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Bei dem Unglücklichen fand man einen Brief des Inhalts: „Ich bin überzeugt, daß ich eines Tages irrsinnig werde, und um nicht vielleicht Jahre hindurch in einem Jrrenhause eingekerkert sein zu müssen, ziehe ich den Tod durch eine Kugel vor." — Heute Vormittag hatte der Generalintendant i. P. Josef Fuchs, ein 64jähriger Mann, durch einen Revolverschuß seinem Leben ein Ende gemacht. Man mutmaßt, daß die Gründe zu dem Selbstmorde in materiellen Sorgen zu suchen seien. Generalintendant Fuchs bezog zwar eine hohe Pension, scheint sich jedoch in den Händen von Wucherern befunden zu haben. Von anderer Seite wird berichtet, daß Krankheit den alten Herrn in den Tod getrieben habe. Ec war bereits seit längerer Zeit leidend.
New-Uork, 12. Jan. Ein schreckliches Ende fanden gestern etwa 200 Auswanderer, von denen die Hälfte aus Böhmen und Oberungarn ist, auf der Fahrt nach dem Westen. Die Auswanderer wurden, wie üblich, in einem eigenen Wagen des Zuges nach Kalifornien untergebracht und dieser Wagen als letzter dem Zug angehängt. Unweit von Summer trennte sich dieser Auswandererwagen von dem Zuge, lies noch eine Weile fort und die Insassen merkten nicht, daß sie verlassen seien. Bei einer scharfen Kurve kippte der Wagen um und kollerte, sich mehrmals überschlagend, den SO Fuß hohen Damm hinab. Der Wagen, der mit Oefen versehen war, geriet in Brand und von den 200 Insassen blieb kein Einziger unverletzt. Eine große Anzahl blieb auf der Stelle tot, von den Uebrigen erlitten die Meisten teils durch den Brand, teils durch den Sturz derart gefährliche Verwundungen, daß wohl nur eine kleine Anzahl mit dem Leben davonkommen dürfte. Hilfe kam sehr spät und in nicht genügendem Maße.
Gemeinnütziges. Wer sich von der Schädlich eit der gewöhnlichen Behandlung der Stiefel überzeugen will, wasche die Wichse- und Schmutzkruste einmal gründlich davon ab und wird nun finden, daß das Leder eine Menge kleiner Risse zeigt, die bisher mit Wichse ausgefüllt und deshalb unsichtbar waren. Nach jedem Naßwerden der Stiefel vergrößern sich die Risse ein wenig, bis die Wichse nicht mehr im Stand ist, den Schaden zu verdecken. Oeftere Anwendung des bekannten „Schuhfett Marke Büffel haut", macht und erhält das Leder wasserdicht, weich
und geschmeidig, verhindert also dessen Hart- und Brüchigwerden; auch ist es Jedem, der nicht matte, tiefschwarze Stiefel vorzieht, ermöglicht, solche täglich glänzend zu wichsen. Das echte „Schuhfett Marke Büffelhaut" ist nicht offen, sondern nur in Blechbüchsen zu haben, deren Deckel mit der Schutzmarke „Büffelhaut" bedruckt sind. Hierauf ist wegen der vielen minderwertigen Nachahmungen wohl zu achten. Die Verkaufsstellen des Bezirks werden in nächster Zeit bekannt gemacht. Ln-§ros zu beziehen von Gustav Haefner in Stuttgart.
Wan steht, wie vorsichtig man sein mußt Regensburg. Hochgeehrtester Herr! Nachdem ich Apotheker Rich. Brand t's Schweizerpillen aus der Apotheke bezogen, muß ich Ihnen Mitteilen, daß dies ein Mittel ist, we ches meine Frau von großer Schwermut und langwieriger Krankheit befreit hat. Hungerte von Mark hat die Krankheit meiner Frau schon gekostet und seit 1873 leidet sie schon an einem chronischen Magenleiden, welches als unheilbar erklärt wurde. Schon öfters gebrauchte ich die sogenannten Schweizerpillen, j e d o ch ich bekam offenbar gefälschte, die nicht geholfen haben. Seit 3 Monaten aber gebrauche ich die ächten Schweizerpillen, mit dem Namenszug Richard Brandt (erhältlich ä Schachtel 1 in den Apotheken) und schon beim Gebrauche der ersten Schachtel fühlte meine Frau Besserung, und jetzt ist sie vollständig gesund und ihre Krankheit beseitigt, wofür ich Ihnen den größten Dank schuldig bin. Ihr ergebenster Altendorfer k. Regierungsbote. „Apotheker Richard Brandt'S Schweizerpillen sind L Schachtel 1 -14 in den Apotheken erhältlich. Durch Abnehmen der die Schachtel umgebenden Gebrauchsanweisung überzeuge man sich beim Ankauf stets sofort, daß die Etiquette ein weißes Kreuz in rotem Feld und besonders auch den Vornamen Rich. Brandt trägt."
Gottesdienste am Sonntag, den 22. Januar 1888.
3 Aoaatag nach Epipstaaiä.
Vom Turme: Nro. 498. Vormittagspredigt: Hr. Dekan Braun. Christenlehre um 1 Uhr in der Kirche mit den Söhnen. Abends um 5 Uhr im Vereinshaus: Vortrag des Hrn. Pfarrer Greiner, Vorsteher der Werner'schen Anstalten in Ludwigsburg.
Freitag, den 27. Januar 1888.
Moaatk. illuß- uaä Lettag.
Predigt um 10 Uhr im Vereinshaus; zugleich Abendmahlsvorbereitung und Beichte: Hr. Diakonatsverweser Vogt.
Gottesäieaste ia äer Metkoäisteakapelle am Sonntag, den 22. Jan. 1888, morgens 1/-10 Uhr, abends 8 Uhr.
Amtliche 5 ' ,
Calw.
Die städtische Knsverwattung
empfiehlt sich in Herstellung und Reparaturen von Gas- und Wasserleitungen jeder Art und sichert bei solider und schneller Ausführung billige Preise zu.
Die Verwaltung: Kober.
Calw.
Ordentliche Generalversammlung
der
Bezirkskrankenkasfe
findet am
Montag, den 23. Januar d. I., nachmittags 4 Uhr
im großen Rathaussaale dahier statt.
Tagesordnung:
1) Ergänzungswahl der Vorstandsmitglieder.
2) Wahl eines Ausschusses zur Prüfung der Rechnung pr. 1887.
3) Mitteilungen über den Stand der Kasse.
Der Vorsitzende:
liorullNrksr.
Revier Stammheim.
Stawurhoh-Verkanf
am Montag, den 30. Jan., ^vormittags 9 Uhr, auf dem Rathaus in Calw, aus Kentheimer-
berg, Hirschloch, Baiersbach, Dickemer- schlößle, Gebersack und vom Scheidholz im Dickemerwald:
741 St. Langholz l—>11. Kl., mit 502 Fm. und IV—V. Kl. mit 139 Fm., 125 Sägholz I—Ul. Kl. mit 74 Fm.; hierunter: (hauptsächlich in Abt. Hirschloch und Dickemerschlößle) 210 St. Forchen, sodann unentrindet in Abt. Gebersack 108 St. Langholz V. Kl. und 114 St. IV. Cl.. meist mit Draufholz, bis 22 m langes Gerüstholz.
Abtrittreinigung.
Bei der neuesten Visitation fand sich eine größere Anzahl Defekte vor, so daß gegen 21 Personen Strafen erkannt werden mußten, weil die Tröge überliefen, oder nicht bedeckt waren, oder sich viel Unrat im Winkel befand. Die Visitationen werden fortgesetzt und unvermutet vorgenommen, unter;. Stelle würde bedauern, wenn dieselben weiteren Anlaß zu strafrechtlichem Einschreiten geben würden. Das Zugefrorensein der Winkel bildet keinen Entschuldigungsgrund.
Calw, 20. Jan. 1888.
Stadtschultheißenamt.
H a f f n e r.
Aufforderung.
Nachdem nun die Einrichtung getroffen ist, daß Kinder armer Eltern, soweit dies notwendig erscheint, bei Kürschner Deuschle jeden Tag Brot
erhalten, werden die Einwohner dringend aufgesordert, bettelnde oder hausierende Kinder ausnahmslos abzuweisen.
Stadtschultheißenamt.
H a f f n e r.
Calw.
Stangen-Derkauf
am Dienstag, den 24. ds. Mts., aus den Stadtwaldungen Steinbruch und Walkmühlenberg:
346 Stück Derbstangen (Gerüst-, Wagnerstangen rc.),
513 St. Hopfenstangen, l—V. Cl., 50 „ Zaunstecken rc. Zusammenkunft vormittags 9 Uhr beim Schaffst.
Gemeinderat.
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Heute abend ist Abstimmung. Nächste Woche backt
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