kommandos können aber solche Meldungen nicht annehmen, solange nicht ein diesbezüglicher Befehl des Königs ergangen ist.
Gerabronn, 8. Aug. (Korr.) Auch die Hohen- lohe'sche Nährmittelsabrik Gerabronn hat. wie der Vater- landsfreund meldet, dem kaiserlichen Marineamt 1000 Erbswürste und sonstige Suppenkonserven, sowie der Zentralstelle des Roten Kreuzes eine Sendung ihrer diätetischen Präparate zur Verfügung gestellt.
Bielefeld, 6. Aug. Die Feier der Enthüllung deS Kursürstrndenkmals auf dem Sparenberg verlief äußerst prunkvoll. Kaiser Wilhelm ritt in Kürasfieruniform in den Burghof ein, die Kaiserin erschien im Viererzuge in Schwarz. Vor dem verhüllten Denkmal hielt der Kaiser vom Pferd herab eine ungewöhnlich lange Rede, die das Vorbild des Großen Kurfürsten als Hohenzollernfürsten behandelte und in der er zum Schluffe ausführte, daß jeder Hohenzollernsürst von Anfang an sich bewußt gewesen sei, daß er nur Statthalter auf Erden ist, daß er Rechenschaft abzulegen hat von seiner Arbeit vor einem höheren Herrn und Meister, daß er ein getreuer Arbeitssührer für sein Volk sein muß, im allerhöchsten Aufträge. Daher auch die felsenfeste Uederzeugung von der Mission, die jeden einzelnen seiner Vorfahren erfüllt habe. Daher die unbeugsame Willenskraft, das durchzusühren, was man einmal sich zum Ziele gesetzt. (Stürmischer Beifall.): „So wöge es auch mir vergönnt sein, nicht nur zum Wohl des ganzen Reiches, sondern auch zum Wohl dieses schönen LSndchens den Fußstapfen zu folgen, die dieser große Ahn uns oorgezeichnet hat. (Lebhafter Beifall) Mir ist eS vielleicht vergönnt, den Teil seines Traumes auszusühren, der Zurückbleiben mußte — den Weg über die See. Was damals der große Kurfürst nur angedeutet hatte, das vermögen wir jetzt, da wir ein geeintes großes Vaterland haben (anhaltender stürmischer Beifall). Was den deutschen Kaisern in alter Zeit nicht möglich war, ist uns gelungen. Wir haben es in diesen Tagen erlebt, daß das deutsche Heer zum Schutze der deutschen Fahnen hinauszog, die Söhne unseres Vaterlandes aus allen Gauen vom Belt bis zum Wagkgau, um gemeinsam die Sicherheit und den Ruhm des Vaterlands im Ausland zu bestätigen und zu zeigen, daß der Arm des deutschen Kaisers bis in die entferntesten Landesteile der Welt reicht. (Brausende Bravorufe.) Das alles wäre unmöglich gewesen, wenn das Werk des großen Kurfürsten uns nicht die Wege gebahnt hätte. So hoffe ich, daß jeder meiner Unterthanen in demselben Sinne wie der große Kurfürst an seiner Aufgabe fortarbeitete, mir zu helfen. Jedem ist seine Aufgabe und ein Ziel gesteckt, und wenn jeder wie der große Kurfürst in der Ueberzeugung arbeitet, daß er einst Rechenschaft oblegen muß nach Oben über das, was er gethan, dann bin ich felsenfest überzeugt, daß unserem deutschen Vat.rland noch große Zeiten bevorstehen. (Lebhafter Beifall.) Unbekümmert um die dunklen Wolken, die über uns dahinjagen, hoffe ich, daß ich mein Haupt in den Schoß eines jeden Einzelnen von Ihnen getrost legen kann." (Anhaltende stürmische Bravo- und Hurrahrufe.)
Bielefeld, 7. Aug. Dem Wirk!. Geh. RegierungSrat Hinzpeter (dem ehemaligen Lehrer des Kaisers) wurde der Kronenorden 1. Kl. verliehen.
Charlottenbur o, 7. Aug. Reichstagsabgrordneter Liebknecht ist heute Nacht gestorben.
Berlin, 7. Aug. Der Tod Wilhelm Liebknechts' trat heute Früh 4 Uhr infolge eines Gchlaganfalls ein.
Berlin, 6. Aug. Der Direktor der Berliner Sternwarte, Geh. Regierungsrat Professor Dr. Wilhelm Förster macht in der „Ztschr. f. Math. u. naturw. Unterricht" den Vorschlag, eine andere Aussprache der zweistelligen Zahlen einzuführen. Man soll „vierzig sechs" sagen und nicht mehr „sechs und vierzig." Förster sagt, cs fei zweifellos, daß durch den Widerspruch zwischen Schreiben und Rechnen viele Rechenfehler verursacht werden. Man solle in der Schule anfangen und vom Jahre 1901 ab die Abc- Schützen „vierzig sechs" sagen Urnen. Folgerichtiger Weise soll dann auch statt „dreizehn" „zehn drei" gesagt werden. Nur „elf" und „zwölf" will Förster beibehalten wissen.
Berlin, 7. Aug. Prinz Heinrich von Preußen wird, wie eine hiesige Lokalkorrespondenz wissen will, am 29. Aug., von Kiel kommend, in Berlin eintreffen. Der Prinz nimmt an der großen Hauptparade des Gardekorps auf dem Temprlhofer Felde teil. Er wird hierauf den Kaiser in das Manöaer begleiten. Gelegentlich der Manöver wird der Prinz als Schiedsrichter fungieren. Wie die betreffende Korrespondenz aus guter Quelle erfahren haben will, soll dem Prinzen dieses Amt übertragen werden im Hinbliick auf seine projektierte Entsendung nach Ostasien.
Berlin, 7. Aug. Aus Rom wird dem Lokalanzeiger mitgeteilt: König Humbert pflegte seit dem letzten Attentat, wie jetzt bekannt wird, rm Panzerhemd zu tragen, am Tage des Attentats zog er cs nicht an, sondern erklärte, nachdem er in Monza angelangt war: „Ich bin hier zu Hause und bin froh, diese Unbequemlichkeit los zu sein."
Berlin, 7. Aug. Gegenüber den in der deutschen Presse noch immer auflretenden Befürchtungen, die chinesische Flotte möchte vielleicht die nach Taku fahrenden deutschen Trupprntransportdampfer zu überfallen versuchen, weist die „Post" darauf hin. daß die chinesische Flotte zum Teil auf dem Aangtse, zum Teil bei Kanton liegt und scharf bewacht wird, so daß nicht im Mindesten zu befürchten steht, sie könnte vielleicht die deutschen Truppen- tranSportr übe fallen.
Berlin, 7. Aug. Aus Aden wird gemeldet: Durch das Herausbrechen einer Mannloch-Packung (das Mannloch ist eine gewöhnlich ovale Oesfnung, durch die man
in den Kessel einsteigen kann. Es wird während des Betriebes durch den Mannlochdeckel verschlossen.) an Bord des deutschen Kreuzers „Bussard" wurden schwer verletzt und find ihren Verletzungen erlegen: Die Heizer Beer und Ttmpf. Schwerere Verletzungen erlitten der Feuermeistermaat Schäfer und die Heizer Müller und Arthur Fischer. Der Maschinist Heppner und der Heizer Tesch sind leicht verletzt. Die Verwundeten wurde» in Aden ausgeschifft. Der „Bussard" verlängerte seinen Aufenthalt in Aden um 2 Tage.
Berlin, 8. Aug. Die „Voss. Ztg." meldet aus Wien: In politischen Kreisen verlautet, Körder treffe Vorbereitungen, die Abgeordneten für Ende September einzuberufen.
Ausland.
Wien, 7. Aug. Nach einer Depesche aus Genf besuchte der Staatsanwalt Narazza den Mörder der Kaiserin Elisabeth. Luccheni, in seiner Zelle, um ihn zu fragen, ob er Bresci kenne. Luccheni erwidert« kurz: „Nein" und drückte alsdann seine Freude aus über das gelungene Verbrechen. Weiter sprach er: „Es ist noch nicht alles fertig; ohne Zweifel werden andere gekrönte Häupter dasselbe Los haben, ganz speziell der Prinz von Neapel" (nunmehr König Viktor Emanuel).
Wien, 7. Aug. Die W. Abendpost meldet, daß aus Befehl des Kaisers die Kriegsmarine vom Bekanntwerden der Nachricht vom Tode des Königs von Italien an bis zur Beerdigung des Königs die Flagge aller Kriegsschiffe aus Halbtopp führe. Dies sei zur See das Zeichen der tiefsten Trauer und gelte nach dem Reglement sonst nur als Trauerkundgebung für den eigenen Souverän.
Monza, 7. Aug. Der Zug mit der Leiche des Königs Humbert wird von dem Herzog von Aosta und dem Grafen von Turin begleitet sein. Derselbe wird am Mittwoch nachmittag von Monza abgehen und nach kurzem Aufenthalt in Mailand. Genua und Pisa am Donnerstag früh in Rom eintreffen.
Monza, 7. Aug. Heute wurde der Dienerschaft der Zutritt zu dem Zimmer gestattet, in dem König Humbert aufgebahrt ist. Weinend zogen alle am Sarge vorüber.
Rom, 6. Aug. Dem Vernehmen nach wird die Königin-Witwe Margherita nach dem Leichenbegängnis einige Zeit in Venedig zubringen und dann wieder nach Rom zurückkehren. — Der Weg, welchen der Leichenzug am Donnerstag nehmen wird, ist nunmehr endgültig festgestellt. Der Sarg wird mit der königlichen Marineflagge bedeckt werden. Der Bürgermeister von Rom hat gebeten, daß hierzu die Flagge des Panzerschiffes „Roma" verwendet werde.
Rom, 7. Aug. Dos Königspaar kommt morgen früh 10 Uhr an. Offizieller Empfang findet nicht statt. Königin-Witwe Margherita trifft abends ein. Die Frauen Roms wollen sie im Quirinal empfangen und ihr Blumen streuen. Die Stadt zeigt; schon regstes Lebe«. DaS schöne Wetter konlrastn t mit dem Trauerschmuck der Hauptstraßen. Die Abendblätter melden, daß ein Mann verhaftet wurde, der heute Morgen auf der Via Nazionale ein Plakat anklebte, das gekreuzte Dolche, und Pistolen enthielt. Darunter stand eine Warnung an den König, der bald das Schicksal seines Vaters teilen würde.
Rom, 8. Aug. Prinz Heinrich von Preußen ist heute vormittag 10 Uhr 20 Min. hier eingetroffen und am Bahnhof vom Minister des Aeußern, dem deutschen Botschafter Grafen Wedelt und den Mitgliedern der Botschaft sowie den deutschen Militärmisfionen, ferner von dem General Tournon F<cia di Coffato und zahlreichen italienischen Offizieren empfangen worden. Den Ehrendienst auf dem Bahnhofe versah eine Kompagnie, welche mit Fahnen und Musik erschienen war. Beim Einfahren des Zuges wurde die deutsche Hymne intoniert. Nachdem Prinz Heinrich die Front der Ehrenkompagnie abgeschritten hatte, begab er sich in einem Hofwagen nach dem Grand Hotel, wo er als Gast des Königs Aufenthalt nimmt.
Rom, 8. Aug. Das Königspaar traf heute früh 10 Uhr hier ein und wurde von den Ministern, den Präsidenten des Senats und der Kammer, zahlreichen Senatoren und Deputierten und den Vertretern der Behörden empfangen. Die Herrschaften begaben sich alsbald nach dem Quirinal (Königsschloß) von einer Volksmenge entblößten Hauptes bewegt begrüßt. — Bei der Ankunft im König!. Schloß wurde das Königspaar von dem Vater der Königin, Fürst Nikolaus von Montenegro empfangen. Dir Königin stürzte sich laut weinend in die Arme ihres Vaters, indem sie ausrief: „Welches Unglück, mein Vater!" Alle Welt bewundert die Seelenstärke deS Königs und zieht daraus dis besten Schlüffe für die Zukunft. Der König legt eine Energie an den Tag, deren man ihn bisher nicht für fähig gehalten.
Mailand, 7. Aug. BreSci's Geständnis ist beinahe vollständig. Er nannte eine Reihe seiner Komplicen und gab auch eine Beschreibung, wie das Komplott beschlossen wurde. Die Details werden von der Behörde ober geheim gehalten und zwar aus taktischen Gründen. Bresci gab sein Geheimnis unter der Bedingung preis, daß er die Zwangsjacke, die er seit Freitag 10 Stunden täglich zu tragen halte, oblegen dürfte. Sein Benehmen ist immerhin noch wunderlich. Er läßt sich öfter den Ge- fängnis-D.rekior holen mit der Angabe, er wolle sein Gewissen erleichtern und wichtige Geständnisse machen, wenn der Direktor aber kommt, erklärt er von Nichts zu wissen. Manchmal verweigert er die Nahrungs-Aufnahme. Gestern durste er, da er darnach verlangte, seiner Frau nach Amerika schreiben. ,
Rom, 7. Aug. Von den vorgenommenen Verhaftungen wurden aufrecht erhalten die des Bruder-
und des Schwagers deS Mörders: Lorenzo Bresci und Augusti Maroppi. ferner die der Anarchisten Gabriello Livi, Emilio Braga, sämtlich aus Prato. Es scheint, duß die genannten Personen Kenntnis hatten von der Absicht Ärescis, Lorenzo BreSci gestand ei«, daß sein Bruder auf den Feldern sich im Schießen mit einem Revolver übte.
Petersburg, 7. Aug. Der Zar kaufte daS in der Nähe von Moskau gelegene berühmte Schloß Archangelsk von dem bisherigen Besitzer Prinzen Aussupow-Elston zum Preise von zwölf Millionen Rubel. Der Zar gedenkt einen Teil des Sommers stets dort zu residieren, da Moskau besonders auf die Zarin einen großen Eindruck gemacht hat.
Belgrad, 7. Aug. Der König hob in einem Trinkspruch auf die beim gestrigen Galadiner vertretenen Souveräne hervor, Serbien werde unter seiner Regierung stets ein Element des Friedens, der Ordnung und der Zivilisation bleiben und dürfe niemals eine abenteuerliche Politik verfolgen.
Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz.
London, 7. Aug. „Daily Telegr." meldet aus Pretoria vom 5. Aug. Kleine Burenabteilungen bedrängen die Briten von allen Seiten in Folge des Rückzuges der Garnison von Spriggs. Die Buren hatten diesen durch seine Kohlenproduktion wichtigen Plgtz im östlichen Randgebiet wieder besetzl.
Kapstadt, 7. Aug. Meldung des Reuterschen Bureaus, Harrismith ergab sich dem General Macdonald. Dadurch ist die Eisenbahnverbindung nach Natal wiederhergestellt. Ein heftiges Gefecht begann am 5. ds. am Elands- river. Dasselbe dauerte am 6. ds. fort. Einzelheiten fehlen, jedoch glaubt man, daß es den Generälen Carrington und Hamilton gelungen ist. die Garnison von Rustenburg zu entsetzen und daß sich diese Garnison nach Zeerusk zurückziehe.
London, 8 Auz. Chamberlain teilt mit, er habe bezüglich des Hauptpunktes der künftigen Regelung der südafrikanischen Verhältnisse sich mit Kanada und den australischen Kolonien ins Benehmen gesetzt. Die britische Regierung und diese Länder seien völlig darüber einig, daß die südafrikanischen Gebiete annektirt und dort eine von der Militärgewalt unterstützte Regierung eingesetzt werden müsse. Als Definitivum für beide Kolonien sei eine repräsentative Srlbstregierung in Aussicht zu nehmen.
Brüssel. 8. Aug. Die Burrnmisfion, bestehend aus Fischer, Wessels, Wolmaran und dem Gesandten Dr. Leyds. ist nach Berlin abgerejst.
Als Lord Roberts Prätoria genommen hatte, meldeten die Telegramme aus Südafrika, daß die transoaal'sche Volksstem ihr Erscheinen eingestellt habe Jetzt erfährt man über Holland, daß das Bureau derselben geschloffen ist und die Redakteure teils geflohen, teils eingekerkert sind, — Wie man ebenfalls über Holland erfährt, gelangen immer noch amtliche Kciegsnachnchtea der TranSoaalregie- rung, die mit der Unterschrift des Staatssekretärs I. W. Reitz erscheinen, über Lourenzo Marques nach Europa. In diesen Nachrichten wurde am 10. Juni mitgeteilt, daß die englische Regierung den Generalen Louis Botha und De la Ry je ein Jahreseinkommen von 10 000 Pfd. St. angeboten habe, und es wurde hinzugefügt. Krüger sei überzeugt, daß auch ihm, Strijn und Christian De Wet dasselbe Angebot gemacht werden würde. Die Generale erwiderten aber, sie würden lieber den Tod wählen, als ihr Land und ihre Landsleute verraten. Vielleicht, so schreibt man der Fr. Ztg. aus London, wird man diese Angaben englischerfeits als „Burenlügen" mit Entrüstung zurückweisen. Indessen erst gestern schlug die Times vor, England solle die chinesischen Mandarinen durch Geld auf seine Seite zu bringen suchen, und fie bezeichnete einen Mandarin besonders, dem mit 50 000 Pfd. St. geholfen wäre. Daß England Burengeneräle höher schätzt, als chinesische Mandarine, davon ist nichts bekannt.
Die Krisis in China.
Berlin, 6. August. Der Reichsanz. veröffentlicht eine Bekantmachung des kaiserl. Kommissars der freiwilligen Krankenpflege, Grafen Solms, wonach für die ersten noch im August zu expedierenden Sendungen von Liebesgaben besonders erwünscht sind: 1. Kleiderstücke für den Winter, Filzschuhe, ' Filzstiefel. Lederjacken, Leibbinden, Pelzmäntel, Pelzstiefel, wollene Docken, wollene Unter-Kleider, seidene, gewirkte Unterziehmützen, Rohstoff zu deren Anfertigung, insbesondere Schaf- und Ziegenfelle. 2. Verpflsgungs- und Genußmittel, Konserven, Geflüqelkonseroen, Fleischextrakt, Fcuchtsäfte, Kolonialwaren, Kaffee, Kakao, Kompotte, Malzextrakte, kondensierte Milch, Mineralwasser, pasteurisierte Biere, Thee, Weine, Zucker, Zigarren, Liköre. Tabake. 3. Materialien für Lazarete, Baracken, Zelte, Wäsche, Kleidungsstücke, Wirtschaftsgegenstände. Ganitätsmaterial. Die Sendungen sind mit kurzer Jnhaltsbezeichnung an die Hauptsammelstelle für dos ostasiatische Expeditionskorps in Bremen zu adressieren.
London, 7. Aug. Wie die „Times" vom S. Aug. aus Shanghai meldet, wurde am 2. Aug. vom Taotai Sheng ein Edikt bekannt gegeben, worin es heißt, daß die fremden Kausleute und Missionare für die Unruhen im Norden nicht verantwortlich seien und welches befiehlt, den christlichen Eingeborenen Schutz zu gewähren.
London, 7. Aug. Li-Hung-Tschang hat in Peking einen einmonatlichen Urlaub nachgesucht. Er wurde in große Aufregung versetzt durch die Nachricht, daß zwei fremdenfceundliche Mitglieder des Tsungli-Armen hingerichtrt bezw. gevierteilt wurden.
London. 7. Aug. Dem „Expreß" wird gemeldet, daß 20000 Mann chinesischer Truppen Tientsin bedrohen und