der billigen Ausfuhrtarife für Kohlen, da die preußische Regierung von einem förmlichen Ausfuhrverbot nichts wissen will, eher empfohlen, da jene Tarife mit den Haupt- Hebel für die Preistreibereien der Kohlenhändler bilden. Offenbar sträubt sich jedoch die Regierung auch gegen die einfache Erhöhung der Ausfuhrtarife für Kohlen und ist darum auf den mitgeteilten anderen Ausweg einer Erleich­terung der Kohleneinfuhr gekommen. Nun, hoffentlich er­weisen sich die an letztere Maßregeln bereits geknüpften Befürchtungen als unbegründet, so daß zu erwarten steht, daß die beschlossene allgemeine Einführung des Rohstoffta­rifs dem Kohlenmangel in der That abhelfen und einen Rückschlag des Preises unseres wichtigsten Heizmaterials be- wirken wird. Jedenfalls zeigt es sich aber auch schon jetzt wieder, daß die Initiative des Staates zur Regulierung des wirtschaftlichen Lebens bis zu einem gewissen Grade notwendig ist, und darf vielleicht die Erwartung ausge­sprochen werden, daß man regierungsseitig die Lehre» der jetzigen Kohlenteuerung beherzigt und ihnen durch entspre­chendes Verhalten bei einer künftigen Krisis auf dem Koh- j lenmarkt Rechnung trägt. j

Hages-Aeuigketten.

Deutscher Leich.

Nagold, den 13. Srp!.

Am Dienstag Abend ertrank in der Waldach daS zwei­jährige Söhnchen des Ochsevwirts Raufer; allgemeine auf­richtige Teilnahme wendet sich den schwergeprüften Eltern zu.

Vom Gesamtkollegium der Zentralstelle für dle Landwirtschaft wurde einstimmig beschlossen, zu befür­worten, daß die Eisenbahnsahrpreise für die Beförderung landwirtschaftlicher Arbeiter ermäßigt werden. Dieser Antrag ist vom Ministerium des Innern dem Mini­sterium der auswärtigen Angelegenheiten mit dem Ersuchen mitgeteilt worden, demselben mit Rücksicht auf die bedrängte Lage der Landwirtschaft insoweit als es mit den Interessen der Eisenbahn vereinbar ist, Rechnung zu tragen.

* Herrenberg, 13. Gept. Am Freitag den 21. Sept. wird hier das Gau- und Bezirksfest des Landw. Bezirks­vereins mit Verteilung der Preise an Dienstboten, der Gau- und Brzirkspreise, Ausstellungen des Bienen- und Geflügel- zucht- sowie des Obstbau-Vereins und geselliger Vereinigung abgehalten.

Calw, 11. Sept. (Korr.) Die hies. freiwillige Feuer­wehr feiert am 23. Sept. das Jubelfest ihres 50jährigen Bestehens. Das Eorps will nur eine bescheidene Feier ver­anstalten, von jedem äußeren Pomp abseh^n und das Haupt­augenmerk darauf richten, den Instituten der Umgebung eine den Zielen des Feuerlöschwesens entsprechende Haupt­probe vorzuführrn. Einladungen erfolgen nur im Ober- amtsbezirk. Die Vergrößerung unseres Wasserwerks schreitet rasch voran. Das Pumphaus in der Bischofstraße ist fertig gestellt, so daß in Bälde das Wasser der Leitung zugeführt werden kann. Die Ausführung kommt auf 15000 ^ zu stehen.

Stuttgart, 10. Sept. Am vorletzten Donnerstag hat­ten die in Buchbindereien und verwandten Nebenbetrieben beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen sich den von den Prinzipalen gebotenen Arbeitsbedingungen, wenn auch nur widerstrebend, gefügt. Wie sich jetzt zeigt, war das nur ein Waffenstillstand. Schon am Tage nach jener Versamm­lung wurden die Vertreter der Buchbinderei-Arbeiter in Leipzig, Berlin und Stuttgart auf einer Konferenz auf den 3. September nach Leipzig eingeladen, wo über die Grund­lagen eines für ganz Deutschland günstigen Tarifs verhan­delt werden sollte. Ueber die Konferenz und den heutigen Stand der Bewegung referierte der Vorstand der Stuttgarter Lohnkommisston, Dietrich, gestern vormittag in einer stark besuchten Versammlung im Dinkelacker'schrn Gaal. Gestern sei in Berlin und Leipzig je 80°/» der Arbeiter, hier in Stuttgart und in einzelnen Geschäften dem ganzen Personal, m einigen der Hälfte gekündigt worden, während in einzel­nen die Kündigung auf nächste Woche angekündigt worden sei. Die Arbeitgeber wollen diese Maßnahmen damit recht- fertigen, daß die Gehilfen in Berlin und Leipzig in den Streik ein geirrten seien. Tatsächlich aber habe in Leipzig erst gestern, in Berlin erst in 8 Tagen entschieden werden sollen, »b man in den Streik eintreten wolle. Die Prinzi­pale rechnen in Stuttgart darauf, besonders die Arbeiterinnen mürbe machen zu können, das werde aber nicht gelingen. Die Leipziger Verhandlungen am letzten Montag seien eine Komödie gewesen, die Prinzipale seien bereits mit sich im Reinen gewesen, die Organisation der Arbeiter zu vernich­ten. Es seien für Leipzig die alten Lohnsätze, für Berlin 5°/« Aufschlag, für Stuttgart 5°/» Abschlag zugestanüen worden. Dies lürfen sich die Arbeiter nicht bieten lassen. Alle, auch die nichlgekündigten, müssen die Arbeit niederlegen. An der Organisation und ihren Kaffen haben sie einen Rückhalt auf Wochen, außerdem sei ihnen eine Sympathie der andern Organisationen sicher. Angenommen wurde eine Resolution, die das Vorgehen ausspricht, die Arbeiter werden den Kamps aufnehmen. Morgen ruht die Arbeit m allen Werkstätten, wo das vor 10 Tagen Zugestandene nicht bewilligt ist. Es kommen hier 500 m Leipzig, Berlin i und Stuttgart zusammen 67000 Arbeiter in Betracht. ! Die hiesigen großen Firmen Union, Verlagsanstalt, Gretner und Pfeiffer, Lauser, Stähle und Friede! haben die Aus­sperrung der Arbeiter.nicht mitgemacht.

Stuttgart, 11. Sept. Zu der Buchbinderbewegung schreibt ein hüsigeS Korrespondenz-Bureau: Die beschlossene Niederlegung der Arbeit vollzog sich gestern in geordneter Weise. Die auswärts Wohnenden, die der Versammlung nicht anwohnten, wurden von ihren Kollegen vor den j Werkstätten erwartet und über die Sachlageaufgeklärt". '

Da wären also die viel genanntenStreikposten" wieder in Erscheinung getreten!

Prinz Felix zu Hohenlohe-Oehringen ist in Är­meres bei Paris im Alter von 82 Jahren gestorben. Der Entschlafene wurde am 1. März 1818 in Orhringen geboren und war der 3. Sohn des verstarb. Fürsten Au­gust zu Hohenlohe-Oehringen. Am 12. Juni 1851 ver­mählte sich der Prinz mit Alexandrine, Prinzessin von Hanau. Dieser Ehe find 5 Kinder, darunter die zur Zeit in Oehringen weilende Prinzessin Olga, Gemahlin des Prinzen Hans zu Hohenlohe-Oehringen, entsproßen. Die Beisetzung findet in der Stiftskirche zu Oehringen statt. Laut Meldung aus Graz ist von den wenigen noch lebenden Mitgliedern des Frankfurter Parlamentes wieder eines ab­berufen worden. Am 5. d. M. starb, 93 Jahre alt, der frühere Bauerngutsbesitzer Lorenz Hosch in Kreuzbsrg bei Toblach, der seinen Heimatkreis in der Pauluskirche ver­treten hat.

Waiblingen, 11. Sept. (Korr.) Gestern unternahm der Weinbauvrrein Stuttgart einen Befichtigungsausflug in die verschiedenen sehenswürdigen Weinberggelände der hies. Umgebung, insbesondere in die hofkammerlichen Weinberg­anlagen von Groß- und Kleinheppach und Neustadt. Den Führer machte u. a. Hoskameralverwalter Völter von hier. Die etwa SO Mann zählende Gesellschaft war überrascht von dem gesunden und üppigen Stand der Reben, sowie von der vorgeschrittenen Reifeentwicklung der reichlich vor­handenen Trauben. JmGasth. z.Adler" hier wurde nach dem Rundgang ein Mahl eingenommen.

Friedrichshofen, 10. Sept. Die Aenderungen, welche an Graf Zeppelins Luftschiff gemacht werden, sollen bis Mitte September fertiggestellt sein. Ob und wann ein zweiter Aufstieg stattfindet, bleibt abzuwarten. Gasflaschen treffen z. Zt. in der Ballonhalle ein.

Jsny, 10. Sept. Kaufmann Friedrich Fleischer, seit 19 Jahren Bürger von Transvaal, der den Verzweifiungs- kampf gegen England im Johannesburger Korps in Natal mitgekämpft, ist den feindlichen Kugeln wohl entgangen, nicht aber dem tückischen Wechselfieber, das ihn iu Lourenzo Marques erfaßte, wo er in seiner Eigenschaft als Lager­postmeister die Post für das Feldlager in Empfang zu nehmen hatte. Auf Anraten der Aerzte und nach Urlaubs- bewilligung auf 3 Monate unternahm Fleischer die Reise nach der Heimat, um hier Kräftigung und Erholung von den großen Strapazen zu suchen. Gestern Abend traf der­selbe hier ein, wo die hochbetagte Mutter, die Brüder. An­verwandte und Freunde ihm einen Empfang bereiteten. Auf der ganzen Reise erregte die schmucke Uniform des Trans- vaal-LandeSverteidigers Aufsehen; hier in der Heimat wird er nicht genug von seinen Erlebnissen zu erzählen wissen. Vielleicht wird, wie Fleischer befürchtet, bis zu seiner Rück­kehr nach Afrika der englische Pöbel sein Eigentum in Johannisburg vernichtet oder gestohlen haben.

Pforzheim, 11. Aug. (Korr.) Die hiesigen Buch­bindergehilfen find in eine Lohnbewegung eingetreten; sie haben den Prinzipalen ein Zirkular zugesandt, worin sie 9'/rstündige Arbeitszeit incl. je '/« Stunde Vesperpause, Minimallohn 17°^ (für Neuausgelernte 15 ^6), möglichste Beschränkung der Ueberstunden und wenn dieselben nicht zu vermeiden find, 33'/,°/, Aufschlag verlangen. Die Ant­wort erwarten sie spätestens bis 14. Sept. Die Forderungen sollen bei Bewilligung mit dem 1. Okt. in Kraft treten.

Karlsruhe, 10. Sept. (Korr.) Herrlichstes Wetter begünstigte gestern die Feier des 74. Geburtstages unseres Landesherr«. Die Stadt hatte festlichen Flaggenschmuck angelegt. In üblicher Weise begrüßten früh Festgeläute und 101 Kanonenschüsse den Festtag, dann erklangen vom Turm des Rathauses die feierlichen Klänge eines Chorals. In der Kirche fanden Festgottesdienste statt, nachmittags Festessen im Museumsgartensaale und im kleinen Festhalle­saal. Bei elfterem brachte Staatsminister Dr. Nolk einen Toast auf den Landesherren aus. An diesem Festessen nahmen die hier weilenden Minister, die Generalität und die Spitzen der Behörden teil. Abends gelangte als Fest­vorstellung im HoftheaterUndine" zur Aufführung. In den Vereinen wurde der Geburtstag des Großhrrzogs in der üblichen Weise durch Festbankette und Familienabende begangen.

Bamberg. 12. Sept. Die erste Abteilung des deut­schen Juristen toges sprach sich dahin aus, daß sowohl die Titulaturen wie dasvon" bei adeligen Namen als Adels­titel zu betrachten sind und nicht zum Familiennamen ge­hören. Die dritte Abteilung des deutschen JuristentageS faßte heute auf Antrag des Oberlandesgerichtspräfidenten Famm (Köln) betreffs des ambulanten Gerichtsstandes der Presse folgende Resolution: Begründet der Inhalt einer im Jnnland erschienenen Druckschrift den Thatbestand einer strafbaren Handlung, so ist für deren Verfolgung im Wege der öffentlichen Strasklage dasjenige Gericht ausschließlich zuständig, in dessen Bezirk die Druckschrift erschienen ist.

Berlin. 10. Sept. Am 14. Noo. 1899 nahm der Reichstag einen Antrag Schräder an, der sich mit der Frage der Wohnungsnot befaßte: Der Antraa lautete: Der Reichstag wolle beschließen: Den Herrn Reichskanz­ler zu ersuchen, eine Kommission zu berufen, an welcher auch Mitglieder des Reichstags beteiligt sind, mit der Auf­gabe, durch Untersuchung der bestehenden Wohnungsver- hältniffe und der auf dieselben bezüglichen Gesetze und Ver- waltungsbestimmungen festzustellen, ob und m welcher Weise ein Eingreifen des Reiches zur Beseitigung der Woh­nungsnot angezeigt ist.

Berlin, 11. Sept. Auf dem Dache der chinesischen Gesandtschaft in den Zelten wehte am Sonntag stolz die j Drachenflagge. Anlaß dazu gab das Drachen fest, eines ' der größten Nationalfefte der Chinesen, das im Reich der

Mitte mit großem Glanz gefeiert wird. In früheren Jahren pflegte die Berliner chinesische Kolonie das Fest nach chine­sischer Sitte auch in der Fremde zu feiern. Zu diesem Zweck begaben sich die Zopsträger nach Treptow und ließen hier auf den Wiesen bunte Papierdrachen steigen. In die­sem Jahr hat man aus begreiflichen Gründen davon Ab­stand genommen, das Fest öffentlich zu begehen, und sich nur auf eine interne Feier beschränkt.

Berlin, 11. Sept. Der Handelsminister Brefeld und der Eisenbahnminister Thielen begeben sich am 15. Gept. zur Besichtigung der Weltausstellung nach Paris.

Berlin. 11, Sept. DieTägl. Rundsch." erfährt, die Untersuchung in Angelegenheit des Prinzen Prosper von Arenberg sei noch im Gange.

Berlin, 11. Sept. Der Kronprinz wird als Vertreter des Kaisers der feierlichen Enthüllung des Denkmals bei­wohnen, welches die Stadt Frankfurt a. O. Kaiser Wilhelm I. errichtet hat. _

Austasd.

Wien, 11. Sept Die Neue Freie Presse erfährt aus Marienbsd: Der Schah von Persien wird sich von Pest zum Besuche deS Sultans nach Konstantinopsl begeben und von dort nach Teheran zurückkehren.

Budapest, 10. Gept. Blättermeldungen zufolge fan­den in mehreren Ortschaften Bosniens anläßlich des Ju­biläums des Sultans ernste Ruhestörungen statt, weil die Behörden der macedontschsn Bevölkerung verboten, ihre Häuser zu beflaggen und zu illuminiren sowie Depu­tationen nach Konstantinopel zu entsenden. Nachdem dir Macedonier trotzdem ihre Häuser beflaggt und illuminirt hatten, drangen in Mostar gegen Abend die Gendarmen in die Häuser und in die Moscheen ein. rissen die Beleuch­tungskörper herunter und warfen diese, ebenso wie die Auf­schrift:ES lebe der Sultan" tragenden Fahnen auf die Straße. Zwischen der Bevölkerung und den Gendarmen kam es zu argen Streitigkeiten. Ein Gendarm wurde lebensgefährlich verwundet. Bier Bataillone Militär mußten ausrücksn, um die Ordnung wieder herzustellen. Aehnliche Excrssr ereigneten sich auh in anderen Ortschaften.

Jaslo (Galizien), 11. Sept. Bei dem gestrigen Be­ginn der hier stattfindknden österreichischen Kaisermanöoer unter Generalstabschef Beck scheuten auf der Fahrt zum Schiedsrichterplatz die Pferde einer Epuipage, in welcher mehrere Generäle saßen. Der Wagen wurde zertrümmert. Die Generale Stephan und Biher wurden schwer verletzt. Kaiser Franz Josef, welcher nach dem gestrigen Manöver hier eintraf, empfing heute in aller Frühe am Bahnhof die Generalität.

Paris, 9. Sept. Mehrere radilale Blätter nehmen denJahrestag des Renner Urteils" zum Anlaß, um den Dreyfus-Handsl von Neuem zur Sprache zu bringen. Franzis de Pressense wirft in derAurore" einen Rück­blick auf die Ereignisse, die sich seit dem 9. Sept. 1899 vollzogen haben, und erhebt hiebei scharfe Anklagen gegen das Ministerium, weil dasselbe es nicht gewagt habe, das vor einem Jahre vom Renner Kriegsgericht, sowie von Mercier, Roget und Genossen verübte Attentat gegen die Gerechtigkeit in gebührender Weise zu ahnden. Im Siecle" bekämpft Aoes Guyot neuerdings aufs Entschie­denste den Amnestiegesetzesenlwurf und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß man wenigstens Dreyfus nicht in die Am­nestie einbeziehen werde, damit demselben die Möglichkeit erhalten bleibe, vom Kaffationshofe seine Ehrenrettung zu erlangen.Denn abgesehen von Esterhazy", schreibt Guyot, sind noch so viele von dessen Mitschuldigen, so viele Fäl­scher und falsche Zeugen da, daß man sicher darauf rech­nen kann, die für eine abermalige Revision des Prozesses erforderliche neue Thatsache festzustellen." Im Namen der Menschenrechtsliga richtete der Senator Trarieux an den Hauptmann Dreyfus ein Schreiben, worin es heißt: Wir wollen nicht die Feigheit begehen, diesen verhängnis­vollen Jahrestag des Urteils des Renner Kriegsgerichts verstreichen zu lassen, ohne Ihnen von Neuem unsere sym- palhischen Gefühle auszusprechen. Wohl haben Ihre kör­perlichen Qualen aufgehört, und dank einem Akte vollsüh­nender Menschlichkeit sind Tie wieder frei in der Mitte der Ihrigen. Aber wir empfinden dir Bitterkeit, die in Ihrem Herzem zurückgeblieben sein muß, wenn Sie sehen, wie die moralischen Wirkungen jenes Justizirrtums fort- dauern. DaS Leben weniger Menschen war so letdvoll wie das Ihre. Aber Ihnen bleibt der Trost, daß Sie nicht umsonst gelitten haben. Der schmerzliche Anblick Ihrer Leiden hat in uns das Gefühl der Gemeinbücgschast und Güte wachgerufen, das in uns schlummert. Nunmehr kann jedes Opfer einer Vergewaltigung oder einer Ungesetzlich­keit bei dem von uns gegründeten Verein Beistand finden. Und so hat das Böse wieder einmal das Gute zur Folge gehabt, und so werden Ihre langen Qualen wenigstens dazu dienen, das Unglück und Elend Anderer zu erleichtern. Dieser Gedanke möge Sir über jene Erinnerungen empor­heben. die nur für diejenigen drückend sind, deren Gewissen die Last der Ungerechtigkeit weiterschleppen muß. Em­pfangen Tie alle unsere guten Wünsche."

Paris, 10. Sept. Sonntag den 9. Sept. wurde die Weltausstellung von 600 381 Personen besucht, wozu Vin- cenneS mit 93 935 beitrug. Eine solche Ziffer war bisher , noch niemals erreicht worden. Es muß hinzugefügt wer­den, daß die Vergnügungszüge, die von allen Seiten in dis Pariser Bahnhöfe einlaufen, zahlreicher und stärker besetzt sind als je zuvor. Der bekannte Hungerer Gucci Hot sich in einem gläsernen Käfig der Rue de Paris eingerichtet und läd seine Freunde ein, ihn da zu besuchen und seine vierzigtägigen Fastenübungen zu verfolgen. Dieser Genuß kostet nur 30 Centimes; ein Teil der Einnahme soll einem mildthätigen Werke, demBissen Brod," zufallen. Succi