kommandoS. Eine weiter« Abteilung unserer Mannschaften ist abgesandt worden. Die Baren finden nicht viel Unter- stützung in der Kapkolonte. Drwet ist in der Nähe von Ssnekal. General F-ench meldet, er sei mit den Kommanvanken Delarey und Beyer südlich des MagaliesbergeS zusammengestoßen und verfolgte die Buren, welche große Verluste erlitten.
Kapstadt, 22. Dez. (Reuter.) Die in die Kapkolonte eingebrochenen Burenkolonnen werden von den Kommandanten Hertzog. Philipp Botha und HaaSbrock befehligt. Außer diesen Kommandos ist noch ein viertes über den Oranje gegangen und zwar bei Zoatpinsdrift, um die Buren in PhilippStown pl verstärken.
Kapstadt. 20. Dez. Die Standard schaffte mit Rücksicht auf den Ernst der Lage ihre Kassenbestände aus den Niederlassungen in Graafreinet, Aberdeen und Eradock nach Port Elizabeth und die Bestände auS den anderen Orten nach Kapstadt.
London, 24. Dez. AuS Kapstadt wird gemeldet: Im Distrikt Viktoria-West schloffen sich die Afrikander den Buren an, welche die Eisenbahnverbindung bedrohen. Die Gefahr ist um so größer, als die Eisenbahnlinien fast gar nicht von den Buren besetzt gehalten werden. — Aus Kradoch wird gemeldet: Bedeutende englische Strrit- kräste dringen nach dem Norden vor, um sich den Buren, die durch Aftikander verstärkt find, entgegenzuwecfen.
Paris,' 24. Dez. Roche fort richtete an die hervorragendsten Blätter des Kontinents und Amerikas ein Rundschreiben, in welchem dieselben aufgefordert werden, «ne Geldsammlung einzuleiten, durch welche den Buren die Fortsetzung ihres Kampfes ermöglicht werde.
London, 24. Dez. Eine Meldung auS Bloemfontein berichtet, dgß die Post aus Kapstadt seit drei Tagen auS- geblieben ist. Die Unruhe wächst immer mehr.
Die KrifiS in China.
Berlin, 22. Dez. Graf Waldersse meldet aus Peking von gestern: Die aus Paotingfu abgezangea« Kolonne unter Mqjor Heine, Kommandeur deS zweiten Bataillon-, deS dritten ostasiatischen Infanterie-Regiment-, hatte am IS. bei Nuugtsinghsten,90 Kilometer nordöstlich von Paotingfu. einen Zusammenstoß mit regulären Truppe», wobei auf deutscher Tüte ein Offizier und zwei Unteroffiziere verwundet wurden. Die Verluste der Chinesen find bedeutend. Am 19. ds. MtS. ist eins Kolonne unter Oberst Grueber, Kommandeur deS 6. ostastatischen Infanterie-Regiment-, von Tientsin aus nach Nuetientsten, 100 Kilometer «srdöst- rlich von Tientsin, geschickt worden.
Untergang einer -rutschen Schulschiffs.
Berlin, 22. Dez. Der RrichS-Anz. schreibt: „Soweit nach den bisherigen dienstlichen Meldungen zu übersehen ist, trug sich die Strandung deS Gneisenau folgendermaßen Hin Am Morgen des 1,«. Dez. herrschten auf der Rhede von Mglaga schwache, nördliche, umspringende Winde. Gegen
10 Uhr morgens schlief der Wind vollständig ein. Kurze Zeit darauf setzte plötzlich eine Boe auS Südost ein. Der Wind frischt« auf. bis er in wenigen Minuten eine Stärke von acht erreicht hatte, und nahm dann dauernd av Stärke zu. Der Kommandant befahl sofort bei der ersten Boe, den einen Kessel, der Dampf auf hatte, aufzufeuern und die übrigen Kessel anzustecken, um dann in die See zu gehen. Inzwischen fing das Schiff bereit- an zu treiben. ES wurde daraufhin der Maschine der Befehl gegeben, die Dampfaufnahme so viel als irgend möglich zu beschleunigen. Nach ungefähr einer halben Stunde Äam die Meldung, daß die Maschine mit langsamer Fahrt angehen könne. Da das Schiff mit dieser Maschinenleistung di« Fahrt machte, entschloß sich der Kommandant, die Kette zu schlippen und frei zu dampfen. Kurze Zeit, nachdem dies geschehen war, versagte die Maschine. Das Schiff trieb nun bei starkem Wind sehr schnell achteraus, worauf oer Kommandant den Backbordanker fallen ließ. Der Anker hielt jedoch daS Schiff nicht und eS trieb weiter auf die Ostmole zu. Als der Kommandant sah, daß kein« Rettung für daS Schiff möglich war, ließ er „Schotten dicht" anschlagen. Kurze Zeit darauf stieß da- Schiff mit dem Heck auf die Steine der Mole. Gleich darauf kam von der Maschine die Meldung, daß die Maschinenabteilung und daS Lief voll Wasser sei. Bei jeder rollenden See wurden die Stöße stärker. Da der Kommandant die Aussichtslosigkeit der Rettung einsah, gab er den Befehl „Alle Mag« aus dem Schiff!" Dementsprechend befahl der erste Offizier „Steuerbordboote zu Wasser, Leinen an Land geben, an diesen daS Schiff verlassen!" ES wurden von Bord auS Leinen an Land gegeben, und an diesen suchte die Mannschaft sich zu retten. Die ersten Leinen wurden von Spaniern wahrgenommen, die anderen durch die bereits an Land geretteten Leute. Nach Verlaus von ungefähr */, Stunde, während welcher Zeit daS Schiff stets schwer auf den Felsen schlug, fing es an, langsam zu finken und sank bis zur Höhe der Untermasten. Der noch an Bord befindliche Teil der Mannschaft enterte zum Teil in der Takelage und wurde von dort aus mit Leinen gerettet. DaS Verhalten der Besatzung war ausgezeichnet. Die Bevölkerung von Malaga leistete vom Land auS opferwilligen Beistand.
Malaga, 23. Dez. Der hiesige Marinekommandant erklärt eS für unwahr, daß er den Kapitän z. See Kcetsch- mann auf die Gefährlichkeit deS Ankerplatzes deS Gneisenau aufmerksam gemacht habe.
Vermischtes.
Der SchachenmühlhiaSl. Dem Räuber Kneißl, der schon mehrere Mordthaten und Raubanfälle verübte, hat der Äolks- mund den Namen „SchachenmühlhiaSl' beigelegt. Wie neuerdings berichtet wird, hat sich die Meldung, daß die Dörfer und Weiler der Gegend, in welcher sich der Räuber Kneißl herumtreibt und die geheim« Unterstützung eines Teiler der Bewohnerschaft genießt, mit Militär belegt werden soll, nicht bestätigt. An kompetenter Stelle ist der Plan noch nicht zur Erörterung gekommen. Im übrigen wird in dieser ganzen Riuberge schachte viel zufammen- grsabelt, phantafiert und auch gelogen und dadurch die schwierige Suche nach Kneißl durch die in großer Zahl aufgebotene Gendarmerie
erschwert. — Der gestorbene, von Kueißl aagrschoffeae Geadarm Scheidler hiuterläßt eine Witwe und fi-ben Kinder, der in Irchenbrunn sofort getötete Gendarm Brandmayer vier Kinder und eine Witwe. Die öffentliche Mildthätigkeit regt sich zur Unterstützung beider Familien. Lus Kaeißl's Distrikt wird wieder ein neuerRaubmord bekannt. Bei Bieckirchen, ö stlich von Dachau, wurde die Leiche deS Bauernsohns Josef Schwammer aufgefunden; derselbe war erdrosselt und beraubt worden, und wurde seit Sonntag vermißt; erst am Dienstag wurde er tot aufgefunden; er soll an 20 Bargeld bei sich gehabt haben. Es ist »war möglich, daß mit dieser That Kneißl (und sei»- Helfershelfer) nichts zu thun hatte; aber die Bolktstimme schreibt auch diesen Mord dem Raubmörder Kneißl zu.
Kirchendiebstahl. Aus Trier, 21. ds. wird gemeldet: In der letzten Nacht wurde aus dem hiesigen Dom eia Kelch im Werte von 1500 sowie di« goldenen Kränzen der Tumb»decke und daS Oberteil eines aus dem IS. Jchchuadert ftammmden Bischofsstabes gestohlen. Boa d:n Dieben fehlt jede Spur.
Vergehen auf der Eisenbahn. Auf der Fahrt »wischen Lorbetha und Apolda hatte eia Passagier eine leere Flasche zum Fenster hinausgeworfen und dem ihm mit Strafe drohenden Schaffner unpaffende Worte zuzerufen. dann aber versucht, den Beamten durch ein Geldgeschenk »um Schweigen zu bewegen. D;r Mann wurde wegen Uebertretung der Betriebsordnung zu 10 ^ und wegen versuchter Bestechung »u 50 Geldstrafe verurteil!.
Berliner Skandale. Kaum ist die wüste Stern - berg'sche Affaire gerichtlich auSgetragen, so zeigt sich schon wieder in der Reichshauptstadt der Vorläufer eines neuen Scandal- prozesses. Die Direktoren der preußischen Hypothrkea- Aktienbank und der Deutschen Trundschuldbank find auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft von der Polizei verhaftet wordm, einer von ihnen auf der Heimreise von Meran nach Berlin, lieber die Ursache der vorgenommenen Verhaftungen verlautet noch nichts nä heres. _
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
Konkurs-Eröffnungen. Biberach:Eberhard Schwarz- b aur, Schreinermeister in Ochsenhausen; Joses Heim, Kaufmann, und seine mit ihm in allgemeiner Gütergemeinschaft lebende Ehefrau Johanna Heim, geb. Zimmermann, in Ochsenhauscn. Gö.p- pingen: Johannes Molt. Metzger und Wirt in Göppingen, zur Zeit mit unbek. Aufenthalt abwesend. Heilbronn: Ludwig Stahl, Spezereihändler in Heilbconn. Stuttgart: Jak. Fr. Elsäßer, Zimmecmann in Musberg, künzelsau: Friedrrch Scheufler jg., Korbmacher in Buchenbach. Ravensburg: Gottlob Renz, Bauer in Kreuzerhof, Gde. Berg.
Schiffsbericht. Der Postdampfer Baderland der Red Star Linie in Antwerpen ist laut Telegramm am 20. Dez. wohl- beha lten in Nerv-Jork angekommen. _
Auswärtige Todesfälle.
Herrenberg: Marie Krayl, geb. Luz, Berw.-Aktuars We., 76 I. Jgelsloch: Forstwart Günther, 52 I. Rottenburg. Anna Schiebele We., geb. Lanz; Josef Wiedmaier, Stadtknecht,' 62J. Oberndorf: MaxSchönhar, Revisor in der Waffenfabrik.
Ei« Wort an alle Menscheusreunde k Der mit obiger Devise unserer heutigen Nummer beiliegende Prospekt sei hiermit allseitiger Beachtung empfohlen, da die Bestrebungen des Roten Kreuzes tatsächlich eine allgemeine Unterstützung verdienen. Die Aufgaben, welche sich speziell der Württ. LandeS-Verein vom Roten Kreuz gestellt hat, kommen dem allgemeinen Wohl zu gut. Dieses zu fördern helfen, ist hier Gelegenheit geboten, indem man sich an dem Lotterie-Unternehmen durch Abnahme von Losen beteiligt. Mö,e daher dieser Aufruf an alle Menschenfreunde eine re cht günstige Aufnahme finden! _
Druck «ad Verlag der G- W. Zaiser'scheu Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: E. Hardt.
Amtliche
Nagold.
Jum provisorische« ist vo« jetzt a»
Christoph Günther, Schneider,
bestellt.
Ken 26. Dez. 1900. Stlldtschllltheiß:
B r o d b e ck.
Md Privat- Lekanntmachungeu.
E b h a u s e n.
Langholz- u. Stangenverkauf.
Am Montag d. 31. Dezbr. d. I.,
«achmitta-S L'/, Uhr
kommt auf dem hiesigen Rathaus im Sud- missionSwege zum Verkauf:
AuS dem Gemeindewald Hardt:
I. Abteilung.
^ Langholz:
I. Kl. 5 Stck. mit 10,68 Fstm.; II. Kl. 41 St. mit 61,92 Fstm.
m. „112
V.
61
36,24
„ 108,68 „ IV. „
„ 6,96 Fstm.
«. Sägholz.
I. Kl. 1 Stck. mit 0,60 Fstm., II. Kl. I Stck. mit 0,28 Fstm. II. Abteilung.
Langholz.
I. Kl. 5 Stck. mit 13,4b Fstm., II. Kl. 50 Stck. mit 70.79 Fm.. NI. „ 50 „ „ 46,91 „ IV. „ 24 „ . 19,86 „
V. „ 4 „ „ S,v2Fstm.
Ferner kommt am gleichen Tag nachmittags 3 Uhr auf dem hiesigen Rathaus im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf.
AuS dem Gemeindewald Kliemen:
Langholz.
IV. Kl. 67 Stck. mit 15,39 Fstm., V. Kl. 49 Stck. mit 8,12 Fstm.
« Derbftangen
über 13 m lang 58 Stck., von 11,1 bis 13 m lang 45 Stck., von 9,1 bis 11 m lang 31 Stck., von 7,1 bis 9 m lang 57 Stück.
Das Langholz und die Stangen vom Kliemen find bereits an der Staatsstraße ausbereitet. Liebhaber find eingeladen.
Den 24. De,. 1900. Schultheißemmt:
Dengler.
Konkursverfahren.
DaS Konkursverfahren über daS Vermögen deS Johannes Pfeiffer, Kaufmanns in Gültliuge«, ist nach erfolgter Abhaltung deS Schlußtermins heute aufgehoben worden.
Nagold, den 22. Dez. 1900. Gerichtsschreiberei K. Amtsgerichts:
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Hochachtungsvoll
Nagotd.
Jakob Grünmger
bei der Krone.