ivütd. Bülow fetzte mit dem Eisenbahnzuze seine Reise nach Berlin so«.

-j- Der diesmalige erste Oktober ist für Deutschland von besonderer Bedeutung, denn an ihm find verschiedene neue Gesetze und Einrichtungen in Wirksamkeit getreten. Zunächst ist dies von der jüngsten Novelle zur Ge­werbeordnung zu vermelden, die neben Anordnungen über die künftige Geschäftszeit in Friseur- und Barbierge- schäften hauptsächlich Bestimmungen über die Ruhezeit der Angestellten und Arbeitern in offenen Verkaufsstellen und in den hierzu gehörigen Kontoren, über die Arbeitsordnung in den Ladengeschäften und über eine einheitliche Laden- schlußstunde enthält. Letzterer Punkt erscheint als der bemerkenswerteste Zug in den Festsetzungen der jüngsten Gewerbrordnungsnovelle. denn die Bestimmung, daß von jetzt ab sämtliche Läden und sonstigen Verkaussgeschäfte im ganzen deutschen Reiche in der Zeit zwischen 9 Uhr abends und 5 Uhr morgens geschloffen sein müssen unter Ge­stattung genau bezeichnet« Ausnahmen greift tief in bisherige Gepflogenheiten und Gewohnheiten ein und be­rührt zugleich die mannigfachsten Interessen, so daß man jedenfalls gespannt darauf sein darf, wie fick in der Praxis die Wirkungen des obligatorischen Neun-Uhr-Ladenschlufles äußern werden. Weiter find am 1. Oktober die verschie­denen vom Reichstage ebenfalls in seiner vorigen Session verabschiedeten Novellen zum Unfallversicherungsge­setze in Kraft getreten; sie erweitern den Kreis der Ver- ficherungspflichtigen nicht unerheblich und unterziehen daneben die bisherige UnfallversicherungSgesctzgebung mannigfachen anderen Abänderungen. Endlich ist am 1. Oktober das neuerrichtrte Reichs-Militärgericht zu Berlin ins Leben getreten, in welcher Einrichtung sich vor Allem die nach vieljährigen Kämpfen und Ueberwindung der größten Schwie­rigkeiten endlich errungene einheitliche Gestaltung des Mi­litärprozeßverfahrens für das gesamteReichsheer wiederspiegelt. Die Hauptgrundzüge der neuen Militärstrasprozeßordnung. nach welcher nunmehr auch vom Reichsmilitärgericht als der obersten militärischen Instanz geurteilt werden wird, find Mündlichkeit und beschränkte Orffentlichkeit des Ver­fahrens, welches beides bekanntlich schon in der seitherigen Militärstrasprozeßordnung Bayerns bestand und womit man dort die ganze Zeit her im Allgemeinen nur günstige Er­fahrungen gemacht hat.

Ausland.

Lemberg, 28. Tept. Der Justizministrr richtete an die Gerichte in Galizien einen Erlaß, in dem es zur Pflicht gemacht wird, mit aller Strenge gegen jene Personen vor­zugehen, die jüdische Mädchen zwecks Bekehrung zum katho­lischen Glauben entführen.

Paris, 30. Sept. Zola begiebt sich in den nächsten Tagen nach Venedig, um rn den dortigen Archiven Nach­forschungen über seine Familie zu beginnen. Zola steigt bei einem seiner Freunde ab und bleibt längere Zeit in Venedig.

-j- Den Amerikanern ist auf den Philippinen ein neues Mißgeschick widerfahren. Laut einer Meldung des Höchstkommandierenden Generals Mac Arthur ist der Hauptmann Schields mit seiner 51 Mann starken Abteilung verschollen und wahrscheinlich von den Filipinos gefangen genommen worden.

Bom südafrikanischen Kriegsschauplatz.

Lourenzo Marques, 28. Sept. Der Gouverneur reiste gestern Abend mit seiner Familie und englischen Bür­gern nach Komatiport, um der Truppenparade beizuwohnen, die dort anläßlich des Geburtstages des Königs (28. Sept. 1863) und der Königin (28. Sept. 1865) von Portugal stattfindet.

Prätoria, 27. Sept. Das Burenkommando von Donthwite hat gestern die englische Garnison auf der Station von Wolverdjund angegriffen. Die Buren bemächtigten sich 50 Stück Vieh, aber die englische Garnison schlug sie endlich zurück, ohne selbst Verluste zu erleiden. Es ver­lautet gerüchtweise, daß der General Hart die Buren west­lich von Klaksdorp geschlagen und ihnen schwere Verluste beigebracht hat. General Dewet soll sich mit 900 Mann südlich der Station Kopje befinden. Zwei englische Ober­sten find mit ihren Regimentern zu seiner Verfolgung auf­gebrochen.

London, 28. Sept. Nach einem Telegramm des Standard" aus Lourenzo Marques ist jetzt die Ausfuhr von Barrengold verboten worden. Krüger sei jetzt weniger Beschränkungen unterworfen, als bisher, well keine Gefahr mehr bestehe, daß er mit Transvaal Verkehr unterhält.

London, 29. Sept.Daily Mail" meldet aus A ni­ste r dam: Der holländischen Regierung ging seitens des englischen Auswärtigen Amts eine Note zu, worin die eng­lische Regierung erklärt, daß sie zwar keinen Einspruch da­gegen erhoben habe, daß die holländische Regierung dem Präsidenten Krüger zu seiner Europareise ein Kriegsschiff zur Verfügung gestellt hat, daß sie aber nicht-Culden werde, daß Präsident Krüger außer seinem gewöhnlichen Gepäck Staatspapirre oder sonst Staatseigentum vntnehme. Falls dies nicht befolgt werde, betrachte die englische Regierung das Vorgehen Hollands als eine Verletzung des Völkerrechts. Der Korrespondent fügt hinzu, die holländische Regierung habe dem Kapitän des Schiffes Befehl erteilt, den Weisungen der englischen Regierung nachzukommen.

Die Krisis in China.

Wien, 27. Sept. DieWiener Abendpost" jschreibt: Das Kommando über die in Peking vereinigten Detache­ments der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine, ungefähr

ein Bataillon, übernahm Linienschiffskapitän Blars von Sambuchi. In Taku wurden bisher gelandet: 494 Mann von der österreichisch-ungarischen Marine, 8178 Deutsche. 8353 Engländer, 5608 Amerikaner, 6575 Franzosen, 2541 Italiener. 20 9S4 Japaner, 15 570 Russen. An der Expe­dition gegen Patatfchou nahmen außer Deutschen, Italienern auch eine Abteilung österreichisch-ungarischer Marinetrup­pen teil.

Berlin. 28. Tept. Wolffs Telegr.-Bureau meldet auS Shanghai: Graf Waldersee traf auf derHertha" am 24. SeptemberiVormittag in Tschifu ein. Die Ankunft vor Taku wird am 25., Vormittags erwartet.

London, 28. Sept. Nach einem hier einqelaufenen Washingtoner Telegramm hat in Petersburg ein Meinungs­austausch zwischen den Mächten stattgefunden, worauf Ruß­land seine Meinung in Betreff der Zurückziehuna der Trup­pen änderte. Jetzt sei beschlossen worden. eine Schutzwachr für die Gesandtschaft in Peking zu belasten, deren Stärke der Anzahl der von den anderen Mächten zurückgelafsenea Truppen entspricht. Verschiedene Punkte zwischen Peking und Taku würden mit Besatzungen belegt und die Forts von Taku demoliert. Das sei der Kern der jetzigen rus­sischen Vorschläge.

Washington, 27. Sept. Reuter meldet auS Tient­sin vom 24. ds.: Der amerikanische General Chaffee ist hier eingetroffen. Er besuchte inoffiziell Li-Hunci-Tschang und besprach mit ihm die Aussichten des Abkommens. Von anderen Mächten nahm bisher nur Rußland von der Anwesenheit Li-Hung-Tschangs offiziell Notiz. Es ver­lautet, die Russen marschierten nach der Einnahme der Lutai-FortS eiligst längs der Eisenbahn nach Norden, um Schankaikwan zu besetzen.

London, 28. Tept.Times" melden aus Peking, 21. Sept.: Vierzig der bedeutendsten chinesischen Beamten, die in Peking zurückgeblieben sind, haben heute eine Adresse an den Kaiser und die Kaiserin gerichtet, um diese zu bitten, nach Peking zurückzukehren. Schangyehuang, der zu den Jubiläumsfestlichkeiten nach England entsandt worden war, ist auf Grund eines kaiserlichen Beschlusses gleichzeitig mit allen Ministern hin gerichtet worden, die den Fremden freundlich gesinnt waren.

Berlin, 29. Sept. DerKöln. Z." wird von hier offiziös gemeldet: Die Ernennung des Prinzen Tuan zum einflußreichsten Beamten der chinesischen Regierung könne nunmehr als Thatsache angesehen werden. Hiermit stimmt vollkommen überein, was aus französischer Quelle gemeldet wird, daß Tungfuhsiang und Lipingheng, die bei der Verfolgung und Ermordung der Christen so hervor­ragendes leisteten, durch hohe Ehrungen ausgezeichnet wurden. Wir können nicht umhin festzustellen, daß dadurch eine Lage geschaffen ist, die auch denjenigen Mächten unduldbar er- scheinen muß, die der Ansicht waren, daß man durch Mittel weitgehendster Nachgiebigkeit und Schonung am leichtesten und schnellsten zur Lösung der chinesischen Frage gelangen werde. Gleichzeitig wächst die Zahl der neuen Opfer. Diesmal stellten die Franzosen die Verlustliste. 2 Bischöfe und eine große Anzahl Missionare, sowie gegen 1000 Christen wurden im Bezirke Mukden ermordet. Aus anderen Gegenden des Reiches werden ähnliche Nachrichten erwartet, woraus hervorgeht, daß die Metzeleien von einer Central­stelle geleitet werden, welche mit Eifer ihrer Aufgabe ob­liegt. diefremden Teufel" und ihren einheimischen Anhang in allen Bezirken auszurotten, wo sie nicht unter dem Schutze der Kanonen der Mächte stehen. Wir stellen da­mit eine Lage fest, die unseres Erachtens aus alle beteilig­ten Mächte einen tiefen Eindruck auszuüben nicht verfehlen wird.

Petersburg, 30. Sept. In der von General Rennenkampf eingenommenen Stadt Girin befanden sich derNowoje Wremja" zufolge 5000 chinesische Soldaten und 20 Geschütze. Außer den regulären Truppen waren dort nach chinesischen Angaben 75 000 Mann Landwehr.

London, 30.Sept. Reuter meldet aus Shanghai: In hiesigen amtlichen Kreisen findet die Nachricht von der Degradation Tuans keinen Glauben.

Truppentransporte nach Ost-Afien.

(Norddeutscher Lloyd und Hamburg-Amerika-Linie.) Köln (N.D.L.) 31. Aug. in Chrfoo.

Frankfurt (N.D.L.) 5. Tept. in San Francisco.

Wittekind (N.D.L.) 14. von Tsingtau.

Dresden (N.D.L.) 24. in Tsingtau.

Halle (N.D.L.) 24. in Tsingtau.

Batavia (H.A.L.) 9. in Taku.

Gera (N.D.L.) 24. in Hongkong.

Gardinia (H.A.L.) 14. in Taku.

Stroßburg (N.D.L.) 25. in Taku.

Aachen (N.D.L.) 13. in Taku.

Rhein (N.D.L.) 13. in Taku.

Adria (H.A.L.) 18. von Shanghai.

H. H. Meier (N.D.L.) 26. in Nagasaki.

Phönicia (H.A.L.) 20. von Shanghai.

Darmstadt (N.D.L.) 27. in Singapore.

Palatia (H.A.L.) 24. von Colombo.

Andalusia (H.A.L.) 14. von Suez.

Hannover (N.D.L.) 17. in Suez.

Arcadia (H.A.L.) 19. in Suez.

Crefeld (N.D.L.) 20. in Suez.

Roland (N.D.L.) 20. in Suez.

Valdivia (H.A.L.) 20. in Suez.

Kleinere Mitteilungen.

Tübingen, 26. Sept. (Schwurgericht.) Als 2. Fall kam gestern zur Verhandlung die Anklage gegen den 24 Jahre

alten Fahrknecht Gottlieb Kaiser von Walddorf, OA. Tübingen, zuletzt in Reutlingen. Derselbe ist beschuldigt, in einer gegen ihn von einer dortigen Fabrikarbeiterin wegen Vaterschaft angestrengten Klage den von ihm geleisteten Eid. oahin lautend, daß es nicht wahr sei, daß er in der Zeit vom l. Februar bis 80. Mai v. Js. mit der Klägerin geschlechtlichen Umgang gehabt habe, wissentlich falsch geleistet zu haben. Die Geschworenen bejahen die auf wissent­lichen Meineid gestellte Frage, worauf das Urteil gegen den An­geklagten auf eme Zuchthausstrafe von zwei Jahre», verbunden mit Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren, erging.

Tübingen, 28. Sept. (Schwurgericht.) Wegen eines Verbrechens der versuchten Notzucht hatte sich am Samstag zu verantworten der wegen zweier gleicher Verbrechen schon zweimal vorbestrafte, 31 Jahre alte ledige Schäfer Andreas Rupp von Lützenhardt, OA. Horb. Der Holzhauer Eberhardt in Agenbach, . Calw, schickte am Samstag, den 28. Juli, vormittag? seine 7 Jahre alte Tochter in das benachbarte Ne.iweiler, um dort Salz zu holen. Abends, kurz nach 4 Uhr. begab sich das Mädchen, das in Neuweiler auch seinen Paten besucht hatte, wieder auf den Heimweg. Unterwegs wurde das Kind von einem Fremden einge­holt und von diesem befragr, woher eS sei und wie es heiße. Der Fremde behauptete, er kenne ihren Vater, er gehe auch nach Agen­bach. Als nun beide eine kurze Strecke miteinander gegangen waren, versuchte der Fremde, das Kind zu vergewaltigen. Das Kind wehrte sich und schrie, weshalb ihm der Mann mit Erstechen drohte. Infolge fortgesetzten Schreiens aber ließ das gemeine Subjekt schließlich doch von weiteren Tewaltthaten ab. Er behaup­tete, er habe das Mädchen bloß ängstigen wollen, weil ihn dasselbe kurze Zeit vorher, als er in Agenbach gebettelt habe, bei dem Polizeidiener angezeigt habe. Letzteres erwies sich als unwahr und erfunden. Trotz der glaubwürdigen Angaben der vernomme­nen Zeugen beharrte der Angeklagte auf der von ihm vorgebrachten erdichteten Geschichte mit dem Bettel, der Anzeige durch das Mäd­chen und seiner geplanten Abstrafung. Der Angeklagte behauptete auch, daß er im Walde weder jemanden gesehen noch gehört habe, von den in der Nähe befindlichen Waldarbeitern will er nichts gewußt haben. Er allein, fuhr er fort, sage bloß die Wahrheit, die man ihm aber allerdings nicht glaube, die Zeugen hätten es mit der Wahrheit nicht so genau genommen. Sein Messer habe er nicht aus der Tasche gezogen. An die Geschworenen wurden drei Fragen gestellt: die erste lautere auf versuchte Notzucht, die zweite auf freiwilligen Rücktritt und die dritte aus mildernde Um­stände. Der Vertreter der Staatsbehörde, Hilfsarbeiter Geh ring, beantragte die Bejahung der ersten und Verneinung der zweiten Frage, ganz entschieden sprach er sich gegen Zubilligung mildern­der Umstände aus. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Vierer, glaubte i» dem Thun des Angeklagten bloß straflose Borbereitungs­handlungen zu dem Verbrechen zu erblicken, bat aber, unter allen Umständen dem Angeklagten mildernde Umstände zugute zu halten. Der Wahrspruch der Geschworenen lautete zu Frage 1 und 3Ja", zu Frage 2Nein". Hierauf wurde der Angeklagte neben dem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren zu einer Gefängnisstrafe von 2 Jahren und 6 Monaten verurteilt. An dieser Strafe gehen 1 Monat und IS Tage der Untersuchungs­haft ab. Fabrikant Uebelen aus Höfen-Neuenbürg füngierte als Obmann der Geschworenen.

Baiersbronn. 29. SM. Vorgestern früh wurde in einem nahen Steinbruch die Leiche eines 30jährigen Holz­hauers aus Hinterlangenbach, Gemeinde Baiersbronn, auf- gesunden. Der Verunglückte wurde seit letzten Sonntag abend vermißt und scheint auf dem Heimweg abgestürzt zu sein.

Stuttgart. 1. Okt. (Korr.) Gestern Nachmittag 2'/i Uhr wurde in der Rolhebühlstraße unterhalb des Feuersees ein junger Mann von 2 dichtbesetzten Trambahn­wagen überfahren. Der Schwerverletzte wurde mittels Sanitätswagens ins Katharinenhospital überführt.

Oehrin gen, 29. Sept. Einen schrecklichen Tod fand in Adolzfurt der Bauer Christian Wiedt von dort. Dieser, ein bejahrter Mann, war damit beschäftigt, Obst von einem Baum zu brechen. Hiebei stürzte er so unglücklich ab, daß ihm ein Pfuhl durch den Kopf drang, was seinen sofortigen Tod herbeiführte.

Küchenkalender für Wild und Fische.

Oktober.

Erlaubt: Wild: Schwarzwild, älteres männl. und weibl. Rot- und Damwild, Rehgeiß und Kitzbock (vom 15. ab), Hase, Auer- und Birkhahn, Fasanenhahn und -Henne, Feld- und Hasel­huhn, Wachtel, Wildente, Wildtaube, Schnepfe und Bekassine.

Fische: Aal, Arsche, Alet (Schuppfisch), Barbe, Barsch, Brachsen, Felchen jeder Art, Forellenbarsch, Hecht, Huchen (Rotfisch), Karausche (Bauernkarpf), Karpfen, Krebs, Lachs (Salm), Maräne, Nase, Orfe (Nerfling), Regenbogenforelle, Rotauge, Schleie, See- faibling (Ritter oder Rölheli), Treische, Weller, Zander; Bach- und Kreuzungssaibling, Fluß- und Bachforelle (bis inkl. 9.).

Verboten: Wild: Wildkalb, Damkitz. weibl. Rehwild und Rehkitzbock (bis inkl. 14.-, Auer- und Birkhenne.

Fische: Bach- und Kreuzungssaibling, Fluß- und Bachforelle (vom 10. ab.), Seeforelle (Lachsforelle).

In den betreffenden Hege- bezw. Schonzeiten dürfen Wild bezw. Fische ausschließlich der ersten 8 bezw. 3 Tage nicht ver­sendet, feilgeboten, verkauft, angekauft oder in Wirtschaften ver­abreicht werden. Neben der Geldstrafe für Uebertretung dieser Borschriften findet eine Einziehung der betreffenven Tiere statt, welche, wenn lebend in Freiheit bezw. in das nächste Wasser gesetzt, andernfalls zu Gunsten der Armenkaffen verwertet werden und zwar auch dann, wenn sie außerhalb Landes erlegt bezw. gefangen sind. _

Ao»k«r--Gröffn«»geu.

K. Amtsgericht Cannstatt. Wilhelm Sommer, Bäcker und Wirt in Rommelshausen; Richard Seuffer z. Schönblick bei Cann­statt. K. Amtsgericht Nürtingen. Gottlieb Trost, Bauer in Linsenhofen, seit Ende August d. Js. flüchtig. K. Amtsgericht Besigheim. Nachlaß des -j- Metzgers Karl Karch von Börmigheim. K. Amtsgericht Waiblingen. Nachlaß der j- Sophie Mathilde grb. Läpple, Witwe des Michael Oehmann, Taglöhners in Bit­tenfeld. K. Amtsgericht Stuttgart-Stadt. Karl Schmolle r, Bankier hier, Königsstraße 11, mit unbek. Aufenth. abw.

Auswärtige Gestorbene.

Heinrich Großmann, Schreiner, 25 I. a.. Altensteig. Ama­lie Locher, geb. Graseck, Wwe., Altensteig-Cannstatt-Hall. Bar­bara Pfeiffer, Bebenhausen. Johannes Wolf, Bauer, 68 I. a., Schönaich. Dr. Rodert Hegler, Privatdozent an der Uni­versität Rostock; Albert Beyhl, Gastwirt; Christiane Söll, geb. Dörscheidt; Pauline Wild, Stuttgart. Christian Rösch, Restau­rateur, 41 I. a.. Karlsvorstadt. Christoph Schreier. Küfermftr., Vorstadt Berg. Friedrich v. Riekert, Präsident, Vorstand der Regierung des Neckarkreises, früherer Reichstagsabgeordneter und lebenslängliches Mitglied der Kammer der Standesherren, 58 I. a., Ludwigsburg. I. S. di Senta, prakt. Arzt, 68 I. a., Hall.

Druck und Verlag der S. W. Zaiserffchen Buchhandlung (Emil Zaifer) Nagold. Für dir Redaktion verantwortlich: K. Paur.