-lieb schwerverletzt auf dem Geleise liegen. Kurz darauf wurde er von einem Personrnzuge Berlin-Köln zerstückelt. Die Leichenteile wurden nach Calkum geschafft.
Danzig, 18. Aug. Ueber einen entsetzlichen Unglücksfall, der sich am Freitag Nachmittag bei der Abfahrt des Dir- schauer Zuges auf dem hiesigen Bahnhof zutrug, berichtet die „Danz. Ztg.": Die Frau des Werstmaschinenheizers lief, als der Zug sich in Bewegung setzte, neben demselben her und hielt ihr kleines Kind der abfahrenden Großmutter zum Abschied entgegen. Dabei übersah sie einen Träger der Bahnsteighalle, prallte gegen diesen und kam so unglücklich zu Fall, daß sie, von Trittbrettern zwischen zwei Wagen 4. Klaffe am Ende des Zuges erfaßt, unter die Räder kam. Der Zug wurde sofort zum Stehen gebracht, Mutter und Kind konnten aber nur zermalmt hervorgezogen werden. Die Mutter der verunglückten Frau hatte das Unglück ge- sehen, dessen ganze Schwere aber erst, als sie ihre Reise in Praust unterbrochen hatte und mit dem nächsten Zuge wieder nach Danzig zurückgekehrt war.
Paris, 20. Aug. Die Besorgnis, daß mehrere der bei dem jüngsten Unglücksfalle in der Ausstellung abgestürzten Personen ihren schweren Verletzungen erliegen würden, erschien nur zu sehr gerechtfertigt. Heute starb im Gpitale der 70jährige Lecailler; vier andere Personen, der Omnibuskontrolleur Guerinau, die Damen Bruno und Didier, sowie der 15jährige Sohn der tot vom Platze getragenen Juweliersgattin Regagnet ringen mit dem Tode. Die Untersuchung über die Ursachen des Geländerbruches dauert fort. Der Untersuchungsrichter Boursy vernahm eine Anzahl Experten, welche die ausgebrochene Panik als wesentlichstes Moment des Unglücksfalls bezeichneten, dabei aber betonen, daß nicht genug Energie angewandt wurde, um die Cirkulation der Menge zu erzwingen. Man hat provisorisch die beschädigte Stelle des Geländers reparirt; aber dabei kann es sein Bewenden nicht haben. Die zur Balustrade verwendeten Balken müssen unbedingt ausge
wechselt werden; Ersatz durch Eisenstangen scheint dringend geboten, soll sich nicht bei jedem Nachtfeste die Gefahr für die Passanten erneuern. Auch wurde der Wunsch ausgesprochen, daß das „Trottoir Roulant" an jener Stelle seinen Kassenschalter auflasse, denn es ist erwiesen, daß während der Panik eine Anzahl Personen sich aus dem Gedränge auf das benachbarte „Trottoir Rouland" flüchten wollten, aber, von den Kassenbeamlen zurückgestoßen, erst recht dazu beitrugen, den Ansturm gegen die äußere Ballustrade zu verstärken, die solcher Massenlast begreiflicherweise nicht widerstand. _
Vermischtes.
König Humberts Amme. In Maubert Fontaine, einem Dorf in den Ardennen in der Umgegend von Rocroi, lebt, wie ein französisches Blatt mitteilt, ein Milchbruder König Humberts, Leon Gorinflot, der dort das Amt eines Bürgermeisters bekleidet. Go- rinflots Vater war zur Zeit von König Humberts Geburt Kutscher bei der französischen Gesandtschaft in Turin Mter Karl Albert. Seine Mutter, eine kräftige Bäuerin der Ardennen, die vor einigen Monaten gestorben, wurde von der Gemahlin Karl Alberts, der Königin Marie Theresa, als Amme des königlichen Prinzen engagiert. Die königliche Familie hat sich stets der Amme erinnert. Jedes Jahr empfing sie im Marz, zum Geburtstag König Hum- derts ein schönes „riooräo^ (Andenken), das ihr große Freude bereitete. Unter den prächtigen Kränzen, die den Sarkophag des ermordeten Königs schmückten, befand sich auch ein einfacher Kranz aus Heidekraut, der das Zeichen einer rührenden und ehrerbietigen Erinnerung ist; diesen Kranz hatte Leon Gorinflot gesandt.
Nähere Berichte über die Hitze in New-Ao rk rc. rc. lauten folgendermaßen vom 11. Aug.: Bon South Dakota ausgehend, woselbst das Thermometer bereits vor 10 Tagen 110 Grad F. im Schatten zeigte, breitete sich eine „heiße Welle" über den Kontinent aus, wie sie in dieser Heftigkeit und Intensität selbst hier zu den Seltenheiten zählt. Am meisten mitgenommen erscheinen die Pferde, welche ungeachtet der an vielen Plätzen vorgenommenen kalten Duschen Umfallen wie die Fliegen. Furchtbar leidet selbstverständlich die arme Bevölkerung an der unteren Ostseile; die Kindersterblichkeit ist dort eine erschreckend hohe. Man sieht ganze Familien auf den Treppen der Häuser, den Dächern, den gefährlichen Feuerleitern, ja selbst auf den Trottoirs nachts Kühlung suchen. Roch ärger lauten die Nachrichten aus Chicago. Am 9. Aug. erlagen
30 Personen der Höllenglut, der gestrige Tag allein weist 45 Tote aus — fast lauter Hitzschläge. Die Zahl der auf der Straße Erkrankten — denn die in ihren Häusern Erkrankten werden ja nicht gemeldet — wird auf 1500 geschäht. Die Zahl der Selbstmorde steigt in erschreckender Weise; in den drei letzten Tagen kamen 32 Selbstmordfälle zur Anzeige. In verschiedenen Fabriken der Stadt werden die Arbeiter bereits um 3 Uhr nachmittags nach Haufe geschickt.
Landwirtschaft, Handel Md Verkehr.
Calw, 23. Aug. (Korr.) In Unterreichenbach wurden aus dem zu 1200 Simri geschätzten Gemeindeobst 650 erlöst, macht auf 1 Simri 54 ^s, auf den Zentner ungefähr 1.60 Gewiß ein billiger Preis.
j- Der Getreidemarkt. (Berichtswoche vom 18.—24. Aug.) In Folge der besseren Ernteberichte und größerer Angebote von Weizen und Roggen aus Rußland und Nordamerika fielen in der ersten Hälfte der Berichtswoche die Weizen- und Roggenpreise um 1^/z—2 pro Tonne haben sich aber in den letzten Tagen, da
das Angebot an Ware spärlicher geworden war, wieder etwas erholt. In Berlin, Hamburg nnd Leipzig, sowie in Frankfurt a. M. nnd Mannheim wurde bezahlt für Weizen pro Tonne je nach Güte 143—149 ^ für inländischen und 167—170 ^ für ausländischen, für inländischen Roggen 153—160 für ausländischen 146—149 Mark, für Braugerste 164—177 für Futtergerste 134—148 für alten inländischen Hafer 147—154 für ausländischen 137 bis 146 für amerikanischen Mais 122—125 für runden Mais 126—150 ^
Verzeichnis der Märkte in der Umgegend.
Vom 27.—31. August 1900.
Rottenburg: 27. Viehmarkt. Pfalzgrafenweiler: 28. „
Auswärtige Gestorbene.
August Franz Hofmann, Graveur und Bildhauer, 67 I. a., Stuttgart. — Fanny Sick, Rigi-Scheidegg-Stuttgart. — Christ. Heinr. Dipper, Gerichtsnotar, 56 I. a., Kirchheim u. T.
Hiezu „Das Plauderstübchen" Nr. 34.
Druck und Verlag der G. W. Zaisrr'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur
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