und prachtvoller auszudrücken. Mit Befriedigung bemerkt daS Blatt, daß der Kaiser die Notwendigkeit oeS euro- päischen Einvernehmens in seiner Rede betont und von freundschaftlichen Beziehungen zu Frankreich spricht, wie um recht deutlich darauf hinzuweisen, daß Frankreich von dieser Erklärung nicht ausgeschlossen sei, als er in der kaiserlichen Rede seine Freude über die Erfolge Deutschlands aus der Pariser Weltausstellung geäußert. Schließlich hebt das Blatt hervor, daß die Thronrede weder direkt noch indirekt des deutsch-euglischen Abkommens Erwähnung thue und Kaiser Wilhelm sei für feinen Teil eifrig bemüht, alles vom Horizonte zu entfernen, was alte Meinungs­verschiedenheiten wachrufen könnte.

Brüssel, 15. Nov. Der Senat setzte gestern die Er- örterung über die aufgegebene belgische Expedition nach China fort. Dabei erklärte der Minister des Auswärtigen de Favereau u. a., die Regierung denke weder an eine militärische Aktion, noch an die Bildung einer Gendarmerie- Abteilung. Die Erwerbung chinesischen Grund und Bodens für Belgien stehe in Frage, doch handle eS sich um eine einfache Niederlassung ohne politische Bedeutung. Solche Erwerbungen seien in Tientsin und anderen Orten möglich, . erforderten jedoch keinerlei militärisches Vorgehen.

Petersburg, 15. Nov. Der Zar ist am Unter­leibstyphus erkrankt, doch soll zurzeit sein Zustand zu keinen ernsten Besorgnissen Aulaß geben.

Christ iania, 15. Nov. Schweden geht jetzt an eine durchgreifende Reform seiner Heeresordnung. Die betreffende Vorlage, welche die jährlichen Kosten für die in 12 Jahren durchzuführende Reform auf 45,338,000 Kronen veranschlagt, ist dem Reichstag bereits zugegangen.

London, 15. Nov. Der englische Schatzkanzler Hicks- Beach erklärte in einer zu Bristol gehaltenen Rede, es sei keine Aussicht auf eine Verminderung der gegenwär­tigen englischen Steuern vorhanden. Weiter ließ er durch- blicken. daß es mit Hilfe der Goldminen Transvaals der englischen Regierung möglich sein werde, den größten Teil der Ausgaben für den südafrikanischen Krieg zu decken.

Vom »südafrikanischen Kriegsschauplatz.

Suez, 14. Nov. Der Dampfer Gelderland traf hier ein. Niemand erhielt Erlaubnis, die Kabine des Präsidenten Krüger zu betreten. Auch zeigte fick Krüger nicht auf Deck. Wie die Schiffsosfiziere sagen, ist seine Gesundheit gut.

Die Krisis in China.

Tientsin, 13. Nov. Wie verlautet, ist ein kaiserliches Edikt erlaffen worden, das die Absicht des Kaisers und

der Kaiserin-Witwe verkündigt, nach Peking zurück­zukehren. Wie gemeldet wird, ist in China große Kälte eingetreten. Der Peiho ist zugrfroren.

Vermischtes.

Verhaftung. Ein Stromer sollte gestern in Ehingen festgenommmen werden. Beim Erblicken des Polizeisoldaten fing er an, seine Oberkleider nebst Hemd zu zerreißen, dann kamen die Hosen an die Reihe, so daß er tatsächlich nur noch mit Hemd­kragen, einem Stück Chemisette und kurzen lumpigen Stiefeln auf der Straße stand.

Kämpfende Frauen. Am Montag Nacht hielt der von Gößnitz nach Meerane (Sachsen) verkehrende,Personenzug plötzlich auf freiem Felde. Erschreckt eilten die Passagiere an die Fenster und einige öffneten die Koupethüren, um auszuschauen, ob ein Un­glück passiert oder im Anzug sei. Die besorgten Gesichter heiterten sich aber sehr bald auf, ja es gab em allgemeines Gelächter, als festgestellt wurde, daß zwei von den Jahrmarktsfreuden in Gößnitz kommende Frauen in ihrem Abteil sich in die Haare ge­raten waren, und daß die eine, die in dem erbitterten Ring­kampf am schlechtesten weggekommen war, die Notleine ge­zogen hatte. Natürlich hat der Kampf der beiden Drachen noch ein kleines gerichtliches Nachspiel.

Trockenlegung der Zuidersee. Das für Holland so hochbedeutsame Unternehmen scheint nunmehr greifbare Gestalt zu gewinnen. Der hierauf bezügliche Gesetzemwurs, der von der niederländischen Regierung dem Staatsrat unterbreitet worden ist, bezieht sich aber noch nicht auf das gesamte Projekt; er schlägt vielmehr nur die Errichtung eines Abschließungsdeichs von Wieringen bis Piaam und die Eindeichung von zwei Teilen der Zuidersee zwischen Wieringen und dem Festland und im Süden von Hoorn vor. Dies aber find die Arbeiten, die der vollen Ausführung des großen Werkes unvermeidlich vorausgehen müssen.

Schneefall. Am 12. ds. ist der erste Schneefall in Tirol zu verzeichne^ und zwar erstreckte sich der Wettersturz auf Nord- und Südtirol. Aus Bozen wird unterm gleichen Datum berichtet: Der heutige Tag brachte in Südtirol und im Pusterthale den ersten großen Schneefall. Der Verkehr in den Seitenthälern ist erschwert.

EinDiebindenHochalpen. Ein gefährlicher Schutz­hüttenräuber ist vor einigen Tagen von der Gendarmerie in Glurns (Bintschgau) festgenommen und an das Kreisgericht Bozen eingeliesert worden. Er nennt sich Szeget und soll aus Ungarn stammen. Im vorigen Jahre aus der Strafanstalt Garsten ent­lassen, kam er nach Tirol und trieb sich hier in den Bergen herum. Wo er nur eine alpine Schutzhütte fand, brach er ein, und so soll er allein seit Schluß der Herbstsaison 1900 nicht weniger als 9 Schutzhütten auf diese Weife heimgesucht haben. Wahrscheinlich ist von ihm der Einbruch in die Bawberger Hütte und in Professor Defreggers Sommerhaus verübt worden.

Brandunglück. In Berio (Schweden), brannte in der Nacht vom 13./14. ds. ein Bauernhof in der Gemeinde Lenhofda nieder. Die Frau und der Vater des Hofbesitzers und vier Kinder kamen in den Flammen um. Der Hofbesitzer rettete sich mit knapper Not, erlitt aber so schwere Verletzungen, daß er eine Stunde später starb.

Auswärtige Todesfälle.

Tübingen: Ottilie Finckh.

Amtliche »«- Privst-LekamtMschllngen

Landwirtschaft, Hmdel und Berlehr.

j- Der Getreidemarkt. (Berichtswoche vom 9.16. Nov.) Der Getreidemarkl verkehrte in der jüngsten Woche vorwiegend unter dem Zeichen der Unlust und Schwäche und nur vorüber­gehend vermochten die in Amerka eingetretenen kleinen Steigerungen der Weizenpreise auch den einheimischen Märkten einige Anregung zu geben. Die kleinen Preisfortschritte gingen aber meistens am anderen Tage schon wieder verloren, und trotz der als geringer gemeldeten Weizenwelternte scheinen Müller und Händler doch noch einen weiteren Rückgang der Weizenpreise in Rechnung zu ziehen und hüten sich deshalb vor starken Einkäufen. In Berlin, Leipzig, Hamburg und Mannheim wurde bezahlt für Wetzen je nach Güte pro Tonne 147152 ^ für inländischen, 199-184 ^ für aus­ländischen, für Roggen 159-IS6 für Braugerste 152179

für Futtergerste 135149 für Hafer 135147 für runden Mais 129154 für amerikanischen Mais 139132

Herrenberg. Uebersicht über den Arbeitsmarkt am 11. November. Gesucht werden : 1 Friseur, 1 Gärtnerlehrling, 1 Schmiedlehrling (auswärts), 1 Schneider (auswärts), 1 Bau- und Möbelfchreiner, 3 Möbelschreiner, 1 Schreinerlehrling, 1 Schuh­macher; weiter: 1 Dienstmädchen für landwirtschaftlichen Betrieb. Vermittlung kostenfrei. Arbeitsamt Herrenberg (Stadtpflege).

Der Postdampfer Westernland der Red Star Linie, in Ant­werpen, ist am 14. November wohlbehalten in New - Aork an- gekommen. _

Eingesandt.

DasEingesandt" in der Nummer v. 14. Nov. soll doch nicht ganz ohne Echo bleiben. Eine wenig bemittelte Dorfgemeinde, heißt es darin, habe besonders ihrer Jugend zulieb, ein Vereinshaus zuwege gebracht. Das will sagen :Machts nach!" Und darauf einfach zu entgegnen:so etwas braucht'« bei uns nicht," das geht doch nicht an. Wir haben ja unser.Zellerhaus" und das ist nun lange Jahre hindurch unschätzbar gewesen und ist heute noch viel bester als nichts. Aber wer das Zellerhaus kennt und zugleich auf die Bedürfnisse unserer wachsenden Gemeinde und unserer Jugend achtet, besonders auch an unsere in den Fabriken beschäftigten jungen Leute denkt, der weiß auch: auf die Dauer genügt dieses Haus nicht mehr. Für keine größere Zusammenkunft, für kerne Feier will der .Zellersaal" sich eignen oder ausreichen, und auf wie mancherlei muß map eben verzichten, weil man keinen Raum hat! In der genannten Dorfgemeinde haben sie den jungen Leuten sogar ein Lesezimmer und eine Unterhaltungsstube hergerichtet. Wir wären es eigentlich dem edlen, frommen Menschenfreund Dr. Zeller schuldig, daß wir seine Stiftung auf die Höhe der Zeit brächten und den heutigen Bedürfnissen unserer Gemeinde entsprechend neu gestalteten. Nur dürfen wir dabei nicht mehr auf den Geld­beutel des längst verstorbenen Stifters rechnen. Was er uns hinter- laffen konnte, reicht knapp aus, um das Bestehende recht bescheiden im stand zu halten; soll etwas Neues werden, fo müssen die, die jetzt leben, sich's etwas kosten lasten, und es wäre, wenn wir unser Nagold von heute ansehen, gewiß an der Zeit, ernstlich und ziel­bewußt dafür zu sammeln, daß wir in nicht allzuferner Zeit an die Herstellung eines ausreichenden christlichen Verein s- Hauses gehen können._CH. Römer.

HiHUDas Plauderstübchen" Nr. 4 6.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandluna (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: E. Hardt.

Oberamtsstudt Nagold.

Schafweid e- Berleihrmg.

Die hiesige Schafweide, welche im Vorsom­mer mit 350 nach der all- gem. Ernten, im Nachsom­mer mit 450 Stück Schafen (zwei in Herden) be­schlagen werden kann, wird

a« Dienstag Le» 27. Nov. d. 2s.

»achmittags t Uhr

auf der Kanzlei der Stadtpstege auf 2 dis 3 Jahre im Ausstreich ver­pachtet, wozu zahlungsfähige Lieb­haber (auswärtige mit Vrrmögens- zeugnis neuesten Datums versehen) hiemit eingeladen werden.

Den 14. Nov. 1900.

Gemeinderat.

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Schwellen-Berkauf.

Am Samstag de« 17. November er. vou nachm, s Uhr au wird auf hiesigem Bahnhof eine größere Partie abgängige Eisenbahnschwellen im öffentlichen Ausstreich verkauft, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Nagold, den 14. Nov. 1900.

König!. Bahnmeisterei.

Oberamt Nugolo.

Gemeinden Oberschwandorf und Egenhausen.

Vergebung von Bauarbeiten.

Nachstehende bei Erbauung einer Vizinalstraße von Oberschwan, dorf nach Egenhausen vorkommenden Bauarbeiten sollen im Wege schrift­licher Submission vergeben werden.

Auf Markung Overfchwaudorf:

Erdarbeiten .... im Betrage von 6750 Chaussierungsarbeiten . . 8540 ^

Kunstbauten . . . . 2981 ^

Zusammen 18,271

Auf Markuug Egeuhause«:

Erdarbeiten .... im Betrage von 5700 Chausiierungsarbeiten . . 8800 ^

Kunstbauten . . . . 6295

Zusammen 20,795 ^

Di: Arbeiten werden auf jeder Markung getrennt, jedoch Erd- und Ehausfirrungsarbeiten, sowie die Kunstbauten jeweils nur an einen Unternehmer vergeben.

Pläne. Voranschläge und Akkordsbedingungen liegen bei Bauführer Maier in Oberschwundorf zur Einsicht auf.

Scknjiliche in Prozenten der Ueberschlagssumme auSgedrückte Offerte sind

für Markuug Oberfchwaudorf

bis Freitag den 30. November, vorm. 0 Uhr,

für Markung Egeuhause«

bis Freitag den 3V. November, nachm. 2 Uhr

versiegelt und portofrei jeweils auf dem Rathaus« der betr. Gemeinden einzureichen.

Die Eröffnung der Offerten, zu welcher die Bewerber Zutritt haben, findet je eine Stunde später statt.

Nagold, den 16. November 1900.

A. A.

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