorsteher ist es doch schwer, einzelne Funktionen von dem Ortsvorsteheramt stoszulösen, ohne auf Schwierigkeiten zu stoßen, welche teils in dem inneren Zusammenhang dieser Aufgaben mit

Stanley (Graf Derby), MalmeSdury, -'Israeli (Lord BraconSfield) und Lord Salisbury huldigten konservativen, Lord Palmerston, John Ruffel, Gladstone und Rosebery liberalen Grundsätzen. In allen Wrchselfällen blieb die Monarchie der ruhende Pol in der Erscheinungen Flucht, und der Geschichtsschreiber Macauley konnte nicht aanz mit Unrecht das stolze Wort sprechen:Englands Geschichte ist vorwiegend die Geschichte des Fortschritts."

Unter der Regierung Vcktorias hat England mit Energie an der Unterdrückung des Sklavenhandels und der Sklaverei gearbeitet, es hat eine Reform deS Seerechts gebilligt, in­dem es daS Prinzip annahm, daß die neutrale Flagge auch in Kriegszeiten jede Ware, Waffen und Kriegsbedarf aus- genommen, decke und schütze (tn der Ausführung konnte man allerdings die Praktiken der Engländer oft nicht billi­gen), es hat die Gleichberechtigung der Katholiken mit den Protestanten durchgeführt und die Juden im Parlament zugelafsen, indem in dem Parlamentsschwur die Worteauf den Eld eines wahren Christen" gestrichen wurden.

In Ostindien wurde die englische Herrschaft außerordent­lich gefestigt. Durch Einmischung in die Thronkämpfe der mohammedanischen Fürsten gelang es den Engländern, ihr Gebiet über das rechte JnduSufer ouSzudehnen; als darauf, durch Rußland aufgrstachelt, die Afghanen und verschiedene indische Fürsten den Kamps gegen England begannen, ge- lang eS den englischen Truppen unter Lord Ellenborough und Herdinge, die Bewegung niederzuschlagen. Die be­sonders sehr thatkräftigen Sikhs mußten sich den Frieden von Lahor« gefallen lassen, der die Selbständigkeit ihres Reiches vernichtete.

Auch in China hatten Englands Waffen Glück. Auf den alsOpiumkrteg" verschrieenen Krieg, der im Jahre 1842 den Engländern fünf chinesisch« Häfen eröffnet«, 21

1901 .

anderen Amtsobliegenheiten deS Ortsvorstehers, teils in der histo'

rischen Entwicklung unserer Gesetzgebung und demgemäß in der Rechtsanschauung und Gewohnheit des Volkes, teils in Rücksichten finanzieller Natur liegen. Das Nächstliegende und Durchgreifendste könnte scheinen, den OrtSvorsteher überhaupt vollständig auf daS Gebiet der engeren Gemeindeverwaltung zu beschränken, ihm also alle Aufgaben, die er bis jetzt im Namen und Auftrag des Staate- zu besorgen hat, abzunehmen. Eine solche prinzipielle völlige Los- löfung der Aufgaben der Gemeinden von denen des Staates ist nun aber weder im öffentlichen Interesse erwünscht, noch tatsächlich durchführbar, cs kann vielmehr eine Entlastung der Ortsvorsteher von Amtsgeschäften wohl nur bezüglich einzelner staatlicher Auf­gaben in Frage kommen."

Darüber war alle- einig, daß in dieser Hinsicht nur die Straf- und Zivilrechtspflege in Betracht kommen könne. Eine Unterscheidung zwischen beruflich vorgebildeten und andern Ortsvorstehern zu machen in der Weise, daß nur den letzteren die Strafrechtspflege abgenommen «erden soll, begegnete keiner Sympathie, ebensowenig die Anregung, ob die Strafrechtspflege nicht den BerwaltungSaktuaren als Hilfs­beamten der Gemeinden übertragen werden könnte.

Eine überwiegende Mehrheit der Anwesenden sprach aus praktischen Gründen sich für Beibehaltung der sämt­lichen Funktionen, die derzeit mit dem Ortsvorsteheramt verbunden find, aus, eine Minderheit nahm den Stand­punkt «in, daß in dieser Frage allerdings nicht die Rück­sicht auf die Person des 'OrtSvorsteher- den Ausschlag geben könne, daß es aber in hohem Grad bedenklich sei, weitgehende Strafgewalt einem periodisch gewählten Be­amten zu übertragen, der, weil er im Interesse seiner Wiederwahl auf seine Mitbürger menschliche Rücksichten zu nehmen habe, keinerlei Garantie sür eine strenge und unparteiische Handhabung der Polizeigewalt und damit für Erhaltung der öffentlichen Ordnung und guter Titten in der Gemeinde biete.

Es sei deshalb unerläßlich, daß die polizeiliche Straf­rechtspflege an eine staatliche Behörde übergehe. Aller­dings werde dadurch die Staatskasse erheblich belastet, allein wenn, wie behauptet wird,das Volk" einer Aenderung unserer jetzigen Ordnung verlange, so könne es fich nicht beschweren, wenn ihm nachher die Rechnung präsentiert werde.

Nicht ohne Einfluß auf die Haltung der Mehrheit war die Befürchtung, daß, falls die polizeiliche Strafgerichtsbar­keit auf die Oberämter oder Amtsgerichte übergehe, die OrtSvorsteher durch Vorlage der Anzeigen, Fertigung von Vorstrafen- und Vermozenszmgniffen, Vernehmung von Zeugen und Beschuldigten. Eröffnung der Strafverfügung rc. weit mehr Arbeit bekämen, als wenn sie. wie seither, die Strafe selbst verhängen. Wir wollen dieser Auffassung vom subjektiven Standpunkt auS die Berechtigung nicht absprechen, allein sie hat nur das Interesse der OrtSvorsteher im Auge, das vor dem wichtigeren öffentlichen Interesse zurückjutrete» hat. Bei der Abstimmung sprachen sich 14 Stimmen sür unveränderte Belastung der polizeilichen Strafrechtspflege bei dem Octsvorsteher, 7 Stimmen für Urbertragung derselben an eine staatliche Behörde aus.

Millionen Dollars zusprach und die Insel Hongkong über­ließ, folgte vierzehn Jahre später ein gemeinsamer Kampf Englands und Frankreichs gegen daS Reich der Mitte, wo die vereinigte Flotte beider Reiche vor die Mündung des Peiho segelt« und nach dem Sturm mehrerer Festungen einen neuen Sieg erzwang.

Damit ist die Reihe der kriegerischen Unternehmungen unter der Regierung der Königin Viktoria nicht erschöpft; wir erinnern nur an den Krieg gegen Abessinien im Jahre 1868, wo Sir Robert Napier durch die Erstürmnng der Veste Magdala den Sieg an Englands Fchnen fesselte. Das letzte Blatt der englischen Kriegsgeschichte ist freilich daS dunkelste; wir meinen den Burenkrieg. Jedenfalls darf man aber dafür nicht die Königin Viktoria verantwort­lich machen, sondern in erster Linie Herrn Jos Chamber- lain. Auch manche sonst berechtigte Kritiken englischer Politik treffen die Königin nicht. Es ist ja wahr, daß materielle Vorteile und Handelsintere ff rn meist den Angel­punkt englischer Politik bildeten, daß die Lust, bei Ver­tragsabschlüssen zu betrügen und hinters Licht zu führen, nicht auSzurotten war. daß nationale Vorurteile häufig den Blick trübten und nicht selten politische Erscheinungen un­gleich beurteilt wurden, nämlich je nachdem man eS mit einer schwachen oder starken Nation zu thun hatte; die Schwachen wurden oft allzu ungroßmütrg behandelt. Nie­mand wird aber all' diese dunklen Seiten englischer Außen­politik auf die Rechnung der Königin Viktoria setzen, die, rein im Wollen und gerecht im Handeln, eine der freund» lrchsten Erscheinungen blerbt, die jemals Englands Thron ge­ziert haben.

Im Klub. Klub dien er:,Es ist eine Dame im Waaenund sagt, ihr Herr Semahlhabe ihr versprochen, um Mitternacht wieder zu Hause zu sein." Alle ttlubmitglieder :Himmel, meine Frau!"