Vom südafrikanische Kriegsschauplatz.

London, 21. Nov. Lord Roberts stürzte am Sonntag mit dem Pferde. Er blieb jedoch, obwohl er durch den Sturz etwas angegriffen wurde, unverletzt und erledigte die gewohnten dienstlichen Geschäfte. Gleich nach dem Unfall teilteLord Roberts dem Kriegsminister telegraphisch mit, er verspüre keinerlei Beschwerden infolge des Sturzes.

London, 21. Nov. Dir Abendblätter melden aus Kapstadt: Ein hier eingetroffener Pcioatbrief teilt mit. der stellvertretende Präsident der Transvaalrepudlik, Schalk Burger, fei am 9. im Militärhospital an den erlittenen Wunden gestorben. Die Meldung ist amtlich nicht bestätigt.

Johannesburg, 21. Nov. Der Kommandant von Tabanchu berichtet, ein Burenkommando, anscheinend 800 Mann stark, rückte am 19. von Dewetsdorp auf Wepener vor, kehrte aber abends zurück. Die Buren er­schossen 9 Farbige, well sie dieselben im Verdacht hatten, den Engländern Nachrichten übermittelt zu haben.

Die Krisis in China.

Washington, 22. Nov. Dem Daily Chronikle wird von hier gemeldet: In der gestrigen Kabinettsfitzung wurde beschlossen, den Gesandten Conger in Peking zu instruieren, daß die amerikanische Regierung gegen die Forderung der Todesstrafe für die 11 schuldigen Führer sei, wenn Conger nicht überzeugt sei, daß die chinesische Regierung stark genug sei, um die Forderungen der Mächte zu erfüllen. Die amerikanische Regierung glaubt, es würde die Mächte in den Augen der jChinesen nur lächerlich machen und ihr Ansehen verringern, wenn sie Forderungen stellen, welche die chinesische Regierung

nicht ausführen kann. Die amerikanische Regierung be­trachtet die Lage in China mit wachsender Sorge und fürchtet, die europäischen Forderungen wegen Entschädigungen seien nur ein Borwand, um Territorium zu nehmen, was dann zur Teilung Chinas und Ausschließung Amerikas vom chinesischen Handel führen würde.

Vermischtes.

Ein Rekrut alS Großvater. Ein solches wohl einzig dastehendes Kuriosum hat die 1. Batterie des I. Bad. Feld-Art.- Regts Nr. 14 in GotteSaue aufzuweisen. Der Mann stammt von Walldürn und ehelichte eine Witwe, die ihm »erheiratete und teil­weise schon mit Nachkommen beglückte Kinder in die Ehe brachte.

Ein teures Löschmittel. Daß Wein als Feuerlösch­mittel verwendet wird, dürfte wohl nicht allzu oft Vorkommen. Aus Niederlauterbach (Elsaß) wird gemeldet: Mit Wein löschte man hier am Kirchwrihtag nicht nur den Durst, sondern auch ein Feuer, das auf einem Tanzboden entstanden war. Der Baßbläser stieß mit seinem gewaltigen Instrument eine Lampe von der Decke, die Lampe zersprang und richtete ein kleines Feuer an, dem man aber mit dem Wein so kräftig zu Leibe ging, daß es bald erlosch. Wie es sich bei einem sofidelen Brand" von selbst versteht, wurde dann lustig weitergetanzt.

Auch ein Gemeinderat. Infolge von Witzeleien., wurde in Remschütz bei der Gemeinderatswahl ein Nachtwächter mit 46 Stimmen in den Gemeinderat gewählt.

Mord auS Eifersucht. In Wörth an der Donau (unweit der Walhalla) ermordete der Wirtssohn Karl Schellerer seine Geliebte, Therese Haselbeck, die Tochter des WörthshofbefitzerS, aus Eifersucht, indem er (der ein riesenstarker Mann ist) das Mädchen bei den Haaren in die Höhe hob und ihr durch einen gräßlichen Mefserschnitt den HalS abschnitt. Der getreue Hund der Ermordeten wollte ihr helfen und biß den Mörder während der Nbschlachiung wiederholt in Beine und Schenkel. Der Mörder hat sich dem Ge­richt selbst gestellt.

Kirchenraub. In der Kirche zu Weißensee wurde am Hellen Tag eingebrochen und die in der Sakristei aufbewahrte Kollektenkafse ihres Inhalts von 2V ^ beraubt. Als Thäter

wurde ein 13 Jahre alter Schulknabe ermittelt, der, nachdem er seinem Mitwisser 3 Schweigegeld gegeben hatte, den übrigen Betrag verjubelte.

Telegramme.

Marseille, 22. Nov. Kurz nach 9 Uhr vormittags lies die Gelderland im Hafen ein und gab 21 Salut­schüsse ab, die die Hafenbatterie erwiderte. Am Landungs­platz hatte daS Empfangskomite Aufstellung genommen. Gegenüber dem Landungsplatz waren Militärvereine mit ihren Fahnen aufgestellt. Im Hafen umschwammen zahl­reiche Boote die Gelderland. Aus der Volksmenge ertönten von Zeit zu Zeit Ruf«: Es lebe Krüger! Hoch die Buren! Um 10 Uhr brachte eine Schaluppe den Dolmetscher Krügers ans Land, der dem Empfangskomite mitteilte, daß die Landung Krügers erst gegen Mittag erfolgen könne. Präsident Krüger hat an Bord die Mitglieder der Burenmission und den Gesandten Dr. Leyds em­pfangen und hielt mit ihnen eine Beratung.

Herrenberg. Uebersichtüber den Arbeitsmarkt am 22. November. Gesucht werden: 1 Friseur, 1 Gärtnerlehrling, 1 >Schmiedlehrling (auswärts, ohne Lehrgeld), 1 Schneider (hieher), 1 Schneider (auswärts), 2 Schreinerlehrlinge, 1 Schreiner, (auswärts), 1 Schuhmacher; weiter: 1 Dienstmädchen für landwirtschaftlichen Betrieb. Vermittlung kostenfrei. Arbeitsamt Herrenberg (Stadt- pflegeO_.__

Verzeichnis der Märkte in der Umgegend.

Vom 26. Nov. bis 1. Dez.

Altensteig: 27. Krämer-, Vieh- und Flachsmark t.

HiezuDas Plauderstübchen" Nr. 47. _

Druck und Verlag der G. W. Zaisrr'schen Buchhandluna (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: E. Hardt.

Amtliche

Me Meramtssparkasie Aagokd

hat fortwährend

und Privat-ikekanntmachuilgkn.

Oberamtsstadt Nagold.

Nagold, den 5. Nov. 1900.

Der Kassier:

Gtadtschultheiß Brodbeck.

st

Oberamtsstadt Nagold.

Geflügelhans-Berkauf.

Die hiesige Stadtgemeinde bringt ein fast noch neues 3.90 III langes, 1,70 m tiefes und 2.60 m hohes mit 3 Abteilungen eingerichtetes Veflügelhaus mit 1,40 w breitem, 1,70 m tiefem und 2,0 in hohem Giebelaufbau für Tauben (B.-V.-A 320 --6)

am Mittwoch de« 5. Dez. ae. vormitt. 11 Uhr

aus der Kanzlei der Stadtpflege im öffentlichen Aufstreich gegen Bar­zahlung auf deu Abbruch zum Verkauf, wozu Liebhaber hiemit ein- geladen werden. Das Gebäude ist auf einen Zementsockel gestellt, mit Riegelfachwerk au^gemauert und mit Bretterverschalung versehen.

Auf Wunsch kann das Gebäude bis 15. März k. Js. stehen bleiben.

Den 22 . November 1900. Stlldtpsiege:

_ _ Lenz. _

Oberamt Nagold.

Gemeinden Oberschrvan-orf und Egenhausen.

ergebung von Bauarbeilen.

Nachstehende bei Erbauung einer Vizinalstraße von Oberschwan, darf nach Egenhausen vorkommendrn Bauarbeitrn sollen im Wege schrift­licher Submission vergeben werden.

Auf Markung Oberfchwaudorf:

Erdarbeiten .... im Betrage von 6750 ^

Chaussierungsarbeiten . . 8540 ^

Kunstbauten

Zusammen 18,271

Auf Markung Egenhaufe«:

Erdarbeiten .... im Betrage von 5700 ^

Chaussierungsarbeiten.. 8800 ^

Kunstbauten . . . .

Zusammen 20,795 ^

Die Arbeiten werden auf jeder Markung getrennt, jedoch Erd- und Chaussierungsarbeiten, sowie die Kunstbauten jeweils nur an einen Unternehmer vergtben.

Pläne, Voranschläge und Akkordsbedingungen liegen bei Bauführer Maier in Oberschw.ntorf zur Einsicht auf.

Schriftliche in Prozenten der Ueberschlagssumme ausgedrücktr Offerte find

für Markung Oberfchwaudorf

bis Freitag den 30. November, vorm. 0 Uhr,

für Markung Egeuhaufen

bis Freitag den 30. November, nachm. 2 Uhr

versiegelt und portofrei jeweils auf dem Rothouse der betr. Gemeinden einzureichrn.

Die Eröffnung der Offerten, zu welcher die Bewerber Zutritt haben, findet je eine Stunde später statt.

Nagold, den 16. November 1900.

A. A.

Oberamtswegmeiker:

Schleicher.

Schafweide

Verleihung

Die hiesige Schafweide, welche im Vorsom- :mer mit 350 nach der all­stem. Ecnte u. im Nachsom­mer mit 450

Unterjettingen.

Stück Schafen (in zwei Herden) de-

a»v7°,^g'de»r7.«m.d.I-. m. so» M, M°ft. IS H.»»m und I H-h».

- - 4 Enten.

Den 19. Nov. 1900.

öesirksnot.-Verweser Umbrecht

in Herrenberg. _

nachmittags » Uhr

auf der Kanzlei der Stadtpflege auf 2 bis 3 Jahre im Aufstreich ver­pachtet, wozu zahlungsfähige Lieb­haber (auswärtige mit Vermögens­zeugnis neuesten Datums versehen) hiemit eingeladen werden.

Dm 14. Nov. 1900.

Gemeinderat.

ZchlaLtfarrenverkaas.

Dir Stadtgemeind' HVildberg verkauft einen ca. 1740 Psd. schweren

Schlacht- sarren

im Wege schnft licher Submission an den Meistbie­tenden geqen Barzahlung und sind Offerte spätestens bis nächste« Dienstag d. L7. d. M. vorm. 10 Uhr verschlossen bei Unterzeich­neter Stelle einzureichen.

Stadtpflege: Frauer.

Egenhausen.

Schafweid e- Verpachtnng.

Die hiesige Tommerfchaf- wrtde. welche im Vorsommer mit 300 Stück und im Nach, sommermil 350 Tiück befahren werden darf, kommt

am Mittwoch d. 28. Nov.

nachm 2 Uhr

auf weitere 3 Jahre auf hiesigem Rathaus zur Verpachtung, wozu L'ebhiber, auswärtige mit Vermö- genszeugmffrn versehen, ringeladen

werden.

Lchuttheißeuamt:

Hauser.

Zwiebelkuchen 7 ,^-°'

Nov. bei Fr. Kläger, Bäckermstr.

Fahrnis-Verkauf.

Im Konkurs des Marti« Geltenbort, Metzgers hier, verkaufe ich am

Dienstag den 27. Rov. 1SVV von vorm. S Uhr a»

folgende Fahrnis gegen sofortige Bezahlung:

1 Pferd (Schimmel), 1 Chaisengescbirr und 1 Fuhrgrschirr, 70 Ztr. Heu und Oehmd. 40 Ztr. Stroh, 100 Gersten­garben, 80 Hafergarben, 1 Stande mit Trester (z. Brennen eingeschlagen)/

: i r : t r : r : : r

Nagold.

Zu Weihnachtsgeschenken geeignet.

Der Unterzeichnete erlaubt sich, seine zu Weihnachtsgeschenk?« geeigneten bekannten und vorzüglichen

Mäh-W ci schirren

in empfehlende Erinnerung zu bringen.

Auch Reparaturen werden prompt besorgt. ""Mg! Nadeln und Oel stets vorrätig.

,i. l

Sattler «. Tapezier.

Jedermann ist überzengt

nach Besichtigung meines Schaukastens, daß das schönste Weihnachts­geschenk. womit man jedermann entzückt und hocherfreut, eben doch immer wieder Photographien bilden. Insbesondere Vergrößerungen in schwarz oder Aquarell Brustbilder, Kniestücke, Familienbilder wie solche in allen Größen in künstlerischer Ausführung von meinem Geschäft ge­liefert werden, rufen überall da. wo sie beschert, den hellsten Jubel und die größte Anerkennung hervor. Das Bild in meinem Schaukasten ist nur bis zum 24. Nov. ausgestellt.

Bestellungen auf Weihnachten erbitte baldigst.

Das Atelier ist alle Tage geöffnet und empfehle ich mich zur An­fertigung von Photos in allen Formaten bestens.

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Photograph. Atelier,

Große Ersparnis bei Anwendung von Hwrlsz 's «ußMeksiu Mied-, Hast- unck k>688pulv«iv Für gewinnbringende Ochsen-, Kälber- u. Schweinemast, hohen Milchertrag u. Erzielung reichlichen Butters, sowie das Halten gesunder, kräftiger Pferde ist dasselbe anerkannt das Beste. Die Tiere werden freßlustig, ruhig, fett ».schwer; der Erfolg ist wunderbar. Preise 1.15 die 10 Pakete. In Säcken von lOPfd. e. ^ 4.75 u von 20 Pfd. e. 8.50. Maßgefäßchen inbegriffen.

Nur allein echt bei: Fr. Schmid, Nagold.