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Montag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag.

Auflage 1950 Preis vierteljährl. hier mit Trägerloh» SV im Bezirk 1 außerhalb d. Bezirks 1 ^ 20

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Amts- und Anzeige-Blatt för de« Oberamts-Bezirk Nagold.

74. Sa-rga«S

Ins rrtionS- Dedühr s. d. riuspalttg« Zttle a«S gewöhnt. Schrift oder deren Raum b«, einmalig. Tiurückuns v bei mehrmalig j, S

Gratisbeilagen: DaS PlauderftLbchen und

Echwäb. Landwirt.

188 .

Nagold, Mittwoch de« 8. Äsgust

1900 .

Amtliche«.

A« die Ortrdehörde«,

betr. allgemeine Revision der Servisklaffeueiutrilnug der Orte.

Gemäß tz 3 de« Rrichsgesetzes vom 26. Juli 1897 betr. den Servistarif and die Klasseneinteilung der Orte (Reichs- ges.-Bl. S. 619) ist nach Ablauf des fünfjährigen Zeit­raums auf 1. April 1902 die Klaffeneinteilung der Ort« einer allgemeinen Revision zu unterziehen. Behufs rechtzei­tiger Ausarbeitung des dieSbezügl. Gesetzentwurfs ist mit den nötigen Vorarbeiten schon jetzt zu beginnen.

Demzufolge erhalten die Ortsbehörden unter Hinweis auf den Erlaß der K. Ministerien des Innern und deS Kriegswesens vom 23. Juli 1900 (Min.-Avrts-Blatt. S. 273 ff.) den Auftrag, ihre Anträge auf Versetzung ihrer Gemeinde in eine höhere Servisklaffe mit eingehender Be­gründung versehen, spätens bis zum 1. September dS. Js., bei dem Oberamte einzureichen.

Nagold, den 7. August 1900.

K. Oberamt. Ritter.

Tages-Kerrigkeiten.

Deutsche« Leich.

x Wildberg. (Unliebsam verspätet.) Am 29 Juli d. I. fand hier das Gauturnfest des Nagoldgaues statt. Bange fragte sich die Einwohnerschaft am Morgen deS Festtages: Soll das Fest verregnet werden, sollen all die vielen Dekorationen und die sonstigen Zurüstungen umsonst gewesen sein? Doch es kam nicht so schlimm. Im Gegen- teil, die wenigen Stunden Regen brachten ja nur die längst ersehnte Abkühlung, und bald darauf zeigte der Himmel wieder ein freundliches Gesicht. Die Einwohnerschaft hatte sich alle Mühe gegeben, den Fremden einen würdigen Em­pfang zu bereiten, denn überall waren die Häuser geschmückt und geziert, überall Ehrenpforten errichtet, vrrfihen mit sinnigen Sprüchen. Um 5 Uhr morgens dröhnten donnernde Böllerschüsse über die Stadt dahin und die Weißensteiner Feuerwehrmustk zog mit klingendem Spiele durch die Straßen. Um 6 Uhr begann doS Einzelpreisturnen im früheren Ka- meralomtshof, der als Fcstplotz vorzüglich geeignet dem Turnverein in anerkennenswerter Weise zur Verfügung gestellt wurde. DaS Einzelpreisturnen war um 10 Uhr zu Ende und nun folgte das Vereinswettturnen. Es waren durchweg prächtige Leistungen, die hier vorgesührt wurden. Nach 3 Uhr stellte sich der stattliche Festzug in der Bahn­hofstraße auf. Voraus gingen 16 schmucke Festjungfrauen, dann dir verschiedenen Vereine in langer Reihe. Auf dem Festplatze angekommen, wurden hier zuerst von etwa ISO Turnern recht schöne, gut eingeübte allgemeine Uebungen vorgesührt, die allseitig Bewunderung erregten. Dann begrüßte der Vorstand des hies. Turnvereins, Hr. Baum­gärtner, die zahlreiche Festoersammlung. Er schloß mit der dringenden Bitte, es möchten sich doch recht viele, ins­besondere aber die Jungen, der edlen Turnerei widmen. Hierauf übergab eine Festdame die von den Festjungsreuen gestiftete prächtige Fahnenschleife, welche der Vorstand mit Worten des Dankes entgegennahm. Hernach entwickelte

sich auf dem Festplatz ein volksfestartiges Leben und Treiben.

Mit Spannung sah man der Preisvertrilung entgegen. Die Zwischenzeit wurde ausgefüllt durch einige treffliche Chöre des Wildberger und Emminger Gesangvereins. Endlich um 7 Uhr ertönte das Signal zur Prrisverteilung. Alles strömte der Festtribüne zu. Nach einigen einleitenden Worten des Hr. Staudrnmaier, Calw, wurde das Ergebnis bekannt gegeben:

Einzelwettturne».

I. Aktive Mitglieder. Kränze und Ehrenurkunden: 1. Preis Rudolf Keiner. Neuenbürg, 42'/. Punkte. 2. Paul Güntert, Calw, 39'/,, 3. AlphonS Trautz, Birkenfeld, 39'/.,

4. Ernst Gorgus. Neuenbürg, 37'/«, 5. Earl Kallfaß, Wild­bad, 36'/,, 6. Friedr. Höhn, Neuenbürg und Paul Beckh, Altensteig, je 36, 7. August Vollmer, Birkenfeld, 34'/., 8. Carl BStzner, Birkenfeld, 33'/«, 9. Friedr. Rees, Calw und Carl Schmid, Neuenbürg, je 33'/,, 10. Christian Blaich, Neuenbürg, 38'/. Ehrenurkunden: 11. Preis Wilhelm Holzäpfel, Hirsau, 32'/. Punkte, 12. Emil FSrschler, Birken- frld, 31, 13. Heinrich Kugel, Nagold, 30'/,. 14 Wilhelm Fix. Birkenfeld. 30'/., 15. Ernst Müller. Birkenfeld. 30. 16. August Strecker, Neuenbürg, 29'/,, 17. Jakob Dengler, Wildberg, 29'/.. II. Zöglinge. Ehrenurkunden erhielten:

I. Preis ein Turner aus Birkenfeld, dem der Preis wegen falscher AlterSangabe aber wieder abgenommen wurde, 2. Ernst Holl, Feldrennach. 42'/. Punkte, 3. Friedr. Schickart. Neuen- bürg. 41'/., 4. Friedr. Leistner, Höfe», 40'/,, 5. Carl Lax- gang, Arnbach und Carl Jetier, Calw, je 40, 6. Earl Stickel, Waldrennach, 39'/., 7. Carl Heß, Calw. 37'/.,

5. Friedr. Scheerer, Waldrennach, 37'/,, 9. Wilhelm Becht, Birkenfeld, 36'/-, 10. Friedr. Schüller, Altensteig, 35'/,,

II. Carl FSrschler, Birkenfeld, 35, 12. Friedr. Köhler, Altensteig und Wilhelm Hreibrr, Wildbad, 34'/..

Vereinswettturnen.

Ehrenurkunden. Preise I. Klaffe: Turnverein Birken­feld und Calw je 34'/, Punkte, Calmbach 33, Neuenbürg 32, Engelsbrand 31'/», Waldrennach 30'/.. Höfen 30'/.. Preise II. Klaffe: Turnverein Arnbach 29'/, Punkte, Wildberg 27'/., Wildbad 27'/,, Obrrnhausen 27'/.. Preise

III. Klaffe: Turnverein Nagold 23'/. Punkte.

Nach der Preisverteilung zogen dir verschiedenen Vereine teils in die Gasthäuser, teils zvm Bahnhofe. Rasch leerte sich daher der herrliche Festplatz, auf dem es immer ruhiger wurde. Abends war Festball. Allgemein war zu hören, daß jedermann vom Feste befriedigt sei. Dem Turnverein Wildberg wünschen wir für seine Mühe und Arbeit allzeit fröhliches Gedeihen und rin kräftiges: Gut Heil! Bemerkt sei noch, daß bei der Sitzung des Gautages am vorausge­gangenen SamStag der verdiente Gauvorstand, H r Ger"" ' Calw, für seine erfolgreiche 35jähr. Thätigkeit ' //!'.

stand mit den Worten herzlicher Anerkennung nur, b sicher Dankes zum Ehrrngauvorstand ernannt und ihm ' .für eine prächtige Ehrenurkunde überreicht wu^?. Der ' >m Turn- verein geplante Ausflug auf den kühi . Berg mußte leider unterbleiben wegen des höchst zweifelhaften Wetters. Als Ersatz dafür machte der Turnverein am letzten Sonntag einen Spaziergang in die Thalmühle. Derselbe verlief in jeder Beziehung gut.

Ulm, 3. August. Die Versuche in andern Ländern mit

dem Wetterschießen stütz bekannt. Nun haben sich gestern die hies. bürgerl. Kollegien mit dieser Frage beschäftigt. O.B.- M. Wagner wieS. wie die Ulm. Bl. berichten, darauf hin, daß man in der Umgegend deS Münfinger Schießplatzes tzie Wahrnehmung gemacht habe, daß das Schießen der Artil­lerie bewirke, daß eS nicht regne. Es gehe daraus hervor, daß das Schießen eine Einwirkung auf die Regenbilduag wohl haben dürste, »te zweifellos auch auf die Verteilung dichten Gewölkes. Man habe aber allen Anlaß, in Verbin­dung mit den landwirtschaftliche» Vereinen und Neu-Ulm die Frage weiter zu behandeln und dafür Mittel zu bewil­ligen. Vor allem würde es Sache der Hogeloersicherungs- gesellschaften sein, dabei mitzuwirken. O.Reg.Rat Schmid- lin habe sich bereits mit dem Gouvernement ins Einverneh­men gesetzt und dieses habe in bereitwilligster Weise Geschütze zur Verfügung gestellt. Da aber bekanntlich eine besondere Art von G-schützen dazu benützt werde, um die Wirkungen deS Schall;s zu vermehren und mehr Luftwrll.-n zu erzeugen, werde man sich weitere Verhandlungen vorzubehallen haben. Rechtsanwalt Schefold wies dann aus die großen Erfolge des Wetterschießens in Nord-Italien und die hiesige ähnliche Bodengestaltung hin. O.B.M. Wagner bemerkte noch, daß bei uns die Wirkung um so leichter zu erzielen sei. als sich an den exponierten Punkten die Forts sich befinden, di« leicht zugänglich sind. Die Kolligien schloffen sich den Aus­führungen an.

Ulm. 6. Aug. (Korr.) DaS Wettfliege«Hamburg- Ulm, das der hiesige BriestaubeaorreinColumba" in den letzten Monaten mit den Zwischenstationen ArtgSburg, Kassel, Hannover vorbereitet hatte, kam am vorigen Samstag zum Austrag. SS beteiligten sich nur :ch 9 Tauben, da mehrere

Mitglieder ihre wertvollen weiten Luftreifr nicht auSk Hamburg-Ulm beträgt 58" am Samstag früh 4'' m kam die erste Taub: ihrem Schlage wie! wettere Tauben andern scheinen '< findet im Sar- veranstaltet von -Pflege in München, unter Flatow. Die 1. Abte-'un.. umsaffen, die 2. Abteilung Für den schönsten Kater ist ei» . schönste Kätzin ein solcher von 75

Gefahr einer solch Die Entfernung ^rubea wurden

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beging gestern hier im Kloster mrl seine! .

Fe,t des 25. Priesterjnbiläums. Die Fest.) ymr, >oie dar-Deutsche Volksbl." berichtet. Gtadtpsarr^ - >oelr m Ehingen. dem Mittagsmahl tm reich geschu / !ren Re­fektorium d . fxerzitienhauses brachte der Bischof das Hoch auf Papst und König aus:ES ist uns nicht Formsache, sondern HrrzenSb.'dörfnis, der Liebe zu Papst und König Ausdruck zu verleih u. . Die Liebe zu Papst uns Kirche verdrängt «ich* - i.r 'könig und Vaterland. Dadurch,

daß wir 25 d- che gedient haben, haben w.r

Allerlei Rechtsbelehrung.

(Fortsetzung.)

Einjährig-Freiwillige.

7. Die Auswahl des Truppenteils bleibt dem Be­rechtigten, abgesehen von der unter 2 angegebenen Beschrän­kung selbst überlassen.

8. Zurückstellung. Beim Eintritte in das militär­pflichtige Alter haben sich alle noch nicht eingetretenen Be­rechtigten und diejenigen, welche die Berechtigung erst nach­gesucht haben, bei der Ersatzkommission ihres Gestellungsortes schriftlich oder mündlich unter Vorlegung ihrer Papiere zu melden und ihre Zurückstellung von der Aushebung zu be­antragen. Wer den Berechtigungsschein besitzt, wird bis zum 1. Oktober desjenigen Jahres, in dem er das 23. Lebens­jahr vollendet, zurückgestellt. Versäumte Meldung kann mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu drei Tagen bestraft werden; unterbleibt dieselbe überhaupt bis zum 1. Oktober desjenigen Jahres, in dem das 23. Lebens­jahr vollendet wird, so geht die Berechtigung verloren. Weitere Zurückstellungen, aber nur aus besonderen Gründen und nur um je ein Jahr, sind zulässig bis zum 1. Oktober desjenigen Jahres, in dem das 26. Lebensjahr vollendet wird. Bei einer Mobilmachung verlieren alle Zurückstellungen ihre GUligkeit.

9. Der Diensteintritt findet jährlich am 1. Oktober <nur beim Train am 1. November) statt, bei einzelnen Jn- fanteriebataillonen auch am 1. April; bei der Meldung ist

der Berechtigungsschein und ein obrigkeitliches Führungsattest vorzulegen.

10. Die Einstellung erfolgt nach ärztlicher Untersu­chung.

11. Untaugliche werden von den betreffenden Komman­deuren abgewiesen; sie haben binnen 4 Wochen beim Zivil­vorsitzenden der Ersatzkommission ihres Aufenthaltsortes sich zu melden, der sie zur Vorstellung vor der Oberersatzkom­mission beordert. Findet diese den Abgewiesenen nach den allgemeinen Grundsätzen tauglich, so wird er als tauglich für eine oder mehrere bestimmte Waffengattungen bezeichnet und muß von jedem Truppenteile derselben angenommen werden.

12. Zeitig Untaugliche haben spätestens mit Ablauf ihrer Zurückstellung nochmals bei einem Truppenteile sich zu melden.

13. Moralisch Unwürdigen wird bei der Meldung der Berechtigungsschein abgenommen; entzieht ihnen das General­kommando die Berechtigung, so ist zugleich über ihre Ein­stellung als Rekrut Bestimmung zu treffen.

14. Die Grundlisten werden nach dem Diensteintritte berichtigt.

15. Bei Garnisonwechsel seines Truppenteiles in Friedenszeiten wird der Einjährige auf seinen Wunsch zu einem in dem bisherigen Standorte oder in der Nähe des­selben verbleibenden Truppenteile versetzt.

16. Die Nichtstellung Angenommener hat der Trup­penteil dem Zivilvorsitzenden der betreffenden Ersatzkommission mitzuteilen.

17. BeiderMobttmuäiung werden die Berechtigten mit ihrer Altersklasse eingezogen, Mediziner mit 6 Semestern sofort einberufen.

18. Die Dienstableistung erfolgt mit der Waffe oder als Militärapotheker; Mediziner bezw. Tierärzte dienen 6 Monate mit der Waffe und nach erlangter Approbation 6 Monate als Unterarzt bezw. Unterroßarzt.

19. Die Ausbildung bezweckt die Heranziehung von Reserveoffizieren bezw. Unteroffizieren und Gefreiten, je nach der Persönlichkeit. Nach 6 Monaten erfolgt ev. Beförderung zu überzähligen Unteroffizieren oder Gefreiten und nach be­standener Prüfung bei der Entlassung die Ernennung zu Reserve-Offizieraspiranten.

20. Weiterbildung im Lebensberufe während der Dienst­zeit (zum Beispiel Besuch von Vorlesungen) kann durch Er­leichterung bei der Heranziehung zum Garnisondienste ermög­licht werden.

21. Es können übergeführt werden beim Ausscheiden aus dem aktiven Dienste die Einjährigen der Garde zur Provinzialreserve der gleichen Waffe, die der Jäger und Schützen zur Infanterie, die der Kavallerie und Feldartillerie zum Train, zu letzteren jedoch nur Reserveoffizier- und Unter­offizier-Aspiranten, die der Pioniere, Eisenbahn- und Lust­schiffertruppen zur Infanterie.

22. Bekleidung, Verpflegung und Ausrüstung ha­ben die Einjährigen iur Frieden selbst zu stellen bezw. nach dem Taxwerte zu bezahlen; bei einer Mobilmachung werden sie wie alle anderen auf den Etat übernommen.

23. Geld- und Brotverpflegung, unter Umständen