stand drS Erwerbslebens, welcher seit einer Reihe von Jahren wahrzunehmen ist, hat erfreulicherweise auch im Jahre 1899 angrhalten. An Beschäftigung und Absatz hat eS nirgends gefehlt, in manchen Geschäften hat sich der Ver­kehr noch gesteigert. Das Geschäftserträgnis war jedoch in den meisten Fällen kein besseres als in dem vorausgegangenen Jahre. DaS allgemeine Steigen der Roh- und Hilfsstoffe, insbesondere der Arbeitslöhne konnte nur teilweise auf die Verkaufspreise gebracht werden, dies und der fortwährend hohe Zinsfuß haben bei einer Reihe von Geschäftszweigen die Betriebsergebniffe beeinträchtigt. Diese Schilderung der Geschäftslage trifft bei der größeren Anzahl von Geschäfts­zweigen zu, insbesondere bei der Fabrikation von Wolldecken, Tuch und Buckskin, Stahldrahtkratzen, Sensen und Sicheln, Oel, Nägeln und der großen Anzahl von Holzverarbeitungs- geschästen. Hervorgehoben zu werden verdient noch die abermals erhöhte Einnahme, welche der Staat, die Gemeinden und Privaten aus den Walderträgniffen hatten, was nament­lich den Gemeinden die Ausführung mancher gemeinnütziger Unternehmungen erleichterte und bauliche Unternehmungen förderte. Die rege Bauthätigkeit hatte einen lebhaften Geschäftsgang, nicht nur bei den Ballhandwerkern, sondern auch bei den Geschäften für die täglichen Lebensbedürfnisse zur Folge. Die Arbeiter hatten ununterbrochen gut bezahlte Beschäftigung. Infolge dieses lebhaften Geschäftsgangs haben auch die kaufmännischen Detailgeschäfte einige Besserung ihrer sonst gedrückten Geschäftslage erfahren. Insbesondere machte sich bei letzteren wenn auch nicht in stärkerem Maße bemerklich, daß die Landwirtschaft ein zufrieden­stellendes Jahr hinter sich hat und die ländliche Bevölkerung etwas kaufkräftiger geworden ist. Diese im allgezneinen günstige Geschäftslage ist in erster Linie der Erhaltung deS Friedens zu verdanken, in welcher Beziehung die Leitung der StaatSgeschäfte durch die Reichsregierung allgemeine Anerkennung findet.

Vom Tage. Seit einigen Tagen tönt aus dem Kreuzerthal ein neuer Glockenschlag in unsere Stadt herein. Auf dem Türmchen des in Bälde fertiggestellten Militärgenesungsheim hat Uhrmacher Günther im Lauf der Woche eine Uhr mit Schlag­werk angebracht und nunmehr in Betrieb gesetzt.

cr- Oberschwandorf, 29. Nov. Zu Ehren des aus seinem Amte scheidenden Schullehrers Gürrbach fand sich letzter Tage eine Anzahl der Kollegen der Umgebung im Hirsch hier zu einer überaus gelungenen Abschiedsfeier ein. Namens der Versammelten gab Schullehrer Glück in Wald­dorf seiner Freude über das Erscheinen so vieler Kollegen Ausdruck uno betonte, darin liege ein Beweis für die Be­liebtheit des Scheidenden im Kreise seiner Kollegen. Redner gedachte im weiteren seiner ersprießlichen Thätigkeit als Schulmann, die auch von der Oberschulbehörde anläßlich seiner Pensionierung ehrenvolle Anerkennung gefunden habe. Schließlich bemerkte der Redner, daß der Amtsrücktritt Gürrbachs für die Kollegen doch keinen Abschied bedeute, da er seinen Lebensabend in Nagold zuzubringen gedenke. Mit einem Hoch auf den Scheidende» schloß die beifällig ausgenommene Rede. Sichtlich gerührt erwiderte H. Gürrbach. indem er für die zahlreiche Teilnahme an der Feier dankte und sodann ausführte, daß es ihm freilich nicht so leicht geworden sei, von seinem Amt zu scheiden, dem er nun über SO Jahre gewartet habe; aber er habe sich eben doch seiner zunehmenden Leiden halber ins Unvermeidliche schicken müssen. Es werde ihn recht freuen, wenn er trotzdem wie seither in enger Fühlung mit seinen Kollegen und Freunden bleiben dürfe. Er gab hierauf einen mit Interesse auf­genommenen Ueberblick über seine Erlebnisse von seinem Amtsantritt an bis zur Gegenwart und weihte zuletzt sein Glas der Kollegialität im Bezirk, die ihn stets gefreut habe. Schullehrer Haug von Nagold begrüßte freudig den Entschluß Gürrbachs. nach Nagold überzusiedeln, wo er von lieben Freunden umgeben sein werde. Redner gedachte in be­sonderem auch der lieben Frau, die die Freuden und Leiden des Schulmeisters geteilt habe und erinnerte an das durch den schweren Unfall des einzigen Sohnes nicht ganz ungetrübte Familtenglück, das den scheidenden Eheleuten beschert war. Ein Hoch auf Frau Gürrbach bildete den Schluß der Rede.

L. Herrenberg, 29. Nov. Heute morgen um 9 Uhr brach in der mit dem Wohnhaus zusammengebautrn reich­gefüllten Scheune des Tuchmachers Wilh. Ger lach in der Bronngaffe Feuer aus. Der rasch herbrigeeilten Feuer­wehr gelang eS nach angestrengter Thätigkeit, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken und damit von unserer Stadt eine große Gefahr abzuwenden, die durch das Ueberspringen des Feuers auf die eng aneinandergebauten Nachbargebäude drohte. Wie bereits ermittelt, hat der eigene allerdings geistig beschränkte 16jährige Gohn Gerlachs durch Zündeln seine Angehörigen in Not und Elend gebracht. Der Thäter wurde alsbald verhaftet.

Niedernau, 29. Nov. (Korresp.) Heute Vormittag 10 Uhr kam in der Nähe des hiesigen Bahnhofs ein im Kohlensäurewerk Niedernau von C. G. Rommenhöllrr A.-G. gehöriger Sprudel, nach welchem schon längere Zeit gebohrt wurde, zumAusbruchund zwar in einer solchen Ergiebigkeit, die sämilich«, dis jetzt zu Tage geförderten Sprudel, auch den derselben Firma in Bieringen gehörigen nicht aus- genommen, weit übertrifft. Der Sprudel springt über 30 Meter hoch.

Reutlingen, 29. Nov. Bei der hier erfolgten Wahl der ritterschaftlichen Abgeordneten für den Schwarz­waldkreis zur 2. Kammer wurden gewählt: Die seitherigen Abg. Frhr. HanS v. O w, Präsident der Zentralstelle für die Landwirtschaft, Karl v. Neubronne r, k. Kammerherr in Stuttgart, und an Stelle des Frhrn. Karl v. Speth- Schülzburg der Frhr. Albert v. Kechler-Schwandorf, Oberstleutnant z. D. in Stuttgart.

Friedrichshafen, 29. Nov. (Korresp.) Minister­präsident o. D. iFrhr. v. Mittnacht ist gestern hier eingetroffen und hat in seiner Villa Wohnung genommen.

Lan-tagswahle«.

2. Wild derg, 30. Nov. Nachdem letzten Sonntag der sozialdemokratische Kandidat, Buchbinder Jöhler aus Stuttgart, eine Versammlung hier abgehalten und über die Bedeutung der bevorstehenden Landtagswahl für daS werkthätige Volk gesprochen, wurden unsere Wähler gestern abend wieder zu einer Versammlung berufen, in der der seitherige, wiederum kandidierende Abgeordnete des Bezirks, Fabrikant Gchaible ein Referat erstattete. Zu diesem Zweck hatte sich eine den verschiedensten Ständen angehörige Ver­sammlung im Gasth. z. Traube eingefunden. In ^/»ständiger Rede gab Hr. Schaible eine allgemein verständlich gehaltene Uebersicht über die Verhandlungen des Landtags während des letzten Jahres und die Gründe seiner Stellungnahme und Abstimmung bet den einzelnen Fragen. Die wichtigeren Gegenstände wie Waldfeuerlöschordnung, Biersteuer- und Wirtschastsabgabegesetz, Warenhaussteuer und Wafferrechts- gesetz erläuterte der Referent eingehend und fügte hieran einen klaren, gewandten Vortrag über sein Wahlprogramm, das bereits veröffentlicht wurde. Seine Darlegungen gipfelten in dem Hauptgrundsatz: dem kleinen und mittleren Mann soll und muß geholfen werden! Obwohl konservativ, ver­spricht Herr Schaible dem gesunden Fortschritt auf jeglichem Gebiet seine Mitwirkung. So fanden denn auch seine Ausführungen rückhaltlosen Beifall. Als Dankesbezrugung für die seitherige Thätigkeit des Abgeordneten erhob sich die Versammlung von den Sitzen. Wie schon voriges Jahr, so wurde dem H. Gchaible zum Schluß auch gestern wieder aus der Mitte der Versammlung dringend ans Herz gelegt, bei Gelegenheit dafür einzutreten, daß für die in letzter Zeit von hier nach andern Orten verlegten bezw. zur Verlegung in Aussicht genommenen Beamtungen ein Ersatz geschaffen werden möchte, was der Kandidat in freundlicher Weise zusagte.

Oberndorf. Komm.-Rat Erh. Junghans in Schramberg hat die Kandidatur der Deutschen Partei für den Bezirk Oberndorf angenommen.

Ulm, 29. Nov. (Korr.) Die deutsche Partei hat gestern abend in einer Plenaversammlung. dem Antrag des Ausschusses gemäß, beschlossen, Oberbürgermeister Wagner als Kandidat für die Landtagswahl aufzustellen und die übrige Wählerschaft zum Beitritt zu dieser Kandidatur aufzufordern. Wagner ist noch in Berlin.

Heilbronn. 29. Nov. Die hiesigen bürgerlichen Kollegien haben an den Oberbürgermeister Hegelmaier ein Schreiben gerichtet, welches folgenden Wortlaut hat:

Die Mitglieder der bürgerlichen Kollegien haben am 6. Mai 1898 die Erklärung abgegeben, daß sie die von Ihnen beabsichtigte Annahme eines Mandats in den Reichstag mit den Anforderungen, welche unser Gemeinwesen an den Stadtvorstand stellt, nicht für vereinbar erachten. Die Richtigkeit unserer Auffassung ist durch die seitherige Erfahrung bestätigt worden. Sie haben sich nun neuerdings bereit erklärt, auch ein Mandat in den Landtag anzu­nehmen. Wir sehen uns daher veranlaßt, unserer Ueberzrugung dahin Ausdruck zu geben, daß wir in der Uebernahme dieses Man­dats eine weitere Schädigung der Interessen unserer Stadtverwal­tung erblicken müssen".

ve»tsche» Leich.

Berlin, 29. Nov. Die Nordd. Allg. Ztg. meldet: Als Nachfolger deS Fürsten Münster wurde der bisherige Botschafter in Petersburg, Fürst Radolin, zum deutschen Botschafter in Paris ernannt.

Ausland.

London, 28. Nov. Lord RobertsAwird jetzt Ende Dezember in England erwartet, um den Posten als Oberst- kommandierender des brittischen Heeres zu übernehmen, den Lord Wolseley am nächsten Freitag aufgeben und Sir Evelyn Wood bis zu Lord Roberts Ankunft vertreten wird.

Paris, 28. Nov. Eine schreckliche Dynamitexplosion fand heute Mittwoch in dem Kohlenbergwerke von An iche (Departement du Nord) statt. Nach den bisher vorliegenden Berichten seitens der Direktion find durch die Katastrophe 14 Bergleute getötet und 10 verwundet worden; 18 Arbeiter werden noch vermißt. Der Umfang des Materialschadens läßt sich überhaupt noch nicht übersehen, da die Aufräumungs- arbeiten noch nicht einmal begonnen werden konnten.

Bom südafrikanischen Kriegsschauplatz.

Berlin, 29. Nov. Die antibrittische Bewegung in der Kapkolonie nimmt infolge der brittischen Greuel beängstigende Ausdehnung an. Seit Monaten treffen warnende Nachrichten aus der Kapkolonie ein. Die größte Aufregung herrscht namentlich in dem Teil der Kapkolonie. wo bisher noch keine militärischen Operationen stattfanden.

London, 29. Nov. Aus der Kapkolonie kommen höchst ernste Nachrichten. Das Reutersche Bureau, das als offiziöses Organ der brittischen Regierung zu gelten hat, meldet aus Kapstadt: Die Entfremdung zwischen Holländern und Engländern in der Kapkolonie nimmt zu. Eine lebhafte gegen die Engländer gerichtete Propaganda ruft überall Unruhe hervor. In den wichtigen holländischen Zentren der Kapkolonie herrscht bereits offener Aufruhr.

London, 30. Nov. Daily Mail bestätigen, daß Burrngeneral Dewet dieKopkoloniebrdrohe. Erstehe an der Spitze von 3000 Buren und werde durch Auf­ständische in der Kapkolonie unterstützt. Diese Bewegung drohe sich sehr weit auszudehnen. Die Engländer be­finden sich plötzlich überall wieder in der Verteidigungs­stellung.

E d e n b u r g, 27. Nov. Dewet hält Dewetsdorp besetzt. Dies wird als Anzeichen dafür angesehen, daß er beabsichtig!, in die Kapkolonie einzudringen, um sich

Ersatz der Mannschaften zu verschaffen. Von den Engländern werden deshalb alle Furten deS Ocanjefluffes besetzt ge­halten. Ohne eine Vermehrung der berittenen Ma nnschaften ist keine Hoffnung vorhanden, Dewet zu fangen.

Präsident Krüger in Europa.

Paris, 29. Nov. In der Umgebung des Präsidenten Krüger verlautet über dis Unterredung mit Delcasse. daß Krüger sich darauf beschränkte, zu erforschen, wie sich die französische Regierung gegenüber gewissen Möglichkeiten verhalten würde, die sich aus den Schritten, die in Europa ethan werden sollen, ergeben könnten. Die Unterredung ewegte sich in allgemeinen, unbestimmten Ausdrücken. Delcasse gab weiter zu verstehen, daß Frankreich keinerlei Initiative ergreifen, aber auch einer solchen nicht ent­gegentreten und sich ihr vielleicht anschließsn werde, wenn sie unter Umständen zutage trete, die die Billigung Frank­reichs verdienen.

Paris, 29. Nov. Die Abreise deS Präsidenten Krüger aus Paris erfolgt Samstag Mittag 1.50 Uhr mit dem Nord-Expreßzug. Krüger begiebt sich zunächst nach Köln, wo er bis Montag Vormittag bleiben wird. Von dort aus reist Krüger nach Magdeburg, wo er übernachtet, und Dienstag vormittag nach Berlin.

Die Krisis in China.

Köln, 29. Nov. Nach einrr Meldung der Köln. VolkSztg. aus Tstntau machen die Boxer der Mission des Prooikars Freinademetz in Puoly noch viel zu schaffen. Die Gemeinde Curaio ist ganz zerstört. 2 5 2 0 Christen wurden ermordet und 50 Jungfrauen zur Stadt geschleppt.

London, 29. Nov. Morning Post meldet aus Peking 27. ds.: Nachdem die Gesandten erklärt hatten, sie seien mit dem jüngsten Erlaß des Kaisers Kwangsü, worin die Bestrafung der Schuldigen angeordnet wird, nicht zufrieden gestellt, richteten Li-Hung-Tschang und Tsching an den Kaiser ein Telegramm, worin sie ihn darauf aufmerksam machen, daß die Gesandten weitergehende Maßnahmen ver­langen, als in dem Erlaß vorgesehen seien, und ferner darauf Hinweisen, entweder müsse der Kaiser selbst nach Peking zurückkehren, oder es müsse jemand bestimmt werden, der für ihn in Peking handeln könne. Schließlich wird in dem Telegramm mitgeteilt, die Admirale treffen auf dem Jangtses Vorkehrungen, die Absendung der für den Hof in Stnganfu bestimmten Lebensmittel zu verhindern. Auch der Vizekönig Liukunyi wandte sich an den Hof und ver­breitete sich in einer Denkschrift über die Thätigkeit der Admirale.

Petersburg, 29. Nov. Nach einem Telegramm deS Geverals Zerbitzki vom 17. ds. hat das Schanhaikwaner Detachement der von 10,000 Boxern, Tungusrn und chinesischen Soldaten belagerten Bischof der Ostmongolei mit 20 Missionaren und 3000 christlichen Familien befreit.

Tientsin, 27. Nov. Die ungefähre Anzahl der fr emde n Truppen in Nordchina beträgt: 7500 Jirgläader, aus­schließlich derjenigen in Shanghai uns Hongkong, 25,000 Deutsche, 15.000 Japaner. 15,000 Franzosen. 8000 Russen (ausschließlich derjenigen in der Mandschurei), 2100 Italiener, 1800 Amerikaner und 300 Oesterreicher.

Vermischtes.

Schüler-Selbstmord. Ja Gotha hat ein 13jähr. Junge sich ertränkt, weil er eine Unterschrift, die sein Vater unter einen Tadel setzen sollte, selbst vollzogen hatte, was aber dann herauskam. Furcht vor Strafe trieb das Kind in den Tod. Die Goth. Ztg. regt bei dieser Gelegenheit an, ob es sich nicht empfehlen möchte, einen Tadel durch geschlossenen Brief mit der Post den Angehörigen zu übermitteln, statt ihn den Schülern ins Heft zu schreiben.

Verzeichnis der Märkte in der Umgegend.

Vom 2.8. Dezember.

Herrrnberg: 4. Krämer-, Vieh-, Roß- und Flachsmarkt.

Horb: 4. Viehmarkt.

Herrenberg. Uebersicht über den Arbeitsmarkt am 29. November. Gesucht werden: 1 Möbelschreiner (auswärts), 2 Schreinerlehrlinge, 1 Friseur, 1 Gärtnerlehrling, 1 Schmied­lehrling (auswärts, ohne Lehrgeld), 1 Wagnerlehrltng, ebenso 2 Schneider (1 auswärts), 1 Schuhmacher; weiter: 1 Dienstmädchen für die Landwirtschaft, 1 Dienstknecht für die Landwirtschaft (aus­wärts). Vermittlung kostenfrei. Arbeitsamt Herrenberg (Stadt­pflege.) _

Eingesandt.

Gustav-Adolf-Sach e. Am Adventsfest tritt der Gustav- Adolf-Verein an die evang. Gemeinden und ihre Glieder heran mit dem Zuruf : Vergesset nicht eurer Brüder in der Zerstreuung 1 Wir dürfen uns ja von Herzen darüber freuen, daß auch das Werk des Gustav-Adolf-Vereins immer mehr sich ausbreitet und zwar als ein Werk des friedlichen Bauens unter den zerstreuten Gliedern evang. Kirchen. Insbesondere ist ihm eine neue umfangreiche Auf­gabe erwachsen in der Pflege der aus der evang. Bewegung in Oesterreich herauswachsenden Gemeinden. An ihnen wirken auch verschiedene württ. Geistliche.

Um den vielen kleinen und großen Bedürfnissen der seitherigen und der neuen Pfleglinge deS Gustav-Adolf-Vereins einigermaßen genügen zu können, sollten dem Verein neue vermehrte Mittel zu­fließen. Dieses Jahr besonders dürfte der reiche Segen, den wir von Aeckern, Wiesen, und nicht zum wenigsten von den Obstbäumen einthun durften, manches Herz und manche Hand willig machen zu neuer oder zu reichlicherer Beisteuer, wie solche Hoffnung auch der Vereinsvorstand hegt und ausspricht.

Der Bezirk Nagold, der sonst in allerlei Werken der Liebe nicht zu den letzten gehört, steht im Gustav-Adolf-Werk nicht unter den ersten. Darum möchte dieser Aufruf noch mehr Freiwillige ans Werk rufen und die seitdem am Werk mithalfen, bitten, helft mit unermüdlicher treuer Liebe weiter und karget nicht mit eurer Beisteuer!

Hiezu eine Beilage und das Plauderftübchen Nr. 48.

Druck und »erlag der G. W. Zatsrr'schen Buchhandlung («mil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: E. Hardt.