grobem Druck und 5000 in Mitteloktav. Neu ist das Evangelium Lukas in Blindenschrift. Die Einnahmen be­trugen 414459 die Ausgaben 412874 Nach dem erstatteten Jahresbericht wurden 100 Bibeln teils gratis, teils ermäßigt an 100 Zöglinge der Johannisschule und Paulinenpflege verteilt, weitere 431 in den Schulen selbst.

Stuttgart, 6. Noo. Am nächsten Sonntag den 11. ds. nachm. 2 Uhr findet im Stadtgarten-Saal in Stuttgart die Landesversammlung des Bundes der Landwirte statt. Die Tagesordnung derselben enthält, neben der Be­grüßung durch den Landesvorstand Schmid-Platzhof und dem Jahresbericht des Geschästführrrs Th. Körner, die Reden des Stadtschulth. Haug-Langenau überdie kommenden Landtagswahlen", des Rechtsanwalt Kraut-Stuttgart über Parteipolitik und Wirtschaftspolitik" und des ReichstagS- Abg. Schrempf überUnsere Freunde und Feinde".

Stuttgart, 2. Nov. Der Schwäb. Merkur schreibt: Seit gestern ist die Stadt um eine Zierde reicher geworden. Es ist eine Brunnenfigur auf dem Lronhardsplatz, die einen Nachtwächter vorstellt; gestern wurde sie von Hoswerkmri- ster Nagel versetzt, nachdem die in Geislingen galvanopla­stisch hergestelltr Figur ringetroffen war. Der Nachtwäch­ter ist in ordonanzmäßiger Ausrüstung, versehen mit Mantel, mit warmer Mütze; seine Rechte hat zur Unterstützung eine Laterne, seine Linke hält die Hellebarde und an der Kette einen struppigen, bissigen Köter, der seinen Herrn in der Wachsamkeit unterstützen soll. Die Figur ist auf eine gewundene Säule gestellt. Der Stein hat die Farbe, als ob er seit einem halben Jahrhundert Wind und Wetter getrotzt hätte. Alle Ornamente find im Stile der Renais­sance gehalten. Der neue Schwuck fügt sich vortrefflich zur Umgebung. Das Werk ist eine Schöpfung von Bild­hauer A. Fremd und Professor Heinrich Halmhuber. Bon nun an wird abends der neue Bedienstete der Stadt seinen Dienst antrrten und sein rlrktr. Licht leuchten lassen.

Eßlingen, 5. Nov. (Korr.) Wie hier verlautet, giebt man sich in nationalen Kreisen der Hoffnung hin. daß ReichSgerichtsrat a. D. von Grß. vielleicht doch eine Kandidatur für den Landtag in dem hiesigen Bezirk an- nehmen werde und daß sich die Sache in den nächsten Ta­gen entscheiden werde. Die Sozialdemokraten entfalten bereits große Rührigkeit im Wahlkreis und haben gestern schon Wahlreden abgehalten. Von demokratischer Seite dagegen ist es noch stille.

Heilbronn, 3. Nov. Auf dem hiesigen Rathaufe wogt zur Zeit ein Streit, der auch für weitere, besonders für gewerbliche Kreise von Interesse ist. Bei der Reno­vierung des Rathauses ist man jetzt bei der Vergebung der inneren Arbeiten angelangt und wurde kürzlich auch über die Vergebung der inneren. 3^/, Meter breiten, aus Holz zu erstellenden Haupttreppe beraten. In der Submission erklärte ein hiesiger Werkmeister, daß er von einem Angebot absehe, weil sich das zur Treppe nötige Eichenholz nicht beschaffen lasse, während ein anderer hiesiger Unternehmer ein Angebot auf 1860 und ein Stuttgarter (Wirth Söhne) ein solches aus 3500 ^ machte. Stach dem bisherigen Modus hatte nun dem Mtndestsorderndrn. also dem hiesigen Unternehmer, die Arbeit übertragen werden müssen; aber da wurden Stimmen im Grmeinderate laut, welche gelinde Zweifel darein setzten, ob die hiesigen Unternehmer über­haupt die Garantie übernehmen könnten, eine wirklich zu- sriedenstrllendr Arbeit in diesem speziellen Falle zu liefern, welche Garantie man bei der Stuttgarter Firma glaubt haben zu sollen, und schließlich wurde denn auch durch Gtichentscheid des Vorsitzenden die Arbeit der Firma Wirth Söhne in Stuttgart übertragen. Darob herrscht natürlich in hiesigen Handwerker kreisen begreifliche Entrüstung, die zum Tell in Inseraten und Eingesandt der hiesigen Presse Ausdruck fand und die auch begründet ist durch einige für daS hiesige Handwerk nichts weniger als schmeichelhafte Bemerkungen, welche in öffentlicher Sitzung fielen. Dabei ist zu bemerken, daß entgegen einem Vorschlag des Ober­bürgermeisters auf Antrag einiger Gemeinderäte die Ange­legenheit öffentlich verhandelt wurde. Nun hat sich der Bürgerausschuß der Handwerker angenommen, indem er an die Genehmigung der Baukosten für das Rathaus die Be­dingung knüpft, daß alle Arbeiten, einschließlich der Treppe, an hiesige Meister übertragen werden, rin Vorgehen, welches der Oberbürgermeister als unstatthaft und gegen das Ver- waltungsedikt verstoßend, einfach zurückwies und dem Bür- grrauSschuß anheim gab, entweder die Bausumme nicht zu genehmigen, wovon aber bei dem vorgeschrittenen Bau und zahlreich abgeschlossenen Verträgen nicht zu denken ist oder den Beschwerdeweg zu brschreiten. Auch der hiesige Gewerbeverein, sowie die Schreiner- und Malerinnung ver­suchen. in dem Konflikt zu Wort zu kommen, indem sie entsprechende Eingaben an den Gemrinderat richteten. Die Sache wird in nächster Woche dir bürgerlichen Kollegien eingehend beschäftigen und darf man gespannt sein, auf welche Weife der Konflikt aus der Welt geschafft wird.

Friedrichshafen, 2. Noo. Das Zeppelinfche Luftschiff. DerWiener Freien Presse" wird aus Stuttgart berichtet: Dem Vernehmen nach ist di« deutsche Militärverwaltung geneigt, das Luftfahrzeug des Grasen Zeppelin zu erwerben. Die Ballonhalle soll abgebrochen und die nächste Ausfahrt im Frühjahr 1901 aus dem Trmprlhofer Felde bei Berlin veranstaltet werden. Es feien hier noch einige wichtige Angaben aus dem Bericht der Gesellschaft zur Förderung der Lustschiffahrt in Friedrichshafen über den zweiten und dritten Ausstieg Zeppelin's mitgeteilt. Es heißt da u. a.: Dtz Annahme ist gerechtfertigt, daß einmal, wenn auch vor­übergehend, gezeigte Vorzüge unseres Flugschiffes durch Fest­halten der Momente, welche sie bedingten, dauernd gemacht werden können. Dann aber haben wir bereits jetzt ein Fahr­zeug geschaffen, welcher^ man sich mit Ruhe für den Flug

durch die Luft anvertrauen kann. Dasselbe ist vollkommen lenkbar, sowohl seitlich als auch in der Höhenrichtung. Mit seiner Geschwindigkeit von acht Gekundenmetern, vermag es in mäßiger Höhe über der Erde, nur mit starkem Winde nicht, auch nach dem Winde in entgegengesetzter Richtung zu fahren. Der überschüssige Auftrieb von etwa 1200 XZ und der geringe Bedarf an Balast gestatten nicht nur den Einbau einer solchen Verstärkung, daß keine fahrtverhindernde Aufwölbung des Gerippes mehr Vorkommen, sondern auch die Mitführung weiterer Personen oder von Nutzlasten, ins­besondere eines Benzin-VorrotS für mehrtägige ununterbro­chene Fahrten. Noch wenige VersuchSsahrten würden ge­nügen, um mit Ruhe selbst weitere Fahrten unternehmen zu können. Seit dem Entstehen unseres Fahrzeuges haben der Motorbau und die Metallindustrie Fortschritte gemacht, welche den Bau weit schnellerer Fahrzeuge ermöglichen, aber die Lehren, welche unser Flugschiff zu gl den vermag, find mit seinen bisherigen drei Fahrten noch lange nicht erschöpft. Es wäre unweise und unwirtschaftlich, diese Lehren nicht vorerst noch zu suchen.

Bremen, 3. Nov. Das hiesige Medizinalamt giebt unter heutigem Datum folgendes bekannt. Bei dem am 27. Okt. mit dem DampferMarienburg" aus Buenos- Aires hier angekommenen Seemann Kunze, der bis zum 31. v. Mts. in einem hiesigen Hause logierte und an diesem Tage in das Diakoniffenhaus und von dort in die Jsolirbarake der Krankenanstalt gebracht wurde, ist durch bakteriologische Untersuchung die Erkrankung an Pest fest- gestellt worden. Alle erforderlichen Maßnahmen zur Ver­hütung der Ausbreitung der Krankheit find getroffen, ins­besondere find die bereits mit dem Kranken in Berührung gekommenen Personen unter ärztliche Beobachtung ge­stellt worden.

Berlin, 5. Nov. Wie dieNat.-Ztg." erfährt, ist es noch fraglich, ob der preußische Landtag sich schon in diesem Winter mit einer neuen Wohnungsoorlage zu befassen haben wird. Die Regierung behandelt angelegentlich die Woh­nungsfrage, doch sind die Arbeiten noch nicht soweit ge­diehen, daß der zu beschreitende Weg mit Sicherheit festge­legt werden kann.

Berlin, 3. Nov. Wolffs Bureau meldet auS Shang­hai: Das GeburtStagsfest des Kaisers von Japan wurde von der hiesigen japanischen Kolonie festlich begangen. Auch die chinesischen Behörden beteiligten sich an der Feier. ES fand ein Festzug statt, an dem auch die fremden Ver­treter, der Taotai von Shanghai und andere hervorragende Persönlichkeiten teilnahmen. Der Taotai brachte im Laufe der Tafel einen Trinkspruch auf de» Kaiser von Japan aus. Hierauf erwiderte der hiesige japanische Generalkonsul mit einem Trinkspruch auf den Kaiser von China. Der japanische Generalkonsul wies in seiner Rede darauf hin, daß der Kaiser von China z. Z. von seiner angestammten Hauptstadt fern sei, und drückte die Hoffnung aus, daß dieser, wie es ihm von den befreundeten Nationen ange­raten wurde, bald wieder nach Peking zurückkehren werde, was gewiß auch den Wünschen seines Volkes entspräche. Es wurde allgemein bemerkt, daß in den Trinksprüchen der Kaiserin-Witwe keine Erwähnung geschah.

Zum Nachfolger des zu Neujahr 1901 von seinem Berliner Posten scheidenden französischen Botschafters Mar­quis de Noailles soll nach einer Abmachung zwischen der französischen uud der deutschen Regierung Lion Bourgeois ausersrhen sein. Letzterer Staatsmann spielt bekanntlich in seinem Vaterland eine hervorragende politische Rolle als Führer der Radikalen; auch hat er wiederholt französischen Ministerien angehört und einmal war er Chef eines radi- calen Cabinets. von Oktober 1895 bis März 1896.

ÄU-liM-.

Zwei Volksabstimmungen. DaS Schweizer Volt verwarf mit mehr als 77 000 Stimmen daS von den Mehr­heitsparteien gestellte Begehren auf Wahl des Nationalrates nach dem Proportionalsystem und mit mehr als 125000 Stimmen das von derselben Seite gestellte Begehren auf Wahl des Bundesrats durch daS Volk.

Paris, 5. Nov. Auf dem Rennplätze in Auteuil kam es gestern beim OffizierSrennen, an dem ver jüdische Haupt- mann Coblenz trilnahm, zu lärmenden antisemitischen Kund­gebungen. Mehrere Hundert Menschen umringten den Hauptmlmn. als er sein Pferd besteigen wollte und verhöhn­ten ihn. Erst als dieser mehrere Herausforderungen stellte, nahm der peinliche Akt ein Ende. Die nationalistischen Blätter greifen den Kriegsminister heftig an. weil er dem Hauptmann die Teilnahme an dem Rennen gestattete, ob­wohl er wissen konnte, daß das Aergernis erregen würde. Es fei dies umso bedauerlicher, als der König der Bel­gier und die Großfürsten Alexis und Wladimir Zeugen dieses für dir Armee so peinlichen Auftritts sein mußten.

In Reims hatte der Gemrinderat i. I. 1879 die Pro­zessionen auf offener Straße verboten, doch waren dieselben trotzdem später wieder geduldet worden. Der jetzige Bür­germeister der alten Bischofsstadt, Arnould, scheint strenger zu sein, als seine Vorgänger. Als am 1. dS. der Kardinal- Erzbischof Langsnieux in feierlicher Prozession nach dem Friedhöfe zog, mußt« er wieder umkehren, und es wurde ! ein Protokoll gegen ihn ausgenommen.

Brüssel, 2. Nov. Wie die Kln. Ztg. auS amtlicher Quelle bestätigt, ist es König Leopold gelungen, die fast ausgegebene belgische Expedition nach China wieder ins Leben zu rufen. Nach einer Unterredung, die König Leo­pold während seines außergewöhnlich langen Aufenthaltes in Paris mit dem Präsidenten Loubel und dem Minister des Aeußern, Delkasse, hatte, ist ein sranzöstsch-belgischeS ! Abkommen zustande gekommen, wonach Belgien sich mit

500 Mann an der Bildung einer französisch-belgischen Eisenbahn Veking-Hankau beteiligt.

New-Hork, 4 Nov. Wie die Blätter aus Manila melden, ließ der Führer der Resormpartei der Fili­pinos, Buan Camino, auf telegraphischem Wege durch Ver­mittelung des Vorsitzenden der amerikanischen Philippinen­kommissionen. Richters Taft, eine von Aguinaldo Unter­zeichnete Erklärung nach Amerika abgehen, wonach die Unterzeichner mit der Souveränität der Vereinigten Staaten sich einverstanden erklären, die Regierung bitten, den Krieg zu beendigen, den Schutz der Regierung nachsuchen und sich zur Organisation einer eventuellen Gegenrevolution bereit erklären.

DerTribüne" wird aus Washington gemeldet: In dem Plan für Marinebauten werden für 1901 drei Schlachtschiffe von 15 000 T., zwei Panzerkreuzer von 15000 T.. sechs Kanonenboote von 2000, sechs von 600, zehn von 200 T. gefordert, ferner drei Kohlenschiffe mit je 15000 T., ein Reparaturschiff von 7000, ein Transport­schiff von 7000 T., dagegen kein Torpedoboot. Die Marine­offiziere erwarten wenig Widerstand im Kongreß gegen diese große Flottenvermehrung.

Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz.

London, 3. Nov. Lord Roberts telegraphiert: Ver­wundete Buren, die in Potchefsstroom zurückgelaffen wurden^ teilten Barton mit, daß die Buren in dem Gefecht am 28 Okt. 140 Mann an Toten, Verwundeten und Vermißten verloren. General Paget griff am 1. November bei Rustenberg eine Burenabteilung an, die von Norden dem Vaalfluß zustrebte, um zu Dewet zu stoßen. Der Feind wurde aus einer starken Stellung verdrängt und aus einer anderen Stellung durch einen Sturmangriff der Aeomanry in die Flucht getrieben.

London, 3. Nov. Der Abgang der britischen Armee im Monat Okt. beläuft sich auf 126 Offiziere und 3475 Mann. In Gefechten fielen 283; 367 starben in den Lazareten, 32 verunglückten. 91 wurden gefangen genommen, der Rest muß als invalid nach England zurückgeschickt wer­den.Daily Expreß" erfährt aus bester Quelle, daß die britischen Behörden die Lage in China als sehr ernst auf- faffen und mit einer Verlängerung des Krieges auf weitere sechs Monate rechnen.

Triest. 3. Nov. Hier weilende Freiwilligen-Offiziere erklärten, daß die Buren den Engländern noch lange Wi­derstand leisten würden. Die Generale Botha und Dewet verfügten über 20 000 Mann, die fürs Aeußerste entschlossen seien. Der Proviant- und Munitionsmangel werde durch Wegnahme der für dir Engländer bestimmten Transporte paralisiert werden. Unter den aus Transvaal hier ange­langten Freiwilligen befindet sich auch der Oberrichter von Transvaal, Dr. Koch. Derselbe wartet hier die An- kunft des Präsidenten Krüger ab, welchem er sich sodann anschließen wird.

London, 5. Noo. Ein Telegramm des Standard aus Prätoria schildert die am 1. Nov. stattgehabke Beerdigung des Prinzen Christian Viktor von Schleswig-Holstein. Acht Generäle trugen das Bahrtuch. An der Spitze der Leid­tragenden schritten Lord Roberts, Lord Kitchener. Prinz Francis Teck. Auch zahlreiche Bewohner von Prätoria beteiligten sich an dem Leichenzuge.

Die Krisis in China.

Peking, 2. Nov. Die verbündete» Truppen fahren fort, das Land von den Boxern zu säubern. Eine fran­zösische Abteilung stieß bei Gitschung südlich von Paotingfu, auf Widerstand und hatte einen Toten und 12 Verwundete. Die Verluste der Chinesen sind bedeutend. Die Ortschaft wurde niedergebrannt. Tine deutsch-französische Abteilung marschiert gegen Hsiling, wo sich die Kaiserqräber befinden. Man vermutet, daß man dort Widerstand findet. An dem Schatzmeister von Paotingfu. dem tatarischen Gouverneur und einem chinesischen Oberst, welche von der internatio­nalen Kommission zu Tode verurteilt worden sind, wird demnächst daS Urteil vollstreckt werden.

Paotingfu, 3. Nov. Reutermeldung vom 26. Okt. Eine italienische Truppenabteilung löste die als Strafexpe- dition abgehende britische Kavallerie ab. Mehrere Dörfer wurden niedergebrannt. viele Boxer getötet. Eine britische Erkundigungspatrouille traf in Jtschau ein, ohne Wider­stand zu finden. Eine deutsche Truppenabteilung ist östlich von den Kaisergräbern eingetroffen. Die internationale Kommission verurteilte einen Provinzialrichter, einen Gene­ral und drei andere hohe Beamte zum Tode. General Rtchardson kehrte mit dem britischen Kontingente am 28. nach Langfang zurück. Die Deutschen und Franzosen bleiben als Garnison den Winter über hier.

London, 3. Nov. Aus Tientsin wird gemeldet: Der englische General Gaselee kehrte am 31. Okt. hieher zu­rück und reichte seinen Bericht ein. Die Todesurteile über den Taotai Fontai und den Taotai von Paotingfu find an General Waldersee verwiesen, der sie zweifellos bestätigen wird. General Gaselee ließ den Tempel zerstören, in wel­chem die ermordeten Missionare gefangen gehalten wurden. Er zerstörte auch die Stadtmauer, das Thor und die Thü- ren bei dem Ort, wo sie ermordet wurden, wodurch die Stadt für immer geschändet ist.

Berlin, 3. Nov. Der Gouverneur von Kiautschou meldet: Am 1. ds. mußte ein 10 Kilometer nordöstlich von Kaumie gelegenes Dorf, das von Räubern uud Boxern in Uniform hartnäckig verteidigt wurde, gestürmt weroen. Dabei wurde ein Seesoldat, Emil Walter, und der Hornist Joseph Gtädele von der 3. Kompagnie des 3. Seebataillons verwundet. Die Gegner hatten beträchtliche Verluste.