In Bempflingen, OA. Urach, hat es nach dem „Staatsanzeiger" am 2b. d. M. zwischen den am Bahn« bau beschäftigten italienischen Arbeitern, welche die Arbeit vorzeitig verlassen wollten, und der Bauleitung Streitigkei­ten gegeben, bei welchen von den Italienern wieder von der Schußwaffe Gebrauch gemacht wurde. Ein bedrohter Bauführer konnte sich noch hinter einer Thüre zurückziehen, als auf ihn geschossen wurde; die Kugel steckt in der Thüre. Der Thäter hat sich flüchtig gemacht.

Göppingen, 31. Aug. (Korr.) Tinen zweibeinigen Hasen hat dieser Tage laut „Hohenstaufen" Herr I. Fischer, Gärtner, in seinem Garten beim Oberholz gefangen. Der­selbe ist weiß und braun gefleckt und hat bloß Hinterfüße.

Göppingen, 1. Gept. (Korr.) Glück im Kuhstall hatte Metzger Dötzbocher hier. Demselben brachte lt. Hohenstaufen eine schon in vorgeschrittenem Alter stehende Kuh letzten Montag drei lebende Kälber zur Welt, welche sichtlich gedeihen.

Hall, 1. Gept. (Korr.) Wegen 23 vollendeter und 3 ver­suchter Vergehen des Betrugs im Rückfall, sowie wegen mit diesen Vergehen zusammenhängenden 15 Verbrechen der Privaturkundenfälschung wurde gestern der 32 Jahre alte, mehrfach bestrafte verheiratete Dienstknecht Georg Faber von Ottendorf O/A Gaildorf von der hiesigen Strafkam­mer zu der Gefängnisstrafe von 2 Jahren, sowie zu drei­jährigem Ehrverlust verurteilt. Faber hat seit März ds. I. die bäuerliche Bevölkerung im hiesigen, sowie in den angren­zenden Oberämtern durch Haftgelderschwindlungrn unter falschem Namen betrogen.

Breiten, 30. Aug. Eine unglaubliche Roheit wurde an dem Gastwirt Amberger und dessen Sohn verübt. Ein junger Mensch aus Diedelsheim benahm fich ungebührlich in der Wirtschaft und wurde deshalb zum Verlassen der­selben aufgefordert. Als er nicht gutwillig Folge leistete, entstand ein Handgemenge, wobei der Wirt nicht unerheb­lich durch einen Stich am Arm verletzt wurde. Der dem Vater zu Hilfe eilende Sohn erhielt von dem rohen Bur­schen einen tiefen Stich in den Leib, so daß er ohnmächtig in das städtische Spital verbracht werden mußte. Wie man hört, soll auch die Lunge verletzt sein. Der hoffnungs­volle junge Mann besucht die Prima des Bruchsaler Gym­nasiums.

Freiburg. 30. Aug. Die kürzlich von Freiburg ab­gegangenen Ehinafreiwilligen schrieben an den Freiburger Gtadtrat eine Postkarte von ihrem UebungSplatze, auf der sie nebst besten Grüßen auch ihrem Durstgefühl Ausdruck gaben. Um dieses zu mildern, beschloß der Stadtrat, jedem Mann 10 ^ zu spenden.

Eine mutige Lebensrettung hat in Spandau ein achtjähriger Gemeindeschüler vollbracht. Das vierjährige Töchterchen des Maurers Reis fiel am Falkenhagener Thore in den tiefen und sumpfigen Festungsgraben; während ver­schiedene andere Personen, darunter auch Erwachsene, welche angelten, zugegen waren, hatte allein der achtjährige Sohn Konrad des Arbeiters Voß, Froberstraße 22 wohnhaft, soviel Mut und Geistesgegenwart, sofort mit seiner vollen Kleidung ins Wasser zu springen und das dem Ertrinken nahe Kind schwimmend ans User zu bringen. Der kleine, entschlossene Junge ist ein Vetter des geretteten Kindes.

New-Aork, 3. Gept. Gestern ist ein mit Ausflügler» besetzter Zug auf einen anderen Zug ausgefahren. Bei dem Zusammenstoß wurden 15 Personen getötet und etwa 40 verwundet.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

-f- Haiterbach, S. Sept. In den letzten Tagen wurde hier das städtische Allmandobst verkauft. Der Erlös betrug die schöne Summe von 623 ^ 248 ^ mehr als im vorigen Jahr. — Nach­dem die Winterfrucht und die Gerste in reichlicher Menge und guter Qualität eingeheimst, auch das Oehmd größtenteils eingebracht ist, wird im Lauf dieser Woche mit der Hopfenernte begonnen. Der Stand unserer Hopfen ist durchweg schön, der Ertrag wird dem vorjährigen an Qualität gleichkommen, in Bezug auf Quantität ihn nahezu erreichen.

Backnang, 27. Aug. Das zu ca. 6800 Simri geschätzte städtische Allmandobst erzielte einen Erlös von durchschnittlich 65 Pfennig pro Simri.

Kirchheim u. T., 28. Aug. Der gestrige Obstmarkt war mit 324 Säcken, meist Aepseln, befahren. Der Preis per Ztr. be­trug 1.80 gegen Schluß des Marktes wurde 2.30—2.50 ^ be­zahlt.

Talw, 1. Sept. (Schranne.) Neuer Dinkel 6.26, alter Ha­ber 7.40, neuer Haber 6.10.

Stuttgart, 3. Sept. (Landesproduktenbörse.) Wir notieren per 100 lrx frachtfrei Stuttgart: Wetzen, württ. ^ 17.60 bis 17.76, fränk. —bis —Ulka 18.25 bis 18.50, Walla-Walla 18.50 bis —, Laplata 18.25 bis 18.50, Amerikaner 18.25 bis 18.50; Kernen, Oberländer 18.50 bis —, Unterländerbis —; Dinkel 12.25 bis 12.50; Roggen, württ. 16.— bis —.—, rufs. 16.- bis 16.25; Gerste, württ. 17.50 bis . Pfälzer 18.50 bis 19.50, Tauber 17.50 bis 18.—, ungarische 18.— bis 20.50; Hafer, Oberländer 15.25 bis 15.50, Unterländer 14.50 bis 15.—, amerik. —bis —; Mais, Mixed 12.25 bis 12.50, Laplata 13.— bis 13.25. — Mehlpreise pro 100 kx iE. Sack: Mehl Nr. 0: ^ 29.- bis 29.50, Mehl Nr. 1: 27 - bis 27.50, Mehl Nr. 2 : 25.50 bis 26.—, Mehl Nr. 3: 24.— bis 24.50, Mehl Nr. 4 : 21.— biS 21.50, Suppengries 29.— bis 29.60, Kleie 10.

Stuttgart, 1. Sept. (Schlachtviehmarkt.) Zugetrieben wurden: 29 Ochsen, 62 Fairen, 64 Kalbeln und Kühe, 249 Kälber, 326 Schweine. Unverkauft blieben: — Ochsen, 21 Fairen, 38 Kalbeln und Kühe, — Kälber, 7 Schweine. Erlös aus V, Schlacht­gewicht: für Ochsen 00—70 ^f, für Farren 50—53 für Kalbeln und Kühe 54-63 für Kälber 64-72 für Schweine 58-62 -s. Verlauf des Maicktes: Verkauf von Kälbern lebhaft.

Küchenkalender für Wild und Fische.

September.

Erlaubt: Wild: Schwarzwild, älteres männl. Rot-, Dam­und Rehwild, Auer- und Birkhahn, Fasanenhahn und -Henne, Feld- und Haselhuhn, Wachtel, Wildente, Wildtaube, Schnepfe und Bekassine.

Fische: Aal, Besche, Alet (Schuppfisch), Bach- und Kreuzungs- saibltng, Barbe, Barsch, Brachsen, Kelchen jeder Art, Fluß- und Bachforelle, Forellenbarfch, Hecht, Huchen (Rotfisch), Karausche (Bauernkarpf), Karpfen, KrebS, Lachs (Salm), Maräne, Nase, Orfe (Nerfling), Regenbogenforelle, Rotauge, Schleie, Seeforelle (Lachs­forelle), Seesaibling (Ritter oder Rötheli), Treische, Weller, Zander.

Verboten: Wild: Weibl. Rot-, Dam- und Rehwild, Wild­kalb, Damkitz, Rehkitzbock, Hase, Auer- und Birkhenne.

In den betreffenden Hege- bezw. Schonzeiten dürfen Wild bezw. Fische — ausschließlich der ersten 8 bezw. 3 Tage — nicht ver­sendet, feilgeboten, verkauft, angekaust oder in Wirtschaften ver­abreicht werden. Neben der Geldstrafe für Übertretung dieser Vorschriften findet eine Einziehung der betreffenden Tiere statt, welche, wenn lebend in Freiheit bezw. in daS nächste Wasser gesetzt, andernfalls zu Gunsten der Armenkaffen verwertet werden und zwar auch dann, wenn sie außerhalb Landes erlegt bezw. gefangen sind. _

SonkurS-Eröffunuge».

K. Amtsgericht Ellwangen. Georg Klein, Söldner von Holen- stein, S de. Bühl erzell._

Auswärtige Gestorbene.

Lisette Roller, Wwe., 89 I. a., Oberhaugstett. — Jda Reb­mann, 20 I. a., Schönaich. — vr. msct. Wilhelm Basler, Tü- bingen-Oberstaufen (Bayern). — Ferdinand Köhler, Gerichtsdiener a. D., 71 I. a.; Christian Reich, Kgl. Schloßportier, 58 I. a.; Marie Locher, 18 I. a., Stuttgart. — Joseph Scheiter, Bauer, 85 I. a., Grünmettstetten.

Mit dem „Kaiser-Borax" wird dem Familienhaushalt ein Mittel an die Hand gegeben, das in der Körper-, Haut- und Ge­sundheitspflege, ebensowohl wie in Küche und HauS durch seine schätzenswerten Vorzüge sich bald unentbehrlich machen wird. Die Verwendbarkeit von Kaiser-Borax ist so vielseitig, daß man ihm nachgerade einen universellen Wert beimeffen kann. Wohl wissen viele praktische Hausfrauen die Nutzfähigkeit des Borax für Wasch- und Plättzwecke zu schätzen, allein die Bedeutung des chemisch reinen Borax als Schönheit?-, Heil- und Reinigungsmittel ist im allgemeinen viel zu wenig bekannt. Der chemisch reine Kaiser-Borax (Spezialität der Firma Heinrich Mack in Ulm a. D.) kommt als ein blendend weißeS Pulver in eleganten Kartonpackungen zu 10, 2V und 58 in den Handel. Seine Vorzüge liegen teils in der außerordentlichen Wohlfeilheit, teils in der Einfachheit der Anwendung und der überaus günstigen Wirksamkeit. Beim Einkauf begnüge man sich nicht mit losem Borax, der oftmals von grober, minderwertiger Qualität ist. sondern verlange stets Kaiser-Borax, der nur in roten KartonS mit ausführlicher Gebrauchsanweisung geliefert wird; derselbe ist speziell für Toilette und Haushaltungszwecke präpariert und kann allen sparsamen Hausfrauen aufs Angelegenste empfohlen werden. _ Wera von Land eck. _

Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'sche» Buchhandlung (Emil Zaise^ Nagold.

Amtliche Md Privat- Bekanntmachungen.

Nadelholzstammholz-Verkauf

Revier Altensteig.

(Submission)

aus Buhler Abt. Buhleracker; Nonnenwald Abt. Roggenrain und Birk­halde; Schornzhardl Abt. Hohbrunnen und Gäbelesloch; Verlorenholz Abt. ob. Baugarten; Eichhalde Abt. Falkenhang und Gräfenhalde sowie Scheidholz vom ganzen Revier:

2«28 Sick. Langholz mit Fm.: 3231., 2»2 II., 222IU.,

382 IV.«. 132 V. Kl., 122 „ Sägholz „ „ 321., 15 U., 2« III. Kl.

Die Gebote find in Prozenten und Zehntelsprozenten des Revier- preises ausgedrückt, für die einzelnen Lose getrennt, mit der Aufschrift: „Gebot auf Stammholz" wohlverschloffen dem Revieramt einzureichen, welches dieselben in Gegenwart der Bietenden eröffnen wird

am Donnerstag den 13. September

vormittags 16 Ahr

in der „Traube" in Altensteig.

LoSoerzeichniffe und Gebotformulare wollen vom Revieramt ver­langt werden, bezw. werden von demselben zugesandt.

Nagold Oberamtsstadt.

Geschäftshaus-Verkauf.

Die Erben des verstorbenen Gustav Weber, Metzgers dahier bringen am

Donnerstag den 6. September ds. Zs., nachm. 3 Uhr

auf dem hiesigen Rathaus unter Leitung der RatSschreiberei den reell abgeteilten Anteil von ^/>o» an:

Geb. Nr. 144 2 a 14 gm

ein dreistock. Wohngebäude

«it S Lade«, Metzgereieiurichtnug «. einer Wurst- «ud Waschküche an der Marktstraße zum Verkauf.

Das Anwesen wurde im Jahr 1888 neu erbaut und in demselben seitdem mit gutem Erfolg eine Metzgerei mit Wursterei be­trieben, dasselbe eignet fich vermöge seiner sehr günstigen Lage inmitten der verkehrsreichen Stadt zu jedem Geschäftsbetrieb, auch ist die Mit­eigentümerin, Frau Stadtpfleger Weber, Witwe, bereit, ihren Anteil mttzuverkaufen, so daß das ganze Gebäude jetzt schon in eine Hand kommen kann.

Die Zahlungsbedingungen können günstig gestellt werden; bei an- nehmbarem Angebot erfolgt der Zuschlag sofort.

Den 25. August 1900.

Ratsschreiberei:

B r o d b e ck.

Nagold.

Einen neuen

Mehgerwagen

mit Doppelfitz, sowie einen gebrauchten

Viktoriawagen

mir abnehmbarem Bock verkauft billigst

I. Breziug, Schmied.

W a l d d o r f. Eine jüngere, gewöhnte

setzt dem Verkauf aus

Gotttteb

Kuh,

mit dem Kalb, sowie 2 halbjährige

Kitzle

Walz.

mit dem zweiten Kalb verkauft Bahr.

Nagold.

Hosenträger,

UortemonnaiesHigarren- etuis, Gigarrenspitzen,

Deckelgläser

sowie

Deckekkrüge

für Landwirte und Handwerker empfiehlt in billiger und feinerer Aus­führung

RoiWLiui Lnoäel.

IM"' Aufruf.

Bei der ernsten Wendung der Ereignisse i» China hat das Zentral- komite der unter Allerhöchstem Protektorat stehenden Deutschen Vereine vom Roten Kreuz nickt gesäumt, die Unterstützung der amtlichen Sarn- tätspfirge durch die Vereinsorganisation dem Reichsmarineamt anbieten zu lassen. Dieses Anerbieten ist angenommen worden. Die erste Sen- düng reichhaltiger Materialien für Verpstegungszwicke, die Gestellung von freiwilligem Personal für Lazaretpflege, sowie die Errichtung zunächst eines überseeischen VereinSlazarets sind in Vorbereitung.

Große Mittel sind hiezu erforderlich, in deren Ausbringung sicher­lich auch die Wohlthätigkeit unseres engeren Vaterlandes auss neue fich bewähren wird, zumal da auch das würlt. Armeekorps Offiziere und Mannschaften zu dem Expeditionskorps gestellt hat.

Es wird deshalb die Bitte um freiwillioe Beiträge zur Hilfeleistung der deutschen Vereine vom Roten Kreuz in China und soweit erforder­lich zur Fürsorge für die Angehörigen und Hinterbliebenen unserer wackeren Soldaten gewiß allerorten lebhaften Widerhall in den Herzen finden.

Beiträge werden in Empfang genommen bei den Unterzeichneten Mit­gliedern des Verwaltungsrats des Württ. Landesvereins, vom Roten Kreuz' sowie den weiter bezeichnten Tammelstellen. Zur Hauptsammelstrlle ist das Bankhaus E. Hummel u. Cie. Königstr. 40 I., bestimmt.

Stuttgart, 13. Juli 1900.

Württ. Landesverein vom Roten Kreuz

Der Ehrenpräsident: Prinz Hermann von Sachsen-Weimar.

Der Vorsitzende: Präsident v. Geßler, Werastr. 16.

Die gemeinschaftlichen Aemter des Bezirks

werden gebeten, vorstehenden Aufruf in ihren Gemeinden in geeigneter Weise zur allgemeinen Kenntnis zu bringen und die Sammlung von Beiträgen innerhalb ihrer Gemeinden nach Kräften fördern zu wollen.

Die ersammeltrn Beiträge wollen an die Hauptsammelstelle, daS Bankhaus E. Hummel und Cie. in Stuttgart, Königstraße 40, I., ein- gesandt werden.

Für die Stadt Nagold ist die Zaiser'sche Buchhandlung in Nagold Gammelstelle.

Nagold, 18 Juni 1900. Zm Auftrag des Landrsverems:

Oberamtmann Ritter.

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Mit goldenen Medaillen präuriirt tötet alle In­sekten wie Fliegen, Flöhe, Schnaken (Potthümmel), Schwaben, Russen u. s. w. so schnell, daß in 15 Minute« im ganzen Zimmer nicht ein Stück mehr lebt. Nicht giftig!

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